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«r.2«. .. ... .. . D« «chflsch« Sr^ihler. Sette ll. ' . . . , ArtMerieausLlLnrng durch Flieger. Ueber den bewunderungswürdigen Aufklärungsdienst -weier deutscher Flieger berichtet der Kriegsberichterstatter Heinrich Binder im „B. T.": In Brüssel traf ich -Wei deutsche Flieger, deren Brust daS Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse schmückte. Nach einem harten und aufpeitschenden Tag, der in sei nen gewaltigen Eindrücken müde machte, rückten wir abends zusammen und tranken auf daS Wohl und die Heldentaten -er deutfchen Truppen eine Flasche. Da erzählte der blut junge Leutnant, wie sie zu dieser seltenen Auszeichnung gekommen waren. „Wir haben es nur für Artillerieaufklärung gekriegt? Artillerieaufklärungl In durchschnittlich 2600 Metern sausen unsere Flieger in riesigen Ellipsen Höch oben in der Luft von der deut schen Batterie bis hinüber zur feindlichen Stellung. Der Apparat vibriert. Der Motor rasselt und dröhnt. Er surrt und donnert. Und diese Musik beruhigt die Nerven der Flieger. Sie ist so laut, daß hoch oben, in klaren Lüften, die Donner der Geschütze, selbst der schwersten, nicht vernom men wird. Sie spähen mit dem GlaS nach der Stellung der feindlichen Batterie und beobachten die Wirkung unserer Schüsse. Sie geben durch Signale, die aus naheliegenden Gründen hier nicht genannt werden können, die Wirkung der Schüsse an. „Links vorbei", „Rechts vorbei", „Zu kurz", und „Zu weit". Dabei verfolgen die Franzosen die bekannte Taktik, die Stellung ihrer Batterien fortwährend zu wechseln. Aber in rasendem Fluge von durchschnittlich hundert Kilometer Stundengefchwindigeit kommen die Flieger immer und im mer wieder und künden den eigenen Geschützen die neuen Stellungen. Es ist ein mörderischer Kampf. So wie der Sperber das Kücken einkreist, das dem Spitze der Henne spielend entlaufen ist, so kreist im Aether der Flieger über den Artilleriestellungen, und unerbittlich kündet er Tod und Verderben an. Naht er aber der feindlichen Stellung, dann sprühen die Schrapnells herauf, und die Infanterie gibt ein Massen feuer auf ihn ab. Er steigt dann höher und höher. Er sieht die Menschen nicht mehr. Nur die Schützengräben sieht er noch als kleine, schmale Striche. Aber die französischen Schützengräben zeichnen sich deutlicher ab: Ein feiner roter Strich kündet die Lag« der Schützen. Die schönen roten Ho fen, die zierlichen bunten Käppis leuchten herauf. DaS Rot ist verräterisch. So saust und rattert der Apparat weiter. Da kommt plötzlich, aus einer Wolke, ein kleines feindliches Flugzeug. Es ist kleiner und leichter als die deutfchen Apparate. ES hat eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 120 Kilometern und ist armiert. Die deutschen Flieger nennen diesen Typ einen Voisinapparat, den „Bauernschreck". Aber sie fürchten ihn nicht, denn der Bauernschreck hat bisher keinen Erfolg zu verzeichnen gehabt. Nun gehen diese beiden Vögel hintereinander her. Sie versuchen, einander zu nähern und auszuweichen. Von den gegenseitig abgegebenen Schüssen hört man nichts. Kaum, daß man daS Anschlägen einer Kugel spürt. Die Flieger gehen höher, zu den schützenden Wolken, und auf einmal ist der eine oder andere in einer Wolken wand verschwunden, die weiß und dicht im Himmel schwimmt. Wächst die Gefahr, so hilft der Gleitflug nach den eigenen Stellungen. Dabei muß der Flieger daraus bedacht sein, nicht in die eigene Feuerlinie zu kommen. Denn die Steilgeschütze sprühen ihre Granaten schon ein paar Kilometer hoch in die Lüfte. In diesem nervenzerrllttenden Hin und Her, in diesem fiebernden Flug in tausend Gefahren hatten die beiden Flieger mit kurzen Unterbrechungen und Ruhepausen 42 Stunden in der Luft zugebracht. Durch ihre Aufklärungsarbeit konnten hintereinander, in mehrtägigem, heißen Ringen, 65 feindliche Batterien zum Schweigen gebracht werden. Die verehelichen Abonnenten werde« ge bet««, bei »aptzvktkchee oder uurrgel- mäßiger Zvstell««g des Blattes sich sicht a« d«S Trägrrpersonal, so«deru Meck« Abhilfe sofort a« die Geschäftsstelle, Altmarkt IS, z« werden! Gesche sah erstaunt das junge, schöne Gefielst an, wie es plötzlich so energisch aussah und so leuchtete von innerem Feuer. Alle Weichheit lvar verflogen. Diese Anna Lüh ring kannte Gesche Katherine gar nicht! Die mar ihr fremd und flößte ihr beinahe Respekt ein. So mar's mit dem Scherzen zu Ende. Ernsthast wurden die Für und Wider erwogen. Gesche meinte: „Mich is auch schon bannig angst geworden, daß ich noch zur Zeit in Rogan bin! Mein Peter hat mich schon Be scheid geschickt, daß ich pünktlich sein müßte. Was sollte ich vorher schon so lange in Breslau herum sitzen? Hier mußte ich erst meinen Kram noch in Ordnung bringen! Vorher ha ben sie alle schon immer von Lkrieg geredet! Und es wurde nix! Und nun ist er doch so rasch gekommen! Na, da konnte mein Alter wohl fort. Aber ich mutzte erst mal das Schwein verkaufen und meine Hühner!" „Wohl Euch, Gesche, wenn Ihr noch ein Schwein habt! Bei uns ini Bremischen haben sie den Leuten alles wegge nommen. Manchmal das letzte Stück aus dem Stall! Wer gesehen hat, was ich sah, wer erlebt hat, was ich erlebte, — Mutters Tod, Schwester Minchens Flucht, Fritzens Tod, und so viel anderes der kennt nur ein Gefühl: Rache! Vergeltung! Befreiung!" Gesche wollte unterbrechen. Anna wehrte ab: „Laß gut fein! Trost gibt's da nicht! Sprechen kann ich auch nicht darüber. Da gilt es nur zu handeln! Wie also war's nut der Reise?" „Demoisellc, wenn wir Geld hätten " „Was dann?" „Tann nehmen wir uns von Sagan aus Extrapost mit Relaispfcrden. Tann kommen wir sicher hin. Sonst ist'S bedenklich! Aber das ist teuer!" „Das schadet nichts! Ich habe genuA um das möglich zu machen." Denkbar dachte sie an Buchhändler Lampes Geldtäsckd- chen, das sie noch wohlgefüllt an einem Bande um den Hals trug. Jetzt konnte es seinen Zweck erfüllen." Gesche wußte gut Bescheid in der Gegend, und war ener gisch. Da überließ Anna ihr die Bestimmung über ihre Reise. Gesche setzte mit der nötigen Derbheit und mit einem ganz gesegneten Mundwerk versehen, alles durch, was sie haben wollte. Wenn sich schon andere bei der Post gemeldet hatten. sagte sie: „Marketenderin vom 3. Bataillon der Lützower Fußjäger, kommandiert zum Regiment für den 26. März in Rogau!" Dann öffneten sich ihr auch widerwillige Ohren und Herzen. Und schmunzelnd setzte sie hinzu: „Na, ja, siebt Er, so ist's recht von Ihm! Ich darf doch nicht fehlen! Wer soll denn sonst unseren braven Jungs, die jetzt für Euch alle kämpfen wollen, ein Glas Bier oder einen Topf Mehlsuppe reichen? Da, der lange Laban, das ist so'n Reisender für Kleider und Putz! Wer kaust in heutigen Zeiten Kleider? Und meine Nichte, die muß auch mit! Ja, ja, die muß auch mit! Will ja nur ihren Schatz zum letzten Male sehen! Na, ja, so'n Ding grämt sich natürlich! Bei die Lützower steht c.r auch! Ja! Da gibt's keine Reden! Na, und wir bezah- len's auch!" Und sie klimperte stolz mit dem Geld in ihrer Tasche. So kamen sie rasch von einem Ort zum andern. Und am 26. März lag der Zopten vor ihnen. Weit blickte er über das Land. Blau glänzte seine Kuppe in der dunstigen Ferne und lockend winkte seine Spitze zu den Reisenden hinüber. Früher galt er als heiliger Berg und sein Mittelpunkt, der Zlenz, gab dem ganzen Lande „Schlesien" seinen Namen. So war's Sitte von altersher. Nun noch eine Stunde Fahrt, dann war Rogau erreicht. Also Rogau hieß der kleine Ort, wo Major von Lützow sein« Scharen sammeln wollte. Unser Rogau, das kleine Rogau ist's, wo der einfache Bauer Hübner schon zur Weih nachtszeit empfunden hatte, daß die Zeit der Befreiung vom französischen Joch nicht mehr fern sei. Jetzt war also das kleine Dorf der Schauplatz regen Lebens und Treibens. Einer der liebsten Schüler und Anhänger des Turn- Vaters Jahn, Friedrich Friesen, war schon seit Tagen in Ro gan. Jahn hatte ihn, seinen Liebling, eine Siegstiedsge- statt, kraftvoll und groß, blond und jugendlich schön, schon vor Wochen nach Schlesien geschickt. Zuerst in Breslau, unter der Studentenschaft, dann in weiteren Umkreisen sollte er Kämpfer werben. Und er, der — ein Freund .Körners — dessen begeisterte Lieder sang un deklamierte, der Fichtes Reden in sich ausgenommen hatte, der seit langer Zeit zu JahnS besten Turnern gehörte, er war wie wenige geeignet, für die Sache des Baterlan-eS zu werben. (Fortsetzung folgt.) . ,' -,72 1,63 1,48 1,10 81,50 74,- 55,— 1,82 1,71 „ «kaakllche LchI«chI»Ikh«rslcher,»i i« awstMchr Sichle». Zufolge Verordnung de» König!. Ministerium» de» Innern hat die bisherige vierteljährliche Festsetzung -er Durchschnittspreise vom 1. Oktober 1-14 ab allmonatlich zu erfolgen. DurchschaittSpreise z«r Berechnung der Entschädig«», für die i« der Zeit vom 1. bi« 30. November 1S14 geschlachtete« Tiere. DurchschnM«prei« fürst voiPsfüeje 1 hx Schlachtgewicht: . 91,- Ochsen: 1) vollfleischige, au-gemästete, höchsten Schlachtwertes bi» zu S Jahren. 2) junge fleischige nicht auSgemästete ältere au-gemästete .... 85,50 3) mäßig: genährte junge — gut ge ¬ nährte ältere 4) gering genährte jeden Alters . 5) a. magere d. abgemagerte, soweit sie nicht nach 8 1 Mr. 1 b deS Gesetzes von der Versicherung ausgeschlossen sind . 36, L. Bullen: 40,— —,80 89,— 1,78 SS 30,— -,70 85, 81, 1,54 1,40 1,20 77,50 75,- 55,— 1,67 1,56 1,45 1,31 -,96 1,70 1.62 1,55 1,50 1,10 83,50 78,- 72,50 65,50 48,— 1) 2) __ 3) gering entwickeltes . ... 4) erheblich in der Entwicklung zurückge ¬ bliebenes, soweit eS nicht nach 8 l Ziffer 1 d des Gesetzes von der Ver sicherung ausgeschlossen ist. . . 35,— 1) vollfleischige, ausgewachsene höchsten Schlachtrvertes 2) vollfleischige jüngere . . . . 3) mäßig genährte jüngere und gut ge nährte ältere ..... 4) gering genährte . . 5) ». magepe. b. abgemaaerte, soweit sie nicht nach 8 1 Zffr. 1 d des Gesetzes von der Versicherung ausgeschloffen sind . 6. Kalbt« u«d Kühr 1) vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlachtwertes*) . 2) vollfleischige, ausgemästete Kühe höch sten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren**) und besonders gut genährte Kalben 3) ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 4) gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 5) mäßig und gering genährte Kühe Und 6) —,60 0. Jungvieh im Älter von 3 Monate« bi« -u 1 Jahre gering genährte Kalben ». magere dergl. .... b. abgemagerte dergl., soweit sie nicht nach 8 1 Zffr. 1b des Gesetzes von der Versicherung ausgeschlossen sind gut entwickeltes 77, mäßig gut entwickeltes.... 70, — —60. L. Schweine: 1) Vollfleisch., ausgem. Schweine, höchsten Schlachtwertes und zwar der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1»/^ Jährens-) . . 71,— 2) fleischige Mastschweine und ausge mästete Sauen im Alter bis zu 2 Jah ren, letztere mit ememMindest-Schlacht- gewicht von 125 keff) .... 68,— 3) gering entwickelte Mastschweine, sowie ausgemästete Schnitteber (Altschnei der) und nicht unter Ziffer 2 fallende ausgemäst. Sauenff) . . . .64,— 4) nicht ausgemästete Sauen, Schnitteber (Altschneider), Zuchtsauen und Zucht eber, sowie sehr gering genährte oder mangelhaft entwickelte Mastschweine 55,— 5) ». magere, oder in der Entwicklung zurückgebliebene Tiere . . . 43,— d. abgemagerte oder erheblich in der Entwicklung zurückgebliebene Tiere, soweit sie nicht nach 8 1 Zffr. 1 b des Gesetzes von der Versicherung ausgeschlossen sind .... 35,— » 1,42 » 1,36 , 1,28 „ 1,10 , 0,86 » -,70 *) zu 6 1. Unter Kalben sind weibliche Rinder zu verstehen, welche noch nicht geboren haben. Länger al« ü Monate trächtig« Kalben gehören nicht zu Grupp« V 1. **) zu 0 2. Länger al« 5 Monate trächtige Kühe, sowie Kühe, welche kurze Zeit nach dem Kalben, oder wegen einer im Anschluff« an da» Kalben eingetretenrn Krankhril geschlachtet werden, gehören nicht zu Gruppe 0 2. f) zu L l und 2. Zu diesen Gruppen gehören, abgesehen von den unter 2 genannten Mastsaurn, nur Schweine, welche noch nicht zur Zucht verwendet wordm sind. ff) zu L 3. Hochträchtige, sowie solche Sauen, welch« erst geferkelt haben, oder noch ihre Jungen ernähren, gehören in der Regel zu Grupp« k 4. Bei den Schätzungen seitens der OrtsschätzungsauS- schüsse ist folgendes zu beachten: Die Feststellung de» Schlachtgewicht« betr. Das Gewicht etwaiger krankhafter Neubildungen und Auflagerungen an geschlachteten Tieren, vor allem tuberku löser Veränderungen de» Brust- und Bauchfelle«, ist bei Fest stellung des Schlachtgewichts i« Abrechnung zu bringen. Die Verwertung de» Fette» bei Schweinen betr. Als Fett ist nicht nur das Eingeweidefett (Schmer und Gekrösfett) anzusehen, sondern alles Fett des TierkörperS, welches für sich gewonnen werden kann, insbesondere der Speck« Dresden, -en 24. Oktober 1914. Anstalt für staatliche Schlachtviehversicherung. De««»««. Bro-Hoovelopreis« für Stroh «u» Hw» M« 29. Oktb. 1914 (mttgrl. vom städt. Statist. Amte). Preise ab Bahnh. Roggenstroh, Flegeldrusch (50 b».) 2,10-2Ä0 Mb. Roggenstr., Brettdr. (Sa k,) l,30 1,70 Mk., Wiesenheu in Bündew, (Sorg)SM- 3^?MK.,Wi»senheuia Bündeln,Iose(Äkg)3,«r- Mb.