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V-r Sächsische Erzähler. Selk L Nr. 10S. «»schein Dunres Allerlei Run brng des vom 8. ! retung der Höchstpreise v in-Mttte hat den Ingens Zen Meierei Dolle, die täglich etwa 170 Wagen zum Absatz hrer Erzeugnisse in die verschiedenen Stadtteile Hinaussen- et, wegen Vergehens gegen die Höchstpreise zu 3000 Geldstrafe verurteilt. Die Leitung der Meieret, die jetzt auch Konserven, Marmelade und Honig verkauft, hatte ihre etwa 198 Kutscher für eine bestimmte Absatzprovision ange wiesen, möglichst viel Honig zu verkaufen. Diese gaben oft ein Viertel Pfund Dutter erst nach Entnahme einer Flasche lvir beginnen demnächst mit dem Abdruck de« Original Romans von H. E»urth»-Mtthler In se rumänisch »Wiener ' Haltung 3 Sacdst«. Dresden. 10. Mai. (W. S. L.) Der Abschluß der Jah resrechnung für den städtischen Haushalt auf das Jahr 1916 ergibt nach dem bis jetzt festgestellten Ziffernwerk, das in sei nem Gesamtergebnis durch die im einzelnen wenigen Be ziehungen noch ausstehenden endgültigen Rechnungsab schlüsse nur noch unwesentlich beeinflußt werden kann, bei dem Haushalt der Stadtgemeinde einen Überschuß von rund 833 000 (gegen 1247 674 -4l Fehlbetrag im Jahre 1914) und bei dem Haushalt der Schulgemeinde einen Überschuh von rund 200 000 ,4t (gegen 423 837 -4t Überschuß im Jahre 1914). Dies beruht im wesentlichen darauf, daß die erheb lichen Ausfälle, die bei den überschupositionen trotz ihrer vor sichtigen Aufstellung durch die unberechenbaren Einwirkun gen des Krieges hervorgerusen worden sind, durch die Min derzuschüsse noch überstiegen werden, die infolge von Minder ausgaben und teilweise auch Mehreinnahmen bei den Zu schußpositionen erzielt wurden. Klingenthal, 11. Mai. Arbeitslosenunterstützung. Gleich wie in der Textilindustrie wird nun auch in der Musikinstru- mentenindustrie den infolge des Krieges erwerblos geworde nen Musikinstrumenten-Arbeitern und Arbeiterinnen Ar- deitslosen-Unterstützung gewährt. Die Unterstützungen be tragen wöchentlich für ein Ehepaar 14 -4t, für eine allein stehende männliche Person mit eigenem Haushalt oder zur Untermiete wohnend 10 -4t, für eine alleinstehende weibliche Person 9 -4t. Ein männliches Kind über 16 Jahre, das bei den Eltern wohnt, erhält 6 -4t, ein Mädchen über 16 Jahre 8 -tt. Für jedes Kind unter 16 Jahren werden 2 -4t ge währt. 15 Prozent der Unterstützungsaufwendungen sind von den Gemeinden zu übernehmen. Die Erwerbslosigkeit in der Musikinstrumenten-Jndustrie ist in der Hauptsache durch die Metallbeschlagnahme erfolgt. Llmbach, 11. Mai. Das Zitronenbäumchen im Pfarr garten zu Niederfrohna, eine große botanische Seltenheit, steht wieder in vollster Blüte. Im vorigen naßkalten Som mer kamen nur 8 Zitronen zur Reife, erreichten freilich nur 1/2 der normalen Größe. Da das Bäumchen nicht besonders gepflegt wird, sondern auch den Winter ungeschützt im Freien steht, wird erwiesen, daß Zitronenbäume recht wohl auch in unserem Klima gedeihen. Die großen, schneeweißen Blüten bieten einen reizenden Anblick. Das Bäumchen dürfte wohl das einzige im Freien stehende im ganzen Sachsenlande sein. Verdau, 11 Mai. Ein Waldbrand, der jedenfalls in folge Funkenfluges einer Lokomotive entstanden ist, wütete am Sonnabend gegen Abend in der am Oberalbertsdorfer Revier angrenzenden Abt. 1 des Staatswaldes bei Seeling städt und vernichtete etwa ein Hektar des etwa 25jährigen Bestandes. Trotz des herrschenden Windes gelang es, das Feuer durch Mithilfe der aus den umliegenden Ortschaften tzerbeigeeilten Leute zu dämpfen. Dem Elemente ist wahr scheinlich auch Jungwild zum Opfer gefallen. Zwickau, 9. Mai. Beim Verladen von Postpaketen in einen Bahnpostwagen eines nach Dresden fahrenden Zuges erfolgte auf dem hiesigen Bahnhof eine Explosion, wobei ein Postunterbeamter aus Dresden am rechten Oberschenkel durch eindringende Metallstücke so schwer verletzt wurde, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Ein zweiter Postunterbeamter von hier wurde leicht verletzt. Eine grö ßere Anzahl Postpakete und der Bahnpostwagen wurden be schädigt. Der Absender des explodierten Paketes ist noch nicht ermittelt. Mariettberg, 11. Mai. Bei einem Gewitter schlug der Blitz in Reitzenhain in zwei Häuser, ohne zu zünden. In einem der beiden getroffenen Häuser, in dem sich ein Wacht- lokal des Landsturm-Jnfanterie-Bataillons XII/14 befindet, wurden fünf Landsturmleute vom Blitz gestreift. Vier da von waren auf längere Zeit besinnungslos. Leipzig, 11. Mai. Treibriemendiebstähle. Hier sind wiederum zwei Diebstähle wertvoller Treibriemen in den letzten Nächten verübt worden, nachdem solche Diebstähle in der letzten Zeit schon wiederholt festgestellt worden sind. In Leipzig-Plagwitz wurden 5 Treibriemen im Gesamtwerte von 600 -,<t mitgenommen, aus einer Leipzig-Lindenauer i Schokoladenfabrik einer im Werte von 200 bis 300 °4t. 1 Leipzig, 11. Mai. Unbefugte Ordenranlegung. In zwei Fällen wurden gestern auf dem Meßplatze junge Män- 1 ner angehalten, die das Band des Eisernen Kreuzes unbe- < fugt im Knopfloch trugen. Der ein« hatte nur fünf Wochen ! in Leipzig gedient, war entlasten und vom Au-bildenden ! wieder erkannt worden, der den Mangel aller kriegerischen < Verdienste des Ordensträgers kannte und ihn deshalb fest- > nehmen ließ. , Verletzungen an ihrem Körper beweisen. Am 28. Januar hat der Angeklagte das Mädchen wegen einer kleiner Näsche rei in unmenschlicher Weise so geschlagen, daß eigentlich kein Fetzen, der Haut an ihrem Körper mehr heil war. Der Vater hat in der unbarmherzigsten Weise zugeschlagen, nach dem Befunde hundertmal, ganz gleich, wohin er traf. Es sind etwa 40 bis 50 Verletzungen am Halse, an der Brust, an den Schultern, auf dem Rücken usw. nachgewiesen worden, von denen ein großer Teil ganz frisch war. Nachts um 2 Uhr lag das Kind im Sterben. Der Gerichtshof hielt den Ange klagten nicht der fortgesetzten Körperverletzung, sondern nur in dem einen Falle des 28. Januar für überführt, dagegen nicht den Todeserfolg der Körperverletzung für vorliegend. Mit Rücksicht auf die unmenschliche, das Leben des Kindes gefährdende Behandlung verurteilt« das Gericht den Ange klagten zu einem Jahre sechs Monaten Gefängnis. Drei Monate gelten als verbüßt. treten»» Nationen zusammen an Zahl nahezu die Hälfte von -an- Rußland ausmachen, und meint, daß jetzt England al» Beschützer der kleinen Nationen zeigen könne, wie ernst es ihm hiermit sei. Wenn dieser Hilferuf ungehört verklinge, könne kein Europäer mehr an Englands edle Worte glauben. — Die Aleischkeuerung ia England. Die Preis« für eingeführtes Fleisch sind jetzt in London 12 bis 16 L für ds»s Pfund höher als für englisches oder schottisches Fleisch, während das Verhältnis früher umgekehrt war. Die „Ti mes" meinen, daß die allgemeine Einführung eines fleisch losen Tages in der Woche die Preise um 14 Prozent herab setzen würde. — Die „Times" schreiben, das Publikum habe unklare optimistische Ideen über die Steigerung der Preise. Die Teuerung habe eine ernste Bedeutung. Die Kleinhan delspreise, die seit Juli 1914 um 50 Prozent gestiegen seien, würden noch weiter steigen. Man solle alles Land, das zu Sportzwecken dient, für landwirtschaftliche Zwecke verwen den, um der Notlage abzuhelfen. — 114 Milliarden auf dem Meeresgrund. Aus Rotter dam wird gemeldet: Eine Gesellschaft Jnter-Ocean Sub marine Engeneering Co., die sich mit der Bergung von Gold und sonstigen Gütern der im Laufe des Krieges torpedierten und anderweitig verunglückten Schiffe befassen soll, ist nach einer Meldung des „Daily Telegraph" in New Pork unter Mitwirkung hervorragender amerikanischer Geldmänner und Marinefachleuten ins Leden gerufen. U. a. soll auch von der Gesellschaft der Versuch zur Hebung des Wracks der „Lusi- tania" gemacht werden. Der Wert der auf dem Meeres grund liegenden Güter, deren Hebung möglich erscheint, wird auf N/4 Milliarden Mark geschätzt. — Trauung eines Neffen de» Grafen Zeppelin. Inder Pauluskirche in Darmstadt fand am Mittwoch die Trauung des Grafen Ferdinand Zeppelin mit der Gräfin Mariette von Alvensleben statt. Der alte Graf Zeppelin, der OnkA des Bräutigams, wohnte der Trauung bei. Er wurde von dem zahlreichen Publikum lebhaft begrüßt. Nach beendeter Trauung umkreiste ein Zeppelinluftschiff die Kirche. — Die bekannte Meierei Volle in Berka wegen Über- tteilt. Das Schöffengericht Ber- Karl Pernat, Direktor der gro- Bienenhonig für 1H0 -4t ab. Abgesehen davon »nacht« sich die Meierei einer Überschreitung der Höchstpreise dadurch schuldig, daß sie für ins -aus grliefette Milch pro Liter 4 H Bringerlohn und 6 L für Flaschenfüllung usw. von ihren Kunden erhoben haben soll. — Der ungarische Blaubart. Zu den Blättermeldungen über den unheimlichen Fundin Einkota, wo in der Wohnung des seit 1914 zum Kriegsdienste eingerückten Klempner- meister» Bela Kitz sieben zugelötete Vlechkisten mit je einer Frauenleich- gefunden wurden, wird weiter gemeldet: Heute wurde von der Serichtskommission der Lokalaugenschein vorgenommen. Eine von den sieben Blechtonnen wurde ge öffnet und die Frauenleiche Hervorgehost, in deren Mund höhle sich ein Taschentuch.und um den Hals ein Strick be fand. Es wurde festgestellt, daß Bela Kitz, der Mieter der Kammer, in der die Blechtonnen gefunden wurden, bei der Budapester Leichenbestattungsgesellschaft Verzinnungsarbei- ten verrichtet hat. Die übrigen sechs Blechfässer werden mor gen geöffnet. Man stellte fest, daß Kitz vor Jahren mit einer Frau und zwei Kindern in die Wohnung eingezogen ist. Eines Tages verschwanden die Frau und beide Kinder, wo rüber Kitz seinen Bekannten die Aufklärung gab, daß die Kinder in der Kinderschutzloge seien, während er die Frau nach Amerika geschickt habe. Weitere Erhebungen sind im Zuge. — Eine weitere Meldung berichtet: Ein bei dem der Mordtaten verdächtigen Klempnermeister Bela Kitz bedienstet gewesener Arbeiter ist in einem Krankenhause aufgefunden worden und soll morgen verhört werden. Eine Frau Jaft»- bek hat seinerzeit von Kiß ein Paket Briefe erhalten, die mor gen von Gerichtswegen geöffnet werden sollen. Sie tellt fer ner mit, sie habe von einem Bekannten des Kitz aus Ser bien einen Brief erhalten, in dem sie als Frau des Kiß be zeichnet und ihr mitgeteilt wird, daß Kiß in serbischer Ge fangenschaft gestorben sei. Es ist erwiesen, daß Kiß syste matisch Frauenspersonep an sich lockte und nun höchstwahr scheinlich .sich der ihm Lästiggewordenen auf mörderische Weise zu entledigen gesucht hat. — Ein rasierte» Schwein gehört immerhin zu den Sel tenheiten. Solches geschah in dem weimarischen Dorfe Ude stedt bei Erfurt. Privatschlachtungen sind bekanntlich jetzt streng verboten. Ein Landwirt schlachtete ein Borstentier heimlich im Keller. Dqmit dieses den Brühgeruch nicht ver riet,-seifte der Mann das Schwein gehörig ein und rasiert» es nach allen Regeln der Kunst. Doch beim Wurstmachen drangen süße Gerüche in die Nachbarschaft. Der Fall kam zur Anzeige. Behördlicherseits wurde alles beschlagnahmt: und nach Weimar geschafft. Der Mayn hat eine strenge Be- trafung zu gewärtigen. — Ohne Weib und ohne — Speck. Im Friedeberger Queistalboten" zeigt ein verlassener Ehemann an: „Achtungk Mit für 17 -4t Räucherspeck davongelaufen ist meine Fran Klara Frieß. Dieselbe befindet sich als Hilfswirtschafterin bet Liedwina Hoffmann in Birticht. Ich warne jeden, der Per son etwas zU borgen, da ich Schulden für dieselbe nicht be zahle. Hausbesitzer Hermann Frieß, Geppersdorf, Kreis- Löwenberg." — Hagelschaden in Italien. Wie „Secolo" meldet, ver werte in der Provinz Padua ein äußerst heftiger Hagelschlag Felder und Weinberge. Der Schaden ist sehr groß. — Die Sommerzeit wurde auch in Luxemburg durch Beschluß der Kammer eingesührt. . «nglische Maifl« za empst scheu Ir »en Ska Rumänien ganz Eurc alle, welch weil sie gl weil niemi «ine endgi welches di« sagung Hai der, der eil der Lage t zicht auf di hierzu biet, einer Gele Das Volk terlandes, s jedes Opfer einverstand schau«» zu schickem dos diese Weise gen sich in geduldigen mit seinem verhindern. «eichten s den verl serbischen nicht erte -erung r Seuchen schmalspu anspruche der grieci Vie Verl ftMung U lang der sche, die Gesandter Tinverstä d, Griech König» Geuer »er Mr rnarSi Ein llatavgkcher al» Held. Einen tragischen Abschluß hat, wie die „Hallesche Zei tung" (Nr. 207) aus Greiz erfährt, das Heldentum eines jun» ,en Gelehrten, des Dr. phil. Friedrich Schneid«, Sohn des» zoflieferanten M. Schneider, gefunden, der als Historiker >ie Geschichte, die er zu schreiben berufen ist, mit der Waffe in der Hand selbst erleben wollte. Bei Kriegsbeginn wußte: « es durchzusetzen, daß er trotz eines starken Augenübel», weshalb er vorerst nicht Soldat geworden war, in den Hee resdienst eingestellt wurde. Nach seiner Ausbildung in Gera ämpfte er in Rußland, wurde für befand«» mutige Tat vor. »em Feinde Unteroffizier und Ritt« des Eisernen Kreuzes.. Nach ein« kurz darauf überstandenen Nervenerkrankung. , sng « wieder ins Feld, diesmal auf einen ganz neuen kri«f»schauplatz, wurde Bizefeldwebel und Leutnant und tun» monatelang als Führet ein« Sebirgsmaschinenge» vehivbteilung in gefährlichster Höhenstellung dem Feinde m erbitterten Ringen gegenüber. In d« vorgeschobensten Stellung «lag « schließlich feindlich« Übermacht und geriet mit den wenigen übriggebliebenen in Gefangenschaft. Für einen Heldenmut wurde d« Tapfere Ritter des Eisernen fteuzes Erst« Klasse, hatte also als ehemaliger Untauglich« ich nicht nur als Offizier und Führ« bestbcwährt, sonder» auch jene hohe Kriegsauszeichnung «worben. Für Leutnant Jmmelmann» vornehme Gefiannn- und den unversöhnlichen Geist des Durchschnittsengländers ist sehr charakteristisch folgende schlichte Schilderung eines be obachtenden Eisenbahners, des Gefreiten Stört, der im Wer dohl« evangelischen Sonntagsblatt schreibt: Am 12. Januar- 1916, vormittags 9 Uhr 15 Minuten kam ein feindlichem Flugzeug über unsere Station. Gleich stieg Leutnant Jm- melmann auf und war sofort im Karnpf. Dies« dauerte drei: bis vier Minuten, auf einmal brannte d« feindliche Flieger und mußte sofort landen. Ich eilte gleich hin, um mir alles- anzusehen. Es war ein französischer Flieg«, die Jnsasiei» zwei Engländer, der eine lag tot neben seinem Flugzeuge »atte Bäuchschüsse; das Blut quoll durch die Kleid«. Der andere saß auf einem Strohbund und rauchte seine Zigarette, »atte zwei Streifschüsse am Halse und Kopf. Jetzt kam Leutnant Jmmelmann, wollte dem Engländer die Hand rei chen, was dieser »«weigerte mit den Worten: „Ich kann Ihnen die Hand nicht reichen, Sie haben meinen Kameraden erschossen." Nun ging Jmmelmann und seine Begleit« zu dem toten Engländer, beugten ihre Kftie und verrichteten ein Gebet; dann wurde der oerwundete Engländer ins Lazarett- geführt. Aus dem Gerichtssaal * Das Martyrium eine» Kinde». Aus Berlin wird ge meldet: Der 43jährige Weichenstell« Johann Sahl stand vor der ersten Strafkamm« des Landgerichts M unt« der Anklage, seine im Jahre 1900 geborene Tochter Erna fort gesetzt, insbesondere am 28. Januar d. I. vorsätzlich körper lich mißhandelt und an d« Gesundheit geschädigt und sich der lebensgefährlichen und grausamen Behandlung schuldig ge macht zis haben. D« seit dem 1. Februar in Untersuchungs haft sitzende Angeklagte hat sein jüngstes Kind erster Ehe, die Tochter Bertha, so schlecht behandelt und in jeder Bezielftmg vernachlässigt, daß ihre Lehrerin Anzeige erstattete, was zur Folge hatte, daß das Mädchen der väterlichen Gewalt ent zogen und der Anstalt des Verein» gegen Ausbeutung und Mißhandlung von Kindern in Zehlendorf überwiesen wurde. Luch die verstorbene Tochter Erna hat viel unt« Züchtigun- gen des Vaters zu leiden gehabt, wie die nach ihrem Tode ^gestellten und photographisch festgehaltenen furchtbaren Diese neueste Arbeit der rühmlichst bekannten Verfasserin ist eine ihrer schönsten und wundervollsten. Sie führt uns hinein in das Leben einer grsßen pro- vinzstadt und Garnison. Vie schneidige und interessante Persönlichkeit des „tsllen Kaßberg", die im Mittelpunkt der Handlung steht, festest den Leser vom ersten Augen blick an. Neben dieser prachtvollen vollnaiur zeigt der Roman die schöne, liebenswerte Regina Baldus, eine Gestalt, wie sie nur H. Lourths-Mahler zeichnen kann, mit ihrer tiefinnerlichen Gestaltungskraft, die aus dem Herzen 'kommt und. zum Herzen spricht. Regina Baldus zeigt uns, wie deutsche Frauen lieben, wie stgrk die Kraft ihrer reinen Liebe ist, wie sie alles bezwingen mit dieser gläubigen vertrauenden Liebe, die dein Manne Erlösung bringt von einem wilden, rast lysen Leben. Eine Fülle interessanter und fistelnder Gestalten gruppieren sich um diese beiden Hauptfiguren des Romans, der kurze Zeit vor dem Krieg beginnt und in die aktuellen Ereignisse unserer Zeit hineingrcift. Mir sehen die feldgrauen Reiter in» Morgengrauen die Stadt verlassen, sehen sie in die Schlacht ziehen, mit ihrem kühnen Rittmeister Hvßberg an der Spitze. Und daheim zittern und bangen die Herzen der Frauen um diese tapfere Reiterschar. Tief bewegende kerzensschicksalc werden vor dem Leser aufgerollt und von 'Anfang bis zum Ende fesselt und ergreift dieser wunderbare Roman, der an dramatischen Szenen reich ist und die Spannung von Anfang bis zum Ende aufrecht erhält. lvir bringen unfern Lesern mit diesem Roman eins Lektüre, wie wir sic besser und genußreicher nicht bieten können. Es ist ein echter Lourths - Mahler- Roman mit allen Vorzügen ihrer feinsinnigen, gefühls warmen Erzählerkunst, die den Ereignissen dieser großen und schweren Zeit Rechnung trägt.