Leichle und schwere Artillerie Leichte, schwere und schwerste Artillerie mit ihrer mächtigen Feuerkraft und ihrer großen Reichweite beherrscht das neuzeitliche Schlachtfeld. Sie bereitet den Angriff vor, zerstört die Stellungen des Gegners, überwacht das Vorgehen der Truppe und bildet das Rückgrat der Armee. Die leichte Artillerie kämpft in engster Zusammenarbeit mit der Infanterie, die Hau bitzen und Mörser beschießen die eingegrabenen und befestigten Stellungen. Flach feuergeschütze legen Anmarschwege, Truppenansammlungen, Munitionslager, Bahnhöfe, Bahnknotenpunkte, Fabrikanlagen und anderes mehr unter Feuer. Der Versailler Vertrag verbittet Deutschland alle Geschütze über 10,5 cm Kaliber, während die anderen Länder Geschütze von ungeahntem Kaliber entwickeln und damit ihre Heere ausrüsten. Das gesamte Geschützmaterial wird in leichte und schwere Artillerie eingekeilt. Zur leichten Artillerie gehören unter anderem die Feldgeschütze von etwa 7,7 cm und die Feldhaubitzen von etwa IO,5 cm Kaliber. Letztere werden wegen ihrer Wirkung und Reichweite von etwa 7,5 bis 9 Km nicht nur gegen Befestigungsanlagen, sondern auch gegen die Artillerie des Gegners eingesetzt werden. Amerikanischer Mincnwerfer. Diese Waffe findet ihre Verwendung im Grabenkampf zur Vorbereitung von Sturmangriffen Der Mincnwerfer von etwa 17 bis 25 cm Kaliber ist ein äußerst ge fährliches Grabengeschütz, das be sonders gegen befestigte Graben stellungen und betonierte Unter stände angewandtwird.Lr schleudert Minen von Z bis 100 Kx Gewicht bis 2Km weit, während die schweren Minenwerfer Geschosse von über 100 K^ Gewicht nur etwa 300 bis 900m weit schießen können. Minen werfer feuern von Lafetten oder englischer motorisierter Mincnwerfer zur Bekämpfung von Tanks und besonders befestigter Grabcnstcllungen Japanischer Mincnwerfer in Feuerstellung stählernen Drehscheiben im Flach- oder Steckschuß. Tankgeschütze von etwa 2,7 cm Kaliber finden gegen Kampfwagen und Gtraßenpanzer Verwendung. Zur schweren Artillerie gehören die Mörser und Geschütze von mittlerem Kaliber. Man unterscheidet auch hier Steilfeuergeschütze, zu denen die Mörser gehören, mit kurzem Rohr, verhältnismäßig geringer Reichweite und hochfliegendem Geschoß, und Flach- seuergeschütze mit großer Rohrlänge und Reichweite und niedrig fliegendem Geschoß. Zu der schwersten Artillerie zählen alle Geschütze, die wegen ihres Gewichtes aus Eisenbahnwagen montiert sind, die sogenannten Eisenbahngeschütze und die Küsten geschütze oder die Festungsgeschütze, die ein Kaliber bis zu 52 cm besitzen und durch schnittlich 17 Km weit schießen. Das größte und weittragendste Geschütz besitzt Frank reich, das ein Kaliber von 34 cm aufweist und 45 Km entfernte Ziele unter Feuer nehmen kann. Dies sind Eisenbahn geschütze, die weit hinter der Kampf linie Ausstellung nehmen und gegen besonders wichtige strategische Punkte eingesetzt werden. Ihr Ge samtgewicht beträgt 270000 K5. Die schwersten Geschütze kleineren Kalibers werden aus Kraftfahr zeugen befördert und in Stellung gebracht. Die Küsten- und Festungsgeschütze werden an übersichtlichen Küsten- Lnglifches Tankgeschütz auf Selbstfahrlafette zur Abwehr und Vernich tung von leichten und schweren Kampfwagen