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s. Klasse auf den 7. bis 29. April festgesetzt. Die zur Ausgabe gelangten Lose der 3. Klasse, sowie die Vollose haben trotz des abweichenden Aufdruckes der Ziehungstage volle Gül tigkeit. Au» der Amlshaupkmannschaft Bautzen. Steinigtwolmsdorf. 3. Dezember. Der Gemeind««! nahm in letzter Sitzung u. a. von einer Zuschrift der Amts hauptmannschaft an die Gemeinden und Krankenkassen zu stimmend Kenntnis, wonach die noch vorhandenen Goldbe stände bei den Postanstalten, Zollämtern oder anderen öffentlichen Instituten gegen Silber oder Papiergeld umge tauscht werden sollen. Als Notstandsarbeiten sollen noch mehr Steine gebrochen und im Winter auf den Verwen dungsplatz, dem Markt, angefahren werden. Die nähere Be sprechung hierüber wurde auf eine spätere Sitzung vertagt. Weiter traf das Kollegium die notwendigen Vorbereitungen für die Viehzählung und Getreideaufnahme. Zu den Weih nachtsgeschenken für die Ortskinder im Felde wurde aus der Gemeindekasse nach Bedarf ein Beitrag von 50 bis 100 bewilligt. Cs kommen 230 Mann in Betracht; die anderen Mittel, etwa 700 -K, werden durch freiwillige Sammlungen und Beranstaltungen des Kriegshilfe-Ausschusses aufge bracht. Die Abschickung wurde dem Hilfsausschuß übertra gen. In der Matthesschen Wegestreitsache ist am 4. Dezem ber beim Oberverwaltungsgericht in Dresden ein Verhand lungstermin angesetzt. Ob die Gemeinde einen Vertreter entsenden will, wurde dem Vorstand überlassen. 6. Wehrsdorf. 3. Dezember. Einen vaterländischen Liederabend zugunsten Wehrsdorfer Krieger veranstaltete am 29. November im Gasthof zum Erbgericht der hiesige Männergesangverein „Sängerbund" unter erstmaliger Lei tung des hier neu angestellten Kirchschullehrers Herrn Arno Richter. Die der Volksstimmung unserer großen Gegen wart angepaßten Liederoorträge waren nach folgenden Ge sichtspunkten geordnet: 1. Dem Vaterland, 2. Zum Aus marsch, 3. Vor der Schlacht, 4. Im Kampfe. — Durfte man, aus den früheren Leistungen des Vereins schließend, schon auf einen genußreichen Abend gefaßt sein, so wurden die Er wartungen diesmal weit übertroffen. Drang, Schwung und Begeisterung kamen in allen Chören zum Ausdruck. Die teilweise technisch sehr schwierigen Gänge wurden klar, leicht und fließend wiedergegeben. Außerdem zeugte die vorzüg liche Durcharbeitung den Darbietungen von freiem, tiefen, musikalischen Verständnis und Empfinden des neuen tempe- rementvollen Leiters. Wie trefflich verstand er auch jeden Sänger an sein Auge, an seinen Taktstock zu fesseln. Als besonders wohltuend mußte die deutliche Textaussprache, die eine gewissenhafte Schulung seiner Sänger in Lautbildung und Tonfärbung erkenne» ließ, hervorgehoben werden. Au ßer dem Dirigenten selbst, der zum Klange seiner Laute ein Laufitzer Volkslied stimmungsvoll zu Gehör brachte, zeich nete sich als Solist in hervorragender Weise auch das Mit glied des Vereins, Herr Paul Thomas, aus. Mit künst lerisch hochstehenden Liedern «sang er sich einen vollen Er folg. — Eingeleitet wurde das Konzert durch einen begei sternden Prolog, markig gesprochen von Herrn Gneuß; es schloß mit dem alten, ewig schönen: „Deutschland, Deutsch land über alles", in das die Zuhörerschaft, sich von den Plätzen erhebend, allseitig einftimmte. Möge unser „Sän gerbund" mit seinem Leiter im Interesse aller musiklieben den Kreise unseres Ortes unentwegt Hand in Hand weiter arbeiten, getreu dem von seinem Altmeister Schone als Erb« Übernommenem Sängerspruch: „Seid einig im Reich, har monisch im Lied, kühn in der Tat und deutsch im Gemüt!" 1114. fter Anteil Oberste Heeresleitung. lolnearS Oberste Heeresleitung. lgttfch- :ö, Viviani l Georg im könig und hen Front, urchfuhren. rg inmitten rs, der Kö- Hauptquar- und Irafen Großes Hauptquartier. 3. Dezember. Auf beiden Kriegsschauplätzen hat sich nicht, besondere» ereignet. . Die Un- »em Urteile ich läßt sich drigens der zkeit beson- itigen, daß sei. Daran chloßparkes > eine fran ze Hervor- ungen süd- neral Fach kundschafts scheu Plän« e Berlegen- ischen Sen- i lnstrengun-' zenden und lichen Mel lenden und beschwerte ndels- und ng mit dem aelle mittet- olland Ber- nilitärischen i einem zu- tt Hollands wurde be- zwischefl der ng sei. Die srschlag mit »d in einem sei strengste Abmachun- gterung er- SeAtsche« Ke«. Ikas ordnet nzministeri- eutsche und len, auszu- l», Wertpa- iegenstände, angefertigt i Auslande Id und Pla- Adresse. 3. fächern den ahnten In nungen an ! Staatsan- , aber dort -sitzen, wer- dieser Un- rge ernannt ' gen treffen, lesellschaften rn, Deutsch- cht erhalten so auch die l» Unterneh- ngenannten risken" teilt über unun- chen Flug schaden an d bald von Neueste Meldungen von den Kriegsschauplätzen, vom Msten «na Osten nltlm Neuer. Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda. 3. Dezember. Städtisch« und Allgemein«. —* In Bischofswerda zuzlehende Fremde sind sofort" anzumelden! Nicht nur alle Inhaber von Gasthöfen und Vermietungshäusern, sondern auch alle sonstigen Zimmer vermieter werden darauf aufmerksam gemacht, daß sie alle bei ihnen Zuziehendsn sofort anzumelden haben. Dis Meldungen Zugezogener in Privatwohnungen haben binnen 24 Stunden bet dem hiesigen Einwohnermeldeamt, Rathaus, Zimmer Nr. 14, die der Gasthäuser mit der bisherigen Frist zeit in der Polizeiwache zu erfolgen. Zuwiderhandlungen werden nach einer neueren Ministerialverordnung streng bestraft. — 2. Der Frauen- und Juugfrauenverein der Gustav Adolf-Stiftung hält am Sonntag, den . 6. d. M., abends 8 Uhr, im großen Saale des Schützenhauses seinen Familien- -abend ab, der in der Hauptsache vaterländischen Charakter tragen wird. Deklamatorische und musikalische Darbietun gen werden den Vortrag des Herrn Superintendenten Lic. theol. Flade-Oschatz umrahmen, der über das Thema: Der Krieg als Erzieher — sprechen wird. Eine kleine Thea- teroufführung wird den Abend schließen. Da sicher ein sehr starker Besuch dieses öffentlichen Familienabends zu erwar ten ist, wird es sich empfehlen, sich in den durch Inserat noch bekäNNtzugebenden Geschäftsstellen rechtzeitig Eintrittskar ten zu besorgen. —* Feldadrefsea! Auskunft über mangelhafte oder zu Lerichttgende Brief- und Patetadreffen wird nicht im Nach- weise-Bureau Königstraße 15, in Dresden, sondern im Ge bäude des stellvertretenden Generalkommandos, Große Klo stergasse, Abteilung VH, erteilt. —* Auskunfststeüe über Kriegsgefangene. Um Zweifel zu begegnen, wird daraus hingewiesen, daß Auskunft über Angehörige der sächs. Armee, die in Kriegsgefangenschaft geraten sind, nicht im Zentral-Nachweis-Bureau zu Berlin, sondern im Nachweisbureau des sächs. Kriegsministeriums Dresden-N., Königstraße 15, erteilt wird. Zu Anfragen sind nach Möglichkeit die hei jeder Postanstalt erhältlichen rosa Karten zu benützen. —* Erlangung -« Snadengehall» von Hinterbliebenen unserer Krieger. Bei den Hinterbliebenen der während des Krieges vor dem Feinde gefallenen oder verstorbenen Per sonen des Soldatenstandes herrschen noch immer Unklarhei len darüber, welche Schritte sie zur Erlangung des Gnadenge halt» oder der Gnadenlöhnung zu tun haben. Die Gesuche find nicht an den Truppenteil oder eine Intendantur nn Telde, sondern stets an die stellvertretende Intendantur desjenigen Armekorps zu richten, bei dem der Truppenteil nsw., dem der Verstorbene angehört hat, aufgestellt worden ist, also soweit das XII. Armeekorps und die in dessen Be zirke aufgestellten Formationen in Frage kommen, an die stellvertretende Intendantur des XU. (1. K. S.) Armeekorps in Dresden. Dem Gesuche sind von der Ehefrau oder den Kindern des Verstorbenen der Auszug aus dem Sterbere gister und die über die Höhe des Gehalts oder der Löhnung lautende Bescheinigung der Feldintendantur, von anderen Personen — Verwandten der aufsteigenden Linie, Ge schwistern, Geschwisterkindern oder Pflegekindern — außer dem noch eine ortsbehördliche Bescheinigung über den Ver wandtschaftsgrad zum Verstorbenen und darüber, daß er ihr Ernährer ganz oder überwiegend gewesen ist und sie in Bedürftigkeit hinterlassen hat, beizufügen. An Stelle des Auszug« aus dem Sterheregister genügt bei Ehefrauen und Kindern auch eine militärdienstlich beglaubigte Bescheini gung über den erfolgten Tod. Die Gnadengebührnisse werden den Hinterbliebenen nicht durch die Intendantur, sondern durch eine ihnen bekannt gegebene örtliche Landes lasse ausgezählt oder mit der Post übersendet. Die Gesuche werden der Reihenfolge nach, in der sie eingehen, sofort erledigt. Wenn sich in Einzelfällen die Auszahlung der Gnadengebührnisse verzögert, so ist der Grund der Verzö gerung lediglich in dem Fehlen der vorgeschriebenen Ur lunden oder der Einsendvng unrichtiger oder unvollständiger Urkunden zu suchen. Die so häufig kurze Zeit nach Ein reichung der Gesuche bei den stellvertretenden Intendan turen eingehenden Mahnungen oder Anfragen nach dem Sachstande sind daher zwecklos und erschweren nur die glatte Abwicklung der laufenden Gefchäst«. —* Landeslotterie Die 166. König!. Sächs. Landes lotterie wird fortgesetzt, und zwar findet die Ziehung der 3. Klasse am S. und 4. Februar nächsten Jahr« statt. Die Zie hung der 4 Klaffe ist auf den 10. uyd 11. März und die der kannte jedoch, daß durch das englisch-belgische Abkommen die Gefahr der Verletzung der Neutralität der Scheldemün dung gewachsen sei. Di« war die Veranlassung, -aß die Regierung sofort die Befestigung Llissingen» beschloß, ein Beschluß, der sowohl von der englischen als belgischen Press« heftig angegriffen wurde. Englische Flotteuverluste. London, 2. Dezember. (W. T. B.) Der Flottenkorre- spondent der „Times" schreibt: In den ersten vier Monaten de» Kriege» vernichteten deutsche Unterseeboote 7 britische Kriegsschiffe und 4 Handelsschiffe. Di« Deutschen zerstörten ferner durch Kanonenschüsse drei britische Kriegsschiffe und 50 Handelsschiffe. Reu^ Schlappe« der Franzose« ia Marokko. Konstantinopel, 2. Dezember. Die „Senuffi" schlugen unter Scheich Abdullah, welcher im Handgemenge fiel, bei Aingalaka im Südfezzan eine starke französische Kolonne un ter General Largeot. Andere islamitische Stämme schlugen französische Abteilungen in den Gebieten von Kanem und Wadai. Her Kaiser ia Breslau. Zusammenkunft mit dem Oberst kommandierenden des österreichisch ungarischen Heeres und dem Ches des Generalstabs. Groß« Hauptquartier, 3. Dezember. (Amtlich.) Seine Majestät der Kaiser hatte gestern in Breslau eine Besprechung mit dem Obersttommandlerenden des österrei chischen Heer«, Seiner S. u. S. Hoheit dem Erzherzog Fried rich, der von Seiner S. u. K. Hoheit Erzherzog-Thronfolger Karl Franz Joseph und dem Chef d« Generalstab«, Gene ral der Infanterie, Freiherr Eonrad v. Höhendorf begleitet war. Später besuchte der Kaiser die Verwundeten in den Lazaretten der Stadt. Der Sächsische «echter. Seite Z. 5. > -4^ ' 1-1«. - Au» der Amt»hauptmannschast Löbau. Eibau, 3. Dezember. Unter der tapfere« Vesatzuag da» Kleinen Kreuzer» „Emden" befand sich auch ein Eibauer. E» war ein Sohn des Handelsmannes Karl Tannert, Gerhard Tannert, der seiner aktiven Dienstpflicht gegenwärtig bei der Marine genügte. Bei dem -eldenkampfe mit dem australi schen Kreuzer „Sydney" ist er jedoch für» Vaterland gefallen. Au» der Amt»hauptmannschafi Alttau. Ion»dorf, 3. Dezember. Lot und doch am Leben. Der bereits totgesagte — er war amtlich als „gefallen" gemeldet worden — von hier gebürtige, in Bertsdorf wohnhafte Landwehrmann Gustav Buttig hat am Sonnabend ein Le benszeichen von sich gegeben. Es ist von ihm bei seinen hier lebenden Angehörigen ein Brief eingetroffen, worin er mitteilt, daß er mit noch einem Kameraden auf einem Pa trouillengange verwundet und in französische Gefangenschaft geraten ist. Letzte Depeschen. Begeisterung in Wien. Wien, 3. Dezember. (W. T. B.) Die Wiederkehr der Thronbesteigung des Kaiser wurde in Wien und in der gan zen Monarchie festlich begangen. Die Wogen des Patriotis mus schlügen besonders hoch, als in den Abendstunden die Einnahme Belgrads durch die österreichisch-ungarischen Truppen bekannt wurde. Türkisch« Vordringen im Kaukasus. Konstantinopel, 3. Dezember (W. T. B.) Die türki schen Truppen haben die Stadt Ardanutsch 20 Kilometer östl. des Tschorokflusses besetzt. Türkischer Glückwunsch für Hindenburg. Konstantinopel, 3. Dezember. Der „Tanin" hat an den Generalfeldmarschall o. Hindenburg aus Anlaß seiner Beför derung ein Glückwunschschreiben gesandt. Englische Lüge«. Berlin, 3. Dezember. Wie über die neutralen Länder bekannt wird, versuchen englische Kreise in Aegypten gegen Deutschland mit der Behauptung zu Hetzen, die türkische Armee soll Aegypten für Deutschland erobern. Wir sind er mächtigt, dies als unsinnige Ausstreuung zu kennzeichnen. Die Verurteilung der deutschen Militärärzte. Amsterdam, 3. Dezember. (W. T. B.) „Handelsbladet" sagt über die Verurteilung der deutschen Militärärzte in Frankreich, daß die sogenannte Rechtspflege leicht in Re- vanchemaßregeln ausarten könnte, die jedes Gefühl interna tionaler Sicherheit unter dem militärischen Dienst gefährden würden. Cs sei daher sehr erwünscht, daß genau bekannt werde, von welcher Art die Taten seien, die zur Verurteilung der deutschen Aerzte nötigten. Bemerkenswerte Gesetzesvorlagen in Rumänien. Wien, 3. Dezember. (W. T. B.) Die „Reichspost" mel det aus Bukarest, daß das rumänische Parlament in der ge genwärtigen Session u. a. Gesetzentwürfe erledigen soll betr. Moratorium gegenüber dem Auslande, Festsetzung von Höchstpreisen für Lebensmittel, Emission von Banknoten zu 5 Lei und Unterstützung der Familien der zum Militärdienst Einberufenen. Ein englischer Kriegsgefangener vor dem Kriegsgericht. Berlin, 3. Dezember. (W. T. B.) Gestern stand der englische Kriegsgefangene Lonsdale wegen tätlichen Angrif fes gegen einen Vorgesetzten vor versammelter Mannschaft, begangen im Felde, vor dem Kriegsgericht der Inspektion der immobilen Garde. Derartige Vergehen bestraft das Militärftrafgesetzbuch mit dem Tode, bei minderschweren Fällen mit lebenslänglicher oder mindestens zehnjähriger Freiheitsstrafe. Der Angeklagte, der im Döberitzer Lager untergebracht war, hatte am 9. November, als sich die Ge fangenen weigerten, dem Zeichen zum Arbeitsaufbruche Folge zu leisten und es darauf zu einem ernstlichen Zusam menstöße mit Landsturmleuten und Gefangenen kam, einen der Landsturmleute einen Stoß vor die Brust und einen Schlag ins Gesicht verletzt. Der Angeklagte gab die Tat zu. Der Vertreter der Anklage nahm davon Abstand, die Todes strafe oder lebenslängliche Gefängnisstrafe zu beantragen. Er führte aus, daß die deutschen Militärgerichte turmhoch über den Urteilen gegen Deutsche in Feindesland ständen, die durch Haß diktiert würden. Er beantrage das Mindestmaß von 10 Jahren Gefängnis. Der Verteidiger beantragte, « liege angesichts der schamlosen Urteile, die im feindlichen Ausland« gefällt würden, nicht der mindeste Grund vor, ge gen einen Kriegsgefangenen in besonders wohlwollender Weise vorzugehen, aber man solle doch den Einzelnen nicht unnötig das Unrecht im Feindesland empfinden lasten. Er schloß sich dem AnNagevertreter an und bat um Annahme eines minderschweren Falles. Das Kriegsgericht erkannte dementsprechend auf die geringste Strafe von zehn Jahren Gefängnis. Explosiva ia «ia« Lyditfabrik. Loadvn, 3. Dezember. (W. T. B.) Bet einer Explosion in einer Lyditfabrik in einem Dorfe bei Bradford find sechs Personen getötet und zahlreiche verwundet worden. Hercwageder: Emil Mao. Vaud «ad Verlag der Buchdruckerei Friedrich «tag Veraattoorttlch« Redakteur: Max Fiederee Sämtlich tu Bischof» »erda.