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«r.2«. »--! «iMße «qUkr. «te k — m«. ", nerS -u entziehen und sie so weit als möglich unsichtbar zu machen. Daher hat man überall eine Farbe für sie gewählt, -ie sich möglichst wenig von der Umgebung, d. h. dem Ge lände, alchebt. Diese Notwendigkeit haben zuerst die Eng länder im Burenkriege, sehr zu ihrem Schaden erst während des Feldzuges, eingesehen und seitdem sind fast alle Staa ten daran gegangen, für ihre Heere eine möglichst unauf fällige Felduniform zusammenzustellen. Das ist nun aber doch nicht so leicht, als eS zu sein scheint, denn man mutz auf manche Tradition und Eigenart Rücksicht nehmen, die der Forderung der Unscheinbarkeit stracks zu widerlaufen. Während man sich nun in anderen Staaten aber schließlich doch über die Felduniform schlüssig geworden ist und sie eingeführt hat, wie z. B. in Deutschland, ist man in Frank reich über das Studium der Probleme nicht hinauSgekom- men. Denn die Frage, ob die neue Uniform Frankreichs Ehre und Soldaten gut steht oder nicht, war dort offenbar nicht so leicht zu entscheiden. Schon im Jahre 1911 schien man sich für eine gleichmäßige Bekleidung aus graugrünem Tuch ent schieden zu haben. Ein niedriger Helm ohne Spitze aus stei fer Korkmasse mit graugrünem Tuch überzogen, ein Waffen rock, ähnlich -em deutschen grauen Feldrock mit niedrigen! Stehkragen und Knöpfen aus mattem Metall: ein Mantel ähnlich dem bisherigen; eine Hose mit Wickelgamaschen — so sah der französische Soldat aus und so präsentierten sich auch schon einige Truppenteile im Manöver 1911. Doch die grau grüne Farbe bewährte sich nicht, gefiel wohl auch nicht, und um nun endlich etwas Praktisches aber dabei doch dem Auge Wohlgefälliges zu erhalten, wandte man sich an den Schlach tenmaler Detaille, der es denn auch übernahm, die französi sche Armee nach allen Regeln der Schönheit und Nützlichkeit zu bekleiden. Die zum ersten Male am Nationalfesttage — dem 14. Juli 1912 — in die Erscheinung tretende Uniform, wurde aber sehr bald durch den Sturm des allgemeinen Un willens hinweggefegt. Besonders die blanken Helme hatten die Pariser am meisten in Harnisch gebracht, weil ihre üp pige Phantasie in ihnen die verkörperten «Pickelhauben" der verhaßten Prussiens sah, ja man hat sich nicht gescheut, Herrn Detaille einen Feind des Vaterlandes zu nennen, dem es zu verdanken war, daß man zum zweiten Male in der Ebene von Longchamps, dem Paradefelde, blanke Helme in der Sonne blitzen sah. Seitdem hat man noch einzelne Ver suche gemacht, die aber ergebnislos verliefen. Heute steht der Franzose, angetan mit den historischen roten Hosen, im Felde, die nur mangelhaft von dem langen blauen Mantel bedeckt werden. Noch Ende Juli machte der mili tärische Mitarbeiter eines Pariser Blattes auf die Gefahren aufmerksam, die die bunten Uniformen für den französischen Soldaten mit sich bringen müßten, aber da war es natürlich zu spät. Unzählige Berichte und Erzählungen französischer Gefangner stellen fest, wie die Furchtbarkeit des deutschen Gegners durch seine feldgraue Uniform noch zugenommen habe. Auf dem Schlachtfelde sei er nicht zu sehen und trete erst in die Erscheinung, wenn er sich in der letzten Phase des Kampfes zum Sturm erhebe und dem Gegner mit dem Ba jonett auf den Leib rücke. Ganz besonders beachtenswert ist, es aber doch, wie solche Fragen in Frankreich behandelt wer den. Der Druck, den die öffentliche Meinung auf die Re gierung ausübte, hat es verhindert, daß die französische Ar- mee den Borsprung einholte, den andere Armeen in der Be kleidungsfrage vor ihr hatten. Wer hat in Preußen-Deutsch land sich s. Zt. viel um die graue Felduniform gekümmert? Man hörte wohl, daß Versuche im Gange seien und man las auch Beschreibungen der einzelnen Bekleidungs- und Aus rüstungsstücke, aber daß die entscheidenden Stellen mit un- erbetenen Ratschlägen und Forderungen belästigt seien, hat man kaum gehört. Das lag aber nicht daran, daß der Deut sche sich für seine Armee weniger interessierte, als der Fran zose für die seinige, sondern vielmehr daran, daß in Deutsch land zu der Militär-Verwaltung das Vertrauen herrscht, daß alle Versuche mit Sachkenntnis und Sorgfalt angestellt wer den, und daß deren Ergebnisse dann aber auch da» vorstel len, was nach menschlichem Wissen und Können für den vor liegenden Zweck das Beste und Praktischste ist. An» Sachse«. Dresden, 8. Sept. Sächsische Staatszeitung statt Dresdner Journal. Da» Gesamtministerium veröffentlicht im amtlichen Teil de» Staat»anzeiger» für da» Königreich Sachsen folgende Bekanntmachung: „Da» Dresdner Journal, Königlich Sächsischer Staatsanzeiger, Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittel-Behörden, führt von jetzt ab die Bezeichnung Sächsische StaatSzeitung, Staats anzeiger für da» Königreich Sachsen. Alles wa» bisher be züglich de» Dresdner Journals verordnet und bestimmt worden ist, gilt nunmehr für die Sächsische StaatSzeitung." ES verdient ganz besonders hervorgehoben zu werden, daß die Königliche Staatsregierung beschlossen hat, auf da» rfanzösische Wort Journal zu verzichten und damit dem Zuge der Zeit folgt, entbehrliche Fremdworte durch Ausdrücke unserer Muttersprache zu ersetzen. Dresden, 8. Sept. Maul- und Klauenseuche. In Dittersdorf (Amtshauptmannschaft Schwarzenberg) und auf dem Schlachtviehhof Aue ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Leipzig, 8. Sept. Verhängnisvolle Verwechslung. Der 3V, Jahre alte Sohn eine» in der Luckaer Straße wohnhaften Arbeiters, der an Lungenentzündung krank daniederlag, wollte am Mitwoch abend in der Abwesenheit seiner Mutter trinken. Er langte sich von einem Regal die erste Flasche, die er zu Gesicht bekam, herunter und trank von deren Inhalte. Die Flasche enthielt zum Unglück Salz säure und da» bedauernswerte Kind verbrannte sich innerlich so schwer, daß es bald darauf verstarb. Zur AusklSrung für deutscheRaucher! Die englische Regierung verbietet durch besondere Kriegs-Verordnungen jedem Engländer bei schwerer Strafe: Schulden an deutsche Gläubiger zu bezahlen, und mit ausländischen Firmen zu handeln, bei denen auch nur ein Deutscher beteiligt ist. Wa» ist demnach Unsere Pflicht? HVlr omü„«m mnt» Die Imperial Tobacco Co. in London hat für den englischeu Kriegsfonds eine halbe Million Mark gestiftet! Auch sie unterstützt also den Kampf gegen uns! Di« Imperial Tobacco Co. ist Mitbegrün derin und Großaktionärin der tZe». t» L,»mck»m, die bei un» hauptsächlich folgende Zigaretten-Marken Herstellen und vertreiben läßt: Puck, Unsere Marine, JaSmatzi-Dnbec m. Blatt, Jaso, Jedo, Put, Lucca, Simas (durch die Jasmatzi Aktien-Ges., Dresden), Bera, Inno, Eljerr (durch die .Josetti", G. m. b. H., Berlin), Stcvue, Esprit, Matra Pas, Haudicap (durch die „Sulnna", G. m. b. H, Dresden), Attttah, MH Darling, Perona (durch die.Delta', G. m. b. H, Dresden), Sleipuer, Mercedes, ABC, Taeos (durch die A. Batschari G m. b. H, Baden-Baden), «dler-Turf, Prinz Heinrich, Doyen (durch die «Adler"-Compagnie, Dresden). AVer cki«»« trNgt ««Ick tu» Vviackonlmmckk Fort mit dem englischen Trustkonzer« aus Deutschland! Verband zur Abwehr des Tabaktrustes, E. V. Dresden-A., Ringstraße 18. Außer ungezählten anderweitigen Trophäen haben die Franzosen natür lich auch Fahnen in unsere Hände fallen lassen müssen. Die Fahne ist das Symbol, das dem Soldaten das Vaterland verkörpert, für die Fahne muß er unbedingt sein Leben lassen. Deshalb haben sich auch in allen Zeiten iür diese Symbole des Vater landes die blutigsten und erbittertsten Kämpfe abgespielt, und für jeden Soldaten ist eS die größte Schande, seine Fahne ehrlos im Stich zu lassen. Die erste Fahne die von den deutschen Truppen genommen wurde, gehörte dem 309. französischen Linien-Regiment an, sie zeigt tue Inschrift „llonosur vt patris", im weißen Feld die Trikolore. An» GertitztssAAl. * Beanstandete» Schweineschlachten. Die Wirtschafts besitzer Großmann, Gierth und Naumann hatten im Früh jahr diese» Jahres ohne Genehmigung Schweine geschlachtet. Auf Anzeige eine» Fleischers wurde gegen sie Strafbefehl erlassen wegen Vergehen» gegen die Gewerbeordnung, und »war sollten sie 10 Mk. Geldstrafe erhalten, an deren Stelle im Nichterbringungsfalle 2 Tage Haft treten sollten. Da gegen erhoben die Angeklagten Einspruch. Am 20. Juli d. I kam e» vor dem Schöffengericht Pirna zur Verhandlung. Die Angeklagten wurden kostenlos freigesprochen, jedoch er hob der Staatsanwalt gegen da» Urteil Berufung. In der Berufungsinstanz zieht der Staatsanwalt in Bezug auf Naumann die Berufung zurück. Aber auch Gierth und Großmann werden, da sie zur Genüge nachweisen, daß sie nur unter dem Druck der Verhältnisse zur Berpsundung der Schweine geschritten wären, von der Anklage des Vergehen» gegen die Gewerbeordnung fretgesprochen. Aufruf! DaS Direktorium des Landesvereins für Innere Mission der evang.-luth. Kirche im Königreich Sachsen, gez. D. Graf Vitzthum, Vorsitzender, erläßt folgenden Aufruf: Deutschland ist zu den Waffen geeilt. Wer nicht mit hinaus kann, rüstet sich zum Hilfsdienst in der Heimat. Auch wir möchten zu einem solchen aufrufen. ES wird nicht lange mehr währen, da füllen sich die ersten Lazarette, da liegen eine Anzahl unserer Truppen vor Festungen. Da bedarf es neben ärztlicher Hilfe und leib licher Pflege auch geistiger Speise. Schon 1870/71 war das Bedürfnis nach L-f-st-ff außerordentlich groß. Hunderttauiende von Schriften sind an unsere Truppen im Felde und in den Lazaretten ver teilt und von ihnen mit lebhafter Dankbarkeit begrüßt worden. Das Bedürfnis wird jetzt noch größer sein. Wir haben deshalb in unseren Geschäftsstellen, Dresden-A., Ferdinandstraße 19, II und Kaulbachstraße 7,1, im Einver nehmen mit den zuständigen Stellen für unsere sächsischen Truppen, bezw. für die nach Sachsen kommenden Lazarette eine Gwmmelstelle für Beschaffung von Lesestoff eingerichtet und bitten in erster Linie «m Geldgabe«, teils um Bücher beschaffen zu können, teils um die Kosten für den Versand usw. zu decken. Dankbar sind wir auch für die Uebersendung von guten Büchern und Schriften, möglichst gebunden oder brochiert, jedenfalls in gutem Zustande. Be sonders erwünscht sind abgeschlossene Geschichten (z. B. Wiesbadener und Mainzer Volksbücher, Dahetmkalender und sonstige Jahrbücher, Sammlung Göschen, Reklam, Schatz gräber, Blaue Bücher, Bücher der Rose usw ), gute Erbauungs schriften. Aber auch Zeitschriften, wie Daheim, Woche, sowie Sonntagsblätter ungebunden. Vor allem Landkarten und Tageszeitungen. , Die Sendungen werden bei uns zurecht gemacht und direkt versandt. Handel- und Volkswirtschaft. Saatenstand Anfang September im Königreich Sach se». Mitgeteilt vom König!. Statistischen LandeSamt. Im Saatenstand macht sich die andauernde Trockenheit recht fühlbar und wäre für die Entwicklung der noch außenstehen den Hackfrüchte und für Nachwuchs im Futter ein durch dringender Regen sehr erwünscht. Ebenso leiden die Be stellungsarbeiten an der Härte des Bodens größere Verzöge rungen, zumal es auch vielfach an ausreichender Bespannung fehlt. Für die Getreide- und Grummeternte war die Wit terung günstig, es ist alles in gut gedörrtem Zustand ge erntet worden und auch in der Haupffache bis auf geringe Mengen Hafer und Grummet in höheren Lagen schon unter Dach und Fach Die Druschergebnisse des Roggens entspre chen nicht allenthalben den gehegten Erwartungen, die Kör ner find durch Lager und Trockenheit etwas flach geblieben) und schütten daher nicht so wie angenommen. Mäuse un5 Hamster machen sich in einigen Bezirken wieder recht bemerk bar. lleber den Stand des Hafers liegen nur noch aus we nigen Bezirken BerichtSnoten vor, so Laß eine Durch schnittsnote für das Land nicht mehr gegeben werden konnte. Die Kartoffeln leiden unter Regenmangel, die Knollen blei ben teilweise klein und kommen nicht zur Entwicklung. Dasselbe gilt auch von den Runkel- und Zuckerrüben. Der Klee hat gute Erträge geliefert, es fehlt aber nur am nöti- gen Herbstfutter, da bei -er Trockenheit nichts nachwachsen kann. Der Ertrag -er Mesen war bisher im allgemeinen befriedigend und arwh der Wert des FutterS von besonderer Güte, aber der Nachwuchs für eine Herbstweide fehlt auch hier. Möchten sich doch recht bald reichliche Niederschläge einfinden, damit die Klagen über Trockenheit wieder ver schwinden. i Fortgesetzt werde, Qnnrtnls. „d MnnntS-Ab,»* »e»e»ts sowohl von der Szpeditto» «ls «mH von sämtliche» P»st»,st»lte«, La»dbrief« träger, »»tz „seren ZeitnigSbote, »ttunen. * ü.» Null « « M .