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I». Obrrneuktrch L. G., 5. Oktober. In der am 2, Oktob. stattgefundenen Gemeinderai-sttzung erklärten zunächst die Rechnungsprüfer der Zentralkassenrechnung, daß st« dieselbe für richtig befunden Haden und wird dem Rechnungs führer hierauf Entlastung erteilt. Betreff- eine- Schreiben der Königlichen Amtehauptmannschaft Bautzen über Abhaltung der GemeindrraiSwahlen im kommenden Winter ist der Gemeinderat der Ansicht die Wahlen adzuhaltrn und wird beschlossen diele Ansicht, der «vnifll Amtehauptmannschast mitzuteilen Die vom Gemeinderat ausgestellte neue Gemeinde- Kirchen- und Schulsteuerordnung ist von der König! Amts- hauptmannschast geprürr worden. Bei der Gemeindesteuer ordnung schlägt d»e Behörde eine Aenderung de- 4. Ein« Hebetermins vor. Der Gemeinderat beschließt daraufhin die Einhebetermine nicht auf den 2 sondern auf den 3. Monat eine- jeden Vierteljahre- festzusetzen. Außerdem wird noch die Zustimmung de- Rittergut- für Erhebung von 0,2 Besitzwechselabgabe zur Armenkasse gefordert. Betreffs Ein führung der Berufsvormundschaft in der hiesigen Gemeinde, beschließt der Gemeinderat, die König!. Amtshauptmann schaft um Vertagung dieser Angelegenheit wegen der jetzigen Kriegszeit zu ersuchen. Eine spätere Einführung hält der Gemeinderat für nützlich. Wegen Aufnahme zinsfreier Dar lehne aus der Staatskasse wird eine Notwendigkeit nicht an erkannt. Weiter teilt der Herr Vorstand mit, daß das Mi nisterium durch Vermittlung des Submissionsamtes die Ein führung der Hausweberei für Militärtuche in hiesiger Ge meinde in Vorschlag gebracht habe und daß sich einige Ein wohner für diese Arbeiten erboten haben. Bon Ausführung größerer Wegebauten soll im Jahre 1915 abgesehen werden. Weiter wurden noch einige Mitteilungen über Familienun terstützung gemacht. Zum Schluß wird noch davon Kenntnis genommen, daß sich die hiesige Gemeinde durch ihre Spar kasse, sowohl an der Gründung der Kriegskreditbank betei ligt, als auch einen namhaften Betrag zu der Kriegsan leihe gezeichnet habe. Lu» dem Reißner Hochland. Bühlau, 5. Oktober. Der Turnverein beschloß in der Monatsversammlung an die 26 im Felde stehenden Turner brüder eine kleine Liebesgaben sendung, bestehend in Zigarren, zu übersenden. Hoffentlich trifft dieser Gruß aus der Heimat alle bei bester Gesundheit an. Letzte Depeschen. Graf Zeppelin in der Front. Berlin, 5. Oktober. (W. T. B.) Rach einer Meldung des „Berl. Tagbl." aus Christian«» ,die der „Astenposte»" entnommen ist, soll Graf Zeppelin nach Pariser Meldungen in der Frönt eingetroffea sein, um selbst de« Oberbefehl über das Flugwesen zu übernehme«. Die Schlachtlinien der Franzosen haben nunmehr eine Ausdehnung von 500 Kilo meter. Der Feind (die Deutschen) sei wiederum zur Offen sive übergegangen. Kampf in der Lust. Christiania, 5. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Lon doner Meldung hat ein Kampf zwischen einer deutschen Taube und einem belgischen Zweidecker über dem Zentrum der Stadt Antwerpen stattgefunden. Die belgische Maschine war mit einer automatischen Pistole und die deutsche mit einem Maschinengewehr bewaffnet. Die Taube setzte ihrs Jagd fort, bis sie in einem Regen von Schrapnellfeuer ge- riet. Sie entkam, wie die englische Meldung berichtet, ohne allzugroßen Schaden angerichtet zu haben. Der Nachfolger FraukS. Mannheim, 5. Oktober. (W. T. B.) Wie die „Landes zeitung" meldet, stellten die Sozialdemokraten anstelle des Reichstagsabgeordneten Ludwig Frank den Redakteur Osk. Geck als Kandidaten auf. Hindenburgs Dank. Berlin, 5. Oktober. (W. T. B.) Dem Generaloberst von Hindenburg sind zu seinem Geburtstag so zahlreiche Glückwünsche zugesandt worden, daß er sich zu seinem gro ßen Bedauern ganz außer Stande sieht, diese unmittelbar zu beantworten. Er bittet daher herzlich, mit dieser allge- meinen Danksagung fürlieb nehmen zu wollen. Unmenschliche Behandlung der Gefangenen in Rußland. Paris, 5. Oktober. „Guerre sociale" veröffentlicht einen Brief eines politischen Gefangenen in Rußland. In diesem erzählt der Schreiber, daß die Behandlung der Gefangenen seit dem Kriegsausbruch im Rußland ganz unmenschlich ge worden sei, daß jetzt Knutenhiebe und Quälereien an der Tagesordnung seien. Der Brief schließt: Wir wünschen, daß durch den Krieg allen Völkern Freiheit, Unabhängigkeit und Gerechtigkeit geschenkt werde. England verseucht internationale Gewässer durch Minen. London, 5. Okober. Die Admiralität teilt mit: Die deutsche Politik des Minenlegens zwingt die Admiralität zur Erteilung der Genehmigung zum Minenlegen in gewis- sen Gebieten. Für Schiffe gefährlich sind daher die Gebiete zwischen 51. Gr. 15 Min. und 51. Gr. 4V Min. nördl. Br. und zwischen 1. Gr. 35 Min. und 3. Gr. östl. Länge. Zugleich wird darau rrinuert, daß die südliche Grenze der deutschen Minenfelder auf 52. Gr. nördl. Br. liegt. ES sind jedoch auch die benacharten Gebiete nicht ungefährlich für die Schiffe. (Notiz des W. T. B.: Hierzu erfahren wir von zu- ständiger Stelle: Die Behauptung, die deutsche« Minenfel der reichte« bis zum 52. Gr. ist frei erfunden. Deutsche Mmen liegen uur an der englischen Küste. Die Verseuchung internationaler Gewässer ist eia Bruch de» Völkerrecht». Nicht Deutschland, sondern die ventralen Staaten, ,n erster Linie Hollah werden d^nrch s-schädigt. Nergattung und Bezeichnung Gewicht Schlachtviehpreise auf dem Wehmorkt zu Dresden am 5. Oktober 1914 Auftrieb: 1559 Binder ^und zwar 676 Ochsen und Stier« 432 Bullen, 451 Kalben und Kühe, - Fresser) 258 Külder, 912 Stück Schafvieh, 2614 Schweine, zusammen 5341 Tiere. Marktpreise für 50 Kilogramm in Mark. Mk. Mk. 97-99 44-46 93—95 50-52 86-90 42-45 68-71 25-29 46—50 80-82 36-40 k-Smien na» Eber 44-80 60-68 M. «usnahmrpreise üb« Notiz. Geschäft^«,« bei Bindern und Schweinen gut, Schafen schlecht, Kälbern mittel. 51—53 45-48 47—SO 40—44 68-« 70—73 68-67 84-68 37—41 81—34 52-83 54-88 50-51 48-4» 90-95 60-65 45-48 50—58 80-83 74—77 90-93 81-87 42-46 38-44 94-98 88-91 86-91 81-96 weine entwickelt« 96 100 82-86 , 120-125 100-105 95-108 S>—93 Schweinen gut, Schafen schlecht, Kälbern mittel. Annerkonserven gekauft . 558 Ochsen. 70 Bullen. 225 Kühe, 171 Schweine. Unverkauft 54 Schaft. Don dem Auftrieb find 105 Rinder dänischer u schwedischer Herkunft. Schweine: 1. vollfieischige der feineren Raffen und der Krnipingm im Alter bi, 1'/, Jahr. 2. " - 3. 4. Ochsen: 1. oollfleischtge, ausgemastete, höchsten Schlacht ¬ wertes bis zu 6 Jahren .... 2. junge, fleischige, nicht ausgemästete, — ältere ausgemästete 3. mäßig genährte junge — gut genährte ältere 4. gering genährte jeden Alters Bullen: 1. vollfleischige, ausgewachsene, höchsten Schlachlwette» 2. vollfieischige jüngere 3. mä^ig genährte jüngere und gut genährte 4. gering genährte Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlachtwertes ..... 2. vollfieischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwerte« bi« zu 7 Jahren 3. ältere ausgemästete Kühe und gut entwtk- krlte jüngere Kühe und Kalben 4. gut genährte und mäßig genährte Kalben 5. mäßig und gering genährte Kühe und gering genährte Kalben .... Fresser: Gering genährtes Jungvieh im Atter von 3 Monaten bi» zu 1 Jahre Kälber: 1. Doppelende- 2. beste Mast- und Saugkälber . 3. mittlere Mast« und gute Saugkälber. 4. geringe Kälber Schaf«: 1. Mastlämmer und jüngere Masthannael 2. ältere Mastbammel 8. mäßig genährte Hammel u. Schaf« (Merz« Soldaten" kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Die Heftchen -find in einer aus-ezeichneten Weis« für den Feldgebrauch de» Soldaten -usammengrstellt. Sie enthalten Luther» tief- gläubige und kernig« Antwort auf die Frage, ob Krieg-leute auch m seligem Stande sein können, einen Abschnitt au» G. M. Arndt'» Katechismus für den deutschen Krieg-mann, Gebete, eine Anzahl biblische Kernsprüche und etliche treffliche KriegSliedrr. — Die GebetSbücher wiegen nur 33 Gramm, achen demnach samt Briefumschlag portofrei in'» Feld. Sie , rönnen, so lange der Vorrat reicht, beim Herrn Oberpfarrer völlig kostenlos in Empfang genommen werden, sollen aber lediglich dazu dienen, unser« Soldaten in'- Feld geschickt zu «erden. Möchten sie unser« Vätern und Söhnen im Felde HeimatSgruß und Gotte-,ruß zugleich sein, Trost in Not und Kraft im Kampfe! —* Auf dew Felde der Ehre gefallen ist der Turn« wart de» Turnverein»Bischofswerda,Herr Oskar Wehnert. -Roch vor seinem AuSrücken im Felde hat er sich trauen lassen. Ehre seinem Andenken! vom Tm «verein stehen HO Mitglieder vor dem Feinde -g-. Lernt Turnen! Nicht gering ist die Zahl der- Wenigen, die zum Heer al- „ungedienter Landsturm" dem« nächst einberufen werden und die nicht ohne Sorge der Zeit'entgegen sehen, in der sie mit der Waffe ausgebildet werden sollen. Mit Sorge deshalb, weil sie sich sagen, daß ihr Körper^ vielfach den Anforderungen nicht gewachsen sein wird, die die kurzbemessene Zeit der Ausbildung an jedem «inzelnen stellen muß. Wir haben eine Beschäftigung, die nur einzelne Muskelpartien besonders stark in Anspruch nimmt, andere aber vielfach unbetätigt läßt, z. B. die einzelnen Gruppen der Beinmuskeln u. a. All denen soll Gelegenheit geboten werden, eine Vorbereitung auf die Aus bildung al- Soldat in der Turnhalle auf im Turnverein .geschehene Anregung hin zu erhalten und zwar von Dienstag, Len 6. und Donnerstag, den S. d. M. an Der Beginn ist auf pünktlich 8 Uhr angesetzt. In der Halle befind en sich nur die Teil nehmer. Nicht militärischer Trill wird geübt werden, sondern «ur solche kraftbildende Uebungea, di« den Einzelnen instand- fetzr«, die militärische» Uebungea yhue größere Beschwer den oder Schmerzen — Turnfiebew— leicht zu ertragen. Geleitet werden diese Vorübungen durch die Herren Turn lehrer Jllgen al« Leiter und Gauvertreter Fischer. Die Teilnahme ist vollständig kostenlos für jeden; Zugehörig keit zu einem Turnverein ist keineswegs erforderlich. Auch jüngere Leute von 19—20 Jahren, Zurückgestellte und andere sind willkommen; selbstverständlich auch alle jede» Alters, die sich als Kriegsfreiwillige gemeldet haben und -ihrer Einberufung entgegensetzen. Nächsten Donnerstag soll mach beendeter Uebung eine kurze Aussprache stattfinden. —* Paketsenduugen an die Truppen im Osten gehen in den nächsten Tagen ab. In der Kriegsschreibstube deS Herrn Grase, Markt 4, wird die Verpackung und der Ver sand unentgeltlich besorgt, e« sind lediglich die Frachtkosten tiS nach Dresden zu tragen. Jeder Sendung sind 2 Adressen und ein Frachtbrief beizufügen. Auch nach Westen gehen noch im Laufe der Woche Sendungen ab. Besonders die Landbewohner seien hierauf aufmerksam gemacht und gebeten, die Gaben nicht erst am letzten Tage aufzuliefern, damit eine glatte Abwicklung deS Versandes möglich ist. — * Der Landesausschuß des Landesverbandes Säch sischer Feuerwehren hielt vor einigen Tagen unter Vorsitz b«S Branddirektors Weigandt-Chemnitz eine AuSschußsitzung in Dresden ab. Der Vorsitzende gedachte zunächst deS gegenwärtigen Kriegszustandes und der hierdurch auch in den Kreisender sächsischen Feuerwehren eingetretenen Veränderungen. Nach der Einführung der neuen Kreisvertreter in den Landes» auSschuß folgte seine Neukonstituierung. Zum Vorsitzenden wurde wiederum Branddirektor a. D. Weigandt und zum stellvertretenden Vorsitzenden Prof. Kellerbauer - Chemnitz gewählt. Die Versammlung beschloß im weiteren Verlaufe der Verhandlungen noch eine Statistik der aus den Ver bandswehren zum Kriegsdienst einberufenrn Feuerwehrmann schaften aufzustellen. Zum Schluffe beschäftigte sich die Versammlung noch mit den UnterstützungSmaßnahmen des Landesfeuerwehrverbandes für die Kriegshilfe. Die ent sprechenden Mittel zur Unterstützung von Familien der zur Fahne einberufenrn Feuerwehrleute wurden bereitgestellt. —* Die Meisterprüfung abgelegt und bestanden haben im Bezirke der Gewerbekammer Zittau im dritten Viertel jahre 1914 14 Handwerker, und zwar Bäcker: Max Walter Keller, Kamenz; Büchsenmacher: Alfred Kurt Heinze, Löbau sGera-R.); Damenschneiderin: Anna Elisabeth Oehme, Ebers bach; Gürtler: Gustav Alfred Balze, Zittau; Ofensetzer: Max Meyer, Königsbrück (Radeberg), Max Fritz Schmidt, Bischofswerda: Schlosser: Hugo Emil Mirle, Bautzen, Karl Ernst Thomas, Zittau; Stellmacher: Oskar Gebauer, Bautzen; Tischler: Hermann Richard Arnold, Kamenz, Max- Hähnchen, Ebersbach, Hermann Oswald Häntsch, Neugersdorf, Hermann Max Hirsch, Seifhennersdorf und Ernst Alwin Lange, Ringenhatn. Aus der Amtshauptmannschast Bautzen. Schönbrunn, 5 Oktober. Den Heldentot für da» Bat rland starb der Gastwirt Paul Schreier in Schön- brUnn. Er erlag im Etappenlazarett zu Attigny einer schweren Verwundung. Ehre seinem Andenken! Schmölln, 5. Oktober. Dbs Eiserne Kreuz wurde für sein tapfere- Verhalten vor dem Feinde dem Steinarbeiter Ebert au- Reufchmülln verliehen. Stach«, 5. Oft. verwundet durch eine« Schrapnel-r schuß am linken Vein wurde der Gefreite Paul Wauel von hier. Er liegt zurzeit im MerkuSstist in Godesberg. Großpostwitz, 5. Oktober. Tödlich verunglückt. Auf bem Nachhausewege ist der Kaufmann Leopold Hunnäu» beim Herabfahren vom Raschaer Berge mit der Lenkstange de» Fahrrades einem Chausseebaume zu nahe gekommen, wo« Durch er die Gewalt über da- Rad verloren hat und mit -em Kopfe an einen Baum anschlug. Der Bedauernswerte «litt dadurch so schwere ^Verletzungen, daß rr bewußtlos liegen blieb und ku» darauf, ohne zur Besinnung gekommen zu fein, verstorben ist. Herausgeber: Emil May. Druck und Verlag der Buchdruckerri Friedrich May. Verantwortlicher Redakteur: Max Ftederer. Sämtlich tu Bischosswerda Türkische Betracht««- der »ilitürische« La-e. Koustantm-pel, 5. Oktober. (W. L. B.) Betreff- der militärische« Lage stellt da» Militärblatt „Döfeuse «atia- aale" fest, daß die bisherigen Kämpfe in Galizien dazu an getan waren, die Russen zu erschöpfe« und ihnen ansehnliche Verluste beizubringe«, die ihnen bald in beträchtlicher Weise bei den weitere« Kämpfen mit de« deutschen und österreichi sche» Truppe» behinderlich sei« werden. Griechischer Bittgottesdienst in Wien. Wie«, 5. Oktober. (W. T. B.) In der hiesigen griechi schen Kirche fand ein Tedeum und ein Bittgottesdienst für den Erfolg der österreichischen Waffen statt. Der Feier wohn ten auch der griechische Gesandte mit den anderen Herren der Gesandtschaft und der griechische Generalkonsul bei. Nach dem Tedeum wurde die Volkshymne gesungen und Hochrufe auf Kaiser Franz Joseph und die Armee auSge- bracht. Die Ziffer von 445V hat die Auflage des „Sächsischen Erzählers" am 5. Oktober erreicht. In Stadl und Land besitzt der „Sächsische Erzähler" in allen Vevölkerungs- schichten die dichteste Verbreitung, wodurch Inseraten aller Art ein durchschlagender Erfolg :: :: :: sicher ist. :: :: ::