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»1L v ISPIKs lruebsrol Mil sursM Vfg- in der telle des krziihler, -Aeffel d 45 Pfg. zu Ver se! kaust «ft Ehrtftmaimr. utzner Straße 8. ist zu verkaufe» > 77, Ob-rdorf. r gebrauchte- schauplatz- »karten, rl-Mi, franzöfische erbücher, H-Esche erbücher, Pfg., empfiehlt > Grafe. »tuns! n! Große Sendung Gurke« 3 bis 1v Pfennige »en Sonnabend auf Bischofswerda zum- A. Hänsel. , den 29. August: ordentliche scrsanmltmg erad Juri sch. ein Potzkau. »en 30. August: mmlung ! im Vere'nslokal. cage--rd««ag. Der Tnrnrat. »MW ! Zugaben ist frisch, troffen. nz, BautznerStr- UM ich sucht tM, Mf. agende, ganz starke Im Spittel Roman von I u l i a Jobst. (2. Aortseguag) ^Nachdruck »erboten.) Der Onkel hatte glücklicherweise die Formlosigkeit der Antwort überhört, er ließ sich von dem Schutzmann die Nummer einer Droschke geben. „Wir fahren mit der Elektrischen, nicht, Robert? Wozu sollen wir so viel Geld ausgeben, ein Nickel tut es auch", schlug Fritz vor. „Hast recht, Goldsohn", stimmte der Hauptmann bei. „Famos, daß du hier so gut Bescheid weißt. Also übernimm du das Kommando, Albert und ich folge dir blindlings." Noch einen Augenblick traten sie an die Droschke heran, in der Vater und Tochter schon Platz genommen hatten. Lo thar schwang sich auf den Rücksitz. „Auf Wiedersehen im Hotel!" Tann rollte der Wagen davon. „Nun sage mir mal, Lothar, wie bist du denn auf die Idee gekommen, diesen Familientag zu arrangieren?" fragte der General, als die Droschke, dem Gedränge entronnen, die Wilhelmstrahe entlang fuhr. „Ich bin gar nicht der Träger dieser Idee, Onkel. Ich überlasse dieses Verdienst einem Würdigeren." „Wem denn? Vetter Bernhard etwa? Das sieht ihm aber gar nicht ähnlich" «Nein, der kranke Onkel Bernhard wäre wohl der letzte gewesen, der sich der Mühe unterzogen hätte. Der hat kaum noch das Leben." „Nun aber heraus mit der wilden Katz, Junge. Ich kann es nicht raten." „Errafft du wirklich nicht, Onkel?" „Einem Würdigeren? Also einem Alten, willst du wohl sagen. Aber da ich eS nicht bin und Vetter Bernhard auch nicht? Wir TolsdorffS sind doch bald gezählt, ich bin am Ende." Der General warf einen mißtrauischen Blick auf den Neffen, während Rose Marie in stets wachsender Erregung -em Gespräch gefolgt war. Sie wollte waS sagen, aber der Vetter nahm ihr die Worte vom Munde weg: „Du vergißt den einen, Onkel. Er will vor seinem Tode mit seiner Fa milie Frieden machen. Onkel Botho Littet euch durch mich, alles zu vergessen, was euch entfremdet hat. Er ist einsam und krank, seine Frau ist verschollen, sie steht nicht mehr zwi schen euch. Wir sind der Tolsdorffs so wenige, ein Grund mehr, daß wir zusammenhatten." „Was sagt der Lichtenfelder dazu?" „Er weiß es noch nicht. Dir als Familienoberhaupt steht es zu, das erste Wort in dieser Angelegenheit zu spre chen. Verzeih, daß dieses alles während der Fahrt erörtert wird, aber auf deine Frage mußte ich doch antworten. Auch ist es gut, daß wir deine Meinung hören, bevor Robert und Fritz davon erfahren." „Ist der Grünhöfer hier?" „Er hat mir die Stunde seiner Ankunft noch nicht mit geteilt. Aber wer weiß, Sonderling, der er ist, hat ihn viel leicht derselbe Zug hergeführt, der euch gebracht hat." Rose Marie mußte unwillkürlich des weißhaarigen Herrn gedenken, der bei den Vettern im Coupee in der Ecke lag und schlief. „Hat Onkel Botho weißes Haar?" „Ist mir unbekannt, verehrte Cousine, wie ich ihn über haupt nicht kenne. Hast du ihn vielleicht im Zuge entdeckt?" „Nein, nein", beeilte sie sich zu versichern. Es wäre ja auch zu schrecklich, wenn sie mit ihrer Ahnung recht behalten sollte. Sie rekapitulierte eilig, was sie alles so unbekümmert und unvorsichtig besprochen hatten, und dabei stieg ihr eine siedende Hitze auf. Daß sie sich das dumme Rotwerden nicht abgewöhnen konnte. Richtig, nun blickte der Vetter gerade forschend zu ihr hin, was sollte er von ihr denken. In ihrer Verlegenheit fing sie an, Onkel Bothos Idee mit dem Fa milientag sehr rührend zu finden. Sie zählte alle unglück lichen und unstandesgemäßen Ehen, die ihr bekannt waren, an den Fingern her, es waren erstaunlich viele und hochtö nende Namen darunter. Auch in solchen Dingen hatte sie im Augustastift ihre Kenntnisse erweitert. „Gib doch zu, Papa, daß es wirklich altmodisch wäre, wenn du dich Onkel Bothos Bitte verschließen würdest. Sol- che Schroffheit ist wirklich nicht mehr zeitgemäß." Belustigt blickten beide Männer auf den roten Plauder mund, der solche Dinge so sicher berichtete, als ständen Rose Marie viele selbst gemachte Erfahrungen zur Seite. DaS Schweigen der beiden reizte das junge Mädchen ungemein, und sie wandte sich kampflustig an den neuen Vetter: „Sieht cs etwa bei euch in der Garde anders aus? Ihr werdet da rin auch keine Ausnahme bilden." „Aber Rose Marie", tadelte der Vater. „DaS Weib schweige in der Gemeinde! Jo, ja, Lothar, das ist Papas Haupt- und Leibspruch aus der Bibel. Aber er ist auch nicht mehr zeitgemäß, denn neuerdings sprechen und handeln die Frauen höchst selbständig in Gemeinde sachen. Die Ehrenämter, die sie auf diesem Gebiet umsichtig und erfolgreich verwalten, mehren sich von Tag zu Tag. Selbst unsere hochverehrte Kaiserin " „Aber hier ist doch von solchen Dingen nicht die Rede, Kind", wehrte der General dem Uebereifer des jungen Mäd chens. Und während Lothar mit gesteigerter Bewunderung in die blitzenden Augen Rose Maries sah und nicht müde wurde, belustigt dem fröhlichen Durcheinander ihrer Unter haltung zu lauschen, fuhr der alte Herr, zu ihm gewandt, fort: „Die Zeit läßt viel vergessen, Lothar, ich bin der letzte, der sich unversöhnlich zeigen wird. Sobald du Onkel Botho siehst, teile ihm das mit und führe ihn zu mir." „Ich danke dir in seinem Namen, Onkel. Er hat mir in dem Arrangement freie Hand gelassen, aber es wäre mir sehr lieb, wenn du mich beraten wolltest. Auch Rose Maris kann vielleicht bei der Ausschmückung der Tafel mit ihrem Geschmack Helsen." „Mache cs nur nicht zu teuer, mein Junge. Gemütlich keit ist die Hauptsaä-e. Das Essen soll in unserem Hotel sein?" „Ja, Onkel. Das trockene Kuvert dreißig Mark. Die Wahl der Weine behält sich Onkel Botho selbst vor. Er braucht ja nur zu bestimmen, es ist alles oa." „Verstehe ich dich recht, mein Junge? Wir sollen alle Gäste Bothos sein?" „Natürlich, Onkel. Da habe ich mich wohl in meinem Brief undeutlich ausgedrllckt", entschuldigte sich der Neffs, obwohl er mit Absicht so diplomatisch geschrieben hatte. „Tas patzt mir nicht. Damit schließt er uns ja den Mund, das gibt ihm ein Uebergewicht." „Du vergißt, daß er als Bittender kommt. Sei mal ge recht, Onkel. Uns Jungen durste er getrost einladen, ohne einen Korb befürchten zu müssen, die beiden alten Stifts tanten auch. Also blieben nur noch du und Onkel Bernhard. Das Reisegeld kann er dir nicht gut anbieten, aber dich hier einen Abend zu Gast bitten, das ist doch wahrlich annehm bar, zudem Onkel Botho in der Lage ist, sich solch Familien vergnügen leisten zu können." „Reich ist er nicht, ich erfuhr es auf Umwegen, daß er das Geld seiner Frau ihr natürlich nachgeworfen hat. Aber Der Sächsische LrMer. Sonnabend, »« 2». «»«»ft »»»«. Zentralstelle zur Beschaff»»- der Heereeverpflegu«-. Dresden, 28. August. Nach K 16 des Kriegsleistungs gesetzes vom 13. Juni 1878 liegt die Verpflichtung zu den Lieferungen für die bewaffnete Macht den LieferungSver- bänden ob. Die Entschädigung für das dann zwangsweise zu beschaffende Getreide, Heu und Stroh wird dergestalt fest gestellt, daß der Durchschnitt der letzten 10 Friedensjahre mit Weglassung deS teuersten und des wohlfeilsten Jahres ge währt wird. Auf Veranlassung deS Herrn Reichskanzlers hat im Reichsamt deS Innern am 11. August eine Sitzung stattgefunden, in der man sich dahin einigte, daß zur Zeit ein Zurückgreifen aus das Kriegsleistungsgesetz nicht ange zeigt sei und daß angestrebt werden müsse, auf andere Weise die gesamte Heeresverpflegung absolut sicher zu stellen. Es wurde in dieser Sitzung sofort die Bildung der Zentralstelle zur Beschaffung der Heeresverpflegung beschlossen und eine Kommission von 8 Herren aus dem gesamten Reiche mit der Durchführung der für die Tätigkeit der Zentralstelle erfor derlichen Maßnahmen beauftragt. An die Spitze der Zen tralstelle ist als Vorsitzender Exzellenz Dr. Mehnert-Medin- gen berufen worden. Der Herr Reichskanzler hat durch Er laß vöm 22. August diese Zentralstelle als eine dem Reichs- amt des Innern angegliederte Reichskommission mit behörd lichen Charakter anerkannt. Um der Zentralstelle eine mög lichst genaue Uebersicht über die für die Heeresverpflegung nötigen Vorräte zu verschaffen, hat der Bundesrat am 24. August eine Verordnung erlassen, nach welcher eine Anzeige- pflicht für die landwirtschaftlichen und gewerblichen Unter- nehmer, in deren Betrieben die in der Verordnung bezeich neten Gegenstände erzeugt oder verarbeitet werden, und für alle diejenigen, welche die in Frage kommenden Gegenstände aus Anlaß ihres Handelsbetriebes oder sonst des Erwerbes wegen in Gewahrsam haben, kaufen oder verkaufen, einge führt wird. Die Anzeigen sind monatlich zu erstatten. Wer wissentlich unrichtige Angaben macht, oder nicht in der ge fetzten Frist antwortet, wird mit Geldstrafe bis zu 3000 oder mit Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft. Die Anzei gen sind zum ersten Male bis zum 2. September d. I. zu er statten. Das weitere wird durch die Verwaltungsbehörden bekannt gegeben werden. Die neue Organisation hat ihre Geschäftsstelle im Abgeorgnetenhause in Berlin. Von der Festsetzung von Höchstpreisen soll zunächst abgesehen werden, weil man annimmt, daß nach eingetretener Beruhigung der Bevölkerung die Überbietungen an den Getreidebörsen künf- tig nicht mehr in so unangenehmer Weise in die Erschei nung treten werden, wie dies unmittelbar nach Ausbruch des Krieges der Fall gewesen ist. Sollten sich ähnliche Vor kommnisse aber wieder ereignen, so würde man zur Fest setzung von Höchstpreisen verschreiten müssen, zu denen je der, der Vorräte hat, diese dann akyugeben verpflichtet ist. Die Heeresverwaltung wird ihren Gesamtbedarf monatlich im voraus zum Ersten jeden Monats der Zentralstelle auf- geben. Auf der anderen Seite werden der Zentralstelle durch die staatlichen Organisationen fortlaufend Nachrichten über die in den einzelnen Bezirken für die Lieferungen verfüg- baren Mengen zugehen. Auf diese Weise wird sie in die Lage versetzt werden, die Geschäftsabschlüsse für die Liefe rungen zu vermitteln. Neben den Landwirtschaftskammern werden auch Angehörige des Handels an der neuen Organi sation teilzunehmen haben, die namentlich bei Festsetzung der Preise für die monatlichen Lieferungen neben Kommis saren deS Reichsamts des Innern und des Preußischen Kriegsministeriums mitzuwirken haben. Die Bedeutung Belgiens für die Wett. Es ist wohl bekannt, daß unter den Industriestaaten Europas das kleine Belgien mit an erster Stelle steht, we niger bekannt ist vielleicht die Ursache dieser bevorzugten Stellung unter den Völkern der Erde. Man darf wohl sagen, es ist der Reichtum an unterirdischen Schätzen, an Stein kohlen und Eisen, dem Belgien diese Stellung unter den Völkern verdankt. Es ist besonders die Gegend um die Orte, die jetzt in aller Munde sind, das Maastal um Lüttich, die Gegend von -er französischen Grenze bis Namur, wo diese Schätze gefunden werden. Ein neues Kohlenbecken ist auch im Aufschluß begriffen in der Gegend von Limburg. Durch diese unterirdischen Schätze wird die Industrie er möglicht, die jetzt die Welt beherrscht. Um das zuerst von uns eroberte Lüttich sitzt die Eisenindustrie Belgiens. An Roheisen hat Belgien im Jahre 1912 rund 23 Millionen metrische Tonnen erzeugt (Deutschland mit Luxemburg 17,6 Millionen, Frankreich 4,9 Millionen, Großbritannien 9 Mil lionen, Osterreich-Ungarn 2,6 Millionen). Man muß sich die geringe Ausdehnung des Landes und seine Bevölke rungszahl ins Gedächtnis rufen, um die Bedeutung dieser Zahlen zu würdigen. Der berühmteste Großbetrieb der bel gischen Eisenindustrie ist Cockerill in Seraing bei Lüttich. Die Cockerills sind eine englische Emigrantenfamilie, die um 1800. in Vervier auftauchte und dort eine mechanische Woll spinnerei gründete. 1816 errichtete John Cockerill das Eta blissement zu Seraing mit einem Kapital von 16 Millionen Franks. Das Unternehmen ist ein Gemischbetrieh, der Koh lengruben, Hochöfen, Stahl- und Verarbeitungswerke um faßt. Wir haben heut in Deutschland solche in noch größe rem Maßstabe. Jahrzehnte lang aber war Cockerill ein hoch, bedeutender Pionier technischen und organisatorischen Fort schritts. Sehr wichtig ist auch die belgische Zinkindustrie. 1912 hat Belgien 200 000 Tonnen Zink produziert — mehr als irgend ein anderes Land in Europa, ausgenommen Deutschland, dessen Erzeugung sich auf 269 000 Tonnen be lief. Die Herstellung reinen Zinn's ist eine belgische Er findung, die auf eine Anregung Napoleons I. von dem Che miker Daniel Dony gemacht wurde. Allgemein bekannt ist die alte Lütticher Waffen fabrik, die teils als Hausindustrie, teils als maschineller Großbetrieb einen Stamm hochgelohnter Arbeiter beschäf tigt. Nicht weit von Lüttich liegt die Glashütte der Cristallerie du Val St. Lambert, die etwa 5000 Glasarbei tern Unterhalt gewährt. Große Glashütten gibt cs auch in der Nähe von Chaleroi. Spezialität ist die Produktion von Spiegelglasplatten von enormen Umfang. Der Erlös der belgischen Glaswarenausfuhr betrug 1912 100 Millionen Franks. Berühmt sind auch die Erzeugnisse der belgischen Webereien. Tie Belgische Ausfuhr überhaupt hat im letzten Jahr 30 Prozent des Wertes -er deutschen Ausfuhr erreicht, während die belgische Bevölkerungsziffer nur ein Neuntel der deutschen beträgt. Bekannt ist, daß Antwerpen einer der hauptsächlichsten Märkte für den Diamantenhandel ist, verbunden mit Dia mantenschleiferei, weniger bekannt dürfte sein, daß der Ton yengehalt der ein- und ausgehenden Schiffe des Antwerpe ner Hafens ebenso groß ist, wie der Hamburgs und im Jahre 1912 rund 13HL Millionen Registertons betrug. DaS belgische Eisenbahnnetz übertrifft sogar noch das sächsische. Auf 100 Quadratkilometer kamen 1912 29,3 Kilometer Bahnlänge, gegen 21,2 Kilometer im industriellen Sachsen, 11,6 Kilometer in ganz Deutschland. Das ist auch von der höchsten sozialen Bedeutung. Während in deutschen großen Industriestädten die Arbeiter in ungesunden, engen Räu men wohnen müssen, bleibt der Industrie-Arbeiter in Bel gien in seinem eigenen Häuschen auf dem Lande, in seiner Heimat und fährt am Morgen mit der Eisenbahn nach sei ner Arbeitsstätte, und abends wieder zurück. Ermöglicht wird diese tägliche Völkerwanderung durch die Ausgabe von Arbeiterwochenkarten, die zumal für längere Strecken ver blüffend billig sind. Das belgische Hauptbahnnetz wird durch äußerst zahlreiche Schmalspur- und Landstraßenbah nen ergänzt. Sie gehören nicht dem Staate, sondern einer großen Aktiengesellschaft, an der Staat, Provinzen, Gemein den und Private beteiligt sein. So dürste Belgien trotz des vielen Bösen, das jetzt von seinen Bewohnern berichtet wird, in mancher Beziehung auch für uns vorbildlich erscheinen. („Belgien, Land und Leute, Staat und Heer", Kriegstaschen bücher bei Ullstein L Co., Berlin.) vr. Der Zeppelin bei Lüttich. Von der tätigen Mitwirkung eines Zeppelinkreuzers bei der Eroberung Lüttichs haben wir bereits berichtet. Wie das im einzelnen geschah, berichtet sehr anschaulich ein Be richt der „Köln. Ztg." nach der Erzählung eines Augenzeu gen, eines Mönchs aus dem Kloster Jesuite, das dicht bei Lüttich auf einem Hügel vom südlichen Fort etwa 600 Meter entfernt liegt. Der fromme Bruder erzählt: „Wir Brüder lesen keine Zeitung, und infolge unseres Schweigegelübdes sprechen wir auch nicht. Daher wußten wir nichts vom Krieg. Am Donnerstag, den 6. August, hatte ich mit sieben an deren Brüdern die Wache, vom Mittag bis Mitternacht. In der Nacht, 11Z4 Uhr, hörte ich plötzlich ein mir ganz unbe kanntes Geräusch. Daraufhin ging ich in den Hof nach der Seite, von der aus ich Lüttich und seine Forts sehen konnte. Ich sah da in einiger Entfernung am Himmel ein kleines Licht, das zeigte mir, daß sich das Wesen in -er Lust befand. Ich wollte meinen Rundgang wieder aufnehmen, aber das näherkommende Surren, ob zwar das Leben der Welt mich nicht interessierte, hielt mich doch fest. Das Licht kam näher und näher. Jetzt hörte das Geräusch auf. Es ging mir durch den Kopf, das könnte vielleicht ein Luftschiff sein — aber nein — Plötzlich erstrahlte auf -er Erde ein blendendes Licht — das ist der Stern d er W eis e n, der etwas an kündigt, dachte ich, den läßt du nicht aus dem Auge. In dem Lichtschein da unten sah ich alles hell und deutlich, Teile der Befestigung und anderes. Aber da — vom Widerschein der beleuchteten Erde erhellt, sah ich's jetzt, es war wirklich ein mächtiges Luftschiff! Ich wollte jaulten vor Freude — ich hatte ja noch keins gesehen. Der Schein mochte sich nur einige Sekunden gezeigt haben, aber wie lange schien es mir!' Mein Auge hatte sich noch nicht an das Dunkel der Nacht gewöhnt, da hörte ich ein Getöse. Ich sah gen Him- mel, nichts passierte; das kleine Licht zog ruhig weiter. Aber