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DerSSHlWeLrMer Bischofswerdaer Tageblatt rusgKttuppev fi«d zurüikgi BiSm« ur de« Klug mit drei Klug eise Höhe do« 4100 Meter. inge nicht ohne Kenntnis und Zustimmung de so gehalten Worden sein kann. Aufstäudi- . I« Du- SrttMegke. Enver Pascha hat eure Inspektionsreise nach Kleinasien «»getreten. Celegr.«Ldr.» Amloblatt. Fernsprecher Nr. 22. MU de« wdchttUttche« Beilage« Dienstags: BelletrMsche Beilage; Vonnerstag»: Der SLchfische Laadwirt; I« Kronstadt bei Petersburg ist das englische Geschwa der eingetroffeu. lWeitere Nachrichten unter Letzte Depeschen.) lM Vöri-Kche« Zk^hauptmannschast, -« lttrigüche» SchnÜNßMo« N«d drr ASniglichm tzaaptzollamtes z» Äautz«, -er «Seigkchm Amtsgericht» «*d de» Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirk». welche seltsamen Leute sich nachgerade an Bismarck und sein Andenken heranzudrängen und sich womöglich als Träger seiner staatsniämrischenGedanken und als Verwalter seines politischen ErbeS auszuspielen versucht haben. Insbeson dre die Fortschrittsmänner, die kleinen Epigonen Eugen Richters, lieben es neuerdings, sich in dieser Pose der Welt zu zeigen, der sie offenbar ein ebenso kurzes Gedächtnis zu trauen, wie sie es selber haben oder zu haben vorgeben. Ja die Sache geht noch weiter. Sogar in der s^ialdemokra- tkschen Presse macht sich hin und wieder eine gewisse dreiste Neigung geltend, sich auf Bismarck zu berufen, natürlich unter ungeheuerlicher Fälschung der geschichtlichen Tat- fachen und Verhältnisse. Wir würden uns nun aufrichtig fkeüen, wenn erreichen wäre, daß das ganze deutsche Volk zum 1. April 1915 sich um die leuchtende Heldengestalt seines größten Staatsmannes huldigend versammelt, aber das ist leider, so wie die Dinge bei uns liegen, ein leerer Traum. Es hieße das Wesen Bismarck's im tiefsten verken nen, wenn man die Sozialdemokraten nicht, wie aus jeder änderen nationalen Gemeinschaft, so auch aus dem Kreise wegweisen wollte, der um das Andenken Bismarck sich zu sammeln beginnt. Aber auch die Fortschrittler dürsten doch eigentlich nur in bescheidener und ehrerbietiger Ferne stehen und müßten es sich selber sagen, daß nur dort ihr Platz und daß es eine Unmöglichkeit ist, dem gemeinsamen Bismarck fest des deutschen Volkes einen nennenswerten freisinnigen Einschlag zu geben. Mr haben es auch stets beklagt, daß die regelmäßig wiederkehrende Bismarckhuldigung im Laufe der Zeit mehr und mehr zu einem Vorrecht gewisser extre mer Kreise zu werden drohte. Das darf nicht sein, wenn nicht aus einem unermeßlich hohen gemeinsamen nationalen Gut eine Parteisache werden soll und das darf gerade am 100. Geburtstag Bismarcks unter keinen Umständen ge schehen. Es soll und muß ein Festtag für jeden echten Deut schen sein, der ohne Hintergedanken und ohne selbstsüchtige Interessen zu feiern bereit ist. Vuzeigeklatt für Bischofswerda, Stolpe« und Um die angrenzende« Vezd Da» Neueste vom Tage Kövig Friedrich August wohnte am Montag vormittag mit Zar Nikolaus m Zarskoje Sselo eiver ihm zu Ehren veranstaltete« militärische« Uebuag bei. Am Nachmittag ftntt der «Saig die Rückreise a«. Ävischvr der Manische« Regier««« u»d WM GM WaftenMstasd Mofchlofle« W «rMw Mdea'VÄ worde«. Der politische Massenstreik. Die namens der preußischen Staatsregierung von dem preußischen Minister deS Innern, von Loebell, abgegebene Erklärung, daß an eins „Reform" des preußischen Wahl rechts im Sinne der Sozialdemokratie, d. h. an die Er- setzung dieses Wahlrechts durch das Reichstagswahlrecht nicht zu denken sei, ist von den „Genossen" mit der Androh ung des politischen Massenstreiks beantwortet worden. Auch die Zurückweisung der sozialdemokratischen Forderung, den freisinnigen Wahlrechtsantrag auf die Tagesordnung der ersten Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses nach sei nem Wiederzusammentritt im Herbste dieses Jahres zu setzen, hat dem „Vorwärts" Anlaß gegeben, von neuem die Ankündigung loszulassen, daß das preußische Volk jetzt die Wahlrechtsftage selbst in die Hand nehmen werde und müsse. Man wird sich demnach für die nächste Zeit, in der es der Sozialdemokratie wegen der Vertagung der Parlamente an einem besonderen Agitationsstoff fehlt, darauf gefaßt machen müssen, daß die Erörterung der Idee des politischen Massen streiks innerhalb der Sozialdemokratie lebhaftere Formen annimmk und daß die Führer dieser Partei eS sich angelegen sein lassen werden, trotz aller Bedenken von gewerkschaft licher Seite die Massen für die soziale Revolution, in die nach dem Bekenntnis der führenden „Genossen" selbst der Generalstreik ausmünden soll, zu erhitzen. Unter diesen Umständen gewinnt ein Antrag, den der freikonservative Abgeordnete Dr. Arendt mit Unterstützung der gesamten freikonservativen Landtagsfraktion noch am letzten Sitzungstage, dem preußischen Abgeordnetenhause hat zugehen lassen, und in welchem die königliche StaatSre- gierung aufgefordert wird, gegenüber den Beschlüssen der Der Entschluß des Kaisers, dem dritten Riesendampser Ler Hamburg-Amerika-Linie den Namen Bismarck zu ver leihen, ist von dem Hamburger Bürgermeister, der die Tauf- rÄ>e hielt, mit begeisterten Worten als ein „herrliches Ge schenk an die deutsche Nation" gepriesen worden. Man ckann wohl sägn, daß diese Worte dem Empfinden der großen Mehrheit des deutschen Volkes entsprechen. So schmerzlich ffür jedes vaterländisch fühlende Herz die Kluft war, die sich einst zwischen dem jungen Kaiser und -em alten Kanzler auftat, so freudig wird es allenthalben begrüßt werden, daß unter den Millionen, die den hundertsten Geburtstag des großen Kanzlers zu feiern sich anschicken, des Reiches er lauchtes Oberhaupt, unser geliebter und bewunderter Kaiser, «an erster Stelle steht. Für den Urteilsfähigen konnte ja nie «in Zweifel darüber bestehen, daß die höchste Würdigung der geschichtlichen Verdienste und der staatsmännischen Persön lichkeit des Fürsten Bismarck mit der Ueberzeugung von der Notwendigkeit jener Trennung sich vertrug, und wer eini- /germaßen hineinzusehen vermochte in die wirklichen Zusam menhangs der Dinge, der hat sich auch immer gehütet, die Krage des sittlichen Rechtes oder Unrechtes in diesem erschüt ternden Zwist so leicht und so einseitig zu entscheiden, wie eS vielfach geschehen ist. Und das gift insbesondere auch von dem, was man unter allen Umständen beklagen mutzte: von den gewaltsamen äußeren Formen, unter denen die Treu- nung sich vollzog, von dem Eindruck, den das bettübende ^Schauspiel, insbesondere auch auf das Ausland machen mußte. Aber es wäre verfchlt, wie nur irgend möglich, wenn man diese allen Wunden wieder aufreitzen wollte, jetzt, da sie glücklich vernarbt find. Die Frage, was etwa geschehen wäre, wenn alles ander» gegangen wäre, ist ja po litisch schlechterdings wertlos und unnütz. Freuen wir uns vielmehr, daß nun auch in diesem Punkte die volle Einigkeit .zwischen dem Kaiser und seinem Volke wieder hergestellt ist! Denn datz eS sich nicht etwa nur um eine flüchtige Höflich- keit, sondern um ein wohlerwogenes politisches Bekenntnis handelt, das beweist die eingehende begeisterte Darstellung 'der politischen Persönlichkeit Bismarcks und seines unver gänglichen Werkes in der Rede de» Bürgermeisters, die nach der Lage der Dinge nicht ohne Kenntnis und Zustimmung de» Kaiser» gerade so gehatten Worden sein kann. Diese» ftierliche Bekenntnis de» Kaiser» zu Bismarck ist mmso'etfreulicher, alS Man in der letzten Zeit vielfach Ge legenheit gehabt, mit einigem Befremden zu konstatieren, Hbßrlttttuartt Pier h«t auf dem Flugplätze Asper« «gLste« auf Verbandsgenexalversammlung zu Berlin vom 14. Juni d. I., die a«f die Erzwingung des gleichen Wahlrechts für Preu ßen Lurch Vorbereitung des Massenstreiks und Sammlung eine» Kampffonds gerichtet sind, alle zur Aufrechterhaltung -er Autorität und der Sicherheit des Staates erforderlichen Maßnahmen zu treffen, besondere Bedeutung. Es kann kei- nem Zweifel unterliegen, datz der Massenstreik von der So zialdemokratie als Vorbereitung und Einleitung zur sozia len Revolution, also zum Umsturz aller bestehenden staat lichen und gesellschaftlichen Verhältnisse betrachtet wird. Es unterliegt auch keinem Zweifel, daß die Sozialdemokratie gewillt ist, diese soziale Revolution mit den Mitteln der Ge- walt durchzusetzen. Die Erörterungen über den General streik, die auf den sozialdemokratischen Parteitagen und in sonstigen sozialdemokratischen Versammlungen gepflogen worden sind, haben deutlich genug gezeigt, daß die „Genos sen" sich darauf vorbereiten, einem Vorgehen von Seiten des Staates gegen eine Massenstreikbewegung gegebenen falls mit bewaffneter Han- entgegenzutteten. Daß dies von leitender sozialdemokratischer Seite nicht mit offenen Worten erklärt wird, hat seine guten Gründe, da anderen Falles sich eine gesetzliche Handhabe finden lassen würde, einer Aufforderung in dieser Richtung ohne weiteres mir den ängedrohten Strafen zu begegnen. Der versteckten Auf forderung zur Revolution gegenüber steht unsere gegen wärtige Gesetzgebung aber nicht genügend gerüstet gegen über. Es ist an der Zeit, ernstlich zu erwägen, ob die Mit tel des Staates ausreichen, um der überhandnehmenden ausgesprochen revolutionären Bewegung in der erforder lichen Weise Einhalt zu tun. Wenn es auch als sicher anzu sehen ist, daß jeder Versuch, den revolutionären Massen- stretkgedanken mit seinen Konsequenzen in die Tat umzu setzen mit einer schweren Niederlage der Urheber und Der- anstalter eines solchen Versuches enden würde, so wird doch eine Staatsregierung die auf die Aufrechterhaltung ihrer Autorität bedacht ist, nicht mit verschränkten Armen einer Bewegung zusehen dürfen, die auf die Vernichtung dieser Autorität abzielt und auf alle Fälle zu schweren Erschütte rungen unseres wirtschaftlichen und politischen Lebens füh ren müßte, wenn es ihren Leitern gelänge, eine genügen starke und fanatisierte Gefolgschaft zu finden. Schon der Möglichkeit wegen, die sich aus einem Gehenlassen der so zialdemokratischen Revolutionsgelüste für die betörten Massen ergeben, ist eine Staatsregierung, die das Wohl des ganzen Volkes im Auge haben muß, genötigt, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln eine drohende Katastrophe, ahuwenden, und wenn sie die geeigneten Mittel nicht in Händen hat, für die Schaffung solcher Sorge zu tragen. Darriber, daß ein politischer Massenstreik, wie ihn ein Generalstreik zur Erzwingung einer Wahlrechtsänderung in Preußen darstellen würde, nicht zu jenen „Verabredun gen" gehört, welche die Koalitionsparagraphen der Ge werbeordnung im Auge haben, d. h. zu Verabredungen, die die Erlangung besserer Lohn- und Arbeitsbedingungen zunr Gegenstände haben, daß also auch ein solcher politischer Mas senstreik nicht auf den Schutz durch diese Paragraphen An spruch erheben kann, ist eigentlich kaum noch ein Wort zu verlieren. Solange sich die Erörterung des Massenstteikge- dankens bei der Sozialdemokratie in rein akademischen Formen bewegte, mochte ein zwingender Anlaß zu einen: Eingreifen von Staatswegen nicht vorliegen, nachdem aber jetzt durch die Beschlüsse der sozialdemokratischen Vereine von Großberlin und namentlich durch die Errichtung eine» Kampffonds zur Vorbereitung für den Massenstreik die An gelegenheit auf den Weg der praktischen Durchführung ge bracht ist, gewinnt die Sache doch ein anderes Gesicht. Mr sind der Meinung, datz die preußische Staatsregierung und alle anderen Bundesregierungen die Pflicht haben, den Auf- reizungSversuchen der Rosa Luxemburg, Hoffmann und MLWW« LSLSLLWLNHL tuder «xpediton ottrteljährlich 1 ML. SO Pfg., bei Auftcllüm» tu. Hau« 1 SVK. 70 Pfg.; durch die Poft frei tu, H«u »iertA filhrMl Wk. « Pfg^ am Postschalter abaebolt 1 LL» Pfg. «Mur Nmwaern Loft» 10 Pf* Vbmmemento-Bestrllungen werden angenovuuru tu der DeschLsto- ftell« BlNmarLt IS, sowie bet den Aeitnugobotrn tu Stadt und Laud, ebenso auch bet allen Poftaustalle». * — «uunuer der Aritungotistr VSS7. — Schluß, der DeschSstostelle abend« « Uhr. V. V ' ^7^-7 ' . 7 Pie «gespaltene Korpuqetl, oder der« P«n« stt Inserate von außerhalb de« BerbrrwmMtbkett» 1« M. Die «rLlamezetle SV Pfg. «echtster Jnseratnlbetraa ML». Pel Wiederholungen Rabatt nach ausSegendein Tar^ DMungoMMbGrEeittMchMoerda. Frstbefirllte Inseraten- «luftrsttze Lonn^n nicht jurü «gezogen wttden. HM«»««» »i»uxt «rtLe««» t» Beu»««»: . a ' ' ' ' TMmrs'UeritM mit der Konttollnummer 236 au» den Höchster Farbwerken ist wegen Abschwächung zur Ktryiehrnrg bestimmt worden. Dresden, am 19. Juni 1914. M i « ist e r i « «r d e - Innern, ll. Abteilung.