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' M ir«. ' > »« «MM «MM. «KL- --- - - ' ' M Web-, Wirk- und Strickwaren I Nach 8 N der BekanntmachNlig über die Nibelung des Verkehrs mit Wed-, Wirk- und Strickwaren fär: die bürgerliche Bevölkerung vom 10. Juni ISIS dürfen vom 1. August d. I. an Gewerbetreibende im Kleinhandel und in der Maßschneiderei Web«, Wirk- und Strickwaren, sowie die aus ihnen gefertigten Erzeugnisse, nur gegen Bezugsschein an die Verbraucher veräußern. Anträge auf Ausstellung von Bezugsscheinen sind im Rathaus — Stadtbauamt — zu stellen. Der Verbraucher legt den Bezugsschein dem Gewerbetreibenden, bei dem er kaufet» will, vor. Dieser macht ihn durch Lochen oder auf ander« Weise ungültig. Die un» gültigen Scheine sind zu sammeln und von dem Gewerbetreibenden am 1. jeden Monats- beim Stadirat (Sladtbauamt) abzulieiern. Bischofswerda, am 30 Juli 1916. Der Gtadtrkt» (Weitere «»tliche Bek»«nt«achmigen befinden sich i« Beiblatt.) und Gewalttätigkeit gegenüber Verbündeten Md Neutralen den Verband gegen die Mittelmächte noch zwangsrrieise auf recht zu erhalten, wobei Amerika ihm beistand. Das ist ein Erfolg an sich, der aber auch ein Ziel zu haben scheint; schon mutzte England seine Flotte einsetzen und nun auch im ver stärkten Matze seine Landheere. Mit dem Mißerfolg beider und der zunehmenden Ebbe in der Staatskasse, zumal auch Amerika vorsichtiger wird, schwindet das Ansehen des bis her führenden und immer kriegstreibenden Staates. Bon dem Schwinden des englischen Einflusses im Orient bei Tür ken und Indern brauchen wir nicht zu reden, obwohl die Ur sachen — Gallipoli, Kut el Amara und Saloniki — gewiß auch uns und den Türken, vor allem aber unserer Verbin dung mit diesen und den Bulgaren, zugute kamen. Trotz Treulosigkeit, Heuchelei, Selbstsucht und Rücksichtslosigkeit und wie die Waffen alle heißen, deren England sich bedient, neben seiner anerkennenswerten Umwandlung zum Militär staat, hat es einen militärischen Erfolg noch nicht erringen können; wir widerstehen zur Zeit auch seinem gewiß nicht zu unterschätzenden Druck, den es mit einem Massengewicht amerikanischer Granaten vorzubereiten wußte. So sehen wir den Erfolg überall auf der Seite der Mit telmächte. deren Erschöpfung nur in der Einbildung der Ge genseite besteht. Unsere Siegeszuversicht ist unerfchüttert, und wir gehen in das dritte Kriegsjahr mit dem alten Geiste von 1914, nur reicher an Erfahrungen gegenüber der Krieg führung unserer Feinde, die Völkerrecht und Menschlichkeit außer Acht lassen. Es gibt nur eine Parole: Siegen! und ein Feldgeschrei: Vorwärts! Unsere Kriegsbeute aus den ersten beiden Krieqsjahren Zum Abschluß des zweiten Kriegsjahres sollen einige Zahlenangaben über das bisherige Ergebnis des Krieges gemacht werden. I. Die Mittelmächte haben jetzt auf europäischem Boden vom feindlichen Gebiete besetzt: Belgien . . . rund 29 000 Quadratkilometer, Frankreich . . rund 21 000 „ Rußland . . . rund 280 000 Serbien . . . rund 87 000 „ Montenegro . . rund 14 000 „ Im ganzen rund 431 000 Quadratkilometer. Der Feind hat besetzt: Elsaß .... rund 1000 Quadratkilometer, Galizien und Bukowina . . rund 21000 Im ganzen rund 22 000 Quadratkilometer. Ain Ende des ersten Kriegsjahres war das Zahlenver hältnis gewesen: 180 000 zu 11 000 Quadratkilometer. II. Die Gesamtzahl der Kriegsgefangenen betrug geqen Ende des zweiten Kriegsjahres: In Deutschland 1 663 794 In Österreich-Ungarn 942 489 In Bulgarien rund 38 000 In der Türkei rund 14 000 Im ganzen 2 658 283 Vor einem Jahre hatte die Gesamtzahl der Kriegsge fangenen in Deutschland und Österreich-Ungarn betragen: 1 695 400. Von russischen Kriegsgefangenen befinden sich in Deutschland . 9 019 Offiziere 1202 872 Mann ' in Österreich- Ungarn . . 4 242 Offiziere 777324 Mann in Bulgarien u. i'> der Türkei . 33 Offiziere 1 435 Mann ' Im ganzen 13 294 Offiziere 1 981 631 Mann In deutsche Kriegsgefangenschaft sind bisher geraten: Franzosen . . 5 947 Offiziere 348731 Mann Russen . . . 9 019 Offiziere 1202 872 Mann ' Belgier .... 656 Offiziere 41752 Mann Engländer . . 947 Offiziere 29 956 Mann Serben .... 23914 Mann Im ganzen 16 569 Offiziere 1 647 225 Mann III. In Deutschland ist folgende Kriegsbeute bis her festgestellt worden: 11036 Geschütze mit 1 748 038 Geschossen, 9 096 Munitions- und andere Fahrzeuge, 1556 132 Gewehre und Karabiner, 4 460 Pistolen und Revolver, 3 450 Maschinengewehre. Hierbei muß bemerkt werden, daß nur die nach Deutsch land zurückaefübrte Deute angegeben ist, während eine nicht annähernd zu bestimmende Anzahl von Geschützen, Maschi nengewehren und Gewehren mit Munition im Felde sogleich in Gebrauch genommen ist. IV. Von den in den Lazaretten des gesamten deutschen Heimatsaebietes behandelten Angehörigen des deutschen Feldheeres wurden nach der letzten vorliegenden Statistik 90,2 v. H. wieder dienstfähig, 1,4 v. H. starben, 8,4 v. H. blieben dienstunbrauchbar oder wurden beurlaubt. Infolge der hygienischen Maßnahmen, besonders infolge -er streng durchgeführten Schutzimpfungen ist die Zahl der Erkrankungen an Seuchen im Heere verschwindend gering geblieben. Stetes hat es sich nur um Cinzelerkrankungen gehandelt, und niemals sind die militärischen Mahnahmen durch Seuchen gestört worden. Kriegsschiffsverluste, Handelskriegerfolge, Dölkerrechtsver- letzungen feit Ztriegsbeginn Kriegsschiffsverluste: Linienschiffe, Panzer-, Geschützte und Kleine Kreuzer.) England und seine Deutschland und seine Bundesgenossen Bundesgenossen 1. Kriegsjahr 2. Kriegsjahr Zabi 27 22 r 295 930 266 320 Zakii 20 10 Waste. ver- tr'v imm t 109 321 82 210 insgesamt 49 562 250 30 191 531 davon England allein Deutschland allein 40 485 220 25 162 676 Die englischen Verluste setzen sich zusammen aus 11 Linienschiffen, 17 Panzerkreuzern, 12 geschützten Kreuzern. Bei den 11 Linienschiffen sind mitgerechnet der von der bri tischen Admiralität bis heute noch nicht bekanntgegebene Ver lust des „Audacious", sowie der Verlust eines Schiffes der „Queen Elizabeth"-Klasse. Bei den Panzerkreuzern sind mit gezählt der von den Engländern noch heute bestrittene Ver lust des „Tiger", sowie eines Panzerkreuzers der „Cressy"- Klasse, dessen Sinken in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni fast von der gesamten deutschen Hochseeflotte festgestellt wor den ist, bei den Geschützten und Kleinen Kreuzern 2 in der Seeschlacht vor dem Skagerrak gesunkene Kleine Kreuzer. Im übrigen sind nur die von den Engländern selbst zugebenen Verluste in Anrechnung gebracht. In dem verflossenen Kriegsjahr (gerechnet vom 1. 7. 15 bis einschl. 30. 6. 16) sind durch kriegerische Maßnahmen der Mittelmächte ferner insgesamt 879 feindliche Handelsschiffe mit 1816 782 Br.-R.-T. verloren gegangen. Insgesamt sind seit Kriegsbeginn bis zum 30. 6. 16 durch kriegerische Maß nahmen der Mittelmächte 130Z feindliche Handelsschiffe mit 2 574 205 Br.-R.-T. vernichtet worden, wobei die in den Häfen der Mittelmächte beschlagnahmten feindlichen Handels schiffe nicht mitgerechnet sind. Während im ersten Kriegsjahr insgesamt 20 nachweis bare Verletzungen des Völkerrechts durch feindliche Handels schiffe (Feuern) auf deutsche Unterseeboote, Versuche, sie zu rammen usw.) begangen worden sind, waren im zweiten Kriegsjahr 38 solche Fälle zu verzeichnen. Insgesamt haben die Handelsschiffe der Alliierten in den beiden Kriegsjahren also nicht weniger als 58mal nachweisbar in grober weife die Regeln des Völkerrechts gegen unsere U-Boote verletzt. Von den Kriegsschiffen der Feinde Deutschlands ist im Laufe des Krieges insgesamt 3mal das Völkerrecht in beson ders schwerer weise verletzt worden. Es sind dies die Fälle „Kaiser Wilhelm der Große", „Dresden" und „Albatros". Nicht nur als Bruch des Völkerrechts und als ein Bruch mit den einfachsten Geboten der Menschlichkeit, sondern als ge wöhnlicher Mord müssen die beiden Fälle„B a r a lang" und „King Stephan" bezeichnet werden. Nicht zusammenstellen lassen sich die zahllosen Fälle,''in welchen englische Kriegsschiffe unter Bruch des Völkerrechts gegen Handelsschiffe der Mittelmächte und gegen Handels schiffe der Neutralen vorgegangen sind. Als Gesamtergebnis der beiden Kriegsjahre ergibt sich für die Flotte Englands und feiner Verbündeten ein nicht wieder gut zu machender Verlust an Material und an Prestige. Dieser große, zu Beginn des Krieges wohl von niemand erwartete Erfolg der deutschen Flotte und der Seestreitkräfte der Verbündeten Deutschlands muß um so höher gewertet werden, als die Gesamtstärke der Deutschland und seinen Verbündeten gegenüberstehenden feindlichen Flotten zu Be ginn des Krieges in fertigen und im Bau befindlichen Schif fen aus nicht weniger als 443 Kriegsschiffen von 5 428 000 Tonnen Wasserverdrängung bestand, (ungerechnet Hilfskreu zer, Torpedobootszerstörer, Unterseeboote und sonstige be waffnete Fahrzeuge, von welch letzteren England allein weit über 2000 in Dienst hat). Die gleichartigen Seestreitkräfte Deutschlands und seiner Verbündeten betrugen hingegen bei Beginn des Krieges nur 156 Schiffe mit 1651 000 Tonnen Wasserverdrängung. Einem 3'/. mal so starken Gegner brachten also die Mit telmächte bisher fast genau dreimal so starke Verluste allein an großen Kriegsfahrzeugen bei, als sie selbst erlilten. p — Die orötzte Schlacht der Weltgeschichte. Der amerikanische Kriegsberichterstatter Karl v. Wie gand berichtete aus dem Großen Hauptquartier der „New Bork World" und der „Washington Post" weiter über seinen Besuch an der deutschen Front u. a. folgendes. Mit kurzen Ruhepausen, wie die Zwischenräume einer wildbewegten See geht die Schlacht nun in der vierten Woche weiter. Kein An zeichen ist bemerkbar, daß Franzosen oder Engländer zu er kennen beginnen, daß das von ihnen erstrebte Ziel unerreich bar ist. Ihre Schläge dauern unvermindert fort wie der Donner von Tausenden von Dampfhämmern. Kein Zeichen, daß die Dampfkraft versiegt — aber auch in den deutsche»» Linien ist kein Anzeichen der Schwäche zu entdecken. Sie stehen wie eine Mauer aus Blut und Eisen, zusammengekit tet durch jenen spartanischen Geist von Mut und Entschlossen heit, der aushält oder stirbt. Zwischen Somme und Ancre stehen sich ungefähr 1^ Millionen Menschen und zwischen 7000 und 10 000 Geschütze in tödlichem Kampf gegenüber. Es ist nicht nur dis größte Schlacht dieses Weltkrieges, son dern die größte Schlacht der Geschichte. Wenn die deutschen: Schätzungen von einer Viertelmillion an Verlusten bei den: Alliierten einigermaßen richtig sind, so mutz der Totalverlust aus beiden Seiten mehr als 300000 Mann betragen. Die englische Geschichte zeigt kein Beispiel ähnlicher Tapferkeit wie die britischen Angriffe gegen die deutschen Linien. Außer ordentlich dramatische Ereignisse werden bei den Bataillo nen erzielt, die die Weltgeschichte schreiben. Jeder einzelne Mann in den deutschen Reihen fühlt, daß für die deutschen Völker die Entscheidungsstunde schlägt, und ein jeder ist vor» dem Geiste beseelt, der vor hundert Jahren herrschte, und da herrscht keine Ängstlichkeit und kein Zaudern, sondern nur felsenfestes Vertrauen, daß Deutschland widerstehen und an seiner Rüstung die Sturmwellen sich brechen werden, deren Kämme sich auf seine Linien stürzten. Und es ist dieser spartanische Geist, der mich veranlaßte, in meiner Depesche- vom 9. Juli an die „World" die Frage bejahend zu beant- warten, ob es dem menschlichen Wall von 115 Millionen ge lingen wird, einem Drucke von 670 Millionen, allerdings wei niger gut organisierten Menschen zu widerstehen. Die Ab reise des Kaiser» und Falkenhayns nach dem Osten beweist im übrigen, daß man im Westen die Kriegslage al» gesichert ansieht. Im Osten wird offenbar eine neue große Angriffs welle erwartet, und neue Ereignisse bereiten sich dort vor. Der deutsche Kronprinz Chef de» 2 sächsischen Husarenregiments Nr. 19 Wie das Kgl. Sächs. Militärverordnungsblatt meldet,, wurde der Kronprinz des Deutschen Reiches und Preußen,. Generalleutnant L la suite des Grenadierregiments Nr. 104 und des Ulanenregiments Nr. 21, unter Belassung L la suite- des erstgenannten Regiments zum Chef des Husarenregi ments Nr. 19 ernannt. Dieses Regiment führt von jetzt ab. den Namen 2. Husaren-Regiment Nr. 19 Kronprinz Wilhelm- des Deutschen Reiches und von Preußen. Neuer Luftangriff auf Englands Ostküste. Berlin, 29. Juli. (W. T. B. Amtlich.) In der Nacht vom 28. zum 29. Juli hat ein Mariueluft- schisfgeschwader den mittleren Teil der englischen Oslküsle an gegriffen und dabei die Bahnanlagen von Lincoln, Indu strieanlagen bei Norwich, die Flottenstützpunkte Grimsby und Jmmingham, sowie Vorpostenfahrzeuge vor dem Humber mit Bomben belegt. Ein Leuchtturm an der humbermün- dung wurde vernichtet. Trotz Beschießung mit Brandgeschossen sind alle Lust schiffe unbeschädigt in ihre Heimathäfen zurückgekehrt. Der Lhef des Admiralskabs der Marine. Berlin, 31. Juli. Zu dem neuen Luftangriff auf die englische Ostküste schreibt die „Deutsche Kriegszeitung", daß; er die Behauptung widerlege, daß der Lustkampf gegen Eng land von dem Programm der deutschen Marine abgesetzt sei. Eine längere Pause in der Handhabe dieser Waffe habe- lediglich militänsche und technische Gründe gehabt. Es sei ganz unsinnig zu behaupten, daß es irgend eine maßgebende Person in Deutschland gebe, die wünsche, daß der Krieg ge gen England in schonender Weise geführt werde. Wenn wir von unseren Unterseebooten keinen so rücksichtslosen Ge brauch gemacht hätten, so habe das triftige polittsche Gründe- gehabt. In ihrer Note an die Vereinigten Staaten habe sich- die Deutsche Regierung für die Wiederaufnahme des Unter seebootskrieges vollkommen freie Hand behalten, und wenn die Gründe zur Beschränkung des Unterseebootkrieges gegen standslos geworden sein sollten, dann werde er wieder aus genommen. (Die „Deutsche Kriegszeitung" ist bekanntlich eine Neben ausgabe des „Berl. Lokalanzeigers". Ob man in dieser auch durch W. T. B. verbreiteten Notiz eine halbamtliche Äußerung- erblicken darf, möge dahingestellt sein. Das Bedürfnis für' eine Zerstreuung der angedeuteten Besorgnisse dürfte aller dings vorliegen. D. R.) SchnrmAtzel an mszedonsskken F»°ont Sofia, 29. Juli. (Meldung der bulgarischen Telegra- phen-Agentur.) Der bulgarische Generalstab leill unter dem 27. Juli mik: Läng» der ganzen mazedonischen Front täglich schwaches Geschützfeuer und Patrouillengefechte, die für un» günstig verlaufen. Ein mit Maschinengewehren ausgerüstete» feindliche» Bataillon versuchte, von einer Gebirg»- und Hau bitzen batterie unterstützt, am 25. Juli unsere vorgeschobenen Abteilungen an der Front Vahovo—Sborsko (ungefähr 25 Kilometer nördlich vodena) anzugreifen. Alle Angriffe wur den mit großen Verlusten für das feindliche Bataillon abge schlagen. Unsere Truppen schritten sodann zum Gegenan griff und bemächtigten sich der feindlichen Schützengräben. Am 26. Juli und 27. Juli versuchten mehrere Kompagnien der serbischen Schumadia-Division die Höhen nördlich von dem Dorfe Pozar (ungefähr 25 Kilometer nordwestlich von vodena) zu gewinnen und sich festzusehen, wurden sedoch