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rs 48 K/VVLI^ in der Revolution vernichtet; auch die Fahne ?. Garde-Regiments zu Fuß büßte in diesen Später wurde dafür das Tuch von der Fahne der Stange des I. Bataillons befestigt. Von den .,SS Fahnen und irr Standarten, die 1S14 ins Feld gingen, sind 1; Fahnen in Fcindcshand gefallen. Davon befinden sich 10 in französischem, r in englischem und 1 in russischem Besitz. Mit einer Ausnahme, die infolge der Novcmbcrereigniffe von isiS nicht mehr restlos geklärt werden konnte, sind sie alle in höchst ehrenvoller weise verloren worden. Nicht im Felde waren reo Fahnen und 4 Standarten. Am 14. August ging die beim II. Bat. des Reserve-Regiments yy befindliche Fahne des ehemaligen IV. Bataillons der irrer bei Dies- pach-St. Blaise verloren. Der Unterstützungszug der S. Rompagnie, dem sie ««vertraut war, wurde restlos zusammcngcschossen. Unter Leichen fanden die Franzosen das panier. In gleicher weise spielte sich am 17. August der Verlust der Fahne des Landwehrbataillons Neuß (I./Landw. öS) beim III. Bat. des Rcscrve-Regiments :S in der Gegend von Sedan ab. Auch hier wurde die Fahnenbedcckung durch Granatvolltreffer zerschmettert. Bei puissieux büßte am 7. September das I. Lat. des Füsilier-Regi- ments Nr. ;ö seine Fahne ein. In erbittertem Abendgcfccht blieb der schwervcrwundete Fahnenträger unbemerkt liegen. Am y. September verlor das I. Bataillon des Reserve-Regiments S7 die Fahne des Land wehrbataillons Fulda (II./Ldw. Si) in einem in dichtem Unterholz bei Mognövillc tobenden Waldgefecht und am gleichen Tage hatte das II. Bataillon des Reserve-Regiments <>4 den Verlust der ihm anver- trautcn Fahne des Landwchrbataillons Eisenach (II./Ldw. 94) zu be klagen. Im Walde bei Rozicres von allen Seiten angegriffen, wurde der Fahnenträger mit einigen Leuten vom Bataillon abgcsprengt. Er schlug sich in falscher Richtung durch und gelangte nach Scnlis. Als die völlig Erschöpften hier eine Rast machen mußten, wurden sie von einer Schwadron französischer Husaren umzingelt und entwaffnet. Eine ganz eigene Geschichte ist es um den Verlust der Fahnen des II. Bataillons des Infanterie-Regiments Nr. r7 und des I. Bataillons des Reserve-Regiments öö, das die Fahne des Landwehrbataillons Weißenfels (I./Ldw. 7:) mit ins Feld genommen hatte. Letztere war versprengt worden, und der Fahnenträger hatte sich dem II. Bataillon der 17er angeschlosscn. Dieses Bataillon wurde am s. September zum Schutz der Marnebrücken zurückgelassen und von Engländern in ein schweres Gefecht verwickelt. Bis zum Äußersten wehrte sich die tapfere Truppe gegen die Übermacht. Nachdem jedoch die letzten Patronen verschossen waren, war die Übergabe unvermeidlich. Vorher ver- brannten die Fahnenträger die Stangen, die Tücher vergruben sie, da man bestimmt an ein erneutes deutsches Vorgehen glaubte und hoffte, daß sie dann wieder ausgegraben werden könnten. Nach Wochen aber entdeckte der Feind die Stelle und fand die beiden Fahnentücher. Da an der Stelle die Engländer gefochten hatten, wurden sie diesen über geben. Englischerseits stellte man sie jedoch nicht öffentlich auf, da die Trophäen nicht im Rampf erobert waren, sondern gab sic als Beute stück an den Rönig und den Oberbefehlshaber Marschall French. Der Rönig wählte die des Regiments Prinz Louis Ferdinand und wies ihr in seiner Rriegssammlung im Schloß Windsor einen Ehrenplatz zu. Der Marschall, geadelt als Graf von Zypern und von High Lake, erhielt die Landwehrfahne. Sie gelangte nach seinem Tode in den Besitz seines Sohnes, des nunmehrigen Lord Hpres. Am iS. Sep tember verlor das II. Bataillon des Reserve Regiments Sö die Fahne des Landwehrbataillons Riel (I./Ldw. S§) im waldgcfecht bei Larle- pont und in der Nacht vom re. zum rö. September das II. Bataillon des Reserve-Regiments ös die des Landwehrbataillons II. Trier (II./Ldw. 70) beim Sturm auf die Höhen von Massiges. Beide Ver luste traten dadurch ein, daß die Fahnenbedcckungen bis auf den letzten Mann vernichtet wurden. Eine besondere Heldenepisode knüpft sich an den Verlust der Fahne des II. Bataillons des ;. Garde-Regiments zu Fuß bei St. Leonard am rö. September. Gleich zu Beginn des Rampfes wurde ein Teil der Stange abgeschoffen. (Das ist der Rest, den wir noch heute besitzen.) Der Fahnenträger eilte mit der Fahne weiter. Da traf ihn das töd liche Blei. In rasendstem Feuer kroch ein unbekannt gebliebener Grenadier an ihn heran, riß das Tuch von der Stange und wand es sich um den Leib. Beim Zurückkriechen ereilte auch ihn die Rugel. Seitdem war die Fahne verschollen. Jahrelang hörte man nichts von ihr. Erst im Jahre isro wurde sie bei Umbettungen der Gefallenen von den Franzosen gefunden. Sie hat wie alle anderen in französische Hände gefallenen Fahnen ihren Platz im Armee-Museum gesunden, und auf der zugehörigen Tafel befindet sich die Inschrift: „Gefunden unter einem deutschen Leichnam am ro. Januar >sro bei St. Leonard." In schwerstem Rampfe verlor vor Les Loges das III. Bataillon des Insanterie-Regiments Nr. 4s am 7. Oktober seine Fahne. Unter einem Leichenhügel wurde sie von den Franzosen hervorgezogcn. Außer den genannten geriet in den ersten Septembertagcn die Fahne des Landwehrbataillons Naumburg (II./Ldw. 71), die mit dem II. Bat. des Reserve-Regiments öö ins Feld gegangen war, in fran zösische Hände. Am rö. Februar >sie büßte das I. Bataillon des Füsilier-Regiments Nr. Z4 auf tragische weise sein Feldzeichen ein. Das Bataillon wurde in Iosefowo östlich przasznys; von russischer Übermacht umzingelt und zusammengeschossen. Ehe der kärgliche Rest die Waffen streckte, riß er das Tuch von der Stange, wickelte es in ein Laken und versenkte es in einem Brunnen, in der Hoffnung, daß andere deutsche Truppen es von dort herausholen könnten. Ein russischer Soldat fand es jedoch beim waffcrschöpfcn. wo die Fahne sich jetzt befindet, ist bisher nicht zu erfahren gewesen. Außerdem ging im Rriege noch die Fahne des II. Bataillons des Land wehr-Regiments iS, ursprünglich die des Landwehrbataillons Deutsch. Eylau (I./Ldw. 44), am y. Oktober is>4 in Bakalarzewo dadurch ver loren, daß das Haus, in welchem sie sich befand, in Brand geschossen und das Feldzeichen ein Raub der Flammen wurde. Ein wenig erfreulicher Fall ereignete sich am ir. Dezember is>S in Posen. Das Stellvertretende Generalkommando des V. Armeekorps ließ an diesem Tage die ö5 dort befindlichen Feldzeichen in der un berechtigten Besorgnis, sie könnten in polnische Hände geraten, ver brennen. Schließlich wurden die Fahnen des I. Bataillons des Infanterie-Regi- ments Nr. ;o und des I. Bataillons des Insanterie-Regiments Nr. ys des I. Bataillons des Tagen das Tuch ein. des IV. Bataillons an