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dürfen, geben können, daß die eherne Schutzwehr unsere« Volke«, unsere« eigenen Leben» noch steht, fest und trutzig, und daß wir dazu beitragen dürfen, sie aufrecht -u erhalten. Denn auch die festeste Mauer bröckelt und bricht ein, wenn sie nicht gut und unterhalten wird. Und bricht der Wall, der un« schirmt, sinken unsere Krieger infolge der unge heueren Anstrengungen, dann Gnade und Gott. Daß dem nicht so werde, dazu können und müssen auch wir unser Neu- tzersteS, unser Beste« tun, und dankbar sein, daß wir es noch tun dürfen. So ist da« „warum" unsere« Gebens unser eigene« Wohl. Diese Erkenntnis erst macht unsere Gaben zu wah ren „Liebesgaben", die auch nicht einmal als Gaben gefor- dert werden, sondern die auSdrücken, daß wir groß genug sind im Erkennen unseres eigenen Wohles und weise; die besagen, dah wir verstehen, wie eng wir verbunden sind mit unseren Helden draußen auf den grimmigen Feldern der Schlachten, verbunden nicht mit einzelnen, zufälligen, an di- uns so teuere Bande des Blutes und der Freundschaft bin den mögen, sondern mit ihnen Allen, mit dem ganzen gro ßen Heere deutscher Männer, die wie eine Mauer um unS stehen und unser Heim, unser« Lieben, uns selbst mit ihren Leibern decken! Liebesgaben! Gaben des Verstandes. Gaben, für deren Annahme der Geber danken muß; Gaben, bei denen dec Geber dankbar sein muß, daß er sie überhaupt noch geben darf, noch geben kann. Doch auch Gaben des Herzens, denn nicht aus kalter Berechnung allein können wir sie geben. DaS Auge unseres Verstandes ist kurzsichtig und sieht nicht so weit, wenn das Herz ihm nicht die Richtung weist, ihm die Kraft gibt. Mit unseren Kriegern, die in Sturm und Re- «en, in Nässe und Kälte, in den dunlen Stunden der Nächte und im Hagel der feindlichen Geschosse für uns ihr Leben einsetzen, ihr bestes geben, verbindet uns alles, was dir Grundlage unseres eigenen Wesens bedeutet. Sie sind wie wir. Seien wir, die wir nur Geld und Gut geben dürfen, wie sie. Warme Unterkleidung für die Truppen. Dresden, 6. Oktober. An die Abnahmestellen freiwil- liger Gaben sind in den letzten Tagen ganz erhebliche An forderungen an warmer Unterkleidung für die Truppen ge- stellt worden. Durch Abgaben an die Etappendepots, die die Weitersendung an di« Front besorgen, durch Mitgabe an Truppenersatztransporte, die die Sachen unmittelbar in die Front bringen, endlich aber auch durch Gewährung von Aushilfen an Reservelazarette in der Heimat zur Ausstat tung von Verwundeten und Kranken, di« auf dem Gefechts- felde und den Verbandplätzen ihr Gepäck eingebüßt haben, sind die Bestände der heimischen Abnahmestellen nahezu völlig geräumt worden. Dabei ergehen täglich dringende Rufe von der Truppe nach warmer Kleidung. Es wird ge beten, schleunigst und reichliche Gaben zu senden, sei es in Sachen, sei es in Geld. Viel Geld, um die Hilfsorganisa- tionen im Lande in den Stand zu setzen, große Mengen in den Fabriken auftaufen zu können — übrigens auch eine so ziale Maßnahme, durch die die Fabriken im Stande bleiben, ihre Betriebe fortzuführen, ihrer Arbeiterschaft weiterhin Verdienst zu gewähren. Es sollen jetzt regelmäßige Waren- züge nach West und Ost verkehren, in der verflossenen Woche sind 3 derartige Züge von Dresden—Leipzig nach dem Westen abgegangen, in der nächsten Woche wird ein Zug von Dresden nach dem Osten abgelassen werden.. Darum gebe man schnell und reichlich In erster Linie kommen in Frage wollene Hemden und Unterjacken, Unterhosen. Strümpfe und Fußlappen; in -weiter Linie Pulswärmer, Leibbinden, Kopf- und Ohrenschützer, Wollhandschuhe; an Genußmitteln Schokolade, Zigarren, Zigaretten, Tabak. Jede andere Gabe ist selbstverständlich auch willkommen. Die Abnahme stelle in Dresden befindet sich im Neu städter Personenbahnhof, Eingang Hansastraße 2, in Leip- zig in den Feldfahrzeugschuppen des Feldarttlleste-Regi- ments Nr. 77. Die Gaben können aber auch in den Sani- melstellen des Roten Kreuzes abgegeben werden, die die Ab lieferung an die amtliche Abnahmestelle vermitteln. Gr lügt wie ein englischer Minister. Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht Reichstagsabge ordneter Erzberger im Berliner „Tag" einen Artikel, worin es heißt: „Zum deutschen Schlagwort in Krieg und Frieden muß dieser Wahrheitssatz werden," so schreibt mir dieser Tage ein rheinischer Bekannter. Er hat recht — leider nur zu sehr recht. Was die englischen Minister in den letzten sie ben Wochen an der Wahrheit sich versündigt hatten, was sie an allgemeinen Menschheitswerten frevelten, kann niemand voll überblicken, zumal jetzt die englische Post ausbleibt, so daß die Kontrolle nahezu unmöglich gemacht wird. Nur das eine weiß man: so ost ein englischer Minister den Mund auftut, lügt er. Ja, er lügt mit Bewußtsein und macht sich gar keine Bedenken daraus. Mag der Minister persönlich und privatim ein Ehrenmann sein und im Privatleben vor dem Schatten der Unwahrheit und Entstellung zurückbeben, wenn er heute öffentlich redet, dann sagt er die Unwahrheit, die Unwahrheit gegenüber Deutschland und die Unwahrheit seinem eigenen Volke. Unsere Minister und Staatssekretäre haben in den Kriegswochen auch wiederholt geredet, geschrie ben und telegraphiert; aber niemand in der ganzen Welt hat auch nur versucht, diese Verlautbarungen der Unwahrheit zu zeihen. Damit soll nicht gesagt werden, daß wir uns nun auch an dem internattonalen Lügenfeldzuge beteiligen soll ten, beileibe nicht; wir wollen bei unseren guten, siegreichen Waffen bleiben und halten unsere Belagerungsmörser, un- sere Unterseeboote und eine Anzahl weiterer kriegstech- nischer, noch bevorstehender Ueberraschungen für viel wirk samer als die Lüge, die eine Zeitlang triumphieren kann und dann unter Enttäuschung schmählich zuscmnnenbricht. Dieses Lügennetz ist gestrickt und wird geworfen, weil unsere Feinde ihre eigene Schwäche nur zu gut kennen, auch von unserer Stärke eine Ahnung haben; aber das eigene Volk soll getäuscht und das neutrale Gebiet eingeschüchtert wer den. Wenn wir Deutschen nun diese neue englische Kamp- fesmethode in den Satz zusammenfassen: „Er lügt wie ein englischer Minister," dann machen wir diesem verächtlichen Gebaren wenigstens so weit den Garaus, soweit die deutsche Zunge klingt. Man verwende also nicht mehr die bisheri gen Ausdrücke wie: „Er lügt, daß sich die Balken biegen," „Er lügt wie der Teufel," „Er lügt, daß die Kühe lachen," und anderes mehr; man sage überall im entsprechenden Fall nur: „Er lügt wie ein englischer Minister!" Eine recht ge sunde politische Nebenwirkung wird durch eine solche ange zeigte Bereicherung unseres Sprachenschatzes noch mit erzielt. Wie es in Petersburg ausfieht. In Warnsdorf traf Donnerstag ein Steiermärker ein, der 15 Jahre in Petersburg lebte und dort ein gutgehendes »r. AS. L« «chsisch« ««Me,. «st«, I. Ul« Tischlergeschäft besaß. Herr Franz Koruschik wurde am 16. September mit Hunderten anderer Oesterreicher aus Petrograd mit 24 Stunden Frist ausgewiesen. Alle männ lichen Einwohner österreichischer und deutscher Zugehörigkeit zwischen 17 und SO Jahren waren natürlich schon zu Kriegs beginn als Gefangene einer unbestimmten Zukunft zuge- führt worden, Herr K., der älter ist, wurde davon nicht be-. troffen. Doch auch ohne die Ausweisung konnte seines Blei bens in Petersburg nicht mehr sein, da —nach seiner be stimmten Versicherung — der AuSbruch einer Revolution kaum mehr lange hintanzuhalten sein wird. Alles geht in Petrograd drunter und drüber. Handel und Verkehr stok- ken völlig. Täglich kleinere Aufstände, täglich Meutereien, Auflehnung gegen die Obergewalt. Lediglich die Pansla wistenpartei stößt in die Kriegstrompete. Alle anderen Kreise, von den höchsten bis herab zum niedrigsten, sind ge gen den Krieg. Nur mit Anwendung von Gewaltmitteln ist es möglich, den AuSbruch des Aufstandes hintanzuhalten, wie lange noch, das ist die Frage. Das zweite Mittel zur Verhinderung der Revolution ist die fürchterlichste Lüge. Wir noch dort wohnende Oesterreicher und Deutsche — so erzählt Herr Korischik — waren aufs höchste entsetzt über die schimpflichen Niederlagen, die entsetzlichen Verluste, die un sere Truppen beinahe täglich erlitten hätten. Stündlich wurden in der Stadt neue Siegesnachrichten angeschlagen. So werden die Massen niedergehalten. Siege gegen die Deutschen lasen wir weniger, dafür ging es uns armen Österreichern entsetzlich. Von Oesterreich, dessen Militär macht man hier stets nur sehr gering schätzte und über die Achseln anscch, hörten wir beinahe Unglaubliches. Da wir es aber auch aus Blättern erfuhren, die man fonst als wahrheitsliebend kennt, mußten wir das Entsetzliche glauben und zitterten Tag für Tag für unser Vaterland. Die Ge fangenen zählten heute 20000, morgen 100000. Unter 20000 ging man gar nicht herab. Bei Geschützen galt die Zahl 100 gewöhnlich als Minimum. Wir nahmen manch mal kopfschüttelnd den Blei zur Hand und berechneten, daß doch unser Heer eigentlich aufgehört haben müßte, zu existie ren. Galizien war ganz in der Russen Hände, in Ungarn wurde Budapest beschossen, Schlesien war zum größten Teile erobert, selbst von Olmütz hörte man, daß eS eingenommen sei. Unsere Aufregung Wuchs von Minute zu Minute und wir taten alles, um endlich von Petersburg Wegzukommen und uns Gewißheit über das Schicksal unseres Vaterlandes und unser gefährdetes Hab und Gut zu verschaffen. Unsern Jubel kann niemand ermessen, als wir das erste deutsche Blatt in die Hand bstamen und nun der fürchterliche Alp von uns genommen wurde, wir die Wahrheit erfuhren." Aus dem obigen geht nicht nur hervor, wie sie lügen, sondern man erfährt auch, warum sie lügen muffen. Kameraden. Von einer erfreulichen Episode aus diesen an Schreck nissen so reichen Kriegslagen weiß ein Leser der „Frkf. Ztg." in Düren (Rheinland) zu berichten. „Ein Zug mit Verwundeten," erzählt er, „fährt auf dem hiesigen Bahnhof ein. Wir von der Sanitätskolonne öffnen die Wagentüren, um den Leidenden Erfrischungen anzubieten. In einem Abteil liegt ein verwundeter deutscher Offizier mit einem kriegsgefangenen französischen verwundeten Offizier. Auf meine Frage an den deutschen Offizier, ob er etwas zu essen oder zu trinken wünsche, antwortet er: „Ja, und auch für meinen Lebensretter. Das ist nämlich dieser französisch« Glück, den geliebten Mann hegen und pflegen zu dürfen ein langes Leben hindurch. Als Lothar, zum Aufbruch bereit, hastig sein Frühstück nahm, kam sie schon fertig gerüstet herbei und wurde von ihm voller Freude als Begleiterin begrüßt. „Das ist mal vernünftig, Marlene. Heute kann es mir nicht fehlen, wenn ich zwei so liebe Kameraden habe, und ein Wetter dazu!" „Ja, es war ein Wetter, wie es gar nicht schöner hätte sein können. Sie saßen im Auto und fuhren in gemäßig tem Tempo an der rauschenden Weißbach vorbei die gute Straße entlang. In der Nacht war ein Gewitter niedergc- gangen und hatte all den Flüssen, Bächen und Quellen Was ser im Ueberfluß gegeben. Das rieselte, rauschte und stürzte an der Wegseite oder quer eine steile Felswand hinunter, um sich mit der schäumenden Weißbach zu einen. Ueber Kreuth und Glashütte ging es der Tiroler Grenze zu. In der Tiefe die wilden Wasser der Ache, der Ausfluß des Achensees, ihnen entgegen, im Hintergrund wächst das groteske Massiv des Guffert empor. Nun sind sie schon bei dem sich eine Stunde dahinziehenden Dorf Achenkirch angelangt, und die Felsmassen des Unnütz beherrschen das Bild. Er ist ihnen ein alter Bekannter, der sie am Tegernsee so oft über die grünen Vorberge hinweg gegrüßt hat. Es folgt Scholastika am Ufer des tiefblauen Sees, hier wollten sie das Dampfboot erwarten, um nach der sonnigen Pertisau hinüberzufahren. In der Nacht war im Hochgebirge Neuschnee gefallen, und die höchsten Spitzen der Berg«, in mitten derer der tiefe Kegel des Achensees liegt, glänzten in den Strahlen der Morgensonne gleich den Riesen, deren Häupter mit ewigem Schnee gekrönt sind. In köstlicher Kühle wehte der Wind von ihnen zu Tal und kräuselte die Wasser, die das Boot schäumend durchschnitt. Im Hotel Stefanie wurde rasch das zweite Frühstück genommen, und dann trieb Rose Marie schon -um Aufbruch, nachdem sie zu sechs Uhr ein Diner bestellt hatte. Es war doch schon Mittag geworden, als sie sich auf den Weg machten, und die Sonne brannte heiß. Ihr Ziel war die Falzturnalp, die der jungen Frau als sehenswert ge- rühmt worden war. In raschem Tempo ging es an dem schönen FischerhauS vorbei, daS mit vielen Holzwerk, seinen! mit Steinen beschwerten Dach und der rundumlaufenden Lauben der Typ eine« Tiroler Bauernhauses ist. In stetem, langsamen Steigen ging es durch die Pertisau, dem kahlen Schroffen des Hochgebirges entgegen, das förmlich dräuend in unendlicher Klarheit vor ihnen lag. Man glaubte, das Ziel in kurzer Zeit zu erreichen, aber der Weg zog sich endlos hin an dem grünen Zuckerhut des Tristkogl vorbei, zur Rech ten die steile Felspartie der immer höher ragenden Berg wände, über grüne Matten weg der Alp entgegen. Me beiden Cousinen schritten einher, als ob sie flögen, sie spürten keine Müdigkeit und keine Hitze, sie hatten in ihrer Begeisterung gar nicht der stetig zunehmenden Erschöp fung Lothars geachtet, der nur mit der größten Miibe Schritt hielt. Schon lagen die Häuser der Alpen vor ihnen, als Marlene, die, leise vor sich hinsingend, hier und dorthin sprang, um Blumen zu einem Strauß zu sammeln, den Vet ter dabei überraschte, wie er tief aufatmend stehen blieb und die Hand auf die keuchende Brust legte. „Geh du voran, Rose Marie, sagte sie erschrocken. „Ich komme mit Lothar langsam nach, ihm scheint nicht gut zu sein." „Dann Watte ich auch." „Warum steht Ihr still, geht nur ruhig weiter, ich hole euch schon ein", rief Lothar ihnen ungeduldig zu. „Wir können uns ja erst ein wenig ausruhen, die Hitze ist so groß und Zeit haben wir auch', schlug Marlen« vor. „In der Sennhütte können wir noch lange genug sitzen", wehrte Lothar eigensinnig dem Vorschlag und setzte sich mit einigen raschen Schritten an die Spitze. Er behielt die Fllh- rung, bis zum Ziel, obwohl Marlene, die sich dicht hinter ihm hielt, daS Zittern der Schulterblätter bei jedem keu- chenden Atemzug deutlich bemerkte. Erleichtert atmete sie auf, als sie endlich die Falzturnalp erreichten und sich auf den hölzernen Vorplatz setzten, vorerst ein Glas Milch zu? Stärkung und Kühlung stinkend, bis der bestellte Schmor- ren fertig war. Das junge Mädchen ließ aber Lothar nicht mehr aus den Augen, und sie sah eS nur zu gut, wie er sich von dem Senn zweimal einen Enzianschnaps geben ließ, der das versagende Herz vorwärts treiben sollte. In der Hütte war eine große Molkerei und Käserei, der Keller ging in den Felsen hinein. Mächtig war der an Ketten hängende kupferne Kessel, der der Käsebereitung diente. DaS Vieh war auf der Hochalp und die Milch wurde in großen Dlechgefäßen täglich abgetragen. Sin Bursch« belud gerade seine Kraxe hoch mit Butter, die er nach der Perfisau abtragen wollte. „Gerade so ist es im Kleinen bei uns auf der Alm," sagte Marlene, die alles mit größter Sachkenntnis be trachtete. „Ach, die Grünhofer Alm!" rief Rose Matte, „die habe ich ja noch gar nicht besucht. Auf die wollen wir doch in den nächsten Tagen steigen, Lothar, und dann den Riederstein gleich mitnehmen, der reizt mich schon lange." „Ich denke, den sieht sich Lothar noch eine Weile von un ten an," scherzte Marlene. „Wozu, es wird allmählich Zeit, daß Lothar sich ener- gischer trainiert." „Bis zum Oktober haben wir noch sechs Wochen, das ist der Termin, den Dr. Hübest für den Besuch der Alm festge setzt hat," widersprach Marlene hartnäckig. „Na, die Würzburger Autorität war anderer Ansicht, nicht wahr, Lothar?" Die Stirne Tolsdorffs furchte sich, er ärgerte sich der Indiskretion Rose Mattes, die in ruhiger Ueberlegenheit fortfuhr: „Der Professor fand Lothars Herz fast ganz geheilt und hat ihm verordnet, mit einer Terrainkur zu beginnen, die Leistungen stetig vergrößernd. Der würde sich Wundern, daß wir noch nicht weiter gekommen sind." „Wann habt ihr denn die Autorität befragt?" „Wir sind gleich nach der Ankunft meines Vaters nach Würzburg gefahren. Bei so ernsten Sachen darf man sich doch nicht bei der Diagnose eines Bauernarztes begnügen." „Rose Maste, wie kannst du von unserem prächtigen, tüchtigen Arzt so verächtlich sprechen. Er nennt sich freilich mit besonderem Stolze Bauerndoktor, und daS besagt, daß er bei der gesamten Bevölkerung daS größte Verstauen ge nießt. Und wenn eS auch nm dem ärmsten Kräuter- oder Beerenweib gilt, er folgt dem Ruf bst Tag und bst Nacht." „Das beweist dann nur, daß er ein guter Mensch ist, darum braucht er noch kein tüchtiger Arzt zu sein." „Und Lothar? — Warum schweigst du dazu? Du mußt eS doch am besten wissen, welch glänzende 5km er an dir ge macht hat." „Gewiß, Marlene, doch jetzt bin ich ihm entwachsen, eS wird Zeit, daß ich mich seiner Bevormundung entziehe. Ich bin fast geheilt." . (Fortsetzung folgt.) -