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H WA K W W nld Paradebänder Name des Truppenteils des Prinzen Heinrich von Preußen ;S§8 MlMM ^LD des Prinzen Heinrich von Preußen ioir in den deutschen, österreichisch, und ungarisch. Farben WH für Meeres, künde Zeughaus Zeughaus zu Berlin gebracht. DieFahnen, untereinander gleich, unter, schieden sich von den neuen Seebataillonssahnen vor allem durch die Eck. flammen in den Reichsfarben, außerdem dadurch, daß die seit ;S->o für alle neuen preußischen Fahnen geltenden Grundsätze, die bei Erneuerungen und Verleihungen zu beobachten waren, auch auf diese Fahnen Anwen. düng fanden. Ihre Stangen waren daher schwarz. Für das Reiter.Regiment wurde eine Standarte nach dem Muster ent- worfen, das für eventuelle Erneuerungen preußischer Dragoner-Stan- darten vorgesehen war, aber natürlich mit Reichsemblemen. Da bei dieser Standarte Rot bereits die Grundfarbe bildete, genügte cs, wenn die Eck. keile nur den schwarz-weißen Teil der Reichsfarben in ihren Flammen zum Ausdruck brachten. An dem chinesischen Feldzug nahmen nicht nur die Ostasiatischen Feld. Zeichen, sondern auch die Fahnen der Seebataillone teil. Letztere haben daher das Band der Lhinadenkmünze mit der Spange für den Einzug in Peking. Die Fahne des II. Seebataillons hat sogar einen Kolonialkrieg mitgemacht, obwohl die Vorbedingungen zur Entfaltung einer Fahne bei den Kolonialtruppen nicht günstig waren. Ein kombiniertes Seebataillon erwarb dieser Fahne das Band der Südwestafrika-Denkmünze mit der Inschrift „Hereroland" auf den Gefechtsspangen. Bei Ausbruch des Weltkrieges stand das 1. Seebataillon in Riel, das II. in Wilhelmshaven, das III. in Tsingtau. Die Fahne des III. Bataillons wurde kur; vor der durch die zwanzigfache Übermacht der Japaner und völligen Munitionsmangel erzwungenen Übergabe von Tsingtau dort vernichtet. Nur die Spitze, der Fahnenring, ein Stück des Bandeliers und das vom Prinzen Heinrich von Preußen geschenkte Fahnenband wurden durch den „Flieger von Tsingtau", Guntker Plüschow, im Flug zeug gerettet. — Die beiden ersten Secbataillone bildeten den Grundstock zum i. bzw. r. Marine-Infanterie-Regiment und trugen so ihre Fahnen auf die flandrischen Schlachtfelder. Dem r.Marine-Infanterie-Regiment wurde erst am S.Iuli io>5, als an der Front schon keine Fahnen mehr waren, eine Fahne verliehen, die schon allerlei erlebt hatte. Es war eine Bootsflagge der „Breslau", die auf der Zitadelle von Skutari während der Zeit der internationalen Besetzung im Balkankrieg ioi; neben der österreichischen, italienischen, englischen und französischen Flagge geweht hatte. Bei Rriegsausbruch schlug sich die deutsche Besatzungskompanie zusammen mitdem österreichischen Bataillon von dort nach Bosnien durch und führte diese Flagge mit sich. An diese Waffenbrüderschaft erinnern die bunten Seidenbänder. Der größte Teil des Skutari-Detachements kam nach dessen Auflösung (7.S. i S) 4) Zum X.Seebataillon, dem späteren II. Ba taillon des r.Marine-Infanterie-Regiments; diesem Regiment wurde da her diese Flagge nachträglich förmlich als Fahne verliehen. ZÄA LE M -4 5 5 Vrr »an». Ih-na. U-k-n r»c Dcnkm. 1883 UM 1889* 1898 1915 1900 1900 I. Seebataillon II. Seebataillon III. Seebataillon Deutsches Skutari-Detachement "" 0. Gstasiatisches Infanterie-Regiment Ostasiatisches Reiter.Regiment Berlin Museum M Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Zeughaus DLuiscbiL kLl_D25icblei^ Die ehemaligen re deutschen Staaten erfreuten sich innerhalb des Reichs einer weitgehenden Selbständigkeit; in allen auswärtigen Fragen da gegen wurden sie durch das Reich vertreten. Schon der ) 807 gegründete Norddeutsche Bund hatte das Ronsulatswesen und damit den Schutz der Handelsschiffahrt für alle Bundesmitglieder übernommen. So ist auch die schwarz-weiß-rote Flagge damals als Bundes-Handelsflagge entstan den, indem die Flaggenfarben der wichtigsten handeltreibenden Bundes mitglieder,nämlich Preußen (Schwarz-Weiß) und derHansestädte (weiß und Rot) vereinigt wurden. Mit der Übernahme der Aufsicht über die Handelsschiffahrt wurde auch zu ihrem Schutz eine gemeinsame Bundes- Rriegsmarine notwendig. Aus dieser ging nach der Gründung des Deutschen Reichs )S71 als eine Reichseinrichtung die Raiserliche Marine hervor. wie cs auch im Ausland üblich war, standen in Verbindung mit der Marine im Landdienst ausgebildete Truppen, die Marine-Infanterie, die sowohl in der Rangliste des Heeres wie der Marine ihren Platz hatte. Die Fahnen dieser „Seebataillone" (Bild 4 und 5) lehnen sich im Entwurf an die damals üblichen preußischen Gardefahnen an, von denen unser Bild 04 einen Begriff gibt. Die wesentlichen Unterschiede liegen nur da rin, daß an die Stelle des preußischen „bewehrten Rriegsadlers" der Reichsadler in der von allen Kaiserlichen Behörden geführten Form trat, und daß das (Wilhelm) in den Ecknamenszügen und der Fahnenspitze nicht mit dem ll (Rex -°- König), sondern mit l (Imperator --- Raiser) verschlungen ist. Ebenso sind die Rönigskronen durch die 1871 neu ge schaffene Kaiserkrone ersetzt. Schon kur; nach dem Regierungsantritt Raiser Wilhelms II. wurden dem Reichsadler und der Kaiserkrone ge fällige Formen gegeben (0.1 r. 1888), die als Vorlage für die Bemalung der beiden seitdem verliehenen Seebataillonsfahnen dienten (Bild 5). Auf diesen beiden Fahnen ist auch zu dem ^1 (Wilhelm Imperator) eine kleine II zugesetzt. Die Stangen sind weiß. Die Banderole zeigt, wie nicht anders zu erwarten, die Reichsfarben, aber in der ungewöhnlichen Nebeneinanderstellung weiß-Schwarz-Rot-Schwarz-weiß nach dem Vorbilde des Bandes der Kriegsdenkmünze von 1870/71. Die Banderole der 1000 neu geschaffenen Feldzeichen von allgemein deutschen Truppen ist dagegen wie die preußische silbern mit drei Farbstreifen, von denen der mittelste rot statt schwarz ist. Diese Feldzeichen wurden angefertigt für sechs Infanterie-Regimenter und ein Reiter.Regiment, die sich aus Angehörigen aller deutschen Staaten zusammensetzten und das deutsche Expeditionskorps bildeten, das mit Truppen der anderen Großmächte zusammen die Ermordung des deutschen Gesandten in Peking bestrafen sollte. Nach der Niederwerfung des soge nannten „Boxeraufstandes", wurden die Fahnen und die Standarte ins