Volltext Seite (XML)
und dem Stallmist, die zur Düngung des Bodens unentbehrlich sind, die Unkrautsamen wieder auf seinen eigenen Acker trägt. Schon Ende Februar leuchten auf Wiesen und auf feuchten Ackern, die noch der Frühjahrsbestellung harren, besonders auf Lehm- und Tonböden, im wärmenden Glanz der Vorfrühlingssonne die goldgelben Blütenköpfchen des Kleinen Huflattichs (DussiläZo ksi-ksi-s). Der durch ganz Nordafrika, das gemäßigte Europa und Asien verbreitete Korbblütler überwintert mit unter irdischen Ausläufern, die mit schuppigen Niederblättern besetzt sind und über 1 m lang werden können, wobei sie bis zu einem Meter tief in den Boden eindringen. Auf 10-25 cm hohen, mit schwärzlich-rötlichen Schuppenblättern besetzten Blütenstielen öffnen sich im Sonnenschein die 2-2fls cm großen Blütenscheiben. Die in mehreren Reihen angeordneten es. 300 Strahlenblüten sind weiblich, während die 30-40 Röhrenblüten in der Mitte des Körbchens durch Verkümmerung der weiblichen Befruch tungsorgane rein männlich geworden sind. Von den Röhren blüten wird reichlich Honig abgeschieden, der die Hummeln, Bienen, Käfer und Schwebfliegen in großer Zahl herbeilockt, so daß Fremdbestäubung gesichert ist. Die bis zum April er scheinenden Blüten schließen sich nachts und bei schlechtem Wetter. Erst nach der Blütezeit treibt die Pflanze eine Rosette von vier bis acht langgestielten Blättern. Sie werden 12-15 em groß, von rundlich-eckig herzförmiger Form mit grauweiß flaumiger Unterseite. Man kann sie im Spätsommer auf allen Stoppel feldern in großer Zahl antreffen. Die getrockneten Blätter, die Schleim- und Bitterstoffe enthalten, wurden schon im klassischen Altertum bei Lungenkrankheiten empfohlen, worauf auch der lateinische Name OussilsAo --- Hustenvertreiber hinweist. Auch bei Skrofulose soll der Huflattichtee gute Dienste leisten. Wenig später, meist schon im März, blüht auf Kulturland, an Hecken und Zäunen die Rote Taubnessel (Uämmm pm-pürsmn), ein in Massen auftretendes Unkraut, das während des ganzen Sommers bis in den Oktober hinein blühend angetroffen wird. Die durch das kräftige Ademeh auf fallenden, spttzherzförmigen, gestielten Blätter sind wie die vier kantigen Stengel im oberen Teil der Pflanze schmutzigrot über laufen. Sie gleichen den Blättern der Brcnneffel, brennen aber nicht. In den Achseln der gekreuzt gegenständigen Blätter stehen die hellpurpurroten Lippenblüten in Halbquirlen zu drei bis fünf. Die Blüten sind eine ausgezeichnete Bienenweidez denn nur die langrüffeligen Bienen und Hummeln können den in der langen Kronenröhre verborgenen Nektar erreichen, indem sie zwischen Ober- und Unterlippe in die Blumenkrone hineinkriechen. In der helmförmigen Oberlippe sind zwei kurze und zwei lange Staubgefäße und der Griffel mit zweispaltiger Narbe verborgen. Bei dem Eifer, den die Bienen und Hummeln bei der Honig suche entwickeln, zwängen sie ihren dicken Körper so tief in die Kronenröhre hinein, daß der Hinterleib senkrecht in die Höhe steht und in die Oberlippe förmlich hineinfällt. Dabei muß der Griffel unfehlbar über den Rücken des Insekts streichen, das sich gleichzeitig mit neuem Pollen belädt. In der gleichen Weise erfolgt auch die Befruchtung bei der Weißen Taubnessel (Osmium slbum), die an Zäunen, Gräben und auf Grasplätzen wächst und sich botanisch fast gar nicht von ihrer purpurroten Schwester unterscheidet. Beide Arten gehören zur Familie der H^Zerne/- Unr'Zr'e(?oM^o5rren. Aote sl^i/nru/n Fa/nr'Zr'e.- ^aöra/en. LirLte?er't.- HAL/-? Oktoöe?-