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Ar. 101.-"-- Der «Mche ErMI«. Sette 4. ——.———- lUg. -f Hofe, die Mterstreckung des Liebeswerkes auf die Familien angehörigen der aktiven Armee, wurde die Versammlung von dem Herrn Bürgermeister mit Worten herzlichen Dan ke« für die rege Anteilnahme und mit der Bitte geschlossen, diese« Interesse aufrecht zu erhalten und namentlich bei der demnächst einsetzenden Sammlung von Gaben zu betätigen. In der anschließenden Sitzung de« KriegSunterstützunO- ausschusses wurden die Richtlinien für die nächste Tätigkeit festgelegt. ES wurde dabei auch bekannt gegeben, daß für die ersten Ausgaben zur Verfügung stehen 1000 -6, «stiftet von Herrn Kommerzienrat Stadtrat Huste, und 1000 -4t, gestiftet von der Familie Großmann-Herrmann. . —* Die Kreishauptmannschaft Bautzen hat zunächst von einer Festsetzung von Höchstpreise» für Gegenstände de« täglichen Bedarfs abgesehen. Ein Bedürfnis hierzu lag um so weniger vor, al« ein wucherisches Emporschnellen der Preise in bemerkenswerter Weise nirgends zu Tage ge treten ist Soweit einzelne gewisse Preissteigerungen er folgt sind, läßt sich mit Sicherheit darauf rechnen, daß die Preise nach Beendigung der Mobilmachung und Wiederein- tritt einer ruhigeren Auffassung der Lage seitens der Be- völkerang ohne weiteres auf das normale Maß herabgehen werden. Die Festsetzung von Höchstpreisen erscheint auch deshalb nicht unbedenklich, weil sie leicht dazu führen kann, daß Händler diese Preise als Normalpreise einhallen und auch dort, wo die« ohne Schädigung ihrer geschäftlichen Interessen möglich ist, grundsätzlich unter diese nicht her untergehen. Es würde dann das Gegenteil von dem erreicht, was mit der Preisfestsetzung bezweckt werden soll. Von dem gesunden und anständigen Sinne der Lausitzer Bevölkerung darf mit Recht erwartet werden, daß auch künftig Bestrebungen die auf «ine wucherrsche Ausbeutung der Bevölkerung hinaus laufen, sich nicht geltend machen werden. Nach einer Mit teilung des Generalkommandos des Armeekorps hätten andern falls die Inhaber solcher Verkaufsstellen —sowohl Groß- wie Kleinhändler — deren unnachsichtliche Schließung zu gewärtigen. Jedenfalls wird die Kreishauptmannschaft die Angelegenheit fortgesetzt im Auge behalten und bei der et waigen Wahrnehmung von Mißständen nötigenfalls zur Fest setzung von Höchstpreisen verschreit«». >»« der A»rtzh»»pt»«ui»sch»st Bantze». -t. Lberneukirch, 18. August. Der Turnverein z» Ober- »eukirch stiftete am Sonntag 100 Mark zum Roten Kreuz auS der Vereinskasse. Die Freiwillige Feuerwehr zu Ober- neukirch erläßt ein Rundschreiben, in welchem die Kamera- den um die Zustimmung gebeten werden, daß auS der Feuerlöschgerätekasse 100 Mark gestiftet werden. Auch der Gauverband Lausitzer Feuerwehren stiftet 100 Mark für das Rote Kreuz. Diesem Beispiel opferbereiter Vaterlandsliebe sollten sich alle Vereine anschließen. So viele Sportsvereine haben ein größeres Vermögen nutzlos in der Vereinskasse liegen. ES kann zurzeit keine bessere und schönere Verwen dung für solche Gelder geben, als sie für die nationale Lic- bestätigkeit zu opfern. Au» de» Meißner Hochland. Fischbach, 18. August. Damit die Kinder bei den Erntearbeiten behilflich fein sollten, Waren für die beiden Oberklassen unserer Schule die Ferien bis zum 22. d. M. verlängert worden. Da aber bei der günstigen Witterung der letzten Tage das Einbringen des Getreides einen lebhaf- ten Fortgang nahm, beginnt der volle Unterricht schon am 18. August. lH Seeligstadt, 18. August. Der hiesige Kgl. Sachs Militiirverein hat in seiner gestrigen Versammlung 60 ---L für das Rote Kreuz gestiftet. Zu derseben Zeit beschloß der hiesige Radfahrerverein „All Heil!" auS seiner Kasse 200 --4k für wohltätige Zwecke zu verwenden und zwar 50 fürs Rote Kreuz und 150 für örtliche Hilfe. Der Kirchenvorstand hat 10 für das Rote Kreuz bewil ligt. Von den Frauen und Jungfrauen unseres Ortes wurden 220,50 für denselben Zweck aufgebracht. Es sind bis jetzt insgesamt 610,50 für wohltätige Zwecke freiwillig innerhalb der letzten Woche in unserem Orte ge spendet worden. — Der Schulunterricht hat mit Montag wieder begonnen. Reklamationen sind nicht an daS Trägerpersonal, son dern an die Geschäftsstelle unseres BlatteS zu richten. Letzte Depesche«. Drahtlose Telegraphie. Berlin, 18. August. In Bad Homburg sind zwei Per sonen festgenommen worden, weil sie ohne Erlaubnis eine Station für drahtlose Telegraphie errichtet hatten. E« wird allgemein darauf hingewiesen, daß die« strengen Strafen unterliegt. Befreiung vom Landsturmaufgebot. Berlin, 18. August. Die Nordd. AUg. Ztg. schreibtr Auf Verordnung de« Kriegsministeriums werden die dem Landsturm an gehörigen Müller, Führer von Motorpflügen, landwirtschaftlichen Maschinen und von Maschinen in den elektrischen Urberlandzentralen in weitgehendem Maße zurück gestellt werden. Brieskaste«. St. W. — Sie dürfen versichert sein, daß auch unsere Feld post ebenso tadellos und zuverlässig funktionieren wird, wie die ganze Mobilmachung. Ebenso dürfen St« versichert sein, daß, wen« Briefe bisher noch kein« Beförderung finden konnten, di«, seine guten Gründe hat. So lange die Armee« noch im Aufmarsch« sind, ist ein geregelter Feldvostbetrteb nicht möglich, da der Weg der Truppen unbedingt gehen» gehalten werden muh. E, gilt aber für jeden guten Deutschen, sich auch in dieser Hinsicht noch etwa, zu bescheiden. In kurzer Zett wird auch hierin Wandel rtngetrrten sein. Kirchliche und Standesamtliche Nachrichten. Greligftadt. Donnerstag abends 8 Uhr: Krirgsbetstundc. «Großdrebnitz. Mittwoch, den IS. AMlst, abends '/,8 Uhr: 2. Kriegsbetstunde, verbunden mit der Feier de« heiligen Abendmahles fitr di« neu einberufenen Landfturmpfltchtigen und ihre Familirnglteder. «vchmSll«. Freitag, den 21. August, abends 7 Uhr: Kriegsbetstunde. Getauft: Paul Heinz Danach in Demitz-Thumitz: Ernst Rudolf Rodig in Tröbigau. Herausgebrr: Emil Man. Druck und Verlag der Buchdruckerri Friedrich May. Berautwortlicher Redakteur: Mar Fieberen Sämtlich in Bischofswerda. Strandgut. Ein Roman aus dem Westerländer Badeleben von Anny Wothe. <37. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) CopTrixdt 1S1L bs Xovs Voll»., „Warum nicht Mord und Totschlag," lachte der Kapi tän. „Sie können sich jetzt meinetwegen da auf den Stuhl setzen, denn es wird wohl ein Weilchen dauern, bis die Gnädige hier ist, aber das sage ich Ihnen, machen Sie den geringsten Versuch mir zu entwischen, so schieße ich Sie nieder. Verstanden?" „Gewalt geht vor Recht," knirschte Jan. „Nehmen Sie sich in Acht, Sie sollen es büßen." Der Kapitän ließ sich behaglich in seinem großen Lehn stuhl nieder. Die Waffe hielt er wie spielend in der Hand, und doch wußte Jan, der die Kapuze abgeworfen hatte, daß nur eine Bewegung von ihm nach der Tür genügte, seinem Leben ein Ziel zu setzen. Er verharrte nun im verstockten Schweigen. Wenn der Brief wirklich seine Mutter noch erreichte, die den ganzen Abend nach Syrtas rätselhaftem Verschwinden eifrig ge packt, so war es doch noch die Frage, ob sie der Aufforderung Folge gab oder lieber allein die Flucht ergriff, wenn sie sah, Laß alles verraten war. Er wußte selber nicht, was er lieber wünschen sollte. Seine Zähne klappten wie im Fieberfrost aufeinander. Wer was war das? Das Rollen eines Wagens? Sollte seine Mutter doch — nein, sie konnte noch gar nicht hier sein, und die Schollerns — er zerbrach sich den Kopf, was die Schollerns dabei sollten — die konnten es doch auch nicht sein. Der Wagen hielt. Stimmen wurden laut, erschreckte Ausrufe drangen bis in die Stube, deren Tür plötzlich von Ray Lassen weit aufgerissen wurde. Jan sprang entsetzt von dem Stuhl auf, auf den er wider Willen gesunken war, in die Höhe. Auf starken Armen trug soeben Bünau Syrta ins Zimmer. „Herr Kapitän," sprach er mit erregter Stimme, „ich bitte um Ihren Schutz für Fräulein von Hatzberg, meine Braut. Ich fand sie ohnmächtig in den Dünen. Sie ist größter Schonung bedürftig. Ihnen und Ray lege ich sie ans Herz." Erstaunt trat er, nachdem er Syrta in den bequemen Lehnstuhl gebettet, von dem sich der Kapitän schnell erhoben, einen Schritt zurück, als er Lockwitz gewahrte. Syrta aber, die aus großen Augen verwundert um sich schaute, schrie laut auf und umklammerte ängstlich die große Hand des Kapitäns. „Nicht zu ihm", weinte sie auf, auf Jan deuten-, mit allen Zeichen leidenschaftlicher Angst. „Lieber will ich ster ben, als wieder zu ihm und seiner Mutter zurück." „Beruhige dich, Liebling", flüsterte ihr Ray zärtlich zu, Syrta die Wollmütze und den Mantel abnehmend, „du bist hier bei uns ganz sicher." Da schlang Syrta laut aufweinend ihren Arm um Ray Lassens Hals. Der Kapitän aber sagte zu Bünau: „Na, ich finde begreiflich, Herr Baron, daß Sie sich Wun dern, welche feine Gesellschaft da —" er zeigte auf Lockwitz — „in mein anständiges Haus gekommen ist. Ich sehe es an Ihrem Gesicht, daß Sie es nicht fassen können. Sehen Sie, mit diesem Knüppel hier wollte mich der Kerl da er- schlagen, aber Kapitän Lassen ist nicht von heute und gestern." Bünau trat wieder zu Syrta, die an allen Gliedern bebte, und versuchte, vereint mit Ray, die Aufgeregte zu be- ruhigen, die noch immer voll heißer Angst auf Jan blickte. „Ich verstehe kein Wort von der ganzen Sache, Herir Kapitän", bemerkte Bünau, mit leiser Ungeduld in der Stimme. „Das glaube ich Wohl. So einfach ist die Geschichte auch Baron von Schollern und seine Gattin hierher gebeten. So- nicht. Gedulden Sie sich nur ein paar Augenblicke. Ich habe die Mutter dieses Kerls da, hierher beordert, und auch bald sie da find, werde ich Ihnen di« Aufklärung geben, die Sie erwarten." Und sich zu Syrta wendend, die angstvoll sich in RayS Arme schmiegte, und ihr zuflüsterte: „Laß mich nicht wieder zu Jan und seiner Mutter, oder bei Gott, ich sterbe, ich kann nicht mit ihnen leben", bemerkte der Kapitän mit rauher Stimme, die von einer leichten Zärt lichkeit bewegt war, indem er liebkosend über Syrtas Köpf chen strich: „Ruhig, ruhig, kleine Syrta. Ich will schon wieder gut machen, was ich alter Esel vor beinahe zwanzig Jahren ver brochen." In scharfem Trabe kam jetzt ein Wagen daher, und we nige Minuten später stand Frau von Hatzberg im Zimmer. Sie schrie laut auf, als sie Syrta gewahrte, und Hasso hatte die Empfindung, als sei die Frau entsetzt, Syrta un ter den Lebenden zu finden. Wer die gewandte Weltdame bezwang sich im Augenblick und stürzte auf Syrta zu: „Mein Kind, mein geliebtes Kind," rief sie pathetisch. Ray Lassen stellte sich schützend vor Syrta, die, bleich, mit geschlossenen Augen in dem hohen Lehnstuhl ruhte. Da wandte sich Frau von Habberg erregt an Bünau. „Was geht hier vor?" rief sie entrüstet. „Mein Sohrr schreibt mir hier einen ganz entsetzlichen verworrenen Brief, er mutz irrsinnig geworden sein. Jan," fuhr sie auf ihre» Sohn ein, „Jan, besinne dich doch!" (Fortsetzung folgt.) ! sirollvrV orkaat von Mied- u. Itutrvlod! Jeden Mittwoch frische Plinsen. 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