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V- starken Festungsfront der Maas von Osten her ist; zudem wäre unser rechter Flügel dauernd bedroht geblieben durch feindliche Vorstöße von Norden her. Die schnelle Besetzung Belgiens war eine eiserne Notwendigkeit. Unverkennbar ist auf unserer Seite ein Bestreben, das eine sorgsame Vorbereitung durch Artillerie obenanstellt: das hört man aus allen ausländischen Meldungen heraus. So melden die „Daily News", daß das Artilleriefeuer dec deutschen schweren 30-Zentimeter-Batterien unseres äußer sten rechten Flügels kaum erträglich war und daß die deut schen Artilleristen die Schußweiten sehr genau bestimmen. „Einst wird kommen der Tag" ... Er steht nahe be vor. (Zur Veröffentlichung zugelassen durch das Oberkom mando in den Marken.) Da» UrteU eine» Südamerikaners. Berlin, 26. September. Nach dem Lokalanz. nennt der Militärattache einer südamerikanischen Macht, der sich im Gefolge des deutschen Generalstabes aufhält, den Kainpf einen für Deutschland glorreichen Krieg, der nicht nur mili tärisch, sondern auch menschlich glänzend geführt Wird. Deutscherseits fände das Wort L la guerre, comme L la guerre, keine Anwendung, das bewundere er am meisten. Ulanen sprengen eine Drücke bei Amiens. London, 26. September. (W. T. B.) Die „Times" meldet aus dem Nordwesten Frankreichs vom 22. d. M.: Eine Abteilung Ulanen sprengte nachmittags die Brücke bei Miraumont zwischen Amiens und Arras. Zeppelin über Ostende. London, 25. Septeinber. Nach einer Reutermeldung aus Ostende von gestern überflog ein Zeppelinluftschiff die Stadt um 11 Uhr abends. Es warf drei Bomben, die wenig Schaden anrichteten und niemand töteten. Das Luftschiff kam von Thielt über Thorhout und kehrte in der Richtung nach Thielt zurück. Eine Bombe fiel in das Bois de Bou- logne, die zweite auf den Fischmarkt und die dritte in ein Bassin. PoinearS in London? Mailand, 26. September. Alle in Bordeaux erscheinen den französischen Blätter melden übereinstimmend, daß der Präsident Poincarö, Ministerpräsident Viviani und der aus Paris zurückgekehrtc Minister Briand sich am 20. September nach London begaben, um mit den englischen notabeln Per sonen Rücksprache zu nehmen. Die Stellung Italiens. Berlin, 26. September. Laut Berliner Tageblatt be spricht im Giornale d' Italia der Herzog von Cassoria die Stellung Italiens. Gewiß habe Oesterreich manches Un recht Italien gegenüber begangen. Aber warum vergessen die Italiener all das Unrecht, das ihnen von den Franzosen zugefügt ist? Der Herzog setzt dann auseinander, wie schäd lich für Italien ein Zusammengehen mit der Entente wäre, und meint, die Regierung werde in ihrer Gerechtigkeit und Weisheit gewiß die Politik der Neutralität unbedingt fort- fühxen. — Gegen eine Aufgabe der italienischen Neutralität veranstalteten die italienischen Sozialisten laut Berl. Tgbl. am 24. in Turin eine sehr zahlreich besuchte Protest versammlung. Der Reichskanzler und der Generalstabs chef über das Kriegsziel. Rotterdam, 26. September. Der „Nieuwe Rotterdam- sche Courant" vom 22. September bringt folgende Berliner Meldung: Anläßlich der unwahren Gerüchte über die Ge neigtheit Deutschlands, Friedensunterhandlungen anzu knüpfen, kann mitgeteilt werden, daß der Reichskanzler ain 6. September einem Reichstagsabgeordneten schrieb: Unter diesen Umständen müssen wir durchhalten, bis die Sicherheit Deutschlands in der Zukunft ganz verbürgt ist. — Der Chef des Generalstabes v. Moltke schrieb am 7. September an dieselbe Adresse: Am Ende des Krieges muß unser Vater land einen Frieden erworben haben, der mit den beispiel losen Opfern in Uebereinstimmung steht, die das Volk in seltener Einmütigkeit auf sich genommen hat, einen Frieden, der für unabsehbare Zeit von keinem Feinde mehr gestört werden kann. Die Kathedrale von Reims. London, 26. September. (W. T. B.) Die „Times" schreiben aus Reims: Es scheint gar kein Grund für die Be fürchtung vorhanden zu sein, daß die Kathedrale nicht wie- derhergestellt werden könnte. Was die Engländer von v S lernen «ollen. Loudon, 26. September. (W. T. B.) Der marinetech nische Mitarbeiter der „Times" schreibt zu der Vernichtung der drei Panzerkreuzer: Es ist das ernsthafteste Unglück, daß die britische Flotte seit Beginn des Krieges getroffen hat. Es enthält eine Lehre für die Flotte und für die Nation. — Der „Daily Chronicle" bemerkt in einem Leitartikel: Gegen über dem Verluste der vortrefflichen Mannschaft unserer Flotte ist kein deutscher Verlust zu verzeichnen. Wir werden schwerlich ohne viele besondere Vorsichtsmaßregeln Dread noughts in solche Gewässer bringen, wenn nicht die Deut schen dasselbe tun. — Der fachmännische Mitarbeiter des „Daily Chronicle" bemerkt: Uns wird versichert, der Hydro plan werde es dem Beobachter ermöglichen, die Anwesenheit von Unterseebooten zu entdecken. Aber wie, wenn dies um 7 Uhr 30 Min. früh an einem Herbstmorgen erforderlich ist, oder wenn der Gebrauch eines Hydroplans nicht rötlich er scheint, weil er die Nähe der angreifenden Seemacht verrät? — Der „Daily Telegraph" sagt: ES muß zugegeben werden, daß der .Angriff mit vollständigem Erfolg ausgeführt wurde. Londoner Stimmungen. Lmrdo», 26. September. (W. T. B.) „Daily Chronicle" meldet au» Harwich: Man spricht von nicht» anderem al» vom Untergang der britischen Kreuzer. Die kühne Lat der deutschen Unterseeboote beruhte zweifellos aus einem vorher konstruierten Plane. Die UnterfeebootSflottillr wartete eine günstige Gelegenheit -um Angriffe ab. Die Explosion auf der „Aboukir" war so furchtbar, daß von den 800 Mann der Besatzung nur 48 die Katastrophe überlebten. Loudon, 26. September. (W. L. B.) Die Zeitungen heben bei Besprechung des Verlustes der drei Panzerkreuzer hervor, daß zwei Kreuzer von dem Torpedo getroffen wor den sind, während sie damit beschäftigt waren, die Mann schaft des zuerst getroffenen Kreuzers zu retten. Sie mei nen, daß dies eine Revision der gegenwärtigen Gebräuche bei der Rettung der Mannschaften von Schiffen, die im Sin ken begriffen sind, nötig machen werde, und zwar besonders feindlichen Schiffen gegenüber. Sie betonen diesbezüglich, daß die englischen Schiffe, die in dem Treffen bei Helgoland die deutschen Marinemannschaften retteten, leicht das gleiche Schicksal hätte treffen können. Sie heben weiter hervor, daß die Engländer, obwohl sie sich bisher der Anwendung von Unterseeminen enthalten hätten, sich jetzt vielleicht genötigt sehen würden, sich ihrer zu bedienen und eine Kette um die Küsten des Feindeslandes zu legen, wodurch sowohl die feindlichen Großkampfschiffe als auch die Unterseeboote ein geschlossen würden. Das Eiserne Kreuz für die Helden des US. stifter der Mordtat an dem Thronfolger und seiner Gemah- ltn. Er wqr der Gründer der berüchtigten „Narodna „Och- rana". Tankosic churde in den Kämpfen an der Drina von einer Kugel ereilt und ist den Verletzungen erlegen. Unsere Soldaten hwben für seine Bestattung Sorge getragen. Ec ist im selben Gefecht gefallen, in dem Prinz Georg verwun det wurde. » Der Dienst im Unterseeboot. Tas geheimnisvolle Wirken unserer Unterseeboote ist durch einen ungewöhnlichen Menst innerhalb des Untersee bootes bedingt. Niemand macht sich eine Vorstellung von der Arbeitslast und der Gefahr, denen die Unterseeboots- Mannschaften täglich sich selbst mit freudiger Begeisterung aussetzen. Der Mechanismus eines Unterseebootes ist so vielgestaltig und tausendfältig, daß die strengste Aufmerk samkeit bei jedem Handgriff erforderlich ist. Schon iy Frie denszeiten ist der Dienst im Unterseeboot schwer. Um wie viel schwerer erst im Kriege! Alle Mannschaften befinden sich auf ihren Gefechtsstationen. Me Maschinen arbeiten un- ausgesetzt. Die Motors dröhnen, und alle anderen Maschi nen sind in steter Bewegung. Seit längerer Zeit schon be findet sich das Unterseeboot auf großer Fahrt. Die Mann schaften sind von der Außenwelt abgeschlossen, weder Licht noch Luft noch Wasser dringt zu ihnen. Jeder steht an seiner Stelle. Die Maschinenmannschaften beobachten mit scharfem Berlin, 26. September. (Nichtamtlich) Der Kaiser hat dem Kommandanten des Unterseebootes v S, Kapitanleut- nant Otto Weddigen, daS Eiserne Kreuz 1. und 2. Klaffe, sowie den übrigen Offiziere« und Mannschaften das Eiserne Kreuz 2. Klaffe verliehe«. Das Urteil eines norwegische« Admiral». Christiania, 26. Sept. (W. T. B.) Ueber die Tat des deutschen Unterseebootes U 9 schreibt ein bekannter norwegi scher Admiral im „Morgenbladet": Die englische Taktik der Blockade der Nord- und Ostsee ist zum Tode verurteilt, da durch die gesamte englische Bewachungskette hindurch und über 200 Seemeilen von der eigenen Basis entfernt bis zum Kanal, jenem von England seit Jahrhunderten beherrschten Seegebiet, sich ein deutsches Unterseeboot mit 20 Mann Be satzung schleichen konnte. Daß die vernichteten Panzerkreu- zer älter sind, ist gleichgültig. Wie eS gestern diesem in den Grund gebohrten Kreuzergefchwader erging, kann es morgen der ganzen englischen Hochseeflotte ergehen. Die Nordsee und die Ostsee sind nicht länger der Besitz englischer blockierender Panzerungetüme. Eine neue Zeit, eine neue Methode beginnt, bedeutungsvoll für die kleine« Seestaa- ten, da sie imstande sind, sich eine beträchtliche Zahl dieser nicht teueren und furchtbaren Seewaffe anzuschaffen. Vom Kreuzer „Emden." Madras, 26. September. Der deutsche Kreuzer „Em den" gab, wie weiter gemeldet wird, bei seinem Bombarde- ment 9 Schuß ab und traf die Tanks der Birma-Oil-Com- pany, von denen zwei brennen. Etwa IsH. Millionen Gal- Ionen Oel sind verloren. Auch das Telegraphenamt und das Seemannsklubhaus wurden getroffen. Ein englisches Forts erwiderte das Feuer. Me „Emden" löschte die Lichter und verschwand nach 15 Minuten. Wieder ein englischer Schlepper gesunken. Grimsby, 26. September. (W. T. B.) Ein weiteres Schleppboot stieß gestern auf eine Mine und sank in 10 Minuten. Die Besatzung wurde bis auf einen Mann ge rettet. Größte Bestürzung bei de« Serben/ Wien, 26. Septeniber. (W. T. B.) Die „Südslawische Korrespondenz" meldet aus Sofia: Me bulgarischen Blätter berichten aus Nisch, daß die Ereignisse auf dem österreichisch serbischen Kriegsschauplätze in allen serbischen Kreisen die unheilvollste Bestürzung hervorrief. Der vollständige Miß erfolg der serbischen Offensive gegen die Monarchie habe alle noch gehegten Hoffnungen für den AuSgang de» Krieges zunichte gemacht. „Kambana" sagt: Nach der Vernichtung der Timokdivision habe jetzt die Schumadia-Divifion, die man den Oesterreichern entgegenwarf, die furchtbarsten Ver luste erlitten. Der serbische Größenwahn ertrinke in einem wahren Blutstrome. Der Anstifter de» Sarajewoer Attentate» gefalle«. Budapest, 24. September. Me Budapester Blätter mel- den, daß der serbische Major Lanküfic im Kampf« an der Drina gefallen sei. Tankosic war bekanntlich einer der Un- Auge den Gang der Motore, welche die Verwendbarkeit des Unterseebootes gewährleisten. Die Sicherheitsmaßnahmen, die auf jedem Unterseeboot vorhanden sind, sind bereitgesteüt, ebenso sind alle Rettungsvorrichtungen vorhanden. Der Kommandeur des Unterseebootes steht da, nicht einen Au- genblick das gesamte Getriebe außer acht lassend. Er ist um geben von einer Menge von Signalen, Werkzeugen, Instru menten, Handgriffen rc. Auf ein Kommando beginnt das Unterseeboot zu tauchen. Es befindet sich auf der Jagd nach dem Feinde. Der Kommandeur des Unterseebootes hat die Möglichkeit, durch das sogenannte „Auge des Unterseeboo tes" alles zu verfolgen und zu beobachten, was auf der Ober- fläche des Wassers vor sich geht. Plötzlich naht sich der Feinds Er hat noch nicht das geheimnisvolle Werkzeug entdeckt, das ihm den Untergang bringen soll. Die Deutschen sind ja nach einer Mitteilung der englischen Presse die Meister im Kampf der Unterseeboote, daß ein Torpedo große Treffaussichten hat. Jetzt ist der große Augenblick für das Unterseeboot ge kommen. Es kann beweisen, daß es seinen großen Zweck erfüllen kann, für den es in die Flotte eingestellt worden ist. Das Auge des erfahrenen Fachmanns mißt noch einmal die Entfernungen. In ihren Rohren befinden sich die stählernen Torpedos, die als Geschosse für die fremden Kriegsschiffe bestimmt sind. Alle Mann sind in innerer Aufregung, die durch die strengste äußere Ruhe und gesicherte Handhabung aller Griffe verdeckt wird. Nun saust das Geschoß auf -aß Ziel los. Das Unterseeboot schwankt einen Augenblick durch die ungeheuere Wucht des Schusses, bald aber ist es beruhigt. Das Schiff ist getroffen. Mit furchtbarem Getöse versinkt das feindliche Kriegsschiff in die Fluten. DaS Unterseeboot hat seine hauptsächlichste Arbeit geleistet. Aber immer wei ter sind die Mannschaften am Werk, um sich aufs neue auf den Gegner zu stürzen. Aus Sachsen. Dresden, 26. September. Seine Königliche Hoheit der Prinz Johann Georg stiftete auS böchsteiaenen Mitteln dem Landesausschuß für KriegShifie 2500 M. und Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin zum Ankauf von in« Feld gehenden Liebesgaben für die Sächsischen Truppen, insbesondere für Lazarette 1000 M. Großenhain, 26. September. Kriegsfreiwillige werde« eingestellt. Bei der Ersatz-Schwadron des Husaren-Regi ments Nr. 18 werden Kriegsfreiwillige eingestellt. Die Meldung Hat am 8 Oktober, früh 8 Uhr, im Regiments- Geschäftszimmer in G-oßenhain zu erfolgen. . Freiberg, 26 Sept. Für di« Kriegsanleihe wurde in der Stadt Freiberg die ansehnliche Summe von 2300 000 Mark bezeichnet. Waldheim, 26 Sept Die Vornahme verschiedener Notstandsarbeiten ist von den städtischen Kollegien be schlossen worden, nachdem über 100 Arbeitslose festgestellt worden sind. Von der Stadtverwaltung wurde der Wunsch ausgesprochen, daß die Staaisregierung die vom letzten Landtage bewilligte Summe von 300000 Mk al« erste Baurate bereitstellen möchte, damit der Umbau des BahndofeS Waldheim oder wenigstens die zunächst erforderlichen Erd arbeiten in Angriff genommen weiden können. Plane», 26. September. Bom Spiel in den Tod. Zwei 12jährige Jungen auS Kauschwitz spielten am DounerS- ragabend mir einem Terzerol. Dieses entlud sich plötzlich und die Schrotpairone traf den beim Spielen beteiligten Sohn detz GulspächterS Fritzsche so unglücklich in die Brust, daß er in erner halben Stunde tot war. l. - Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda, 26. September. StLtttfch«» -^Die erste« Verwundeten sind im Genesungsheim im Herrmacknstist eingetroffen, und zwar je ein Soldat vom 102. und vom 108. Regiment. —* Eine Mtte. Wir bitten die Angehörigen der im Felde stehenden Offiziere und Mannschaften, un» doch von einer AuSzeichrung, vor dem Feinde erworben, umgehend Mitteilung machen zu wollen. —* Der LiebeSgaben-TrarrSpoitt «nd der Allgemeine Deuffchr-A«tomobU-Kl«b. Allgemein find in letzter Zeit die Klagen über die Zustellung der Liebesgaben an unsere braven Truppen. Da» Deutsche Rote Kreuz, welche» bi» jetzt, da» sei au»drücklich festgestellt, in dieser SÄtsteLn Hat'ivia» ' nur möglich war, hat sich behuf» reselrkchber Organisation