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Rrmmme vä Mittwoch, 1. MLrj ISIS. 70 Jahrgang. DerSächMLrMer Bischofswerdaer Tageblatt. Anzeigeblatt für Bifchofsv-rda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aettestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Telegr.-Adrefse. Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Amtsblatt der Königlichen Amtvhauptmannschaft, der Königlichen LchukintzxLion und des Königlichen ^auptzollamtes zu Balchsn, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. Mit de« wöchentlichen Beilage«: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerslags. Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt. Güchebtt jeden Werktag abends für den folgenden Tag. De, Be- MgspWtt rst einschließlich der 3 »SchenLichen Beilagen bei Abholung »Nb« Geschäftsstelle vierteljährlich 1 Mk. «5 Pfg., bet Anstellung b« Ha« 1 Mk. 85 Pfg.; durch di« Post frei in« Haus vierte» MGch 2 Mk. 07 Psg., mn Popschalter abgebolt 1 Mk. «5 Pfg. 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Südöstlicher Kriegsschauplatz: Unsere Truppen habe« in Durazzo bi» seht am Beute ei «gebracht 2Z Geschütze, darunter S Küstengeschütze, 10000 Gemchre, viel Arlilleriemmülion, große Verpflegungsvor- ritte, 17 Segel- und Dampfschiffe. Alken Anzeichen zufolge ging die Flucht der Italiener auf ihre Kriegsschiffe in größ ter Anordnung und Hast vor sich. Der Stetlvertreler des «Hess des Generalstabs: ». Höfer, Fetdmarschallentnant. Berlin. 20. Februar. (Dep.) Im „Berl. Lokalanz." wird über die Flucht der Italiener aus Durazzo geschrieben: ttbee Hals und Kopf sind die Italiener aus Durazzo geflüch- tei. Vie muhten fast die gesamte Artillerie-Munition und »iele Geschütze, sowie riesige Lebensmittelvorrät« den Sie gern überlassen. Das von den Italienern angelegt« Feuer, durch das die Stadt großen Schpden erlitt, wurde von den k. und k. Truppen teilweise gelöscht. Wien, 28. Febr. (W. T. B.) In einer Besprechung der Eroberung Durazzos sagt die „Wiener Allgemeine Zeitung": Man erwarte von Italien selbstverständlich nichts anderes, als daß es jetzt di« Räumung Durazzos als im Plan der ita lienischen Kriegführung gelegen erklärt. Keinem unbefange nen Krittler wird die Lösung der Frage gelingen, warum die Italiener hingegangen sind, wenn es in ihrem Plane lag, Wieder wegzugehen. Wir können nicht annehmen, daß sie aus Liebe zu Österreich-Ungarn uns eine Position überlassen haben, die eine gewaltige Stärkung unserer Stellung an der Adria bedeutet. Nein, die Dinge liegen in Wirklichkeit so, daß der Verlust Durazzos, genau in dem gleichen Maße, in dem er für uns einen Machtzuwachs bedeutet, den teuersten italienischen Aspirationen einen schweren Schlag zufügt. Die permanenten Forts von Verdun. . Aus der Mitteilung unserer Obersten Heeresleitung konnten wir erfahren, daß die Panzerfefte Douaumont den nordöstlichen Eckpfeiler der permanenten Hauptbefesttgungs- knie von Verdun bildet. Es ist nun von Interesse, welche Weiteren Werke diesen ganzen Gürtel Verduns bilden. Aus dem rechten Ufer der Maas befinden sich ungefähr in halb kreisförmiger Art um Verdun herum 7 starke Forts außer dem bereits genannten Douaumont und dem nach Südosten sich anschließenden Fort Daux. Diese Forts sind Belleville, das am weitesten gegen den Lauf der Maas vorgelagert ist und sich mit einigen Batterien an die Maas «»schließt, fer ner Fort St. Michel, östlich von Belleville. Nordöstlich dä mm befindet sich das Fort Souville, das zwischen Fort St.- Michel und Fort Baux gelegen ist. Weiter südöstlich dazu liegt wiederum das Fort Tavannes. Von hier aus geht der Kreisbogen wiederum nach Südwesten und setzt sich im Fort Delrupt fort, das bereits südlich der Straße Verdun—Etain —Metz gelegen ist, während das vorher genannt« Fort Ta- »annes diese Straße schützt. Das nächste Fort ist nun aber mals gegen Südosten vorgeschoben. Es handelt sich um das Kort Rozellter an der Straße nach Fresnes. Endlich ist noch südlich von Verdun, an der Maas da« Wort Haudeinville zu erwähnen. Di« Zwischenräume sind durch Batteriesteilungen gedeckt. Diesem Halbkreis sind mehrere Werke vorgelagert. Am linken Ufer der Maad liegen auf dem äußersten Gürtel gleich falls ungefähr in der Form des Halbkreises die Forts Dugny zum Schutz der Eisenbahn nach Toul, gegen Westen schließt sich das Fort Landrecourt an. Es folgt nun nach Norden, westlich von Verdun in der äußersten Linie das Fort Bois- Bourrus und endlich nordwestlich von Verdun das Fort Marre. Diese beiden decken mit mehreren Werken die Stra ßen nach Paris und Reims. Die beiden Hauptstützen der inneren Linie, westlich von Verdun, bilden die zwei Forts Chaune und Regret. von denen Chaune gerade nördlich über Regret gelegen ist. Es sind hier nur die größten Forts ge nannt, soweit sie die Pfeiler der permanenten Befestigungs linie bilden. Die Anlage dieser Werke geht auf das Jahr 1874 zurück. Sie sind aber stets in modernster Weise erneuert worden, da Verdun als linker Flügelstützpunkt der Linie Verdun—Toul von den Franzosen stets mit größter Vorsicht behandelt wor den ist. Schon diese starken Forts geben eine. Vorstellung von der Stärke der Festung. Cs kommt nun dazu, daß die Zwischenräume auch durch Werke und Batteriestellungen vorzüglich gedeckt sind, so daß eine völlig zusammenhängende Mauer um Verdun geschaffen worden ist. Die Stärke der eben genannten Festungswerke gab gerade in den letzten Tagen noch den französischen Zeitungen Gelegenheit, zuver sichtlich in die Zukunst zu blicken, zumal in den neunzehn Kriegsmonaten noch mancherlei zur Verstärkung dieser Werke getan worden sein soll. Welchen Umfang diese neuen Befestigungsarbeiten haben, die sich wohl hauptsächlich auf Geländeverstärkungen bezogen haben dürften, wissen wir nicht. Die Erstürmung von Douaumont in so kurzer Zeit wird aber wohl den französischen Militärschriftstellern gezeigt haben, daß ihre Hoffnungsfreudigkeit vielleicht ein wenig verfrüht ist. Der starke Fortgürtel ist ein gewaltiger Schutz, muß aber auch vor der Überlegenheit der Soldaten weichen. * Die Kämpfe um Verdun. Berlin, 29. Februar. (Dep.) Die Morgenblätter mel den: Bei den vergeblichen Angriffen der Franzosen, das Fort Douaumont wiederzunehmen, ist es erklärlich, daß in den französischen Zeitungen allerlei Lesarten austauchen, die schwer kontrollierbar sind. Dem „Figaro" zufolge soll Bri- nnd in den Wandelgängen der Kammer gesagt haben, daß ein von der französischen Verteidigung bisher in Reserve ge haltenes Armeekorps angesetzt werde. Wie man sich über den Ernst der Lage hinmegzutäuschen sacht. Vern, 28. Februar. (W. T. B.) Die Pariser Zeitungen bemühen sich krampfhaft, keine Unruhe über die Schlacht bei Verdun aufkommen zu lassen. Durch alle Blätter geht die Nachricht, daß Douaumont von den Franzosen wieder er obert worden sei. All« Kritiken heben die ungeheure Wucht des deutschen Angriffes hervor. Unter anderem heißt es: Die Rückzugsoperatton sei nur ein Manöver, um den Feind nunmehr heranzulocken und ihn um so sicherer zu vernichten. Rotterdam, 28. Febr. (W. T. B.) Der „Rotterd. Cour." meldet aus London: Die Blätter gehen in ihren Ansichten über die Schlacht von Verdun auseinander. Einige halten den Geländeverlust der Franzosen für ernster als die übri gen. So schreibt u. a. die „Times": Wie die Franzosen gestern meldeten, wurde das Fort Douaumont in den ersten Kriegsmonaten abgerüstet. Es befanden sich kein« Kanonen und keine Mannschaften darin. Diese Erklärung ist ebenso wichtig wie einfach. Modern, Forts sind dazu verurteilt, Fallen für Kanonenfeuer zu werden, wie Lüttich bewiesen hat. Man muß Verdun als einen Teil der Linie der Ver bündeten betrachten und nicht als eine Festung mit be sonderen Eigenschaften. Das sra«zöfische Volk sordert Wahrheit. Nach einer Meldung der „B. Z." aus Genf fordert Oberstleutnant Rousset im „Petit Parisien" genauere Tagesberichte, die das Publikum, das mit großer Besorgnis die Phasen des gewaltigen Ringens verfolgt, mehr befriedi gen als die lakonischen Auskünfte der Heeresleitung, die allen möglichen Vermutungen Platz lassen. Man müsse ein gestehen, daß die Rückwärtsbewegung -er französischen Trup pen zwischen der ersten Verteidigungslinie und der zuletzt be zogenen mehrere Kilometer lang sei. Falls das Rückzugs manöver durch militärische Rücksichten bedingt sei, sei von Interesse, den Grund mitzuteilen. Geschah aber die Rück zugsbewegung unter feindlichem Drucke, so besitze das Volk Mut genug, dies ohne zu erschrecken zu erfahren. Man dürfe sich keine Illusionen machen. Die Schlacht werde schwer unk lang sein. Der Eindruck in Italien. Bern, 28. Febr. (W. T. B.) Der Mailänder „Secolo" schreibt, es sei sicher, daß Verdun, obgleich es für die Fran zosen nicht von entscheidender Bedeutung sei, für die Deut schen einen außerordentlichen wert habe. Angesichts dieser Tatsache fei es natürlich, daß ganz Paris in großer Angst und Besorgnis lebe. Erhöhte Kampftätigkeit im Ober-Elsatz. Köln, 29. Februar. (Dep.) Im Ober-Elsaß hält di« er höhte Kampftäti-keit an. wie der Sonderberichterstatter d«r „Köln. Itg." meldet, ist allenthalben in den südlichen Pro vinzen starker Geschützdonner vernehmbar. Besonders leb haft sei das Feuer im Tale von Meheral und in der Umge bung von Altkirch, wo letzthin ein Vorstoß stattfand, sowi« an der Schweizerischen Grenze bei Obersept, wo letzter Tage durch Wegnahme einer französischen SMung eine wesent liche Verbesserung der deutschen Fronttinie stattgefunden hat. Der frarrzösische Generalstabsbericht. Paris, 28. Februar. (W. T. B.) Der amtliche Kriegs bericht von Sonntag nachmittag lautet: In der Gegend nörd lich von Verdun setzten unsere Truppen die Verstärkung ihrer Stellungen im Laufe der Nacht fort. Keinerlei Veränderung an der Angriffsfront östlich der Maas, wo reichlicher Schnee fall eintrat. Man meldet keinerlei neue Angriffsversuche des Feindes auf die Cote de Talou, noch auf die Este Poivre. Zu Ende des gestrigen Tages wurde ein in der Gegend des Hardaumont-Gehöftes östlich der Cote Poivre angesetzter starker Angriff der Deutschen durch unser Artillerie- und Maschinengewehrfeuer, sowie durch unsere Gegenangriffe ge brochen. Ein anderer nicht minder heftiger Versuch in der Gegend des Hardaumont-Sehölzes hatte ebensowenig Er folg. Im Woevre wurde ein unseren Vorposten anbefohle ner Rückmarsch ohne die geringste Behinderung des Feindes durchgeführt. Westlich der Maas keinerlei Jnfanterieunter- nehmung. In den Vogesen versucht« der Feind nach Artil lerievorbereitung bei Anbruch der Nacht einer» starken An griff auf einer Frontbreit« von 2 Kilometer südöstlich von Cellest im Pleine-Tale. Der Angriff scheiterte vollständig. Heut« Morgen erzielte eine Aktion unserer Batterien gegen die Lebensmittellager des Feindes in Stoßweiser nördlich von Münster gute Ergebnisse. Amtlicher Bericht vom Sonntag abend: Zwischen Sois- son» und Reims Zerstörungsfeuer auf die feindlichen Werke gegerlüber Denizek und östlich Troyon. In der Gegend nörd-