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Die Franzosen wollten bei Troyoy durchstoßen, und mit vielfach überlegenen Kräften warfen sie sich auf die deut sche Linie. Ihr Angrift war überraschend schneidig durchge führt. Die deutsche Linie wurde durch die französischen Mas sen zurückgedrängt, und wir sahen, wie die Franzosen immer näher und näher an uns heranrückten. Sie standen bereits in einer Entfernung von kaum hundert Schritten vor uns. Abfahren konnten wir nicht, weil der Mörser eingebaut war, ergeben wollten wir uns nicht. Wir bereiteten also die Ka rabiner vor und zogen die Säbel zu einem für uns aller dings aussichtslosen Verzweiflungskampf. „Urra!" schrien die Franzosen, als sie uns bemerkten, und gingen hart darauf los — es schien, als sei der Mörser verloren. Da — auf einmal dröhnt auch dicht hinter uns „Hurra!" — deutsche Infanterie, die sich unaufhaltsam wie ein Gewitter, hinreißend und todesverachtend, auf den Feind stürzt. Es waren die Königsgrenadiere, die uns zu retten kamen. Die Erde bebte unter ihren wuchtigen Schritten. - Ganz vorn, zwanzig, dreißig Schritte vor den Mannschaften, stürmte ein Offizier von hoher kraftvoller Figur. Wir konn ten ihn nicht erkennen, so rasch, so entschlossen warf er sich auf die Franzosen. Wir waren von dem Schwünge dieses Sturmes überwältigt. Einige unserer Kanoniere stürmten mit den Grenadieren gewaltig vor, so bezwingend, so mit reißend war dieser Angriff. Die Franzosen wichen nicht. Zwei brausende Wellen stürmten einander entgegen. Noch «he die zwei Linien im heißen Kampfe sich mischten, schrie ein deutscher Offizier: „Königsgrenadiere! Es ist ein Sohn des Kaisers, der euch zum Sturme führt!" Die Grenadiere schrien alle: „Ihm nach!" Jauchzend und hell erscholl der Ruf: „Hurra! Hurra! Königsgrenadiere! Ein Kaisersohn führt uns!" Eine heiße Schlacht wurde da bei Troyon geschlagen. Wir dursten ihr Ende nicht abwarten. Wir erhielten sofort Befehl, unsere Stellung zu wechseln. Wir mußten fort: schleunigst wurde unser Mörser ausgebaut, und fort gings mit ihm. Damals konnten wir nicht erfahren, wer uns ge rettet hatte. Als wir in Metz unfern Mörser wieder Herrichten ließen, erfuhren wir erst, daß der Kaisersohn, der die Königsgrena diere zum Sturme geführt hatte, Prinz Eitel Friedrich war. Bon Metz wurden wir nach Toul geschickt; dort haben wir bei Saint Mihiel das Fort Lionvtl bombardiert. Im Februar arbeiteten wir bereits in den Argonnen, im Mai kamen wir nach der Jsonzofront, vier Jsonzoschlachten haben Im Stellungskrieg und Sturmangriff.*) 28. 1. 15. „Wir sind — wie Ihr seht — noch immer in Budy Grabskie, nun schon über vier Wochen, haben uns überall eingebuddelt in Unterständen, Schützen- und Lauf gräben und kommen überhaupt kaum noch ans Tageslicht. Die Verpflegung ist einigermaßen anständig, die Post kommt zu uns durch — also alles, was man sich nur wünschen kann. Gestern war Kaisers Geburtstag. Einer hatte eine Flasche Rum und eine Stolle. Da haben wir nett gefeiert." 13. .2. 15. „Tagsüber ist das Schützengrabenleben gar nicht so schlecht, zumal bei gutem Wetter, wie in den letzten Tagen. Da schien die Sonne so schön. Wir waren fast immer in den Gräben, liefen umher und schwatzten. Dann kriecht man wieder in seinen Unterstand, kocht, schreibt, liest oder schläft. Dafür ist die Nacht um so greulicher, vor allem, wenn es kalt ist. Man steht da Wache, oder geht auf Horch posten —, etwa hundert Meter vor dem Schützengraben — bisweilen auch auf Patrouille. Neulich habe ich eine solche geführt. Sie war ziemlich gefährlich. Man vermutete nämlich, die Russen seien aus gerückt, einfach stillschweigend abgezogen. Da hieß es mitten in der Nacht: „Wer will auf Patrouille?" Ich meldete mich und bekam drei Mann mit. Wir sollten nachsehen, ob die russischen Schützengräben noch besetzt seien und wie stark; gingen also zunächst vor bis an unseren Horchposten, dann noch ein Stück darüber hinaus. Von da krochen wir auf dem Bauche weiter über ein großes Feld. Es war scheußlich kalt; wir froren an Händen und Füßen. Alle Minuten mußten wir liegen bleiben und horchen. So kamen wir bis auf zwanzig oder dreißig Meter an die russische Stellung heran. Da hörten wir denn, wie sie arbeiteten. Sie schanz ten mächtig, gruben, sägten Holz, sprachen und husteten, und wir merkten, daß der Graben noch stark besetzt war. Darauf ging es langsam zurück. Nun warfen die Russen immer mit Leu^ tkugeln. Da mußten wir aufpassen, daß wir immer platt auf der Erde lagen. Na, das war ein Vergnügen! Der Leuttrant sagte, als wir zurückkamen, es wäre tüchtig " 3. 3. 15. Abends zum Leutnant gerufen mir einigen andern. Mannergesangverein gegründet. War famos. — *) Aus dem „Tagebuch eines deutschen Studenten", der am 23. Juli 1915 vor Pultusk gefallen ist. („Mein Kriegs freiwilliger." Briefe und Tagebuchblätter eines in Rußland gefallenen deutschen Studenten. Herausgegeben von seinem Vater. 1915. Bielefeld und Leipzig, Verlag von Delhagen und Klusing.) Wir können verraten, daß es sich bei diesem tiefergreifenden Buch um ein Ehrendenkmal handelt, da» der im deutschen Protestantismus weithin bekannte General sekretär des Evangelischen Bundes, Lic. Paul Draeunlich. seinem ältesten Sohn, dem auf dem Felde der Ehre gefalle nen stud. phil. Wolfgang Braeunlich gesetzt hat. wir mitgemacht und viele, viele Schüsse abgegeben. Aber das stärkste Erlebnis war doch jener Augenblick, da uns Prinz Eitel Friedrich an der Spitze seiner Königsgrenadiere gerettet hat. Es wird uns ewig unvergeßlich sein. Aus Sechsen. Dresden, 17. Februar. Parlamentarischer Abend. Testern abend fand in den Räumen des Ständehauses ein von dem Präsidenten der Zweiten Kammer veranstalteter parlamentarischer Abend statt, an dem die Minister, die Mi nisterialdirektoren und Referenten der verschiedenen Mini sterien, Lie Mitglieder der I. und I>l. Ständekammer, sowie die Vertreter der Presse teilnahmen. Dresden, 17. Februar. Einbruch. Wie der Polizeibe richt meldet, wurde in den Abendstunden des 14. Februar in der Hellerstraße die Wohnung einer Offiziersgattin, deren Mann im Felde steht, von einem Einbrecher heimgesucht. Es sind Juwelen im Werte von 6000 -4t verschwunden. Von dem Diebe fehlt bis jetzt jede Spur. Radebeul, 17. Februar. Ein guter Fang glückte vor- g stern der Radebeuler Ortspolizei. Während der Vor mittagsstunden war in Radebeul ein Feldgrauer in Woh nungen erschienen, der angab, die von der Gemeindeverwal tung bestellten Kartoffeln seien eingetroffen. Es glückte dein Schwindler auch, daraufhin in einem Falle 12 -ll Vorschuß zu erlangen. Gegen Mittag traf der Polizeiwachtmeister den Feldgrauen in einer Stehbierhalle. Der zunächst unbekannte Soldat unternahm sofort, als er sah, daß seine Verhaftung erfolgen sollte, einen verwegenen Fluchtversuch. Mit Hilfe eines Radfahrers konnte der Flüchtling schließlich eingeholt und festgenommen werden. Auf der Polizeiwache entpuppte sich der Betrüger als der 1894 in Schönbach bei Löbau ge borene Landsturmmann Emil Jährig, der vor einigen Tagen in der nordwestlichen Dresdener Umgebung als fal scher Quartiermacher aufgetreten war. Hierbei hatte Jährig in Leutewitz einen dreisten Diebstahl verübt. Jährig, der Anfang Februar sein im Kristallpalast befindliches Stand quartier verlassen hatte, wurde der Militärbehörde zugcführt. Döbeln, 16. Febr. (W. S. L.) Bei dem Gewitter in der Nacht zum Dienstag traf ein sogenannter kalter Blitz schlag die einzelstehende neue massive Scheune des hiesigen Ökonomen Otto Bohr auf der Holländerhöhe und richtete am Gebäude sowie an den in der Scheune stehenden land wirtschaftlichen Maschinen Zerstörungen an. Der Smrni hob dann das offen gewordene Schieferdach völlig ab und warf auch die Mauern um, so daß die große massive Scheune völlig zerstört ist. Döbeln, 17. Februar. Durch unvorsichtiges Umgehen mik einer Schußwaffe ereignete sich in Berthelsdorf bei Hai nichen ein schwerer Unglücksfall. Als der dortige Mühlen- und Sägewerksbesitzer Agsten, der als Kraftwagenführer im Ja, so ist der Krieg! Nachmittags fällt einer, abends gründet man Gesangverein. 17. 3. 15. Also gestern unsere Patrouille. Gott sei Dank regnete es nicht, war aber trübe, sehr dunkel. Wir schleichen los, sieben Mann im ganzen, durch sumpfige Wie sen, mit Knien und Händen im Wasser, bald beide eisig kalt, aufgepflanztes Seitengewehr in rechter Hand. Meiner Mei nung nach in falscher Richtung. Plötzlich weiß keiner mehr, wo wir sind. Beschlossen, auf nächste hohen Bäume loszu kriechen, die etwa 25 Schritte entfernt. Und richtig, da war die Rawka. Drüben auf Hügel russischer Schützengraben. Nun nach links durch knackendes Gestrüpp am Fluß entlang. Bald liegt zur Linken von uns das Wäldchen, in dem der Horchposten sein soll. Aber es ist keine Brücke zu finden. Oft steigen Leuchtkugeln auf. Einige Male geraten wir auf eine Halbinsel, von wo wir wieder zurück müssen. Schließ lich sind wir bei der Waldecke angelangt, die an die Rawka anstößt . Vorbei und noch ein Stück über freies Feld bis in unseren Graben. Es kann hiernach höchstens ein ganz kleiner Posten im Walde liegen, s^ll Uhr waren wir zurück. Nun vor Feuer gesetzt, getrocknet, geraucht, gelesen bis 12, wo ich kontrollierte. Als ich rauskomme, alles weiß von Schnee, hatten also wieder riesiges Glück. 1. 4. 15. Lange bin ich jetzt nicht zum Führen des Tagebuchs gekommen, teils wegen der Übernahme meiner neuen Gruppe, teils wegen einer Arbeit, die mir viel Freude gemacht hat. Ich habe nämlich gestern und heute mit fünf Mann die Gräber all der Kameraden in Ordnung gebracht, die hinter unserem Graben liegen. Es handelt sich dabei um ... er und ... er, teilweise von dem großen Dezember sturm — damals, als wir den unseren bei Kamion machten. Wir haben die Grabstätten, die zum Teil schon stark ver wahrlost aussahen, schön gerade gerichtet, sie mit weißem Sande bestreut und mit Wacholderbüschen ausgeschmückt. Neue Kreuze sollen noch darauf kommen, da die Inschrift auf den alten schon verblichen ist. Freue mich, daß wir gerade am Karfreitag mit allem fertig geworden. So schön können wir's ja freilich nicht machen wie die Eisenbahner und Sanitäter drin in ihrem Walde. Dort haben sie den Friedhof wunderbar traut im Kreise der Bäume angelegt. Ringsherum einen Zaun aus Birkenholz und eine einfache Tafel an einem der Waldriesen: „Helden ruh". Auch diese Gräber sind mit weißem Sand bestreut und mit schmucken Kreuzen geziert. Es ist do so schön still und friedlich. — Da liegen sie nun, unsere guten Kameraden, die so ost mit uns sangen: „Friede ist's, ihr lieben Brüder, morgen geht'» zur Heimat wieder." Und wie mancher ist darunter, von dem kein Mensch den Namen kennt. 18. 4. 15. Für die „Evangelischen Dundeshestchen" danke ich Euch herzlich, die sind famos. Allerdings aufheben kann man ja von Büchern fast nichts. Ich habe nur die „Hausandachten" immer mit. Leider sind die aber mehr für Euch daheim. Gibt es denn nichts Entsprechendes auch filr den Krieger im Felde? Das ist doch eigentlich noch wich- Heere dient und seit Montag auf Urlaub weilt, seinem Schwiegervater, dem Gutsbesitzer Köhler in Berthelsdorf, einen Revolver zeigen wollte, berührte dieser den Abzugs hahn, so daß sich die Waffe entlud. Die Kugel drang Agsten in den Unterleib und führte seinen sofortigen Tod herbei. Döbeln, 16. Febr. (W. S. L.) Der Haushaltplaa der Stadt Döbeln auf das Jahr 1916 weist einen Gesamtbedarf von 1 158 063 -4t auf. Durch die neu eingeführte Grund steuer werden 74 310 -4t gedeckt. Durch Stadtanlagen sind 420 000 -4t aufzubringen, so daß 160 Prozent des Normal steuersatzes erhoben werden müssen. Zur Deckung der durch den Krieg der Stadt Döbeln entstandenen und noch ent stehenden Ausgaben nimmt der Stadtrat eine Anleihe von zunächst 300 000 -4t durch Handdarlehne zu 5 Prozent Ver zinsung auf. Angenommen werden Zahlungen nicht unter 500 -4t. Plauen, 17. Februar. Der Hund al» Feuermelder. Bei einem sonst harmlosen Küchenbrande, der vergangene Nacht in einer Wohnung in der Kaiserstraße entstand, und zwar durch Funken, die aus dem Ofen herausgesprungen waren und die eine kleine Kiste mit Brennholz entzündet hatten, hü tete ein treuer Schäferhund seinen Herrn vor ernster Gefahr. Der „brave Feuermelder" sprang, durch den kleinen Brand unruhig geworden, ins Bett seines Herrn und bearbeitete ihn so lange mit den Pfoten, bis der müde Schläfer dadurch auf wachte und das Feuer löschen konnte. Av» dem Gerichtssaal. Freiberg, 17. Februar. Vorgestern begann hier die Schwurgerlchksverhandlung des neuen Jahres mit der Ver- hqndlung gegen die Kistenbauerswitwe Hulda Frieda Wal ther geb. Stephan aus Schönfeld bei Frauenstein, wegen Brandstiftung. Sie hat nach langem Leugnen gestanden, ihr kleines Anwesen am 13. August 1915 dadurch in Brand gesetzt zu haben, daß sie unter das Reisig in der Scheune eine Kerze setzte und diese entzündete. Sie will es getan ha ben, da sie sich zu einsam fühlte, ihr Mann war im Lazarett verstorben. Aus Not gehandelt zu haben, konnte die Ange klagte nicht erweisen. Unter Zubilligung mildernder Um stände erhielt sie 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus. — Ferner wurde der Landbriefträger Theodor Großmann aus Böhrigen bei Roßwein wegen Unterschlagung von Postan weisungen im Gesamtwerte von etwa 100 -4t zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. — Ein gänzlich verwahrloster Mensch stand in dem am 21. August 1896 in Bodenbach geb. Bäcker gehilfen Kurt Schreiber vor dem hiesigen Schwurgericht. Der Angeklagte verbrauchte in seiner Stellung in Nossen in liederlicher Gesellschaft viel Geld, das er feinen Eltern stahl, sobald er einmal zu ihnen nach Bodenbach zu Besuch fuhr. Deshalb stellte ihn sein Vater zur Rede und nannte ihn einen verlotterten Kerl, was ihm der Sohn aber „schief anrechnete". Er beschloß, die Magd des Vaters zu töten, um auf diese den tiger, denn Ihr könnt in die Kirche gehen, wir aber nicht. Und lohnender ist's auch. Da kommen so viele Anlässe, wo man gern einmal hineinfchaut: „Vor dem Sturmangriff", „Beim Tode eines Kameraden", „Im öden Schützengraben leben", „In feindlichem Artilleriefeuer", „Nach erfolgreichem und erfolglosem Sturm", „Sehnsucht nach der Heimat", „Er müdender Marsch" usw. usw. Gibt es das? — Postkarte nach Hause. „Budy Grabskie, 7. 5. 15, im Wonnemonat Mai. Es ist kreuzförmig aus Eisen und hängt am schwarz-weißen Bande an meiner Brust. Was ist das? Morgen, meine Herren. Wolfgang." Im Tagebuch: 7. Mai. „Heute das Eiserne Kreuz be kommen. Kolossal stolz, freue mich riesig. Siegesnachrtcht: Libau gefallen, 70 000 Gefangene in den Karpathen. Hurra im Graben. Russen schießen. Wir rasch in Deckung." — Am 23. 7. ist der junge Held gefallen. Den letzten Be richt über seinen Tod sandte der Feldwebel: „Das erste Gefecht, welches wir hatten, war am 16. 7., das zweite am 20. 7., hierbei verloren wir 120 Mann, dar- unter 7 Tote; nun kam der 23. 7., wo wir früh 8.35 Uhr zust, Sturm vorgingen. Ihr lieber Sohn war als erster vor den russischen Drahtverhauen, zerschnitt die Drähte und bahnte so für sich und seine ihm nachfolgenden Kameraden einen Weg. Es ging alles gut. Die Russen wurden aus ihren Gräben geworfen; und wir nahmen die Verfolgung auf. Jetzt, nach einstündiger Verfolgung, setzten sich die Russen im zweiten Graben fest. Auch hier war Ihr tapferer Sohn wieder mit an der Spitze. Auch diesmal kam er un verwundet durch. Die Verfolgung wurde wieder ausgenom men. Im Laufe der Verfolgung machten die Russen nun öfter „Kehrt" und bekam Ihr lieber Sohn gegen 11^ Uhr mittags bei dem Dorfe Schljachetßkoje (ungefähr 16 Kilo meter von Pultusk) den tödlichen Schuß, welcher ihn in die Brust traf und so seinem jungen Leben, ohne noch ein Wort zu sagen, ein Ziel setzte. Nach ungefähr einer Stunde traf ich den taps'N-en Helden, welcher für König und Vaterland gefallen war. Aber leider nur noch als toten Helden fand ich ihn, ganz kalt auf der blutigen Walstatt. Ich nahm ihm nun die Sachen, die er noch bei sich hatte, ab und werden dieselben inzwischen bei Ihnen angekommen sein ... Nun, liebe und schwergeprüfte Familie N.N., nelnnen Sie der ganzen Kompagnie herzlichstes und aufrichtigste« Beileid entgegen. Der liebe Gott hat es so gewollt, daß er den braven guten Kameraden von uns riß. Im Namen aller P... Feldwebel." Der letzte Brief des Gefallenen, der mit seinem Nachlaß zugleich ankam, schließt wie eine Ahnung des Steges: „Volt sei Dank, jetzt bricht die Sonne durch. Nun kann man doch anfangen, warm zu werden." — Der Vater schließt daran die schönen Worte: „Wo allmächtige Liebe leuchtet, da „bricht die Sonne durch", da kann wohl auch, was kälter wäre als der Tod,^ noch einmal wieder „warm werden". Don Totenfeldern sehen wir unsere Gefallenen ziehen al» Helden und Sieger empor zur ewigen Erfüllung."