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ML > DerSHWeLrzGter Aelteste« »la« im Vezirk. Erscheint 23. Juli 1SL4. lli 1914. und zwar: der Eine Intervention Rußlands zugunsten Serbiens ten zehn Jahre VA im Jahre 1912 wa- reich sind die Ziffern n einige Lmmelun- terhaltung der Tun- rlassen worden. »darf «. Weif» rigtgottesdteust. u 8vd»dlv«ckodr s8rsan«odWl. — iupon, u.0Ivi«t.-8vh säen ^brug. Telegr.-Adr.- Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22 Abo»n«»»WB<st«Lmlgen werden angenommen in der Geschäft» ßttlr ANmaebt 18, sowie bei den Aeitungiboten in Stadt und Land, ebenso auch bet allen Poftanstaltea. — Runnaer der Zettungsliste «87. — Schlaf, der Geschäfwstell, abend« 8 Uhr. «u de» «öchextliche» Vellage»: Dienstags: Belletristische Vellage; Donnerstags: Der SLchstsche Landwirt; Sonntags: Jll»striertea So»«tag*blatt. Richard Kalch U Werda am 10. August vorm. 10 Uhr im .Gasthof zur Sonne" in Bischofswerda. Die Pachtstrecken sind die gleichen wie früher und von den Ämtsstraßenmeistern und Straßenwärtern zu erfahren. tztUmt^Itert,«« tttzr«»»«»- awck HVwnnvr-»»«»«,» «»«<»»». Die Auffassung im Berliner Auswärtigen Amt. Unser Berliner Jnformationsbureau meldet uns: In den Berliner diplomatischen Kreisen betrachtet man die durch Ueberreichung der österreichischen Note in Belgrad geschaffene Lage zwar als außerordentlich ernst, aber keines wegs als hoffnungslos. Man gibt sich der Erwartung hin, daß sich die serbische Regierung angesichts der Feststellungen der Note nicht grundsätzlich weigern wird, die Forderung Oesterreich-Ungarns zu erfüllen. Vorläufig sieht man in den leitenden Berliner diplomatischen Kreisen den Konflikt Oesterreich-Ungarns und Serbiens nach wie vor als eins Angelegenheit an, welche nur die beiden Nächstbeteiligten berührt. Tie Bemühungen Deutschlands werden darauf ge richtet sein, jede Einmischung einer dritten Macht fernzu halten. Wenn dies nicht gelingen sollte, und Serbien von anderer Seite bei seiner eventuellen Weigerung, die berech tigten Forderungen Oesterreich-Ungarns zu erfüllen, Un terstützung finden würde, würde Deutschland seine Reserve aufgeben und sich im Bewußtsein seiner Bündnispflicht nachdrücklich an die Seite seines österreichischen Bundesge nossen stellen. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend, sowie die angrenzenden Bezirke. » 4,19. - » uwöaiood» 81,- °bo 84^0 — iw» 21-iM Unterstützung Rußlands sicher fühlt, und eine solche Untern stützung würbe die Verbündeten Oesterreich-Ungarns, zunächst das Deutsche Reich auf den Plan rufen. Darüber kann man sich nicht täuschen und darin liegt der tiefe Ernst der Situation, dem sich allmählich niemand mehr entziehen kann. Angesichts der Perspektive, die sich dabei auftut, erhebt sich selbstverständlich die Frage, ob denn dieser halbasiatische Winkel, um den es sich hier in erster Linie zu handeln scheint, heute die Knochen unserer pommerschen Grenadiere in höherem Maße wert sei als zu der Zeit, wo Bismarck den Gedanken eines bewaffneten Eingreifens in die bulgarischen Angelegenheiten so scharf ablehnte. Aber die Frage ist trotz ihrer Selbstverständlichkeit falsch gestellt. Es handelt sich in Wahrheit für uns gar nicht um Serbien, sondern darum, ob Rußland, um Osterreich-Ungarn zu zertrümmern, als slavischer Mutterstaat mit dem germanischen National staat die Waffen kreuzen will oder nicht. Kaiser Nikolaus hat das bisher nicht gewollt und wir hoffen, daß er es auch jetzt noch nicht ernstlich will und daß in Rußland im letzten Augenblick die Stimme der Vernunft die Oberhand gewinnt« Aber wir fürchten nichts und niemanden! Die Haltung Serbiens. Bis jetzt ist man in den Berliner Kreisen noch vollkom men im Unklaren über die Aufnahme, welche die öster reichische Note in Belgrad gefunden hat. Es liegen in di» ser Hinsicht hier noch gar keine Nachrichten vor, doch deutet man die angeordnete Vertretung des auf einer Wahlagita- tionSreise befindlichen Ministerpräsidenten Paschitsch durch den Finanzminister als ein Anzeichen dafür, daß Serbien zunächst versuchen wird, der Forderung, die österreichische Note binnen 48 Stunden zu beantworten, auSzuweichen. Die Köln. Ztg. schreibt: Die österreichische Note stellt eine Anklagerede von einer Wucht und einem Ernst dar, wie man sie zwischen Staat und Staat in der neuesten Ge- mfitzer Lieb« werk Nargarrtr, de, WU- Iber, i» ffe, dr» fegotteodieaft. uli. Ernst Adolf, S mft Adolph Katz er m Rh' o" lli. August Wilhel» »ler, Tischler und N.20T. alt. Lo « do «, 25. Juli. (Dep.) Das Reutersche Bureau meldet au« Petersburg: Der Ministerrat, der sich am Frei- 7 katz tuÜMMag jtiiker dem Börfch^SZatK unk der SsieS reichischeu Note au Serbien beschäftigte, dauerte fast vier Stunde» Ma» versichert, Rußland werde unverzüglich iuterveuiere«. Bon Österreich wird verlangt, die Frist des Ultimatums hiaauSzuschieben, um der europäische« Diplomatie Zeit zu geben, ihren Einfluß auszuüben. Petersburg, 25. Juli. (Dep.)Das amtliche Or gan veröffentlicht folgendes CommuniquS: Die kaiser liche Regierung, lebhaft besorgt durch die über- , rascheaden Ereignisse und durch das an Serbien durch Österreich-Ungarn gerichtete Ultimatum, verfolgt mit - Aufmerksomkeitdie Eutwicklung des österreichisch serbischen Konflikts, iu dem Rußland nicht indiffe rent (!) bleibe« kauu. Wenn sich die letzte durch die erste amtliche Meldung schon halb bestätigte Nachricht bewahrheitet, daß Rußland gewillt ist, Österreich bei seinem gerechten Vergeltungsakte in die Arme zu fallen und sich schützend vor das durch dieflnter- suchung in Serajewo schwer bloßgestellte Serbien zu stelle;:, so ist der österreichisch-serbische Konflikt in einStadium getre ten, das die ernstesten Befürchtungen zuläßt. Das Ver langen Rußlands, die Frist -es Ultimatums zu verlängern, bedeutet nichts weiter, als die Verschleppungspolitik des Zwei Hundes zu Gunsten Serbiens anzuwenden. Es ist zu gleich eine gröbliche Brüskierung Österreich-Un garns. Die Folgen dieses russischen Schrittes können sehr ernst sein. Man kann nur hoffen, daß er noch in letzter Munde rückgängig gemacht werden möge. Bis jetzt hat man in den leitenden Berliner Kreisen, wie auch in Rom und wohl auch in London, den österreichisch- serbischen Konflikt als eine Angelegenheit angesehen, welcher nur die beiden Nächstbeteiligten berührt und hat betont, daß man sich jeder Einmischung enthalte. Österreich verlangt nichts von Serbien, als das, waS eS längst aus eigenen Stücken zur Wahrung seines Ansehens vor Eu ropa hätte tun sollen. Durch rasche Annahme der scharfen aber gerechten Forderungen Österreich« hätte Serbien Ge legenheit, jeden Verdacht der Gemeinschaft mit den Mördern abzuweisen. Man hielt es darum auch nicht gut für denkbar, daß Rußland auch in diesem Falle feine Schützerrolle spielen werde. Noch in seiner letzten Ausgabe schreibt der „Berl. Lok.-Anz." an offiziöser Stelle: „ES wird vielleicht Leute geben, die die Forderungen der Wiener Note als zu scharf ansehen, und die da etwa meinen, die soeben erfolgte Demarche sei geeignet, die Souveränität Serbien» in Frage zu stellen. Denen kön nen nur die Tatsachen entgegengehalten werden, die den GHritt der Donaumonarchie aufgezwungen haben, und deren schauerlichen Eindrücke im Laufe' der Wochen, die -wischen dem Mord von Serajewo und dem heutigen Tags liegen, vielleicht vergessen wprden sind. DaS moderne Zeitalter kennt keine schwereren Anklagen gegen einen an- ss«at-4ttckn 104,7« 21,- e Saat» Lrnuorni — d« Inlgnrk^lör — Nrnnmvl — > klnttottn - mb chbnttn SS,- mg önatnnar iMrnU» lkan —,— art. llartwnon 181,80 loostostnad'oall» 99,— «lwol-Lnro«. sr. 188,15 — L-nrsa- . — Iiüläon 29,49 — 2-. Vi«84jW». Hel» 80 . 4 50 «er 8 4. >«- Merkel. chnittSprei« SO Mk, iS SS Mk. i 36 Mk., mitterer »rn«st»ttvbrtk 282,75 r Srnnorni 171,— » 88,75 «orbmuwni 77,- «riw Lnünbnost21»,— . Lnokarttdrik IHV»» — »bnk LÄtbnbarg 145, - lmckit 188,- SüüLdalm 48,70 knolüo 187,10 deren Staat als die, die Österreich-Ungarn heute vor aller Welt mit lauter Stimme erhoben hat. Man sollte meinen, daß diese auf bewiesenen Tatsachen beruhende Anklage schrift der Habsburger Monarchie auch an denjenigen Stellen Europas Entrüstung über das serbische Verbre- chen und ihre Anstifter wachrufen wird, die sonst geneigt waren, den kleinen Balkanstaat gegen das große Nachbar reich politisch auszuspielen. Und darum wollen wir es bis auf weiteres nicht glauben, daß man den Serben von dort aus auch heute wird Hilfe angedeihen lassen wollen, moralische oder materielle. Wir können nicht annehmen, daß man dort gewillt ist, seine Hände an eine Sache zu legen, an derBlut klebt, und zwar u n - schuldig vergossenes Blut! Es muß auch dort ein Gefühl von Gerechtigkeit und staatlicher wie monarchi scher Soldarität bestehen, wenn anders nicht der Glaube an den Fortbestand des monarchischen Gedanken in Euro pa in Frage gestellt werden soll." Rußland ist aber, wie sich jetzt kundgibt, nicht gewillt, diese Erwartungen zu erfüllen. Der Panslavismus ist offen bar mächtig am Werke und sein Geschrei übertönt die Stim me der Vernunft, die Rußland zur Mäßigung mahnen müßte. Vor allem wird die Haltung Rußlands das Ergebnis ha- bep, daß Serbien das Ultimatum Österreichs ablehnt oder unbeantwortet läßt. Für Österreich gibt es aber weder ein Paktieren noch ein Zurück. Österreich geht unbeirrt seinen Weg! Eine auf hervorragendem Posten stehende Persönlich keit gab dem Vertreter des „Neuen Wiener Tagblatts" fol gende Erklärungen: „Niemand in Europa möge sich der Täuschung hin geben, daß wir unseren Weg nicht ans Ende gehen wer den. Eine Fristerstreckung ist ausgeschlossen, ebensowenig könnte das Eingreifen einer andere» Macht das geeignete Mittel sein, unseren Schritten Einhalt zu tun. Wir kön nen nicht mehr weiter unterhandeln und werden auch nicht dulden, daß man uns mit Milderungen unserer Forde rungen komme." Der offiziöse Pester .Lloyd" schreibt: .Ein Ausweichen ist ausgeschlossen. Wenn die Frist verrinnt, müssen wir rin klares Ja hören. Jede andere Antwort würde al« ein klare« Nein aufgefaßt und die entsprechenden Folgen nach sich ziehen. Selbst die Mög lichkeit writergrhender schwieriger Komplikationen kann unsere Monarchie nicht mehr dazu bestimmen, von der Vergeltungslinie, die sie sich nun einmal vorgezeichnet - hat, auch nur um Haaresbreite obzuwrichen. Mag unser Krieg mit Serbien lokalisiert bleiben oder nicht, mag dieser Konflikt noch weitergrhend« Verwicklungen nach sich ziehen oder nicht, unfehlbar und unverzüglich wird die Monarchie ihr Schwert ziehen." Auf diesen Zwang aber kann e« die serbische Regierung doch nur dann ankommrn lassen, wenn sie sich der bewaffneten enprei»: Di« ögespaltene Korpurzeile oder deren Ran» « für Inserate von außerhalb de, Derbreitung^ebtete« Die RrUamezeile 80 Pfg. Geringster InseratenbettW Bet Wiederholungen Rabatt nach aufliegeadem Tarff. ig«ort wr beide Teile Bischofswerda. Festbesteltte Inseraten» nicht zurückgezogen werde«. inrich Julius Trüber a Rtngenhain M. S alt; Alfred Erwin letzen Gustav Adol kubirch, 2I. ST. all Amtsblatt -er Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen ^auptzollamtes zu Vautzen, sowie des Königlichen Amtsgericht» und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Btzirk». abend, für den folgende» Tag. Der Be ster S wöchentlichen Beilagen bei Abholung Irlich 1 Mk. 50 Pfg., bei Zustellung dnrch die Post frei in« Hm» viertel» 50 Pfg. «fchedtt ^en^D ^«E^er^Ezpistitvn 80 Kilo 2 80 1200 Pfst. 2» - 1«lv 2 80