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Der sächsische Erzähler : 24.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191407242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19140724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19140724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-07
- Tag 1914-07-24
-
Monat
1914-07
-
Jahr
1914
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 24.07.1914
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-en derartigen > machen. «marinen. die Personal i begriffen, ob- mnderttauseude klein aussehrn. ine sechsstellige jählt nach dem »runter 1060» den Landdienst zurzeit 79 386 terie und Ma- 71 600 Köpfe -nglischen Ma- n Staaten mit >hl nicht ganz 6 000, die rus- enische 42130 Den stärksten ssische Marine e deutsche mit inen längeren n zehn Jahrs, e am stärksten nals stand sie Platz erreicht, i 20 000 Köpfe r um 28 000, 6 000, die ita- rgarifche um r Einbuße an 1904 zählte > sie den grötz- wächst seitdem haltenen See- >a in einigen »irischen, See- nder zu tren- izierkorps hat ählt, während' ne nur über^ tnis zwischen so ergibt sich w kleiner im > entfallenden iorwärts". ichtS I Berlin Redakteur de» itsbeleidigung, » Ueberschrift m Gefängnis, wate Gesäug- k die Oeffent» he und Ord- mokratie. mmlung deS wurde u, a. gswahlen in Million Mark ^vorstehenden mässe führte n Blumen, iß das klang, ' e Süße, Ko ¬ tter, die zur ch gegenüber inen Tischen, der den Wei- ndelbahn im des gestreift, tenden klang. ie mehr und nmerte wie > Wolken da- Mondes, den Der Wind ie kecke Pelz- hren Wogen- e zusammen, n ihres wei- nd, „es war al so erhitzt. ron?" e die Augen, mrmelte sie. huldig, gnä- bereue? Ich ich bereuen, u sein, nicht l, alles was »sinken, dad ief erschreckt, erniederbeu- Fühlen Sie Sie so spre- llen auf den iche, zu der- ng folgt.) «r. 1«. iri«. Der Sächsische SrzLhler. Seite 7. Vvntes Allerlei. Der Erfinder des Revolvers. Amerikanischer kann kein Lobenslauf sein, als der von Colt, dem Manne, der den - Revolver erfunden hat. Dor hundert Jahren, am 19. Juli 1814, in Hartford geboren, rückt der 14jährige Samuel sei nem Vater, einem wohlhabenden Kaufmann, auS und geht als Kajütenjunge nach Ostindien. Zurückgekehrt, treibt er praktisch Chemie, macht einige Reisen und hält als Acht zehnjähriger Vorträge über Chemie, die ihm viel Gel bringen. Eine Idee, die er schon auf seiner SchiffSjungen- demgegenüber aus, daß die erzielten Erfolge im Verhältnis zu diesen Unsummen -och recht bescheiden seien, zumal wenn man sie mit den Verhältnissen vor 20 bis 80 Jahren ver gliche; die Gelder könnten besser für Bildungszwecke aufge wendet werden. Auf diesem Wege würden bessere und dau erndere Erfolge erzielt, als durch die kostspieligen Wahl- kämpfe. Ausschreitungen rumänischer Studenten in Siebenbürgen. Vor einigen Tagen kamen 30 rumänische Studenten unter Führung eines Professors in Hermannstadt an und reisten von hier aus nach verschiedenen rumänischen Gemein- den, wo sie Versammlungen veranstalteten. Dienstag früh wollten die Rumänen von Hermannstadt nach Rumänien zu- rückreisen. Als der Zug in der Station Rvthenturmpaß hielt, ließen die Rumänen aus dem Fenster ihres Eisenbahn- wagens ein rot-gelb-blaues" Tuch (die rumänische Landes- färbe) herausflattern. Sie wurden von Gendarmen darauf aufmerksam gemacht, daß dies nicht zulässig sei. Das Ab zeichen wurde eingezogen. Kaum hatte sich jedoch der Zug in Bewegung gesetzt, flatterten wieder aus allen Fenstern, wo -ie Rumänen saßen, rot-gelb-blaue Tücher. Nun wurde das nächste WächterhauS telephonisch verständigt, den Zug zum Halten zu bringen. Dies geschah, und der Bahnhofs- gendarm verfügte sich zu dem Wächterhaus und forderte dort die Studenten auf, auszusteigen. Die Studenten weigerten, sich, worauf der Gendarm Unterstützung vom nächsten Gen darmerieposten verlangte. Es kamen Gendarmen und Zoll beamte zu Hilfe, und nun wurden die Rumänen gewaltsam aus den Wagen geholt, wobei sie äußersten Widerstand lei steten. Als der Zug sich wieder in Bewegung setzte, wollten die Rumänen sich losreißen und auf den Zug springen. Der Professor schlug mit einem Stock gegen einen Gendarmen, -er den Hieb mit dem Gewehr parierte. Es entstand ein re gelrechtes Handgemenge, bis schließlich die Gendarmen sich schußfrrtig machten. Daraufhin trat Ruhe ein. Die Her- mannstädter Behörden wurden von dem Vorfall verständigt, >vv> auf sich der Untersuchungsrichter und der Staatsanwalt nach Rvthenturmpaß begaben. Mit dem Abendzug wurden sic Rumänen nach Hermannstadt gebracht und im Gerichts gefängnis festgesetzt. r«ztSchr»«U. — Großes Schadenfeuer durch Blitzschlag. In Dietersdorf, einem Dorfe von etwa 700 Einwohnern in der Oberpfalz an der bayerisch-böhmischen Grenze, ist durch Blitzschlag ein Großfeuer entstanden, das sich zu einer der größten Brandkatastrophen der letzten Jahre in der Oberpfalz heldenhaft durchgehenden Pferden entaeaengeworfcn und sie, teilweise mit ihnen stürzend, zum Stehen gebracht haben, vom Könige mit der für solche Leistungen gestifteten Friedrich- August-Medaille ausgezeichnet worden sind. Außer diesen vier wurden noch wertere Schutzleute, die durchgehende Pferde gleichfalls mit rühmlicher Bravour, wenn auch nicht mit ganz gleichem Grade der Gefahr, aufgehalten haben, vom Polizeidirektor mit größeren Geldgeschenken bedacht. Leipzig, 23. Juli. Vorsicht bei« Kirschenessen! Wie alljährlich im Sommer werden auch jetzt wieder verschiedene Fälle gemeldet, wo Menschen infolge Wassertrinkens nach dem Gennß von Kirschen gestorben sind. So ist ein bei dem Stadtgutsbesitzer Hörnig in Hartha bei Waldheim be schäftigter 17 Jahre alter Knecht namens Ehrlich, der nach dem Genüsse von Kirschen Wasser getrunken hatte, wenige Stunden darauf unter schreckliche» Schmerzen gestorben. Chemnitz, 23. Juli. Ueber deu Absturz der beide« Chem nitzer Alpinisten Professor Beurmann und Möbelfabrikant Köhler werden jetzt nähere Einzelheiten bekannt. Ein Trahtbericht meldet: St. Ulrich, 21. Juli. Der Absturz der beiden Alpinisten Professor Beurmann und Möbelfabrikant Köhler erfolgte vom Adangkamin der 2580 Meter hohen Tschierspitze in den Grödener Dolomiten. Ob sich der Unfall infolge Fehltritts oder Ausbrechen des Gesteins ereignete, muß dahingestellt bleiben. Die Tschierspitzen, deren höchste 2580 Meter hoch ist, gehören zur Puözgruppe und bieten außerordentlich lohnende Bergtouren, zumal da ein Alpen- vereinsweg leicht zur Spitze führt. Als sehr schwierige Hoch- tour dagegen gilt die Ueberwindung des Adangkamines, der die ganze Südwand der oberhalb des Grödener Jochs auf ragenden Spitze dürchzieht. Plattige Wände, brüchiges Ge stein, griffarme Spalte und andere Stellen, die sehr große Uebung im Klettern an der freien Wand erfordern, machen diese Tour sehr gefährlich. Es handelt sich um eine äußerst schwierige Kaminkletterei, die etwa drei Stunden bis zur Erreichung des Gipfels beansprucht. Die Tschierspitzen sind zehn aussichtsreiche Gipfel nördlich vom Grödener Joch, das den (2137 Meter hohen) Uebergang vom Grödener nach dem Corvara-Tal bildet. Waldheim, 23. Juli. Nach dem Genüsse von Kirschen trank in Hartha ein bei -em Stadtgutsbesitzer Hörig be- schöftigter 17 Jahre alter Knecht namens Ehrlich aus Erl bach bei Colditz Wasser. Er starb wenige Stunden danach unter schrecklichen Schmerzen. Ronneburg, 22. Juli. Sektion der Leiche des ermordeten Mädchens. Gestern fand in Grobsdorf die Sektion der Leiche der ermordeten 7jährigen Tochter des Gutsbesitzers Herm. Landmann durch eine Gerichtskommission aus Werdau in Gegenwart des ersten Staatsanwalts aus Zwickau statt, die ergab, daß der Mörder das Mädchen auf dem Verbindungs wege von Ronneburg nach Grobsdorf in ein Haferfeld etwa 10 Meter weit hineingeschleppt, dort gewürgt und in der schamlosesten Weise getötet hat. Als Täter kommt ein 25 bis 28 Jahre alter Radfahrer in Bettacht. Ronneburg, 23. Juli. Der beim Uebersetzeu über die Oder in der Nähe des Uebungsplatzes Warthelager bei Posen ertrunkene Husar Koch vom Torgauer Regiment ist der Sohn des GutSaüszüglers Koch in Rückersdorf. Die betrübende Nachricht gelangte an die Eltern durch ein Tele gramm vom Regiment. Crimmitschan, 22. Juli. Otto Richard Beyer, der Begründer der weltbekannten Firma O. R. Beyer, Woll handel und Kammgarnspinnerei in Crimmitschau, ist, 66 Jahre all, gestorben. Die Firma unterhält in Südafrika drei eigene Einkaufsbureaus, in Durban, Kapstadt und Port Elisabeth. Der Verstorbene bekleidete Jahre hin durch verschiedene städtische Ehrenämter. Weischlitz i. B., 23. Juli. Eine Erdsenkuug von größe rem Umfang fand auf einem dem Gutsbesitzer Grünert im nahen Schwand gehörigen Kleefelde statt. Der Besitzer fuhr gerade vom Felde fort, als sich das Erdreich mit donnerähn lichem Getöse senkte. Die Tiefe beträgt 5 Meter, der Durch messer der Senkung 3 Meter. Es ist deutlich zu erkennen, daß es sich um einen alten Schacht handelt, der zugedeckt und mit Land beschüttet sein muß. In früherer Zeit hat man dort auch nach Kupfer und Eisen gegraben, doch ist der Berg bau bereits 1820 eingestellt worden. Reichenbach i. B., 22. Juli. Hilfe in der Not. Für -ie durch den Tod der Mutter infolge Blitzschlags schwer gettof- fene kinderreiche Familie Löffer in Reichenbach i. V. wurden 16 000 durch freiwillige Spenden aufgebracht. au»wuch«. 70 Gebäude, darunter 29 Wohnhäuser sind niedergebrannt. Fünf Wohnhäuser mußten noch dazu ein- geriffen werden. 51 Familien sind obdachlos und nur acht davon versichert. DaS Großvieh ist gerettet, daS Kleinvieh und die Ernte aber verbrannt. Menschenleben find nicht zu beklagen. Der Schaden beträgt über 200 000 Mark. Eine Hilfsaktion ist eingeleitet. — Der König von Bayern hat 1000 ML zur Linderung der ersten Not gespendet. — An einem Mückenstich gestorben. In einer Privat klinik in Perleberg starb am Mittwoch der Leutnant Klemm infolge eine» Mückenstiches, der eine Blutvergiftung zur Folge gehabt hat. — Einsturz einer Siebelwand. AuS Bielefeld wird gemeldet: Bei der Dachreparatur eines Einfamilienhauses am Hafenort stürzte plötzlich eine Giebelwand ein und riß drei auf einem Gerüst arbeitende Maurer in die Tiefe. Zwei von ihnen, beide verheiratet, waren sofort tot. Der Dritte wurde schwerverletzt dem Krankenhause zugeführt. — Kür 25000 Mark Schmucksachen gestohlen. Bei einem Einbruch in eine Kurvilla in Bad Homburg v. d. H. erbeuteten die Diebe aus dem Eigentum einer hier zur Kur weilenden Dame aus Frankfurt Schmucksachen im Werte von 25000 Mark. — Bei einer Hochzeitsfeier erkrankt. AuS Berlin wird gemeldet : Am Montag abend erkrankten neun Teil nehmer an einer HochzeitSfeier in dem Restaurant einer Brauerei vermutlich an Fisch- oder Fleischvergiftung. Zwei sofort herbeigerufene Aerzte aus dem Krankenhause Friedrichs hain übernahmen die Ueberführung ins Krankenhaus. Lebens gefahr besteht nicht. Die Speisereste wurden zwecks Unter suchung beschlagnahmt. — Eine Braut ohue Arme. Aus New Aork wird gemel det, daß in Brooklyn eine merkwürdige Trauung stattge funden hat. Das Paar war Karl Gerardy und Marie Lori- ano, beide jung und hübsch. Als der Sekretär des Standes amtes ihnen den Eid abnahm und sagte: „Erheben Sie Ihre rechte Handl", errötete die Braut und blickte zu Bo den; sie hatte nämlich keine Arme. Als dann der Standes beamte die Trauung vorgenommen hatte und dem Ehepaar die Ringe anstecken wollte, erhob sich die gleiche Schwierig- keit. Der Standesbeamte fragte darauf besorgt: „Aber die Heiratsurkunde muß doch unterzeichnet werden:" Der Bräu tigam flüsterte darauf dem Standesbeamten etwas zu und unterschrieb zunächst selbst Dann zog die junge Frau ihren Schuh aus, ergriff mit den Zehen, die mit einem seidenen Fingerstrumpf bekleidet waren, geschickt die Feder und un terzeichnete in flotter Schrift die Urkunde. Die Braut war nämlich das „Wunder ohne Arme" aus einem großen ameri kanischen Zirkus. — Beim Rettungsversuch ertrunken. Auf dem Rittergut Lekow im pommerschen Kreise Schivelbein verunglückte mn Sonntag nachmittag beim Baden im See die Stütze und die Wirtschafterin des Herrschastshauses. Beide waren des Schwimmens unkundig; die Stütze wagte sich zu weit her aus; die Wirtschafterin, im Begriff, sich schon wieder anzu- kleiden, sprang ins Wasser, um sie zu retten. Doch wurde sie bei dem Rettungsversuch von der Niedersinkenden in die Tiefe mit hinabgezogen. Obwohl Hilfe sofort zur Stelle war, konnten die Frauen nicht mehr gerettet werden. Die Leichen wurden erst nach langem Suchen gefunden. Der herbeigeholte Arzt konnte nur den Tod feststellen. Besonders traurig ist es, daß die bei dem edlen Rettungswerk verun glückte Wirtschafterin, eine verwitwete Jnspektorenfrau, einen 13jährigen Sohn als Waise hinterläßt, der gerade in den Ferien zum Besuch seiner Mutter auf dem Gute weilte. — Ei« tödlicher Unglückssall ereignete sich im Ostsee bad Travemünde. In der Badeanstalt auf dem Pri wall wollte der 33jährige Chauffeur des Kurhauses von einem Brückensteg aus mit Kopfsprung in die See tauchen. Er beachtete gar nicht, daß infolge des Landwindes der Wasserstand vor dem Steg recht niedrig war. Der Springer stieß mit dem Kopf hart auf den Grund auf und verletzte sich hierbei die Wirbelsäule. Der Verunglückte wurde durch die Badewärter an Land gebracht. Ein hinzugerufener Arzt ordnete die schleunige Ueberführung des Verunglückten in das Lübecker Krankenhaus an. Jede Hilfe war aber ver gebens. Der Tod trat noch am selben Abend ein. — Eine Wind- und Wasserhose. Eine Mnd- und Was serhose war, wie aus Lübeck gemeldet wird, auf dem gro ßen Ratzeburger See und seiner näheren Umgebung zu beo bachten. Durch ein heraufziehendes Gewitter hatten sich die Lustwirbel gebildet. Bei Gr.-Sarau sah man auf einmal eine riesige Staubwolke sich trichterförmig erheben. Auch größere Gegenstände wurden emporgehoben und in rasen dem Tanze fortgeführt. Als der Wirbelwind das Wasser erreichte, wurden große Wassermassen in die Höhe gedreht. Es schien, als wäre der tiefe See bis zum Grunde hinab aufgewühlt. So zog die Wasserhose verhältnismäßig lang sam über den See. Das Schauspiel endete in der Hohen- leuchter Bucht. Zum Glück befand sich kein Ruder- oder Se gelboot in der Bahn des Phänomens. Von der Hohenleuch- ter Bucht aus bewegte sich der kolossale Wirbelwind auf daS Gut Neuhof zu. Ein furchtbares Getöse erfüllte die Luft. Der Wirbel ging zum Glück seitlich von den Gebäuden sei nen Weg. Auf der Weide befanden sich zwei mit Klee bela dene Wagen. Der Mnd hob die Ladungen hoch empor und trug sie etwa 500 Meter weit. Am Mechower See endete schließlich die Windhose, ohne weiteren Schaden ungerichtet zu haben. Lrrstschiftahrt. 700 Fahrten im Zeppelin - Luftschiff. Ein zurzeit einzig dastehende» Jubiläum konnte in diesen Tagen Kapitän Hacker, der zweite Führer der „Sachsen" begehen. Er vollendete seine 700. Fahrt im Luftschiff und legte mit diesen Fahrten bei einer Fahrtzeit von 1728 Stunden ----- 72 Tagen die gewaltige Strecke von 85000 Kilometer zurück. Diese Strecke kommt einer Reise dreieinhalbmal um die Erde gleich. Flug Berlin—Konstantinopel. Der Rumplerflieger Basser ist gestern früh 5 Uhr 26 Min. in Bukarest mit einem Fluggast nach Konstantinopel gestartet und um 12 Uhr 22 Min. gelandet. Basser hat die Strecke Johannis thal, Budapest, Sofia, Bukarest. Konstantinopel in wenigen Tagen auf einem Rumpler-MercedeS-Doppeldecker zurückgelegt. Diese Leistung steht in wohltuendem Gegensatz zu den Flügen der Franzosen, welche vor einiger Zeit ihre Orientflüge mit viel Reklame in Szene setzten und Monate gebrauchten, um ans Ziel zu kommen. Basser überflog daS Balkangrbirge in einer durchschnittlichen Höhe von 2500 Meter. Der Rumpler-Doppeldecker und der MercedeSmotor bestanden auch diese Aufgabe glänzend. Aus Sachse«. Dresden, 23. Juli. König Friedrich August als Berg tourist. Der König von Sachsen unternahm, wie hierher gemeldet wird, am Dienstag mit zwei Führern bei prächti gem Wetter die Besteigung der Schwarzensteinspitze, des höchsten (3370 Meter) Gletscherberges der Zillertaler Alpen. Tie Besteigung verlief glücklich, ohne jeden Zwischenfall. DreSdeu, 22. Juli. DaS K. S. MilitärverorduuugSblatt meldet: Brückner, Oberst und Kommandeur des 2. Futzart.- Regts. Nr. 19, unter Verleihung -es Charakters als Gene ralmajor und mit der Erlaubnis zum Tragen der Generals- uniform in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pen- fion zur Disposition gestellt. — Tridon, Bctt 'Kommandeur im 2. Fußart.-Regt. Nr. 19, zum Kommandeur dieses Regi ments ernannt. Dresden, 23. Juli. Raubmord in der Holbeinstraße. Al- dringend verdächtig, den Raubmord in der Holbein straße begangen zu haben, ist die 1862 in Dresden geborene Schneiderin Marie Margarete Leopoldine gesch. Müller geb. Mißbach, bisher ZahnSgasse 8 wohnhaft, ver haftet worden. Die Müller leugnet daS ihr zur Last ge legte. Alle Personen, die die Müller gekannt haben oder insbesondere in der Nähe der Holbeinstraße gesehen haben, oder sonst sachdienliche Mitteilungen machen können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Dresden zu melden. ES besteht besonderes Interesse daran, sestzustellen, bei welchen Personen sich etwa der Müller gehörige Gegenstände befinden, wo die Müller noch Schulden hat, und wo sie in den letzten Wochen größere Zahlungen geleistet hat. Pirna, 23. Juli. Die Blattläuse treten in diesem Jahre in großen Massen auf, da daS heiße trockene Wetter ihre Entwicklung begünstigt. Den Pfirsichbäumen wird die HoniglauS gefährlich, die Heuer auch in Posta beobachtet wurde. Der Kampf gegen diesen Schädling muß energisch ausgenommen werden. Vorbildlich sind darin die Lößnitz- ortschaften und der Obstbauverein Weinböhla. Dort haben die Gemeinden sich deS Kampfes mit angenommen. Pirna, 23. Juli. Zur Lage iu der Saudsteiu-Jndustrie wir- mitgeteilt: So schlecht wie in diesem Jahre ist es in der Sandstein-Industrie noch nie gewesen. Die Aufträge, ine sonst trotz aller Bevorzugung des Kunststeines doch immer noch einliefen, sind heusr vollständig ausgeblieben. Der Grund ist einmal, wie schon angedeutet, in der Konkurrenz des Kunststeines zu suchen, zum anderen aber sind es die verworrenen politischen Verhältnisse, die Handel und Wan del lahmlegen. Die Bautätigkeit stockt, da dem Geldmarkt das Vertrauen fehlt. Die Bruchinhaber müssen eine böse Krise durchmachen. In Mitleidenschaft werden auch andere Unternehmungen, z. B. die Fuhrwerksunternehmungen, ge zogen, die bei der Arbeitsstockung in den Brüchen keine Be schäftigung haben. Döbel«, 23. Juli. Berhäugnisvolle Folge« eiaer über- mutigen Tat. Zwei Schlosserlehrlinge aus Sörmitz und Neudorf haben beim Baden in der Mulde auf Greutznitzer Flur einen anderen Lehrling trotz dessen Sträubens an Kopf und Beinen angefaßt und aus Uebermut in die Mulde geworfen. Der junge Mann geriet unglücklicherweise mit ten in hohes Schilf, wobei er sich derart ins rechte Auge stach, daß die Sehkraft verloren sein dürste. Leipzig, 23. Juli. Durchg.hende Pferde im Groß- stadtverkehr. Durchgehende Pferde bedeuten in unserer Zeit, wo die Straßen und Plätze der Großstadt von Jahr zu Jahr von einem immer dichter werdenden Fußgänger- verkehr bedeckt werden, eine der allerschwersten BerkehrSge- fahren, wie solche selbst ein in schnellster Fahrt gehender Kraftwagen nicht annähernd hervorruft. Es ist deshalb er freulich, verzeichnen zu können, daß allein in der ersten Hälfte de» Jahres 1914 nicht weniger als 4 Leipziger Schutzleute, die unter Nichtachtung großer Gefahr sich
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