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«r. LM. ' ' i... Wer eingettoffen. Er berichtet Folgend«»: Zwei bosnische Bataillone haben ganz besondere Bravour gezeigt. Der Gchrapnellregen, mit dem sie empfangen wurden, hat ihren Mut «her befeuert, al» abgeschwächt. Sie haben sich Herr, lich geschlagen. Dieser Tag bildet «in nnveraänglicheS Ruhmesblatt in der Beschichte diese» bosnischen Regiments. ObeiGeutnant Meißl erwähnte dann auch noch besonder» den rührenden Empfang, der dem Berwundetenzug in der von einer großen Menge mit lebhaften Kundgebungen emp fangen wurde. Da» Publikum drängte h'ruu und wurde nicht müde, die Verwundeten mit Liebesgaben und Erfri schungen zu bedenken. El« deutsches Detachement bet de« Oesterretcher« t« Serbien. Berlin, 23. August. W. T. B. Aus Serajewo ging heute nachmittag folgende Meldung beim Admiralstab der Marine ein: Am SO. August Serbenstellung Höhe 954 bei Bisearad genommen. Seesoldaten in erster Linie. Drei tot, 2 Offiziere, 21 Mann verletzt. Verhalten der Mannschaft mustergültig, gez. Major Schneider. ES handelt sich um unser Skutari-Detachement, das sich nach Abzug von Skutari den österreichischen Operationen angeschlossen hat. Erbanttches von der russischen Lügenfabrtk. Wien, 23. August. <W. T. B) Große Heiterkeit er regte hier die von der Petersb. Telegraphen-Agentur ver breitete Meldung, daß in Prag eine große Revolution aus- gebrochen und eine Anzahl hervorragender tschechischer Ab geordneter hingerichtet worden sei. Prag, 23. August. (W. T. B.) Deutsche und tschechische Blätter bezeichnen die Lügenmeldung der Petersburger Tele graphenagentur über den Ausbruch einer Revolution in Prag als wahnwitziges Produkt boshafter Verleumdungssucht. Die Meldung beweise, mit welchen Mitteln die Tripleentente arbeitet, um das Ausland über ihre Erfolge und Aussichten zu täuschen. In der Prager Bevölkerung, die in den letz ten Wochen ihre Ergebenheit für die Monarchie und ihre Neue Gesinnung in einer festen patriotischen Begeisterung bekundete, ruft die Lügennachricht nur mitleidiges Lächeln hervor und zeigt klar, wer in diesem Kriege vergiftete Waffen führt. Eine beruhigende Note über die Haltung Italiens. Rom, 24. August. Die „Agenzia Stefan!" meldet: Die in einigen italienischen und auswärtigen Blättern er schienenen Nachrichten über Missionen, welche von der italie- «Wen Regierung italienischen Politikern bei fremden Regierungen gegeben worden seien, oder von Missionen, die die auswärtigen Politiker in Italien durchgeführt hätten, entbehren jeder Begründung. Die italienische Regierung, die sich bei ihrer Haltung leiten läßt von strikter Beobachtung der erklärten Neutralität setzt regelmäßig ihre internattonale politische Handlungsweise mit Hilfe ihrer offiziellen Vertreter im AuSlande auseinander, wie auch ihre fortdauernden freundschaftlichen Beziehungen zu den fremden in Rom beglaubigten Vertreten. Eine Warnung für unsere Krieger. Die Dorfzeitung veröffentlicht folgende durchaus be. gründete Warnung: Die Truppen die nach dem westlichen Kriegsschauplatz ziehen, seien darauf aufmerksam gemacht, daß in Frankreich die Häuser vielfach Falltüren nach dem Keller haben, und zwar ost mehrere in einem Bau. Auf diese Weise wurde 1870/71 unseren braven Kriegern mancher Hinterhalt gelegt, der, dem Auge entzogen, im Keller lauerte. Auch vor den Wandschränken sei gewarnt. Es gibt in jedem Haus sichtbare Wandschränke, aber auch, dem hinter hältigen Wesen der Franzosen angepaßt, viel versteckte Hohl räume. Und dann mögen sich die Krieger auch vor den offenen Vorräten und vor der Absynthflasche, die in jedem Haus zu finden ist, hüten. Die Angehörigen unserer Krieger möge« diese Warnung den im Feld Stehenden übermitteln. Diese Warnung sollte von allen Blättern nachgedruckt werden. Aus der Oberlaufitz. gj Dlgusi. EitLbttschs» «xb Nun laßt die Glocken von Turm zu Turm, Durch'S Land frohlocken im Jubelsturm! Mit heißem Danke im Herzen beugen wir uns vor dem ewigen Gott, dem mächtigen Lenker der Schlachten, der unser Ringm -egen sdrei Fronten schon zu Beginn des Kampfes mit so herrlichen Siegen gesegnet hat. Die Schlacht bei Metz, die freilich noch auf deutschem Boden geschlagen werden mußte, hat uns die Arme frei gemacht. Wie eine Sturmflut brausen die deutschen Heere über die Vogesen hinweg und hinter den fliehenden Feinden drein. Wie ein Gottesgericht müssen eS nun die Feinde tragen, daß sie diesen furchtbaren Krieg frevelhaft vom Zaune gebrochen haben. Auch in unserer Stadt hat man Gott in vollen Got teshäusern gedankt mit Lied und Gebet. Und eS war, als sollte all Vieser Dank zusammengefaßt und feierlich zum Ausdruck gebracht werden, als heute mittag 12 Uhr die Glocken auf unserer Hauptkirche ihren ehernen Mund auf taten, der lauschenden Gemeinde ihr Danklied zu läuten. Und wie sie das heute getan, so werden sie eS auch künftig bei jedem Sieg von hervorragender Bedeutung tun. Mittags 12 Uhr sollen die Glocken Sieg und Dank rufen, wenn begründet« Ursache dazu vorhanden ist. Wir wollen über allen SiegeSnachnchten nicht bloß dankbar, sondern auch demütig sein, nicht bloß freudig be- wegt, sondern auch ernst, besonnen und ruhig, so, wie eS eigentlich rechte deutsche Art ist. Mr wollen nicht über jedem Erfolge überschäumen in flackernder Erregung, — noch starrt un» im Osten Frankreichs ein gewaltiger Festungs gürtel entgegen. Wenn unsere tapferen Heere diesen Gürtel werden durchbrochen haben, wenn unsere Armeen das offene Der Sächsische «kahler, «eite«. Fiankreich wie mit MeereSwogen überfluten, dann wollen wir uns zwar auch dankbar und demütig beugen vor Gott, dann wollen wir ihm aber auch unsere Jubellirder singen, dann werden unsere Glocken nicht, wie «S gar nicht weit von un» geschehen sein soll, einer flatternden Ente unbewußt das Sterbelied geläutet, sondern über wirklich großen Siegen eS uns im Jubelsturm verkündet haben: Ehre sei Gott in der Höhe! -ro. —* Bon amtlicher Seite wird unS über den Sieg bei Metz geschrieben: Weithin durch die deutschen Lande und in alle Welt hinaus ist die Kunde von unserem herrlichen Sieg, der mit allen Mitteln moderner Kriegführung vor bereitet ist, erklungen. Drei Wochen eines wunderbaren Aufschwunges der gesamten Nation sind vergangen, seit dem der Kaiser die Mobilmachung befohlen hat. Vor dem Ernste der Zeit ist weggeblasen, was im Frieden im Kampfe der Parteien und Interessen wie eine unüberwindliche Schranke zwischen den verschiedenen Gruppen unseres Volkes zu stehen schien. Auch in den gemischtsprachigen Landesteilrn wird es jetzt klar, wie fest die Kulturgemeinschast zusammenhält gegen- über unseren Feinden im Westen und Osten. Einig in Not und Tod, fest zusammynstehend in Prüfung und Sieg wird unser Volk in dem gewaltigen Ringen unüberwindlich sein. Tief eingeprägt trägt jeder von un» das Bewußtsein mit sich, für eine gerechte Sache zu stehen. Unsere kriegerischen Erfolge seit 1864 waren zwar eine weltbewegende Leistung. Und doch sind sie ein Kinderspiel, gemessen an den unerhörten Aufgaben, die unserem Volke heute zu lösen bestimmt sind. Schon sind Taten vollbracht, die sich an die größten Kriegs leistungen de» deutschen Volke» würdig anreihen. Größere werden und müssen folgen. Wir muffen siegen! Wir waren von einem dichten Lügengewebe umsponnen, das den Zweck verfolgte, die neutralen Staaten zu einer Stellung nahme gegen Deutschland und Oesterreich zu bewegen. Heute ist der erste große Sieg aller Welt bekannt und damit der Schleier der Täuschung zerrissen. Unsere Armee hat die Probe glänzend bestanden. Dankbar und stolz grüßt Deutschland seine tapferen Söhne! —* Aus dem Anlaß der Siege in Frankreich und Bel gien trägt unsere Stadt reichen Flaggenschmuck. In den Kirchen des Landes wurde gestern das deutsche Tedeum „Nun danket alle Gott" gesungen. Am Rathaus war gestern abend illuminiert. Feierlich klangen heute mittag um 12 Uhr die Glocken vom Turm der Hauptkirche. —* Ein Bischofswerdaer bei Stallupönen verwundet. Der Sohn des Herrn Schreibwarenhändlers Bruno Grafe, Herr Werner Grafe ist bei einem Gefecht am vorigen Donnerstag durch ein Schrapnell-Geschoß am Kopfe leicht verwundet worden. Er befindet sich im Lazarett in Elbing. —* Berichtigung. Für das Rote Kreuz sind beim Bankverein von Herrn Rentier Beyer nicht Mk. 50.—, sondern Mk. 80.— gespendet worden. —* Warum unser König nicht auf dem Kriegsschau plätze weilt. Wie wir hören, bat unser König sich das Opfer auferlegt, nicht dem Heere auf dem Kriegsschauplatz zu folgen, nicht zuletzt vermutlich in der Erwägung, der 1870/71 Bis marck so oft Ausdruck verliehen hat, daß die einem gekrönten Haupte geschuldeten Rücksichten oft geeignet sind, die eigent lichen Aufgaben der Kriegsführung zu erschweren. Seine Majestät der König hat sich indessen Vorbehalten, sobald es die Verhältnisse gestatten, seine Armee im Felde aufzusuchen. Inzwischen aber wissen wir es ihm Dank, das er, ein Bei spiel edler Selbstverleugnung, im Lande bleibt, wo alltäg lich in den weittragendsten wirtschaftlichen Fragen seine Ent scheidung eiuzuholen ist und er sich an die Spitze aller der jenigen Unternehmungen stellt, die dem Leid, dem Kummer und den Entbehrungen der heimkehrenden Verwundeten und Kranken wie der zurückgebliebenen Bevölkerungskreise zu steuern bestimmt sind. Letzte Depesche«. Unerhörter Bruch des Völkerrechts -nrch Marokko «nd Frankreich Berlin, 24. August. (W. T. B.) Nach soeben aus Palermo eintreffender Drahtmelduag des kaiserlichen Ge schäftsträgers in Tanger at diesem die Marokkanisch« Re- gierung am 19. August seine Pässe zugestellt und ihn mit dem Personal der Gesandtschaft überraschend und gewaltsam an Bord des französischen Kreuzers Casard gebracht, um ihn «ach Palermo zu transportiere«. Dieser brutale Ueberfall iu der Hauptstadt der iutrruattonalen Zoue Marokkos, in der die diplomatischen Vertreter der Signatarmächte der AI- geeirasakte noch heute die Krourechte der Regierung aus- übeu, bedeutet seitens Marokkos und Frankreichs einen der artig unerhörten Bruch des Völkerrechts, wie er iu der Ge- schichte ärger kaum vorgekommeu sei« dürfte. Daß dieser Gewaltstreich uur mit Zustimmung Englands möglich war, versteht sich bei der Lage Gibraltars von selbst, desselben Englands, das seine Kriegserklärung gegen uns mit dem Eintreten für die Unverletzlichkeit internationaler Verträge beschönigt. Schwere Mißhandlung deutscher Konsulatsbeamter in Siidfrankreich. Berlin, 24. August. Die „Norddeutsche Allgemeiu« Zeituug gibt ein Bild von den schweren Ausschreitungen de» französischen Pöbels in Marseille und Nizza, denen die An gehörigen der dortigen deutsche« Konsulate am 4. August ausgesetzt Ware«. Die Menge belagerte in Marseille da» Konsulat von nachmittags bi» tief in die Nacht. Eia Bram- WIL ter, der, nachdem die Behörde« seine Sicherheit verbürgt hat ten, die Straße betrat, wurde schwer mißhandelt, beraubt unv vo« französischen Beamte« in unerhörter Weise fälschlich beschuldigt, einen Revolverschuß abgegeben zu haben. Aus der Fahrt von Nizza nach Brutimiglia (Grenzstation) würbe der deutsche Konsul durch einen Wurf mit einer Flasche schwer verletzt. Der ihm zur Sicherheit beigegebene franzö sische Beamte hatte ihn schon vorher in feiger Weisse im Stich gelassen. Erst am 6. August waren die Beamten ist Len- timiglia in Sicherheit. Untergang eines österreichischen Kreuzers. Wien, 24. August. (W. T. B.) Laut amtlicher Mittei lung aus Cetinje retteten sich von dem Kreuzer „Zeuta",? der am 17. d. M. im Kampf mit der französischen Flotte na- tergegangen sein soll, 4V Stabsoffiziere und 170 vom Maan- schaftSpersonal, darunter 50 Verwundete, auf montenegrini schen Boden. Alle sonst in der ausländischen Presse verbreit teten Nachrichten über Verluste der österreichisch-ungarische« Marine im Seekampf auf der Adria sind vollkommen aus der Luft gegriffen. Oesterreichische Siegesbeute. Lemberg, 24. August. (W. T. B.) Heute nachmittag traf wieder ein Transport russischer Gefangener bestehend aus 20 Offizieren und 300 Dragonern, hier ein, ferner S Maschinengewehre, 6 Feldküchen, zahlreiche Wagen mit Rüst zeug und Gewehren usw., die bei Turhnka erobert worden sind. Die russischen Generale Wanowkh und Iwanow sind ihren Verletzungen erlege«. i Die tapferen bosnischen Regimenter. Serajewo, 24. August. (W. T. B.) Nach Erzählungew der hier eingetroffenenBerwundetenwurden dje gemeldeten, für uns siegreichen Kämpfe mit großer Hartnäckigkeit und Erbitterung geführt. Unsere Truppen, die sich heldenmütig und mit bewunderungswürdiger Bravour schlugen, brach ten dem Feinde enorme Verluste bei. Aus dem Umstande, daß in einem Schützengraben allein 500 Tote gefunden wur den, kann man schließen, daß die Berlustzahl auf der serbi- schen Seite eine überaus große gewesen sein muß. Daß auch auf unserer Sette namhafte Verluste vorhanden sind, ist vor allem der Tollkühnheit und der Todesverachtung zu zuschreiben, mit der unsere Truppen sich auf den Feind war fen. Offiziere versicherten, daß unsere Soldaten einfach/ nicht zu halten sind und der Bajonettsturm ihe liebste Kamp- fesweise ist. , : j Die Beisetzung des Papstes. Rom, 22. August. (W. T. B ) Nachdem dem ver storbenen Papste vom Vizegeranten Absolution erteilt wor den war, wurde die Leiche um 6 Uhr nach der Chorkapelle getragen, wo 22 Kardinäle und das diplomatische Korps beim Hl. Stuhle anwesend waren. Nach abermaliger Ab solutton wurde die Leiche in den Sarg gelegt. Sodann hielt Msgre. Galli die Trauerrede. Geleitet von Nobel gardisten wurde der Papst zur Gruft gefahren. Nachdem der Bizegerant von neuem die Absolution gegeben hatte, wurde der Sarg in der provisorischen Gruft beigesetzt. Schlachtviehpreise auf dem Mehmarkt zu Dresden am 24. August 19t4. Auftrieb: 75S Binder ^und zwar ISO Ochsen und Stier« 2SS Bullen, 294 Kalben und K e, — Fresser) 416 Kälber, 1102 Stück Schafvieh, 2296 Schweine, zusammen 4867 Tiere. Marktpresse für SO Kilogramm in Mark. Dergattung und Bezeichnung Gewicht Ochsen: 1. vollflesschtge, ausgemäftete, höchsten Schlacht ¬ wertes bis zu 6 Jahren .... 2. junge, fleischige, nicht ausgemästete, — ältere ausgemästete .... 3. mäßig genährte junge — gut genährte ältere 4. gering genährte jeden Alters . Bullen: 1. vollflesschtge, ausgewachsene, höchsten Schlachtwette» 2. vollflesschtge jüngere 3. mä^ig genährte jüngere und gut genährte 4. gering genährte Kalben und Kühe: 4. vollflesschtge, ausgemästete Kalben höchsten Schlachtwette» L vollflesschtge, ausgemästete Kühe höchsten Schlathtwettes bi» zu 7 Jahren . . 3. ältere ausgemästete Kühe und gut eatwik- Kelte jüngere Kühe und Kalben 4. gut genährte und mäßig genährt« Kalben v. mäßig und gering genährt« Kühe und gering genährte Kalben . . . . Fresser: Gering genährte» Jungvieh im Atter von 3 Monatm bi» zu 1 Jahre Kälber: t. Doppelender . . 2. beste Mast- und Saugkälber 3. mittlere Mast- und gute Saugkälber. 4. geringe Kälber Schafe: 1. Mastlämmer und jüngere Masthammel 2. ältere Mastbammel 3. mäU genährte Hammel u. Schafe (Merz- Sch w ei n e: 1. vollflesschtge der feinere« Baffen und der Kreuzungen tu» Atter bi» 4'/, Jahr. 2. Fetsschweine ..... 3. fleischige 4. gering entwickelt« v- Sauen und Eber Mk. Mk. 53-55 96-98 46-49 89—92 40-44 83—87 — — 51—^3 94—98 45-48 88—91 45-48 88-91 38-44 81-86 51-53 94-9« 45-48 88—S». 40-^4 83—86 36-38 79-81 28-34 71-78 — — 80-85 110-11S 45-47 85-87 38-40 78-80 26—35 66—75 47-51 «8-102 43-48 87—91 — — 44-45 59—60 44—45 59—60 42—43 57-5» 40-41 55-58 36-40 51-55 LS. «usnahmepreise über Notiz." «eschäftsgan, btt Binder« und Schafen langsam, Kälbern und Schweinen schlecht. Unverkauft blieben 1 Ochse, 7 Bullen, 20 Kühe, 48 Schafe 38 Schweine. '