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Der Sächsische «qähle-. Mittel. ' -^^-^-7-- -.-HP »ß» Dienste» mit dem Allgemeinen Deutschen Automobil- Mnb, Sitz München, in Verbindung gesetzt. ES ist folgendes vereinbart worden. Die Sammlung der Liebesgaben und -er Transport derselben bi» in die Nähe der Grenze ge- Weht durch da» Rote Kreuz per Bahn; an der Grenze wer ben Etappenstationen gebildet. Diese Stationen besetzt der A. D. L. C. mit einer genügenden Anzahl Wagen, Wagen führer und Begleiter. In jeder Etappe werden die gesam melt eingehenden Liebesgaben des Roten Kreuzes auf die einzelnen Wagen verladen und durch diese den einzelnen Truppenteilen zugestellt. Nach Ablieferung der Gaben neh men die geleerten Wagen Verwundete aus der Gefechtslinie zu den Etappen mit zurück. Der Klub sorgt in -en Stationen außerdem für Einrichtung von Reparaturwerkstätten, ferner für steten Nachschub und Ergänzung der nötigen Wagen und Mannschaften. Durch diese Organisation, die in allernächsten Tagen an der Ost-, dann an der Westgrenze einsetzen soll, er scheint die prompte Versorgung unserer Truppen mit den von ihnen heiß ersehnten Gaben sichergestellt. Die Geschäfts stelle fisr Anmeldungen zu diesem Etappendienst befindet sich in Berlin 9, Linkstraße 25, (Leitung: Direktor P. Funk), wo auch sämtliche Auskünfte erteilt werden. —* Der Dank der Truppen. Fortgesetzt gehen dem hie- figen VerpflegungSauSschuß DanKarten zu für die Bewir tung am Bahnhof. So traf auch gestern wieder eine Karte ein, adressiert: An die' liebenswürdigen und tatkräftigen Krauen und Mädchen in Bischofswerda. Für die liebens würdige Bewirtung auf der Durchfahrt durch B. im Namen aller Kameraden herzlichen Dank. (Unterschrift.) — X Wäschediebstahl. An der letztem Zeit sind in der hiesigen Stadt wiederholt Wäschediebstähle vorgekommen. Der Dieb wurde von der hiesigen Polizei in der Person eine» 11jährigen Mädchens ermittelt. Da sich verschiedene andere Wäschestücke, die ebenfalls gestohlen sein dürsten, auf, der Polizeiwache befinden, wird ersucht. Ansprüche in dieser Sache geltend zu machen. —* Ausnahmetarif für frische Kartoffeln zur Her stellung von Trockeukartoffeln. Für die Dauer des gegen wärtigen Krieges wird am 25. September 1914 ein Aus- nahmetarif für frische Kartoffeln zur Herstellung von Trocken kartoffeln auf Entfernungen bis 150 Kilometer eingeführt. Gr gilt aus den Strecken fast aller deutschen Eisenbahnen. —* Fahrpreisermäßigung für Angehöhrige kranker »der verwundeter Krieger. Zur Erleichterung des Besuches deutschrr Krieger, die sich innnerhalb Deutschlands in ärzt licher Pflege befinden, wird deren Angehörigen für das Ge biet der deutschen Staatseisenbahnen eine Fahrpreisermäßigung gewährt, die in der II., Hl. und IV. Wagenklasse die Hälfte der gewöhnlichen Sätze beträgt- bei Benutzung von Schnell zügen ist außerdem der tarifmäßige Zuschlag zu entrichten. Als Angehörige gelten Eltern, Kinder, Geschwister- Ehefrau und Verlobte. Zwei Kinder vom vollendeten 4. bis zum vollendeten 10. Lebensjahre werden für eine Person gerechnet; für ein einzelnes Kind innerhalb dieser Altersgrenze ist ohne' weiter« Ermäßigung eine halbe Fahrkarte zu lösen. Die Fahrpreisermäßigung wird nur für Reisen über 50 dm und apf Grund eines Ausweises gewährt, der die Namen der Reisenden, die Anfangs- und Endstation der Reise, den Reise weg und die Bescheinigung mit Stempel und Unterschrift der Ortspolizeibehörde enthalten muß. daß die Reisenden Angehörige kranker oder verwundeter deutscher Krieger sind. Die Ausweise werden von den Fahrkartenausgaben bei jeder Lösung einer Fahrkarte abgestempelt und den Inhabern zurückgegeben, die sie dem Fahrpersonal auf Verlangen vor zuzeigen haben. Bei Beendigung der Rückfahrt sind die Ausweise mit den Fahrkarten abzugeben. Aus. der Amtshauptmannschaft Bautzen. Demitz-Thumitz, 26. September. Der Steinarbeiter Hermann Gründet von hier nahm im Grenadierregiment Nr. 100 an den Kämpfen in Frankreich teil. Er wurde verwundet und kam in Gefangenschaft. In einem Briefe teilt er seinen Freunden mit, daß er gegenwärtig in einem Lazarett in Toulouse liegt und sich einer guten Pflege und Beköstung zu erfreuen habe. -f Großharthau, 26. September. Am heutigen Tage überreichte Herr Lehrer Wolf im Auftrage der Herren Lehrer Peschel, Werner und Richter dem Herrn Oberlehrer Leonhardi, der in diesem Jahre 2b Jahre in Großharthau amtiert, rin schönes Bild: »Lasset die Kindlein zu mir kommen." Herz» lich dankte der Gefeierte dem Lehrerkollegium. Ebenso hat auch Herr Pfarrer Horn dem Jubilar ein sinniges Geschenk überreicht. Tautewalde, 26. September. Um Arbeitsgelegenheit zu schaffen, hat der hiesige Schulvorstand die Ausführung deS im Frühjahr in Aussicht genommenen SchulerweiterungS- baue- beschlossen. Riugrnhain L. S., 26. September. GemeiudevorstandS- wahl. An Stelle deS am 29. August hier verstorbenen Gemeindevorstandes Herrn Reinhold Zosel wurde in der am Dienstagabend stattgefundenen Gemeinderatssitzung Herr Hausbesitzer und Schlossermeister Ernst Lehmann zum Ober haupt unseres Gemeinwesens gewählt. Derselbe war bereits längere Zeit als Gemeindeältester tätig. Göda, 26. September. Nicht gefallen. Der in der 17. Verlustliste der Kgl. Sächs. Armee al» gefallen aufge- Mrte Unteroffizier d. R. Paul Zieschang au- Göda, Brigade-Ersatz-Lataillon Nr. 64, befindet sich erfreulicher weise am Leben. Er liegt schwer verwundet (Hüfte) im Lazarett in Krastanz. NnS de» Meißner Hachlmtz Nenstadt, 26. September. Da» -wette Eiserne Kreuz ist einem Neustädter an die Brust geheftet worden und zwar Herrn Leutnant Stoß im Infanterieregiment 181. BnntrS Allerlei. D«» w Bin« rührend« Beweis von der Treue eine- deutschen OffiB-Edntschitl gibt folgender Brief, den der Bniffche sn die Gattin eines gefallenen und in einem fravMschtN Städt chen bestatteten Offizier- nack> der deutschen Heimat gerichtet hat: Sehr - geehrte gnädige Frau! Nachdem gnädige Frau durch da- Telegramm und meine Karte die traurige Nachricht erhalten haben, bleibt mir nur noch übrig, Ihnen mitzuteilen, daß die sterblich« Reste de- Herrn Major heut« um 3 Uhr hier auf dem Friedhof in würdiger Weise der Erde über geben Word« find. Da kein Feldgeistlicher mehr am Platze ist, habe ich den Ort-geistlichen gebeten, die Leiche einzusegnen und eine kurze Trauerrede zu halten, was er denn auch getan hat. Da» Ehrengeleit und die Ehrensalve wurde durch eine Kompagnie deS Wachkommandos gestellt. Deren Führer hat mich gebeten, der gnädigen Frau sein herzliches Beileid zu übermitteln. Ein einfache- Holzkreuz mit Namen und Tode-tag habe ich bestellt und werde es morgen oufstellen laffen. Wenn ich mit Gottes Hilke gesund wieder zurück- komm« sollte, bin ich gern bereit, gnädige Frau den traurigen Weg nach dem teuren Hügel hinzuführen. Den Sarg hatte ich mit Grün belegt und die guten Schwestern vom Kloster batten auf meine Bitte einen schönen Kranz von Astern und Reseden gewunden, den ich auf das Grab gelegt habe. Ueberhaupt haben wir den Schwestern sehr viel zu danken, sie haben alles getan, was in ihren Kräfte» stand, um mir die Pflege de- Herrn Major zu erleichtern. Die Oberin bittet mich, Ihnen, gnädige Frau, ihr Beileid kund zu tun und zu sagen, daß sie nicht vergessen werde, auch fernerhin für Her« Major zu beten. Nun bitte ich die gnädige Frau glauben zu wollen, daß ich auch mehr verlor« habe, als für gemeinhin ein Bursche an seinem Herrn verliert. Herr Major war mir mehr wie das, und besonders durch die Krankheit, wo ich ihn pflegen durfte und ihm beistehen in der letzten Stunde. Ich habe mich der Tränen, die ich am Grabe nicht zurückhalten konnte, nicht geschämt. Herr Major ist, wenn ich so sagen darf, leicht gestorben. Wir hatten bis zum letzten Abend ZukunftSpläne geschmiedet, nach der Morphiumeinspritzung um 10 Uhr schlief er ein, wurde dann noch mehrere Male wach und trank abwechselnd einen Schluck Sekt und Wasser, bis er dann um 12 Uhr anfing zu röcheln und nicht mehr hörte, wenn ich chn rief. Der Arzt war gleich da, aber um 12 Uhr 45 Mm verschied Herr Major. Ueppige» Leben in Bordeaux. Der französische Deputierte Emanuel Brousse, ein strammer Republikaner aus dem Departement Ostpyrenäen, veröffentlichte in dem dortigen Hauptblatte einen die nichts weniger als ernste Lebensführung der tonangebenden Staatsmänner in Bordeaux recht scharf charakterisierenden Artikel. Aus Furcht vor dem gegen andere sehr strengen Minister des Innern Mach, den die französischen Beamten „Zivil-Generalissimus" nennen, wurde jene Zeitung be schlagnahmt und deren Erscheinen für 14 Tage untersagt. Die Pariser monarchistische Aktton Fran?aise wußte sich aber die Nummer zu verschaffen und veröffentlicht daraus einige Stellen, die allerdings «geeignet sind, bei den Herren Mi nistern und deren nächster Umgebung Mißbehagen zu wel ken. Herr Emanuel Brousse erzählt, wie es in den Nacht- und Morgenstunden im Restaurant zum „Feisten Kapaun" zugeht, wo man genau wie zur Glanzzeit des Pariser Maxim auf den Tischen die verwegensten Tanzkunststücke aufführt, während unten auf der Straße das Dienstauto mobil wartet, dessen Inneres frisch aus Nizza eingetroffene Marschall-Niel-Rofen schmücken. Namen nennt der Ver fasser nicht — oder doch: Er verweist auf die Namen der Toten und Verwundeten, deren Liste er gerade im Morgen blatte durchstudiert, während das Johlen der aus dem „Feisten Kapaun" heimkehrenden Gesellschaft zu seinen Fenstern dringt. Letzte Depeschen. Interessante Enthüllungen. Wie«, 26. September. (W. T. B.) Der auS der Kriegs gefangenschaft in Frankreich znrückgekehrte Ingenieur Kri sten, der bei den staatliche« Kraftwerken angestellt war, be richtet in der „Reichspost" «L«r seine Wahrnehmungen, die auf die früh« Kriegsvorbereituugen Frankreichs ei« Licht werfen. JauröS teilte Kristen schon vor Anfang des Jahres mit, daß Frankreich sich mit einer Laad- und Seemacht ver bunden habe, um in naher Zeit Deutschland «iederzuriugen. Auf Dienstreisen in den Vogesen bemerkte Kristen schon am 18. Juli große Truppenausammluugeu. Am 21. Juli wurde der Kriegszustand verkündet. Am 27. Juli erhielt er den Ausweisungsbefehl, wurde aber dann verhaftet, «ach Toul gebracht und mußte vom 22. August ab dort Schanze« gra ben. Der Prokurist einer deutsche« Wollfabrik wurde er schaffen, weil er sich weigerte, 80000 Franks seiner Firma herauSzugeben. Am 18. August wurd« zahlreiche schwervcr- wundete deutsche Kriegsgefangene riagebracht, die von der Bevölkerung in der schmachvollste« Weise behandelt wurden. Die SiegeSnachrichte« der Regierung begegneten auch dort allgemeinem Mißtrauen. Es herrschte eine allgemeine Miß stimmung. Das Volk hoffte kaum auf eine« glücklichen Aus gang de» Krieges und verlangte nach einer neuen Regierung. Tapfere Haltung eine» Lokomotivführer» Berlin, 26. September. (W. T. B. Amtlich.) Die östliche Heeresleitung teilt mit, bei einer Erkundung-fahrt auf einer Lokomotive nach Rnssisch-Polr« hinein, bei der der jchuf der Lokomotive stehende Hauptmann Bader de« Helden- ^>d fand, hat sich der Lokomotivführer Beck an» Tornowi» vortrefflich benomm«. Beck erhielt »ebe« Hauptmann Ba der stehend außer Verletz»»«« durch Sis«splitter ein« Schuß durch die Luugr. Trotz dieser schwere« Verwundung hat Beck «och vier Stund« auf seine« Poste» anSgehalt« und die Lokomotive glücklich zur AbfahrtSstatiö« zurÜckge- führt, wo er da«« -usammeabrach. Während der Rückfahrt hat er auch «och die Lokomotive reparieren und dichten müs se«, weil sie durch feindliche Schüsse beschädigt war. Der Kaiser hat feine Pflichttreue, Tapferkeit und Selbstbeherr schung mit dem Eise«« Kreuz 2. Klaffe belohnt. Der jüngste Irrhaber de» Eiserne» Kreuze». Berlin, 26. September. Der noch nicht 16 Jahre alte Günter Paulus, der bereits zwei Schlachten und drei grö ßere Gefechte mitgemacht hat und jetzt im Wiesbadener Laza rett liegt, dürfte nach der „Nordd. Allg. Ztg." der jüngste Inhaber des Eisernen Kreuzes sein. Eine Krankentrausportabteiluvg von Franktireurs überfallen. Berlin, 26. September. (W. T. B.) Nach einer dem Chef des Feldsanitätswesens vorliegend« Meldung, ist i« Etappengebiet eine KrankentraaSport-Abtelluag, die mit der Herbeischaffung verwundeter Franzosen beauftragt war, am 23. September vormittags von französischen Frankti reurs überfallen worden. Sie verlor dabei an Verwundet« und Tote« einen Oberarzt und siebe« freiwillige Kranken pfleger. Zusammentritt des preußischen Landtags. Berlin, 26. September. Laut „Germania" soll der preußische Landtag in der Woche vom 18. Oktober auf einige Tage zusammentreten. Keine englische« Blätter mehr für Holland. Berlin, 26. Sept. Nach verschiedenen Blättern soll-die englische Regierung die Einfuhr englischer Blätter nach Hol- land verboten haben. Es scheint, schreibt die „Deutsch- Tagesztg.", den Engländern unbequem geworden zu sein, daß man aus ihrer Presse neben ihren Lügen so manche Wahrheit über England erfahren konnte. Abenteuerliche Reise deutscher Freiwilliger aus Chile. Berlin, 26. September. (W. T. B.) Der „Bert. Lok>- Anz." meldet aus Mailand: Gestern sind hier drei Deutsche aus Chile durchgereist, die als Freiwillige in die deutsche Armee eintreten wollen. Ihre Reise über den Ozean war sehr abenteuerlich. Von Valparaiso aus überschritt eine An zahl Deutscher die Cordiller« zu Fuß, die Füße mit roh« Kuhhäuten umwickelt. Einer der Reisegenossen ist auf die- ser Wanderung erfroren. Einem anderen ist die Nase er froren. Strenge Bestrafung antimilitnristischer Tätigkeit in Norwegen. Christiane«, 26. September. (W. T. B.) Für die Dauer der außergewöhnlichen Weltlage bestimmt ein königl. Dekret Strafen für anttmilitaristtsche Tätigkeit. Ausländer werden mit Ausweisung bestraft, wenn sie sich einer derartigen Tä tigkeit schuldig machen. Grytze Flottenmanöver in Griechenland. Wie», 26. September. (W. T. B.) Die „Reichspost" meldet aus Bukarest: Nach Meldungen aus Athen wird die griechische Flotte demnächst große Manöver abhalten, an de nen Kronprinz Georg teilnehmen wird. Ein Cholerasall in Brünn. Wie«, 26. September. (W T. B.) In Brünn ist bei einer vom nördlichen Kriegsschauplatz eingetroffenen Mili tärperson asiatische Cholera festgestellt worden. Kirchliche und Standesamtliche Nachrichten. Am 16. Sonntag nach Trinitatis. Ramme««». Bonn. '/,8 Uhr: Predigtgottesdienst Nachm. 2 Uhr: Kirchliche Unterredung mit den Jungfrauen Abends 8 Uhr: Frouenveretn. Mittwoch, den 3V. Sept., abends 8 Uhr: Kriegsbetstunde. Fortgesetzt werd« Quartals. n«d Monats-Abi^ «em«ts sowohl von der Expedition als «nG von sämtlich« Postanstalt«, Landbrief« träger« «ad unser« ZeituugSbot« an,«» »omme». Herausgeber: EMU May. Vruck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich Mao vermwoorUicher Redakteur: Max Fieder« Sümtlich in Bischoiswerda. sov so^.. salef stvkgr slle Insekt Ailliovoaüwk doniidrt. Vom dlüitlir wdoa sott Isbrsn dosogvn. —7 In SI»«I»»Skw»nan ru imdoa dvi vnVwswanS. vrogmia. ä». a. Varkaus voa Nmttp«pim-w oack -VwvnttnaG. VwMSdm» Mchlmknvckülok» ysnkvorom in kisvdokwonin. 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