Jaques Etienne Montgoljier (1747—1799) und Joseph Michael Montgoljier (1740—1810) Nach einer Miniatur von Louis Nicolas van Blarcnberghe, 1784 (von einer Golddose) eine Vorführung in Versailles, was im September desselben Jahres geschah, wobei ein Korb mit lebenden Tieren mit hochgehoben wurde. Im Januar des nächsten Jahres stieg der eine der Brüder mit sechs Personen selbst in die Gondel eines riesenhaften Ballons einer Montgolfiere, wie man jetzt sagte. Inzwischen hatten sich auch andere Erfinder mit der Aufgabe befaßt, Charles erfand seine Charliere, de Rozier seine Roziere, und Goethe ärgerte sich, nicht selbst auf die Idee gekommen zu sein, da er nahe daran gewesen sei, etwas Ähnliches zu erfinden. Die beiden Brüder Montgolfier erhielten nebst ihrem Vater das Adelsprädikat und machten noch verschie dene Erfindungen wie das Velinpapier und die Wasser schraube. Die Kunst des Rokoko näherte sich unter der Regierung Ludwigs XVI. ihrem Ende. Eine Entwicklung in der Rich Elisabeth Louise de Vigle-Lebrun (1777—1842) Nach einer Miniatur von Dumont tung des bisher Erstrebten war nicht möglich, nur eine Modi fizierung oder der gänzliche Bruch mit der leicht tändelnden, zierlich gezierten Kunst der Grazie und Arabeske. Es war eine Zeit der Selbstbespiegelung, die Zeit der empfindsamen Briefe, der galanten Memoirenliteratur und zugleich die Zeit, in der wie nirgends wieder die Porträtmalerei in höchstem Schwange war. Zu den in Hofkreisen beliebtesten Porträtisten gehörte die reizende, graziöse Malerin Elisabeth Louise de Vigee-Lebrun (1755—1842), die bis zu ihrem 34. Lebensjahre am französischen Hofe die Bildnisse aller schönen Frauen malte, als eine der ersten Emigranten das Land verließ, von Hof zu Hof halb Europa durch reiste und an die 700 Frauen und Mädchen der höchsten Kreise malte.