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' «r.2A. Lor «Mcho »kM«. «eite «. Ul«. ragende Schornsteine, die höhnisch inS Dunkel der Stacht ragen. Trümmerhaufen aus Trümmerhaufen, es will nicht enden. Was hinter der Wand liegt, die daS Acht meiner Scheinwerfer begrenzt, kann inan nur ahnen. Immer neue groteske Ruinen, die unheimlich auf uns niederstarren. Und dann von rechts ein gespenstische» Knistern, Knattern, Pras seln. Eine rote Hölle leuchtet plötzlich hinter geborstenen Mauern. Glühend umgibt es uns von rechts und links. In teuflischem Lichte sprühen Funkengarben um zersprin gende Mauern und stufende Balken, schwebender Rauch mischt sich mit dem Staub und Nebel, und lastender Brand geruch legt sich auf uns. Und durch diese rote, zischende Hölle fahre ich mit meinem Munitionswagen, mit den Gra naten und Schrapnells und Hunderttausenden von Pa tronen. Gott sei Dank, wir sind durch. Unwillkürlich trete ich den Akzelerator, daß mein Wagen voraufschietzt. Da — Huf schlag in schweigender Nacht. Und plötzlich vor mir ein Rei ter, der geblendet inS Scheinwerferlicht starrt. Aber was ist das? Das ist kein Feldgrau. Dunkelblauer Rock und Hose, mit zwei Reihen Knöpfen und dunkelblauem Käppi. Jetzt verschwindet er. Beinahe ebenso schnell weiß ich es: franzö sische Chausseurs! Wo kommen sie her? Sind sie durchge- brachen? Zurück mit dem Wagen. Flüsternd erteile ich den Leuten Anweisung; dann geht es langsam vorwärts. Von jedem Wagen führen zwei Augenpaare in das dampfend? Nebelgrau. Jetzt wird der schwarze Schwaden von einem Windstotz auseinandergerissen und legt plötzlich die Gegend links der Strahe auf etwa hundert Meter frei. Und ebenso plötzlich gewahren wir eine sich bewegende dunkle Masse auf dem Felde. Französische Ruse. Ein Blitz drüben — und in knirschendem häßlichem Klirren schmettert das Glas mei nes linken Scheinwerfers weg. Die Bremsen knirschen, die Räder scharren, sekundenlang scheint dichtester Wirrwarr, dann knallt es hinter mir und fast gleichzeitig prasselt, sich förmlich überstürzend, von der langen Reihe der Wagen kolonnen ein Karabinerfeuer los, hinein in die dunkle Masse der Reiter. Durch die nasse Nebellust schlägt scharfes Kra chen, Rosscwiehern, Geschrei, französische Kommandos. In eiliger Hast entleere auch ich das Magazin meines Karabi ners auf die dunkle Masse. Und kaum eine halbe Minute vergeht, da stieben die Reiter schreiend nach allen Richtungen auseinander. Das Feuer schweigt. War alles nur ein böser Traum? Jäh erscheint nut klagendem Wiehern vor den Laternen ein Pferd; mit einem Satze steigt es geblendet vor ,-em Kühler meines Wagens steil in die Höhe, dreht und rast davon. Trüben hört inan Wimmern und Rufen in französischer Sprache. Aber wir haben keine Zeit. Eine halbe Minute später setzt sich die Kolonne wieder in Bewegung in die schwarze Nacht, in das allmählich grau werdende Nebelmser. Ein Reiter taucht auf, diesmal in Feldgrau. „Munition?" — Jawohl, Granaten und Schrapnells." — „Gott sei Dank." Und wieder beginnt ein fieberhaftes Umladen auf die leichte Munitionskolonne. Uebernächtigt, fröstelnd stehe ich in dem jungen Herbstmorgen an einer Hecke vor dem Dorfe und lausche dem brüllenden, beinahe angstvollen Donnern der nun entbrannten Schlacht. Wir bringen nun Nahrung für die hungrigen bronzenen Mäuler, der kritische Moment ist vorbei, alles steht. Und als wir müde und hungrig nach 36-stündiger, ununterbrochener Fahrt und Arbeit im Orte wieder eintreffen, überholt uns bereits die Kunde, die wun- dervollc: „Die Franzosen sind geschlagen." Eine Patrouillenfahrt im Oberelsatz*) Bon Friedrich Baum an n, freiwilliger Motorfahrcr. (Zur Veröffentlichung -«gelassen vom Oberkommando in den Marken.) 22. August 1914. Eben klingelt'S am Feldtelephon. Leutnant R. vom l-Werk ani Rhein ruft mich an, ob ich Lust habe, mit ihm ein wenig Patrouille zu fahren. Wenn ja, solle ich einen Kraftwagen besorgen. Ich melde mich beim General und bitte um eine Auf- gäbe. „Schön", sagt Exzellenz, „fahren Sie auf der Straß? nach A vor, so weit Sie kommen, und suchen Sie festzustel len, wie weit der Feind vorgedrungen ist." Auf dem Kraftwagen, einen» starken Mercedes von 45 ?8, wird mein braves Motorrad verladen, dazu sieben Radfahrer mit ihren Rädern und reichlich Munition. H. und Nr. durchfahren wir, ohne etwas vom Feinde zu sehen. Hinter den» vielumkämpften Weiler D. begegnen uns drei unserer Dragoner, die uns mitteilen, daß sie von einer Schwadron französischer Kürassiere verfolgt würden. Unser Plan ist schnell gefaßt. Wir lassen den Wagen stehen, nehmen die Räder und das Motorrad herunter und legen uns in ein Haferfeld. Dis Dragoner reiten ein Stück zurück, bis sie dem Feinde wieder in Sicht sind. Der glaubt leichtes Spiel zu haben und ga loppiert niit dem vielgerllhmten Elan auf unfere drei Leute los. Die ganze Schwadron — es sah wirklich heldenhaft aus. Wir lassen sie auf 300 Meter herankommen. Sie teilen sich, um die drei zu umfassen und so zu sangen. Da gehen einem von uns die Nerven durch, und er feuert. Die Franz- männer stehen und eröffnen von ihren Gäulen ein schlecht gezieltes Feuer auf uns. Zwischen der nun geteilten Schwa dron liegt die Straße offen vor uns. Eine kurze Verstän digung mit Leutnant R. Ich springe auf meinen Motor, er hinten auf; und mitten durch den Feind, den wir unseren sieben Kameraden zu geeigneter Behandlung überlassen, geht's gerademls. Mit 40 Kilometer über eine Hügelkuppe. Vor uns auf 50 Meter Entfernung sieben feindliche Reiter. Reißen aus, >vas das Zeug halten will. Ich stoppe, wir stem men die Füße auf den Boden und schießen mit dem Karvbi- ner hinter den Helden her. Eins der Pferde stürzt. Auf die Schüsse kommen unsere Leute herbei, und in einem Kornfeld fangen sie den Reiter, einen Korporal, der mir Helm und Säbel übergeben muß. Mittlerweile hatten sich auch die Kürassiere wieder ge sammelt; von weitem sahen wir sie heranjagen. „Schnellfeuer! Gut zielen!" Sofort stürzen ein paar Pferde, andere gehen durch. Zwanzig der bunten, theatermäßig aufgeputzten Kerle wäl zen sich im Korn und im Straßenstaub, werfen Munition und Waffen weg und ergreifen das Hasenpanier. Wir mit Hurra hinterher. Zu Fuß konnten wir sie natürlich nicht einholen, und für unsere stählernen Reittiere war das Gelände nicht ge eignet. ') Wir bringen obigen Artikel mit Genehmigung des Verlages Deutsches Auto, München. Der Verfasser, Mitinhaber des genannten Verlages. H. Baumann (München), war A. D. A. K-Mitglied, der den Tod auf dem Feld der Ebre im Dienste des Vaterlandes als freiwilliger Motorradführer des A. D. A. K.-Korp» erlitten hat. Mit welchem Mut der vor dem Feind Gebliebene sein Leben für die Sache seines Vaterlandes von Anfang an «insrtzte, beweist die Schilderung seiner Feuertaufe, die wir aus seiner eigenen Feder bringen, zur Genüge D. Red. Gnadenschüsse für die herumüegendon.Pferde. Lang sam wir zurück. In der Ferne sammelt und ordnet sich der Feind von neuem. Verschwindet dann. Vor einem kleinen Walde warnt uns ein Bauer, die Franzosen stäken darin. Also Vorsicht! Aber nichts rührt sich bis N. Wir glauben uns vollkom men sicher. Unsere Radfahrer lassen wir allein weiterfah ren. Im Kraftwagen der Führer, ein Unteroffizier, R„ der gefangene Korporal, mein Rad und ich. Sorglos geht's da hin. Plötzlich in unübersichtlichem Gelände, kaum 50 Meter, vor uns, tauchen fünf französische Kürassiere auf. Vollgas, und mitten unter sie hinein. Vom Wagen aus feuern wir auf die Hinterteile der Pferde, die das beste Ziel bieten. Ein Franzose nach dem anderen muß herunter. Im Getüm mel stoppen wir. Der Kolben meines Karabiners splittert auf einem stolzen Kürassierhelm. Dann war die Bahn wie der frei. Aber unsere Radfahrer? Also wenden und zurück! Sie hatten sich mit dreißig Kürassieren herumgeraust und die meisten kampfunfähig ge macht. Der Rest war schnell erledigt. Wir waren wie berauscht. Mein schöner Korporal tat mir fast leid. Der saß neben mir im Wagen, al« wir feinen Kameraden so übel mitspielten. Hielt sich die Augen zu und stöhnte herzbrechend. Ailf unseren Scheinwerfern die mächtigen Kürassier helme mit den Roßschweifen, die im Winde flatterten. Brauchbares Sattelzeug und die erbeuteten Waffen in den Wagen ; vier Lanzen hoch aufgerichtet. Alles voll Blut; von den Rädern und Kotflügeln tropft es. Wir waren buchstäb lich „über Leichen" gefahren. In H., L. begrüßt uns die Bevölkerung mit Hurra. Der Korporal hatte wichtige Papiere. Wir werden zum General befohlen und erstatten Bericht. Ein fester Hände druck war unser schönster Lohn. Offiziere und Mannschaften sprechen heute noch von unserer Fahrt, und ein Hauptmann meinte, wir sollten die Franzosen nicht gleich auffressen. Das hat keine Not, denn sie sind uns nicht appetitlich genug- Frrrchtbarer Kampf eines Jrrfanterie- Batailloa». Erzählungen eines Einjahrig-Freiwilligen. Ein»Einjährig-Freiwilliger eines deutschen Infanterie- Bataillons gibt folgende interessante Schilderungen eine» Gefechtes an der Westfront in Frankreich: „Plötzlich kam Bewegung in unser Regiment, wir mußten vor. Kaum hatten wir den Wald verlassen, so- pfiffen schon von der gegenüberliegenden Höhe die Kugeln zu uns herüber. Wir eilten im Laufschritt vor. Die feind lichen Granaten bestrichen den ganzen Raum, den wir durch schreiten mußten. Endlich erreichten wir den Rand des- Waldes, der die Höhe krönt. Nun war der Waldsaum das- Ziel der Artillerie Er wurde buchstäblich zusammenge- schossen. Die dicksten Bäume wurden in der Mitte abge rissen und entwurzelt. Eine Granate fährt drei Schritte links von mir in den Schützengraben, in welchem wir dicht beieinander lagen. Ein Aufschreien wie das verwundeter Tiere gellt an unser Ohr, dann folgt ein Stöhnen und Aechzen. Um eine große Blutlache herum lagen sechs Kameraden Mein Kamerad links bekommt eine Kugel in den Kopf, er will die Hanlx heben, sie sinkt wieder herunter. Der zweite neben mir be kommt einen Querschläger in den Arm, er schreit, mit einer Schnur presse rch ihm den Oberarm zusammen, damit er umriefelte ihn, es tvar, als ob ein Hauch feine Schläfen be rühre, dann schlug er die Augen auf. Rose Marie stand ne ben ihrem Vater und tippte ihn wie ein ausgelassenes Kind auf die Nase, rufend: „Aufgewacht, Ihr Schläfer! An die Arbeit, auf nach Grünhof!" „Hat man hier auch nicht seine Ruhe?" fragte der Ge neral verdrießlich, er glaubte sich in Blankenburg und rieb sich erstaunt die Augen, als er sich in der fremden.Um gebung nicht zurechtzufinden wußte. Rose Marie lachte ihr leises köstliches Lachen. Sie stand in einer neuen weißen Toilette vor dem Spiegel und knüpfte sich den Schleier uni den einfachen runden Hut, die dazu gehörige Jacke lag bereit. Für jetzt war die reich ge- stickte Batistblufe noch warm genug. Ein schwarzes Band bildete den Gürtel. „Wie jung sic aussieht," dachte Lothar, und blickte mit fiebernden Sinnen zu ihr hin. Hatte sie ihn geküßt — oder hatte er nur geträumt? . . . Durch die herrliche Sommernacht fuhr der Kraftwagen ans der Hoä^ebene Bayerns den Bergen zu. General von Tolsdorff schlief, Rose Marie und Lothar saßen sich gegen über u^d schwiegen, aber durch die dunklen Gläser der Brille wohl geborgen, suchten die dunklen Augen der jungen Frau mit unverhohlener Leidenschaft das Gesicht des jungen Mannes, der unbeweglich in der Wagenecke ruhte. In der Unendlichkeit der Hinnnelsweiten schwamm die silberne Mondsichel, den Raum mit weichem, gedämpftem Licht er füllend. Lothar gedachte des Augenblicks, als in der Frühe des Morgens Rose Marie den Wagen bestiegen hatte und das totenblasse Gesicht, auf dem der Ausdruck unsäglicher Qual lag, hastig mit Kappe und Brille verhüllt hatte, die schützen- den Schleier nm sich ziehend. Er hörte den Vater zärtlich flüstern: „Tn überschätzest deine Kraft, bleib lieber hier." Ein ungeduldiges Abwehren war ihre einzige Antwort ge wesen. „Rose Marie!" Lothar beugte sich weit hinüber. „Ja?" „Ist es dir sehr schwer geworden, wieder eine solche Fahrt zu wagen?" „Es ist überwunden, Lothar, sorge dich nicht um mich, sondern freue dich der Freudenbotschaft, die wir mit nach Hanse nehmen dürfen." , . Ter Offizier legte sich wieder zurück, die beseligende Gewißheit, sich bald wieder zu den Gesunden zählen zu dürfen, erfüllte seine Seele mit taumelndem Glück. Was hatte der große Mann gesagt: „Leider fehlt mir ja der Be richt Ihres Arztes, aber wenn Sie so krank waren, wie Sie mir beschreiben, so ist ein Wunder an Ihnen geschehen. Ihre kräftige Natur und die überaus geschickte Behandlung meines Kollegen haben die bedrohliche Erkrankung Ihres Herzens bis auf einen Rest gehoben. Sie werden ganz ge sund werden und in einigen Monaten zu der Truppe zu- rückkehren können." Es folgten die üblichen Verhaltungs- maßregeln, die ihm im Grunde eine sehr weite Freiheit der Bewegung gestatteten, ja, sie ihn» sogar zur Pflicht machten. „Vermeiden Sie jede Ueberanftrengung, doch schonen Sie sich nicht zu sehr. Sie sind sich jetzt selber der beste Arzt, die Erfahrung der bösen Zeit, die nun hinter Ihnen liegt, macht Sie zum eigenen Wächter. Sie werden es fühlen, was Sie sich zumuten dürfen, doch das Vegetieren soll und muß jetzt aufhören. Behalten Sie Fühlung mit Ihrem so überaus gewissenhaften Arzt, aber im übrigen — na, Sie verstehen mich." Er war entlassen, und der viel beschäftigte große Mann wandte sich dem neuen Patienten zu. „Rose Marie, darf ich dem Ehauffeur sagen, daß er das Tempo niähigt? Ich habe dir so viel zu,sagen." Sie nickte, und als der Wagen in weichem Gleiten dis gut gehaltene Straße entlang eilte, setzte sich Rose Marie neben den Detter, nahm die entstellenden Hüllen ab, so daß der reizende Kopf nur noch von dem weißen Schleier um geben war, und rief neckend: „Na, du geschwätziger Mann, lvas hast du noch auf dem Herzen? Ich dächte, der berühmte Mann hätte es völlig erleichtert." „Die Freude bedrückt mich", sagte er jubelnd, er war dein Beispiel der jungen Frau gefolgt, so daß er ihr nun mehr unverhüllt Auge in Auge sha. „Noch einige Monate, und ich kehre zum Regiment zurück." Rose Marie sah sein Auge auflenchten, zum ersten Male spürte sie wieder das Herrische bei ihm, das früher der gan zen Erscheinung ein so festes Gepräge gab. „Früher war dir doch die FriedenSzeit verleidet." „Ich sehne mich danach wie nach einem belebenden Trank. Arbeit — endlich wieder Arbeit! Das kann nur der ermessen, der so lange siech war. Wie wird sich mein Lrzt- sicher Berater, Freund Huber, freuen, er hat ganze Arbeit an mir gemacht, kein Flickwerk. Wie hat er es verstanden, meiner Ungeduld zu wehren, wie hat er mit Scherz und dro hendem Ernst jede. Unvernunft unterdrückt. Immer wieder rückte er mir däs ersehnte Ziel vor Augen und malte im Ge gensatz dazu blechendes Siechtum. Ich glaube, diese von ihm so lebendig gehaltene Hoffnung auf völlige Genesung gab- mir den Willen zum Leben." „Den besitzen wir beide." Rose Maries Augen blitzten. „Weißt du, warum, Rose Marie? Weil wir beide dem Tode ins Auge gesehen haben." „Das kann wohl sein., Bis vor kurzem war mir alle» gleichgültig, doch jetzt lebe ich wieder." Lothar spürte in diesen Worten wieder das Tasten, das vorsichtige Horchen nach dem Echo seiner Seele. Es lag .etivas Berauschendes für ihn in dem Gefühl, daß ihn die Liebe dieser Frau mit leidenschaftlichem Begehren suchen könnte. Sie war nicht mehr das temperamentvolle, uner fahrene Kind von damals, nein, das wissende Weib saß ne ben ihm. Seine Gedanken flogen zu Marlene. Der Gegensatz die ser beiden ihm so nahe stehenden Frauen reizte ihn zum Vergleich. Bei beiden diese Unbefangenheit im Verkehr, die die nahe Verwandtschaft begünstigte. Es lag eine große Ge fahr darin. Bei Rose Marie lag die größte, denn er konnte dikVvonnige Gestalt nicht betrachten, ohne den wilden Herz schlag der Erinnerung zu spüren. Diese weichen Glieder hatte er in seinen Armen gehalten, auf dem süßen Mund hatten seine durstigen Lippen gelegen. Ob sie wieder in be bender Lust an seinem Halse hängen würde, wenn er sie jetzt an sich riß? Und doch, in dieser Stunde höchsten Glückes, wo es ihm war, als habe er den Garten des Todes verlassen ilnd wandle zum ersten Male wieder im Leben, ein Starker unter den Starken, ein Schaffender unter seinesgleichen, wo er sich der Kraft seiner Persönlichkeit von neuem bewußt wurde und seines Wertes, befiel ihn wieder das Zögern, sein Schicksal mit dem dieser Frau auf daS engste zu verbinden. Dan,als waren eS die Schrecken der Armut gewesen, die ihn nicht losließen, und jetzt bangte ihm vor dem Ueberfluß, der Rose Marie wie mit einer goldenen Flut umgab, die ihn vielleicht unter ihrem entnervenden Druck ersticken würde. . (Fortsetzung folgt.)