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52 LS S-. s WiMM Amhme öcs «llMtiNii AeHMmigks in WM Dieustzwang vom 18bi» 41. Lebensjahr. Londoa. 4. Mai. (». T. B.) Asquith brachte gestern aachnUNag im Luterhaus» da« aeve Vehrpfilchtzp^eh «in. d« «e Bestimmungen der am 27. April zurückgezogenen Bstl «11 dem Ansätze de» Awangsdienste» für die Verheirateten zwischen dem1S.vad dem 41. Lebe«»sohre enthält. (Für die Unverheirateten ist der Dienstzmang bereits eingeführt. D R.) Diese Bestim- n»n»g »ird erst einen Monat nach Annahme der Bill in Kraft trete», um den Leute» zu ermöglichen, sich freiwillig ein schreiben zu lassen. Ei» anderer Vorbehalt ist für gediente Leut« vorgesehen, die nicht sofort gebraucht werden. Diese Niaue» zu ihrer bürgerlichen Beschäftigung zurückkehcen. bi» sie et»berus«u werden. Die 1. Lesung de» Wehrpsüchlgesehe» wurde eiufiimmig angenommen. Bestellungen werden angenommen in der Geschäftsstelle Altmarkt IS, ! bei den Zeitungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstalten. — Nummer der Zcltungsliste 6587. — Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. In einem Leitartikel des „Daily Expreß" vom 27. April heißt es: Die Erweiterung der Wehrpflicht mißfällt gewissen Krei se« in England außerordentlich. Es war daher schr rück sichtsvoll von den Deutschen, zu einer Zeit, wo die Wehr- pfücht im Parlament besprochen werden sollte, offensiv gegen unser Land vorzugehen. Wenn die führenden Stellen in Deutschland auch nur die geringste Kenntnis britischer Psychologie besäßen, so hätten sie Beteuerungen der deutschen Kriegsmüdigkeit und Frie denssehnsucht veröffentlichen yiüssen. Nun haben sie durch Lust- und Flottenangriffe und Erregung der irischen Un ruhe« dem englischen Volke die dringend« Notwendigkeit der Wehrpflicht klar gemacht. Die Regierung wird auf viel ge ringeren Widerstand bei der Arbeiterpartei stoßen. Cs ist tatsächlich schwer, die Engländer zu überzeugen, daß sie in Befahr sind. Deutschland hat reichlich dazu beigetragen. Wir müssen ihm dafür dank«,. Die deutsche Antwort an Wilson. Berlin, 4. Mai (W. T. B.) wie der „Bert. Lokalmy." ersShrl. ist die Antwortnote der deutschen Regierung an Amerika in ihren wesentlichsten Stücken ferkiggestellt und soll, falls eine Änderung in den bisherigen Dispositionen nicht ein tritt, bereits heute nachmittag an den amerikanischen Bot schafter übergeben werden. Die „Boss. Ztg." schreibt, di« Note sei ein sehr umfang reiches Schriftstück. Der Reichskanzler und die anderen Per sönlichkeiten würden heute nach Berlin zurückkehren. Herr Gerard habe gestern abend Herrn v. Jagow einen Besuch ab gestattet. Der Ausstand irr Irland. Drei Führer der Aufständischen bereit» standrechtlich erschösse». — Rücktritt de» Staatssekretäre für Irland. London, 3. Mai. (W. T. B.) 2m Unterhaus« teilte der Premierminister Asquith mit, daß drei der irischen Aufstän dischen, »SmNch pearce, «arte und Macdonagh, die die re putzvkanlsche Proklamation uattrzeichne« hatten, vor ein Kriegsgericht gestellt, für schuldig befunden und heute früh erschossen wurden. Drei andere Aufständische wurden zu L Zähren Gefängnis verurteilt. Der Staatssekretär für Irland, Birrell, sagte, er hätte sich die Möglichkeit solcher Vorfälle, wie sie stattgefunden hätten, nicht vorgestellt. Sobald der Aufstand niedergewor- sen sei, habe er sei« «ücktritlsgesuch eingereicht. Er habe es al» seine höchste Ausgabe betrachtet, Europa das Bild un geteilter Einmütigkeit in Irland sehen zu lasten. Es sei auch viel erreicht worden. Die irischen Soldaten seien noch im mer die besten Vertreter ihre» Landes. Redmond zollte dem Staatssekretär Birrell warme An erkennung und erklärte, er habe die Ansicht Birrell» geteilt, daß keine wirkliche Gefahr eine» Aufstande» in Sicht gewe sen fei. Seine Meinung habe Birrell» Politik vielleicht be einflußt. Redmond wie Carson empfahlen dringend, daß die große Maste der Rebellen nicht mit allzugroßer H S r 1 e bestraft werden möge. Vie Zahl der Opfer in Dubtiu. Dublin, 3. Mai. (W. T. B.) De» Reutersche Bureau mEdot amtlich au» Dublin: Di« Iaht der Dolen la den Spi- tilleru allein beträgt 1«, wovon öS Soldat»« find. G, awr- den 179 Gebäude durch Feuer beschädigt oder zerstört. wie es in Dublin aussicht. — Fortdauer der Unruhen aus dem Laude. London, 2. Mai. (Reuter.) Aus Dublin wird von gestern berichtet, daß außer dem großen Schaden, der in der Sackville-Street angerichtet wurde, auch in der Abbey-Street große Verwüstungen festgestellt wurden. Auch dort sind säst alle Gebäude zerstört. Das Gerichtsgebäude, die sogenann ten Four Courts, haben an der Fassade gelitten und weisen Spuren auf, daß sie ziemlich heftig beschossen wurden. In der Graston-Street wurde weniger Schaden angerichtet, und zwar meist durch Plünderer. In einigen ärmeren Stadtvier teln sieht man, daß dort heftig gekämpft wurde. Fast alle Seitenstraßen weisen Spuren des Kampfes auf. Heute früh war alles ruhig. Nur vereinzelte Schüsse von Scharfschützen wurden gehört. Man sah, daß sich unter den Gefangenen Frauen in Männerkleidung befinden. Es ist sicher, daß unter den Rebellen junge Frauen waren, die sich als Scharfschützen auszeichneten. Andererseits hatten sich auch männliche Auf ständische in Frauenkleidung vermummt. Trupps von Ge fangenen werden nach England gebracht. Ungefähr 1000 find dem Militär in die Hände gefallen. Dublin gewährt heute das Bild eines gewöhnlichen Bankfeiertages. Das Publikum durste ungehindert durch die Straßen gehen. Biel Militär ist wieder zurückgezogen worden. Ulanen besorgen den Patrouillendienst. Heute früh wurde in der Nachbar schaft von Bellbridge unweit von Dublin Feuern gehört. Dort hat sich ein kleiner Trupp Aufständischer verschanzt. Er wird vielleich noch einige Tage im Stande sein, sich zu hal ten. Auf dem Laude, vor allem im Westen, gibt es noch Banden von Rebellen, die nicht glauben wollen, daß die eigentliche Revolution zu Ende ist und daß sich ihre Kamera- den in Dublin ergeben haben. In Killarney und Llonmel- Lloughmill» stehen noch Rebellen im Felde. Da aber die Verbindungen zerstört sind, fehlen verläßliche Nachrichten. Rotterdam, 3. Mai. Wie aus London gedrahtet wird, beschreiben die dortigen Blätter das traurige Aussehen Dub lins und die dort herrschenden furchtbaren Zustände. In Dublin fehlt es vor allem an Nahrungsmitteln. Seit Oster montag gibt es keine Milch mehr! Das gesamte Leben ist so still geworden, daß man ohne Übertreibung von einer Kirch hofsruhe sprechen könne. Die Straßen dürfen nur von sol chen Leuten betreten werden, die einen militärischen Pah vorzeigen können. Sonst darf niemand das Haus verlassen, ohne nach wenigen Schritten verhaftet zu werden. Ununter brochen ziehen Militärpatrouillen durch die Straßen mit schußbereiter Waffe. Die Stadt gleicht einem riesigen Mili tärlager, auf allen wichtigeren Plätzen und Straßen stehen größere Truppenabteilungen bereit. Biele Gebäude gleichen Ruinen, so sehr wurden sie teils zusammengeschossen, teils sind sie ausgebrannt. In zahlreichen Straßen sind Schutt und Trümmer der art aufgehäust, daß man Monate brauchen wird, um diese Spuren der heftigen Kämpfe fortträumen zu können. Die Bevölkerung zeigt ein niedergeschlagenes, gleichgültiges We sen, die Bewohner des einen Stadtviertels kümmern sich nicht mehr um die des angrenzenden Stadtgebietes. Der Postver kehr mit und in Dublin ist vollständig unterbrochen worden. Briefe gehen in Dublin weder ein noch aus. Eine Unmasse von Fensterscheiben ist zertrümmert. Auffallend ist es, daß die Londoner Blätter nicht die geringsten Nachrichten aus den irischen Grafschaften bringen. Es heißt, daß die revolu tionäre Gärung auf dem flachen Lande ungeschwächt an dauert. Haag, 3. Mai. „Daily Mail" führt aus, daß der Auf- stand mit einem Fehler der Sinn-Feier begann, indem sie das Kraftwerk der Stadt besetzten: sonst würde wahrschein lich di« ganze Stadt in Flammen aufgegangen sein. Der Schaden, der durch die Straßenkiimpfe angerichtet wurde, wird auf mehr al» zwei Millionen Pfund Sterling (40 Mil lionen Mark) veranschlagt. Die Geschädigten halten sich an die englische Regierung, die, obwohl sie genau informiert war, kein« Vorsichtsmaßregeln getroffen HPte. Amtlich wird zwar gemeldet, daß die Bewegung vollständig unterdrückt sei, allein in der Grafschaft Meab befinden sich noch einige Banden der Sinn-Feiner. Auch die Ortschaft Enniscorthy befindet sich noch in ihren Händen, über die britischen Ver luste verlautet nichts. Vom Forwardregiment sollen aller dings fast sämtliche Offiziere gefallen sein. Es wurde be kannt, daß in Nottingham große Empörung darüber herrsche. Die Kundgebung der provisorischen Regierung der Republik Jrta»b. Rotterdam, 3. Mai. Englische Blätter enthalten den Wortlaut der Proklamation der provisorischen Republik an das Volk von Irland, worin die irischen Brüderschaften ihr« Kinder zur Fahne rufen, um mit Unterstützung ihrer ver wandten Kinder in Amerika und den tapferen Bundesgenos sen in Europa den Kampf für die Freiheit zu beginnen. Die Republik verbürge religiöse Bürgschaften, Freiheit, gleiches Recht für alle Staatsangehörigen. Es heißt dann weiter in der Proklamation. „Wir unterstellen die irische Republik-em Schutze des allmächtigen Gottes, dessen Segen wir für unsere Waffen erflehen, und wir erwarten, daß niemand die Sache, der er seine Dienste widmet, entbehren wird." Ein englischer Kreuzer schwer beschädigt. Aus Rotterdam wird berichtet: Die Mannschaft des gesunkenen dänischen Dampfers „Berglström", die hier an kam, erzählt, wie hiesige Blätter berichtet, daß sie im Hafen von Harwich den englischen Krneuzer „Penelope" gesehen habe, als dieser nach dem Kampf bei Lowestoft eingeschleppt worden sei. Wie die Leute übereinstimmend behaupten, ist das englische Schiff schwer beschädigt und wird wohl kaum wieder gefechtstüchtig zu machen sein. Ein sensarionelles englisches Eingeständnis. Nach Besprechung der Kriegsereignisse der letzten Mo nate kommt laut der „Köln. Ztg." Kolonel Blöod im April heft der „Ouarterly Review" zur Auffassung, daß der sprin gende Punkt für England die Iriedensbedingungen seien, die Deutschland von England» Bundesgenossen verlangen kann, wenn es diese im Landkriege besiegt. Es heißt dann: „Es wird die Abtretung der besetzten Gebiete verlangen, günstig« Handelsbedingungen für sich selbst und ein Verbot des Handels mit England. Dann kann Deutschland, erklärt Blood, uns in Ägypten und im Orient angreifen. England kann dagegen nur, soweit seine Schiffskanonen reichen, et was unternehmen. Auch zur See kann Deutschland England überwinden, wenn es sich die Flotte von dessen Bundesge- nassen durch Friedensbedingungen übertragen läßt. Durch mittelbare Methoden können wir nicht siegen. Letzten End« wird der Krieg auf dem Lande entschieden und der Sieg wird demjenigen winken, der die größte Ar- mee ins Feld stellen und sie wirksamer ausnutzen kann. Zeit Anzeigenpreis: Die Sgrspaltenr Grundzeile (Alm. Moffe 25) oder deren Nauru 18 Pfg., örtliche Anzeigen l2 Pfg. Reklame teil (Alm. Mosse 17) 40 Pfg. die Sgespaltene Zeile. Bet Wieder- Holungen Rabatt nach feststehenden Sahen. — Amtliche Antigen die gespaltene Zeile 40 Pfg. — Beilagen: Das Tausend Mk. 7.—. Erfüllungsort Bischofswerda. Erscheint jeden Werktag abend« für den folgsnden Tag. Drr Be- Beste! MSP»«»« ist einschließlich der wöchentlichen Beilagen bei Abholung sowte knkr Geschäftsstelle monatlich 60 PK., vierteljährlich 1 Mk. ' 80 Pfg., bei Zustellung in. Hau» monatlich «7 Pfa.. vierteljährlich Mb. 2.—; am Postschalter abgeholt 1 Mk. 80 Pfa.; durch die Poft frei in« Hau» vierteljährlich 2 Mk. 22 Pfg., >erSSchsWLrMer Mfchofswerdaer Tagtkkatt Wöchentliche Beilage«: Der Sächsische Landwirt und Illustriertes Sonntagsblatt. Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schuknspekticm und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. 70. Jahrgang. 1 ' -.-V. - M-.51 . -- Iteimg, 5 Mai 1018. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22.