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«Mm« 247 Aeltestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit f846. Eelegr.-Adreffe: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22 Der Stadtrat Das deutsche Bordringe« an der französischen Küste Einberufung des deutschen Reichstags London wird stark befestigt Einberufung des Reichstags Nach sicheren Meldungen aus Stockholm haben die deutschen die Vorstöße der Alliierten auf Arras und Roys rfolgreich abgewiesen. Desgleichen schreitet der deutsche gen gebracht. Aber dessen ungeachtet haben Sie alle im festen Vertrauen auf den Schutz Gottes, des allmächtigen Lenkers aller menschlichen Geschicke, und auf unsere ge rechte Sache in freudiger Begeisterung Ihre Pflicht voll und ganz erfüllt. Das Jahr 1914 wird für alle Zeiten ein helleuchtendes Blatt in der Geschichte meiner Armee blei ben. Der liebe Gott wird uns auch weiterhin schützen und uns helfen, unsere schwere Aufgabe zu vollende». Friedrich August. Der Widerstand feindlicher Kräfte bei Nieuport gegen den Vormarsch unserer von Ostende auf Dunkerque (Dün kirchen) vorstoßenden Truppen war um so mehr zu erwar ten, als aus früheren englischen Andeutungen zu ersehen gewesen war, daß die stark erweiterte Mündung des dorti gen Flusses einen der Oeffentlichkeit besser entzogenen Landungsplatz für die englischen Verstärkungen bot als der Hafen von Ostende. Man kann sogar annehmen, daß die dort einen letzten Widerstand leistenden Verbündeten hier neue Verstärkungen erhielten oder erwarteten. Immerhin ist die Lage der bei Nieuport stehenden belgisch-französisch- englischen Truppen keine günstige, denn sie sind nicht nur von Osten, sondern auch von Süden, von dem geräumten Dixmuiden her, bedroht. Ein verlängertes Ausharren in Nieuport könnte die Verbündeten von Dunkerque abschnei den. Dieser gefährlichen Lage wäre nur dann vorgebeugt worden, wenn die Franzosen uns tatsächlich, wie sie liigne- risch meldeten, aus Lille hinausgeworfen hätten. Da ihnen dies nicht gelang, wurde das Aushalten bei Nieuport zu einem höchst gewagten Unternehmen. Es scheint nicht, daß die Deutschen gewillt seien, sich durch diesen etwas verspäte ten Widerstand in ihrem siegreichen Vormarsch aufhalten zu lassen. Die englisch-französische Flotte vermag an dieser Stelle der Küste sehr wenig zur Unterstützung der Landar mee zu tun. Das Meer ist auf weite Strecken hin flach, und weit vorgelagerte Sandbänke beschränken die Bewegungen von Schiffen mit großem Tiefgang. Für die hier und dort zur Verwendung gelangenden Torpedoboote und Kanonen boote wird unsere schwere Artillerie des Feldheeres durchaus genügen. Angebliche schwere Kämpfe bei Apern würden an deuten, daß die Franzosen trotz der mehrfachen abgewiesenen Angriffe auf Lille ihre Versuche, das Geschick der bei Nieu- Port stehenden Truppen zu wenden, tapfer fortsetzen, aber es wird uns kaum mehr an Verstärkungen fehlen, die den, Feinde endgültig die unangenehme Ueberzeugung beibrin- gen werden, daß von nun an an der Küste, und damit aus dem rechten deutschen Flügel überhaupt. Deutsch Trumpf ist. Vormarsch bei Dixmuiden trotz der Mitwirkung der engli schen Schiffsgeschütze, die von der Seeseite her eingreifen, unaufhaltsam vorwärts. ' Der Korrespondent des Amsterdamer „Telegraaf", der aus Brüssel an die holländische Grenze gekommen ist, mel- det, daß am Montag an der belgischen Küste ein heftiges Gefecht stattgefunden habe. Ungefähr 30 000 Deutsche be setzten die Küste zwischen Ostende und Nieuport. Die eng lische Flotte nahm an diesem Kampfe mit ihren Schiffsge schützen teil. Der Korrespondent des „Daily Chroniele" schreibt aus Calais: Ich bin mehr und mehr davon überzeugt, daß die Deutschen die Küstenlinie von Ostende bis Boulogne sur Mer besetzen. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Der König von Belstien. Ter „Nieuw Rotterdamsche Courant" meldet aus Le Havre vom 19. Oktober: Ter König und die Königin der König Friedrich August im Felde Mobilmachung der italienischen Landwehr Enttäuschung in Paris. Basel, 21. Oktober. (W. T. B.) In einem Pariser Briefe der „National-Zeitung" heißt es: Der Befehl des Kriegsministers, betreffend den Schutz vor deutschen Flug zeugen, beruhigt die Bevölkerung ebenso wenig, wie die fortlaufenden amtlichen Siegesnachrichten, die durch die Erzählungen der Verwundeten und auch durch Briefe im Felde Stehender beträchtlich abgeschwächt werden. Daher sei es kein Minder, wenn an Stelle der Augustbegeisterung Ent täuschung und Mißmut getreten seien. Bei den Parisern kommen NahrungSsorgen hinzu. Die Arbeitslosigkeit sei ungeheuer. Die Preise für Lebensmittel seien stark in die Höhe gegangen. dringen der Deutschen auf allen Teilen der Front: im äußersten Norden, wo die belgische Armee bemerkenswerten Widerstand leistete, bei La BassSe, wo die Deutschen eine be sonders heftige Attacke unternahmen, nördlich von Arraz bei Nametz, östlich des Argonnenwaldes und südlich an den Maäshöhen in der Gegend von Chaupion. Ueberall wur den die Angriffe der Deutschen zurückgewiesen. Dazu bemerkt die „Franks. Ztg.": Beide Meldungen über die Lage im Westen lassen deutlich erkennen, daß die Franzosen auf dem ganzen nordwestlichen Flügel und auch an der Maas in die Verteidigung gedrängt worden sind. „Der Tag war charakterisiert durch ein Vordringen der Deutschen auf allen Teilen der Front" heißt es bezeichnend in dem Bericht des französischen Generalstabes. Das „Über all zurückgewiesen" vermögen wir aus besserer Erfahrung nicht recht zu glauben. „Dordriuaen der Deutschen auf allen Teilen der Front . . Der französische amtliche Bericht vom Dienstag abend 11 Uhr besagt: Der Tag war charakteristisch durch ein Vor- Mit de« wöchentlichen Beilagen: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt Die deutsche Offensive. Grus, 21. Oktober. Die Fortsetzung des Widerstandes der belgischen Truppen, die seit Sonntag an der Äser schwere Verluste erlitten, gilt als fraglich. Von englischer Unterstützung zur See bei Nieuport ist heute in den franzö- ischen Meldungen keine Rede mehr. Aus amtlichen wie Vrivatdepeschen geht hervor, daß die deutsche Offensive längs der ganzen Front mit gleichmäßiger Energie fortgc- ührt wird, die den Franzose« die alleräußersten Anstren- wagen auferlegt. Bischofswerda, den 21. Oktober 1914. Die Teminardirektion Die Stellung unserer Gegner bei Dünkirchen. Der Korrespondent der „Berlingske Tidende" in Rot terdam meldet: Die Verbündeten richten bei Dünkirchen eine starke Stellung, ein, wohin das französische Marine kontingent sich gezogen hat, das den Rückzug der Belgier von Antwerpen deckte. Es wird behauptet, daß die Belgier keinen Kampfwert mehr besitzen, so lange sie nicht vollkom men reorganisiert sind. Es werde somit längere Zeit dau ern, bis die Verbündeten Nutzen aus ihnen ziehen können. Alle deutschen Truppen, die in Antwerpen entbehrlich wur den, wurden nach Ostende gebracht, wo die Deutschen offen bar eine starke Stellung einnehmen. Die Kriegslage im Westen. . Zu dem Tagesbericht aus dem Großen Hauptquartie vom Mittwoch schreibt der „B. L.-A.": Im Seminar Bischofswerda werden Anmeldungen für Ostern 1915 täglich — auch Sonntags — von 11—12 Uhr angenommen, für Klasse VI bis Ende November; für Klasse VII bis zu einem noch zu bestimmenden späteren Tage. Die Erfordernisse sind bekannt gegeben durch die Verordnung des Königlichen Kultusministeriums vom 4. Mai 1914, die in jedem Gemeindeamte eingesehen werden kann; auf Wunsch wird auch schriftlich Auskunft erteilt. Der König im Felde. Dresden, 22. Oktober. König Friedrich August ist an« 20. Oktober mittags glücklich im Großen Hauptquartier an gekommen, hat bei dem Kaiser gefrühstückt und am Nach- mittag ein erobertes Forts, sowie ein Lazarett besichtigt, in dem viele Sachsen liegen. Ein Armeedesehl des Königs. König Friedrich August hat folgenden Armeebefehl er- lassen: Im Augenblick, wo ich auf dem westlichen Kriegs schauplatz eintresfe, drängt es mich, allen Truppen meiner Armee, die in den letzten Monaten an den mit Gottes Hilfe so erfolgreichen Kämpfen der deutschen Armer ruhmreichen Anteil genommen haben, meine vollste Aner- kennung und meinen wärmsten königlichen Dank auszu sprechen. Nicht achtend der schweren Verluste haben Sic getreu der Ueberlieferung unserer Vorfahren zum Teil in denselben Gegenden wie 1870/71 neue unverwelkliche Lor beeren erworben. Die veränderte Kampfweise, verbunden mit großev<Verbefservngen derWaffen habe» die Truppe» aller Waffen, besonders die Infanterie, vor ganz neue La- Berlin, 22. Oktober. (W. T. B.) Wie verlautet, wird der Reichstag Anfang Dezember zu einer kurzen Beratung zusammentreten. Die „Voss. Ztg." bezeichnet es als erfreulich, daß der in Aussicht genommene Termin für den Wiederzusammentritt des Reichstages schon jetzt bekanntgegeben wird. Ter „Vorwärts" spricht die Erwartung aus, daß dec Reichstag auch mit der Frage der Arbeitslosenfürsorge be faßt werde. Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschast, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen ^auptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Die Weitste zue Schöffe«' «ad Gefchworeueawahl liegt vom 23 Oktober bis 2. November 1914 während der Geschäftszeit «n Rathause Zimmer 8 zur Einsichtnahme auS. Während dieser Zeit können bei uns Einsprüche gegen die Richtigkeit und Vollständig- kett der Liste angebracht werden. Aus dem Aushange am schwarzen Brett im Rathause ist zu ersehen, wer zum Schöffen- und Geschworenenamte berufen werden kann. Bischofswerda, am 22. Oktober 1914. U ' ^77 Erscheint leben Werktag abends für den folgenden Tag. Der Be zugspreis ist einschließlich der 3 wöchentlichen Beilagen btt Abholung in der Expedmon vierteljährlich 1 Mk. SO Pfg., bet Zustellung in« Hau» 1 Mk. 7P Pfg.; durch die Post stet ms Haus viertel jährlich 1 Mk. S2 Psg, am Postschaltrr abgeholt 1 Mk. SO Psg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Abonnements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt 15, sowie bet den Zeitungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstalten. — Nummer der Zeitungsltste 8587. — Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. Anzeigenpreis: Die 5gespaltenr Korpuszetle oder deren Raum 12 Pfg., für Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebietes 15 Pfg. Die Reklamezrile 30 Pfg. Geringster Inseratenbrtrag 40 Psg. Bet Wiederholungen Rabatt nach auflirgendem Tarts. Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbrstellte Inseraten» Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Inserat- ««d Abouuemeuts/Beftellunge« nimmt entgege« i« Bautzen: Weller'sche Buchhandlung, Schulstratze S.