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der Blätter an die Lebensbedingungen. Bei Pflanzen, die im tieferen Wasser stehen, werden die Lustblätter durch Schwimm blätter ersetzt, die, wie bei unfern Wasserrosen, durch Lustlücken schwimmfahig und durch einen Wachsüberzug gegen Benetzung durch Master geschützt sind. Schließlich gibt es beim Froschlöffel noch eine Landform von zwerghaftem Wuchs mit breiteren, derben, kurzgestielten Blättern. Mit dem Wechsel der Standorte wird auch eine Veränderung des Blütenstandes bemerkbar, denn je tiefer die Pflanze ins Wasser vordringt, um so mehr muß sich ihre Vegetationskrast tn'der Ausbildung übermäßig langer Blatt- und Blütenstiele erschöpfen, und der Umfang der Blüten rispen bleibt dann klein. Die schönsten, bis zu 1 m hohen, lockeren Blütenrispen besitzen diejenigen Pflanzen, die das Glück haben, im seichten Master zu stehen. Die Blütezeit währt von Ende Juni bis zum August. Obwohl die einzelnen Blüten, die sich aus drei äußeren kelchartigen, mit der Frucht verwach senden, und drei inneren, kronenartigen, weißen oder zartrosa Blättchen zusammensetzen, ziemlich klein sind, wirkt doch der gesamte, langarmige, sperrige Blütenstand sehr ausfällig. Sechs Staubgefäße, die am Grunde etwas Nektar absondern, und ein unregelmäßig dreieckiger Fruchtknoten mit aufrechtem Griffel erwarten den Besuch der Insekten. Es sind meist Schwebfliegen, die sowohl Fremd- wie Selbstbestäubung vermitteln. Die Frucht enthält drei einsamige Schließfrüchtchen. Nach unserm Frosch löffel trägt die ganze Familie, zu der auch das an den gleichen Standorten wachsende Pfeilkraut (8LKittäris. ge ¬ hört, den Namen Froschlöffelgewächse (^lismLceea). Das Pfeil kraut mit pfeilförmigen Blättern blüht ebenfalls vom Juni bis August mit 20-100 cm hohem, dreikantigem Blütenschast und größeren, schneeweißen, purpurrot gepunkteten Blüten. sll-r'r III. I«amr7re.- InAaceen. LZüteLert: Tunr der großen, äußeren Blütenblüüer landet, muß sich also unter dem überragenden Griffelblatt hindurchzwängen, um seinen Rüffel in die Honigzisternen einzutauchen. Eigentlich muß man bei der Schwertlilie zwei Blütenformen unterscheiden. Die eine ist der Bestäubung durch Hummeln angepaßt, bei dieser steht das Griffelblatt etwa 6-10 mm über dem dazugehörigen großen Blütenblatt; während bei der anderen Form die beiden Blätter so dicht genähert sind, daß nur mittelgroßen Schweb fliegen das Einkriechen ermöglicht wird. Die Frucht ist eine dreifächrige, stumpfdreikantige Kapsel mit vielen Samen, die sowohl durch den Wind ausgeschüttelt als auch durch Wasser verbreitet werden, da sie durch einen lustgefüllten Hohlraum schwimmfähig sind. Die meisten Arten der Familie der Schwert liliengewächse (Iriäaccsn), die hauptsächlich in den subtropischen Gebieten Asiens, Südafrikas und Südamerikas verbreitet ist, wachsen nicht im Wasser wie unsere Wasser-Schwertlilie. Sie sind im Gegenteil ausgeprägte Steppenpflanzen, wie z. B. dieBlaue Schwertlilie, die Gladiole und der Krokus, die zu dieser Familie gehören und als Zierpflanzen bekannt sind. Der Froschlöffel lMl8mL LIsntsZo), wegen seiner wegerichühnlichen Blätter auch Wasserwegerich genannt, ist als »Weltbürger" im seichten, 10-15 cm tiefen Wasser der Seen und Teiche, in Bä chen, Gräben und Sümpfen in allen Erdteilen zu Hause. Wie die Seerosen bildet die junge Pflanze untergetauchte, band förmige, langflutende Wafferblätter, die ihre Aufgabe erfüllt haben, sobald der aufrecht im Boden stehende, bis 4 cm dicke Wurzelstock eine Rosette langgestielter Lustblätter entwickelt hat. Der Froschlöffel ist ein Schulbeispiel für die Veränderung L/ütereit.- Lmie /um t>rr