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71. Jayrymu Sonntag, 29 Oklover ivw erSächWeLizGler Mschofswerdaer Tageblatt Aeltestes Blatt im Bezirk. Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Wöchentliche Beilage«: Der SSchfische Landwirt und Illustriertes Sonntagsblatt Erfüllungsort Bischofswerda. Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. Siegreicher Vorstoß deutscher Torpedoboote im Kanal Mich Fottestone versenkt, nachdem der Besatzung Zeit zum Miß Stze", ie ich M- Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Mseve Torpedoboote find wohlbehalten nab ohne jeden Verlust in die deutsche« Gewässer zurückgekehrt. Der Lhef de, Admiralslab» der Marine. Der englische Lügenbericht. stoudoo^ 27. Oktober. (W. T. B.) Amtlich: Die Ad miralität teilt mit; Letzte Nacht versuchten 10 feindliche Zer störer einen Überfall auf unseren Transportdienst im Ka nal. Der Versuch mißglückte. Ein leeres Transportschiff wurde versenkt. Die Besatzung wurde gerettet. Zwei feind liche Zerstörer wurden versenkt und die anderen vertrieben. Man fürchtet, daß ein britischer Zerstörer verloren ist. Neun Mann der Besatzung wurden gerettet. Ein anderer Zer störer wurde torpediert und an Strand gesetzt. (Dieser lü- genhaste Bericht beweist wieder aufs neue, wie sehr die Herren Engländer die Wahrheit zu fürchten haben. D. R.) Amtsblatt d«k Königlich Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schufmfpekftoi rnd des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowi des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. «n» Torpedoboote Micheksen wurden zum Teil ««- »itI«lbär vor der» feiudllcheu Häfen versenkt elf voepofiendampfer und zwei bis drei Zer- Einzelne Leute der Besatzungen Utzt» ass . Gestmgene eingebracht werden. Ausbruch einer Typhusepidemie. Genf, 28. Oktober. (Privattel.) Nach einer Bukarester Meldung des „Petit Journal" ist Prinz Mircea, der jüngste Sohn des rumänischen Königssohnes am Typhus erkrankt. Die Epidemie wütet in der Stadt und im Umkreise. Rumänische Schandtaten an deutschen Gefangenen. Berlin, 27. Oktober. (W. T. B.) Die forigesetzten Un tersuchungen über rumänische Untaten in Siebenbürgei, er geben weiteres furchtbares Anklagematerial. So bestätigen die amtlichen Aussagen von 15 Zeugen den folgenden Vor gang: Am 26. September gerieten von einer vorgeschobenen Abteilung der 9. Kompagnie des bayrischen Leibregimems 87 Mann südlich der Eisenbahnbrücke am Roten-Turm-Paß in rumänische Gefangenschaft. Sie wurden von den Ru mänen ausgeplündert und mißhandelt, ausgespochenermaßen aus Rache für die schweren Verluste, die ttdn Rumänen in dem vorausgegangenen Gefecht zugefügt worden waren. Am nächsten Morgen wurden dis Gefangenen an ein nahe gelegenes Flußbett geführt und von einer rumänischen Ab teilung unter dem Kommando eines älteren Offiziers unter regelrechtes Schühenseuer genommen. Zehn Mann brachen sofort tot zusammen, 12 wurden sehr schwer verwundet. Nur das plötzlich einsetzende deutsche Maschinengewehrfeuer ver hinderte die Niedermetzlung der sämtlichen wehrlosen Ge fangenen und veranlaßte die Rumänen zu kopfloser Flucht. chnell Jubel in Sofia. Sofia, 26. Oktober. Die Freude in ganz Bulgarien ist unbeschreiblich. Bulgariens Nationalideale sind jetzt voll ständig erreicht. Das vor kurzem noch auf fünf Gebiete ver teilte Bulgarenvolk in Ostrumelien, Nordbulgarien, Altdo- brudscha, Nudrobudscha und Mazedonien ist jetzt durch die Waffen der Verbündeten befreit und geeint. Es fehlt nur noch die altbulgarische Stadt Tultscha, deren Befreiung bei der auf 40 Kilometer verkürzten Dobrudschafront leicht er reichbar ist. Heute fanden in Sofia große Manifestationen statt. Schulfreie Jugend und Bürger zogen mit Fahnen der Verbündeten vor die befreundeten Gesandtschaften, das Kriegsministerium und den Ministerrat. Vor der deutschen Gesandtschaft wurde „Heil dir im Siegerkranz" mit entblöß ten Häuptern gesungen. Vor dem Ministerrat sagte Ra- doslawow, tief ergriffen von der herzlichen Ovation, unter anderem vor dein versammelten Volk: „Eure Väter und Brüder erweitern die Grenzen unseres Vaterlandes. Sie haben zurückerobert, was tückische Nachbarn unter Duldung des Pseudobefreiervolkes uns geraubt haben. Die Feinde glaubten, unsere Armeen würden gegen- Rußland nicht kämp fen. Unsere über alles tapfere Helden aber haben gezeigt, daß sie unerschrocken gegen jeden Feind kämpfen, wer auch immer er sei. Solange Bulgarien und König Ferdinand solche Verteidiger haben, wird die Zukunft Bulgariens glän zend sein." Die Worte wurden von der begeisterten Menge mit lautem Jubel begrüßt. Mackensens Generalstabschef. Die in der gestrigen Nummer unseres Blattes ent haltene, aus dem Großen Hauptquartier stammende Schil derung der Kämpfe in der Dobrudscha schloß mit den Wor ten: „Der deutsche Oberbefehlshaber und sein Generalstabs chef General Tappen weilten do"ernd auf dem Schlachtfelds." Damit wird der Name des Generalstabschef Mackensens der weiten Öffentlichkeit bekanntgegeben. Generalmajor Tap pen war vor dem Krietze ein unbekannter Oberstleutnant' und als Abteilungschef im Großen Generalstabe tätig. Oberst leutnant war er am 1. Oktober 1912 geworden. Er wurde dann bei Ausbruch des Weltkrieges sofort Oberst, und am 26. Juni 1915 wurde er, damals Abteilungschef beim Stabe Bulgarischer Heeresbericht. I 27. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Heeresbe- nicht. Rumänische Arvai: Aa der Küste de» Schwarze« M«e» Ruhe. 3a der Dobrudscha verfolgen die verbände. s Ze« Truppe« den besiegten Feind. Mr habe« die Stadt Harsovo beseht. Läng» der Donau Ruhe. Mazedonische Front: Die Lage ist unverändert. Der Tag verlief verhältnismäßig ruhig. Zwischen Prespa- und Dotran-See schwaches Geschützfeuer. Am Fuße der Bela- Hea Planina Ruhe. An der Strumafront schwaches Artil- teriefeuer. An der ägäischen Küste beschoß die feindliche Motte die Höhe bei vrfan». Erscheint seit 1846. Fernsprecher Nr. 22. Der Rumstnenkönig in Jassy. Malmö, 27. Oktober. (Privattel.) König Ferdinand von Rumänien ist in Jassy eingetroffen und halte hier eine längere Besprechung mit der Königin, dem Kronprinzen und Vrakiaau. Der König ist durch die letzten Ereignisse sehr mitgenommen. Die „Wiener Allgemeine Zeitung" erfährt aus Sofia. Der „Utro" meldet, daß sich König Ferdinand von Rumä nien infolge der vielen Niederlagen der rumänischen Armee an den Zaren mit der Bitte um Gewährung einer persön lichen Aussprache gewendet hcche, in der Rußland neuerlich um tatkräftige Hilfe gebeten werden soll. Di« Zusammen kunft dürste in den nächsten Tagen in Reni stattfinden. Ge genstand der Aussprache soll u. a. auch die Rechtfertigung der rumänischen Heeresleitung sein. Aufregende Gerüchte in Rom. Lugano, 28. Oktober. (Privattel.) Zn Rom waren vorgestern abend, wie „Jdea Rationale- berichtet, aufregen de Gerüchte im Umlauf. Man sprach von nicht» anderem al» davon, Rußland habe seine Unfähigkeit erkannt, Rumä nien zv helfen. Diese» fei verloren nnd daher hier folgt eine mehrzeilige Zensurlücke. — Erst als die neuesten Depeschen Über die russischen Angriffe in der Bukowina und in Wolhynien eintrafen, sei alle Besorgnis vorüber gewesen. Entsetzen in Frankreich. Bern, 26. Oktober. (W. T. B.) Nachdem all« seine Hilferufe das Schicksal Rumäniens nicht aufhalten können, schreibt heute Herv6 melancholisch über die Einnahme Con- stqnzas: Man kann sich vorstellen, welche bittere mora- lische Wirku'ng dieser Sieg in Frankreich und bei allen Verbündeten gehabt hat. Was werden jetzt König Konstan tin und mit ihm alle Neutralisten sagen? Wenn das Un glück sich doch allein hierauf beschränkte! Aber wie sollen Rußland und Rumänien weiteren Schlägen Mackensens wi derstehen, nachdem die einzige Eisenbahnlinie, die sie ver proviantieren konnte, in Feindeshänden ist? Noch mehr ist die Armee Falkenhayns zu fürchten. Was wird aus Buka rest, wenn die beiden Enden der deutschen Zange dort zu sammentreffen? Viele Leute fragen sich mit Entsetzen, woher Deutschland und seine Verbündeten die Jnvasionsar- mee hergenommen hätten, die jetzt Rumänien bedrohe. Deutschland hat oben eingesehpn, daß die Taktik der kleinen Pakete dumm sei und enthlöst sehr geschickt seine Defensiv fronten, um gerade dort, wo es am nützlichsten erscheint, einen entsetzlichen Massenanprall zu konzentrieren. Heute ist die rumänische Speisekammer dieses Objekt. Der deut sche Generalstab gibt augenblicklich den verbündeten Gene ralstiiben «ine schöne Lektion von Entschlossenheit und Offen- sivgeist. Die Flucht ans de« brennenden Constanza. Rotterdam, 27. Oktober. Nach Meldungen aus Odessa trafen dort der britische, russische und französische Konsul aus Constanza ein, die zu den letzten gehörten, die die brennende Stadt verließen. In der letzten Woche, so berichten sie, hat ten die Einwohner von den deutschen und bulgarischen Flie gern schwer zu leiden. Die Räumung Bukarests hat begonnen. Die „Köln. Ztg." erfährt aus Kopenhagen: Das Mos kauer Blatt „Rußkoje Slowo" meldet, daß die Räumung Bukarests begonnen habe. Alle Eisenbahnzüge, welche die Hauptstadt verließen, seien schon tagelang vorher überfüllt Die Behörden und Ministerien begännengleichfalls, die Stadt zu räumen. Die allgemeine Flucht werde von der Regierung -war nicht offen -fördert, aber gern gesehen. a abend» für den folgenden Tag. Der Br- der wöchentlichen Beilagen bei Abholung monatlich SV Pfg.. vierteljährlich 1 Md Mk.. bei Anstellung in» Hau» tnonatlich S7 Pfa.. vierteljährlich a»n Poftfchatter abgedott 1 Md. 80 Pfg.; durch die ' Post frei tu» Houn piertrljährllch 2 Md. 22 Pfg., Fva« schal" RM. Glf Borpostendampfer, zwei bis drei Irrft-rer- und ein Postdampfer versenkt. ' Berlin, 27. Oktober. (W. T. B. Amtlich.) In der vom 28. za» rr. Oktober stieße« Teile uaferer Torpe- auo der deutsche« Bucht durch die Strohe Dover CMtA bt» zur Linie Folkestone—Loulogne in den Ein englischer Minensucher versenkt. Lo«do«. 26 Oktober. (W. T. B.) Amtlich. Der bri- I stfche Minensucher „Geaista" ist von einem feindlichen U I Boot >torpediert nnd versenkt worden. Alle Offiziere und I 7L Moan fi«d mngekommen. Zwölf Mann wurden ge- W? «NN. Die „venista" ist ein Schwesterschiff der „Arabis", die "v - l in der Nacht vom 11. zum 12. Februar bei der Doggerbank I Esenkt wurde, wobei es unseren Schiffen gelang, drei Osfi- I ziere und 21 Mann zu retten. Der Typ dieser Minenleger I ist erst während des Krieges entstanden. Sie find eine Art I «einer Kreuzer mit etwa 16 Meilen Geschwindheit und 80 leher- » Winm Besatzung. Die ersten Schiffe dieses Typs sind seit Anfang 1916 in Fahrt.