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bereitungen zu einer Mobilisierung getroffen. Die Einberu fungskarten für die derzeit beurlaubten Mannschaften lie gen -um größten Teil bereits auf den Bezirk-Hauptmann- schaften. Große Bedeutung wird schließlich noch dem Um stand beigelegt, daß in den letzten Tagen die Statthalter - sämtlicher österreichischer Provinzen nach Wien berufen wur- -en und von dort direkt auf ihren Posten zurückgekehrt sind, ohne ihren Urlaub fortzusetzen. Damit im Zusammenhang Wird bekannt, daß bereits Anfang Juli an sämtliche poli tische Beamte undOffiziere die Weisung erging» sich wäh rend ihres Urlaubes von ihrem Dienstort nicht allzuweit zu entfernen und für ihren Sommeraufenthalt Orte zu wäh len, aus denen eine Rückberufung leicht und rasch bewerk stelligt werden könne. Militärische Beförderung des ErzherzogS-ThronfolgerS. Wien, 23. April. Dem „Fremdenblatt- zufolge hat der Kaiser den Erzherzog-Thronfolger Karl Franz Josef zum Obersten und Kommandeur des Husaren-RegimrntS Nr. 1 ernannt. P Reue Konferenzen in Wien. Wien, 23. Juli. Der ungarische Harvedminister Hazai ist aus Karlsbad, wo er zur Kur weilte, hier eingetroffen, Er hatte eine längere Besprechung mit Baron BuriM, dem Minister am Kaiserlichen Hoflager, und eine UntEedung mit dem Kriegsminister Krobatin. Zu diesen Besprechun gen war auch der Generalstabschef Konrad von Hoetzendorf nach Wien gekommen. Der ungarische Minister Hazai wird heute von Wien wieder abreisen. Aus Ischl wird gemel det, daß der Generalstabschef Konrad von Hoetzendorf heute dort eintreffen und vom Kaiser Franz Josef in Audienz empfangen werden wird. Die mobilisierte englische Flotte. Wien, 23. Juli. Im Zusammenhang« mit der ge spannten Weltlage bringen die gestrigen Mittagsblätter eine Londoner Nachricht, wonach die Probemobilisierung der englischen Kriegsflotte bis 15. August dauern soll. Bis da hin bleibt die englische Kriegsflotte in voller Mobilstärke. Stratzenkämpfe in Petersburg. Barrikadensturm. — Ein Personenzug überfallen. Petersburg, 23. Juli. (Dep.) Im Wiborger Stadtteil überfielen Streikende an mehreren Stellen die Polizeibeam ten, verletzten den Distriktsauffeher und dessen Gehilfen und schlugen einen Schutzmann halbtot. Auf der Fljudostraße errichteten sie Barrikaden, worauf die Polizei diese stürmte. Verletzt wurde hierbei niemand. Bei dem Versuch von Strei kenden, verhaftete Kameraden zu befreien, wurden ein Re- vierauffeher und zwei Schutzleute verwundet. Berittene Schutzleute mußten eine Salve abgeben, um die Arbeiter zu zerstreuen. Dabei kamen Verwundungen vor. Hinter dem Newski-Schlagbaum haben alle Läden geschlossen. Die Ar beiter drohen, diese zu demolieren. Auf der Strandbahn hielten «gestern über 300 Strei kende vier Werst von Petersburg entfernt einen Personen- zug an, zwangen die Maschinisten unter Drohungen, die Lokomotive zu verlassen, forderten die Passagiere auf, aus- zusteigen, stürzten dann die Telegraphenstangen um und versperrten das Gleis. Aus Petersburg ging sofort Gen darmerie und ein Truppenkommando zum Tatork ast. Der Bahnverkehr ist wieder hergestellt worden; jedem Zuge folgt eine Lokomotive mit einer Schutzwache. Petersburg, 23. Juli. Nach Pressenachrichten streiken die Arbeiter der baltischen Werft. Eine Menschenmenge, welche die französischen Mattosen lebhaft begrüßt, wurde von Kosaken angegriffen, worauf die Menge mit Steinwür- sen antwortete. Riga, 23. Juli. Die Zahl der Streikenden ist auf 40 000 gestiegen, darunter befinden sich 1000 Hafenarbeiter. Tiflis, 23. Juli. Der Straßenbahnverkehr ist infolge des Aufstandes des Personals eingestellt. kön< drei ins Am Vorabend einer Revolution. Petersburg, 23. Juli, vorm. 11 Uhr. (Dep.) Nach amt- lichen Nachrichten bezifferte sich die Zahl der Ausständigen einschließlich den Druckereiarbeitern und Straßenbahnange stellten gestern auf 120000 Mann. Der Straßenbahnverkehr ist fast eingestellt, nur 46 Wagen verließen die Depetts un verkehrten unter dem Schutze der Polizei bis zum Abend. An verschiedenen Stellen sangen die Streikenden, die rote Fahnen mit sich führten, revolutionäre Lieder. In dem Stadtviertel Wiborg zerstörten die Ausständigen Tele-i phonanlagen, warfen alle Holzwagen um und errichteten Barrikaden, von denen aus sie mit Steinen Warfe«. Hin und wieder schaffen sie auch auf die Polizei und auf die Truppen, denen es aber durchweg gelang, die Demonstran ten zu zerstreuen und die Barrikaden zu zerstören. An vier Stellen der Stadt Wurden Polizei und Truppen angegriffen und gezwungen, Feuer sagen die Demonstranten zu eröff nen. Die Zahl der verwundeten Ausständigen ist nicht be kannt, da die Arbeiter sie verbergen. Bis jetzt weiß man, daß 5 Arbeiter getötet und 8 verwundet worden sind, Polizeibeamte wurden schwer verletzt und mußten Krankenhaus gebracht werden. Die Verwundungen des größten Teiles der verletzten Beamten sind leicht, sie ncn weiter Dienst tun. Die Streikenden versuchten die- Samsonbrücke in Brand zu stecke« und die Wasserwerke zu zerstören, was aber dank der Maßnahmen der Polizei miß lang. ... . Au» der OberlmHtz. > Bischofswerda, LS. Juli. GtLdttschs»-mA ALgemefteea. * —* Roter Kreuz-Tag 1V14. Vom ZenttalauSschuß in DreSden-A. ist an den Vorsitzenden de» hiesigen Ortsaus schusses folgende» Schreiben eingegangen: An den Ortsausschuß für den Roten Kreuz-Tag . Bischofswerda. Der ZenttalauSschuß hat mit besonderer Freude von dem reichen Ergebnisse de» dortigen Roten Kreuz-Tage» Kenntnis genommen. Dem geehrten Ortsausschuß dankt der ZenttalauSschuß ergebenst für seine Bemühungen und bittet seinen Dank allen Damen und Herren, die sich an diesem Tag in den Dienst der guten Sache gestellt haben, insbesondere auch den Herren Gebrüder Großmann- Herrmann für ihre Spenden übermitteln zu wollen. Der ZenttalauSschuß für den Roten Kreuz-Tag 1914- v. Graf Vitzthum. —* Hundstage. Am 23. Juli, an dem die Sonne auf ihrem scheinbaren Laufe in da» Aalenderzeichen des Löwen tritt, nehmen die HundStage ihren Anfang. Sie wäbren bis zum 24. August, dem Eintritt der Sonne in das Kalenderzeichen der Jungfrau, also genau einen Monat. Die HundStage fallen somit immer in die heißeste Zeit de» Jahre»; wer aber meint, sie hätten damit etwas zu tun, der befindet sich im Irrtum. Man redet im Winter wohl vielfach von einer „Hundekälte-, weil man dabei an die armen, frierenden Kettenhunde denkt, der Ausdruck „Hundehitze- wird dagegen nur vereinzelt und dann auch nur in Anlehnung an den ersteren gebraucht, doch hört man gar nicht fetten von einer „hundemäßigen- Hitze sprechen. DaS gäbe aber noch keinen Anhalt zur Erklärung des Namens „Hundstage-, der schon im Mittelalter in der Einzahl duuüivdsr wo vorkommt. Dieser Ausdruck ist nämlich weiter nichts, als eine Urber setzung deS lateinischen äiss oanionlaris, der bedeutete, daß die Sonne um diese Zeit bei dem hellsten aller Fixsterne, dem Sirius, steht, der bei den Römern «wioul» und danach im Mittelalter bunt (Hund) genannt wurde. Indessen warm die Römer ebenfalls nicht die ersten, welche die Kalender einrichtung der HundStage trafen, sie hatten diese vielmehr von den Griechen übernommen, bei denen.der Hunds stern SothiS hieß und von denen die Periode der HundStage selbst mit dem Namm Opora bezeichnet wurde. Da» Wort SdthiS ist jedoch durchaus kein echt griechisches, sondern ist die griechische Form de» Ur- stammworteS für daS durch seinen Hellen Glanz auffällige Gestirn, das ägyptische Sopdet. Die Geschichte der Hunds tage reicht also bis in eine sehr ferne Vergangenheit zurück und ist jetzt säst 7400 Jahre alt. Unser moderner Name für den Hundsstern „Sirius- blickt allerdings nicht minder auf ein recht ansehnliches Alter; denn er rührt aus einer frühen Zeit der Sternkunde, pon den alten Arabern, her, denen wir noch viele andere Namen am gestirnten Himmel verdankm. —* Auch eine Folge der Hitze. Die anhaltende Wärme ist der Entwicklung von allerlei Ungeziefer günstig. In dm letzten 8 Tagen wurdm namentlich Kohlweißlinge in großer Zahl beobachtet. Die Schmetterlinge legm an die verschiedenen Kohlarten ihre Eier, aus denen dann die Rau pen schlüpfen, die dem Kraut so gefährlich werden. Sehnlich war es im Jahre 1909, wo die Krauternte durch die Schäd linge geradezu vernichtet wurde. Man sollte daher von den weißen Faltern töten, soviel man kann. —* Der Kartoffel-Käfer. Im Norden Deutschlands ist, wie wir ausführlich gemeldethaben, der Kartoffelkäfer aufge treten und kann, wenn es nicht gelingt, ihn gleich gründlich auszurotten, vernichtende Arbeit vollbringen. Da noch nicht abzusehen ist, ob der Käfer nicht weiter fliegt oder gar schon weiter geflogen ist und sich infolgedessen auch in anderen Ge genden Deutschlands über kurz oder lang zeigt, so ist es recht wünschenswert, wenn der Landmann das Aussehen des Kä fers und seiner Larven genau kmnt, damit er rechtzeitig der in Frage kommenden Behörde Nachricht geben kann, falls auch auf seinen Aeckern sich dieser gefährliche Feind finden fällte. Von der Firma Gebrüder Stolliwerk in Köln wird uns ein kleines Kästchen zugesandt, das den Käfer in allen seinen Stadien und in seiner Entwicklung in natürlicher Größe enthält und dessm Anschaffung darum jedem Landmann bestens empfohlen sei. Der Inhalt des Kästchens wurde, als vor Jahren der Kartoffel-Käfer schon einmal in Deutsch land wütete, nach einem dieser Firma von Herrn Oberbür germeister Steinkopf zur Verfügung gestellten Original na turgetreu modelliert. Das Kästchen enthält den Käfer selbst, seine Puppe, die Larven in verschiedenem Aller und die Eier, alles in natürlicher Größe und Zeichnung und in mög lichst genauen Farben nachgebildet. Die kleinen Gebilde sind von so täuschender Aehnlichkeit, daß man meint, den Käfer auf dem Kartoffelkraut sitzen zu sehen. Dem Kästchen ist ein Auszug aus -er Broschüre beigegeben, die das Ministerium damals herausgsgeben hat. Der Preis beträgt 1 und kann von der Firma Gebr. Stollwerk in Köln a. Rh. bezogen werden. Interessenten können daS Kästchen mit den interes santen Nachbildungen auf der Redaktion des „Sächsischen Erzählers" einsehen. —* Verhaftet Mist dem hiesigen AmtSgrrichtSgefängniS zugrführt wurde gestern durch Herrn Gendarmeriewacht- meister Zenker hier ein seit einigen Tagen in VelmSdorf in Diensten stehender Knecht, der von auswärtigen Be hörden wegen schwerer Eigentumsvergehen gesucht wird und aus Sachsen auSgewiesen ist. An» der AuttShauptumunschaft Bautzen. kl. Großharthau, 23. Juli. Da» Gommerfeft, daS die Firma Rau L Voael gestern anläßlich ihre- 25jährigen GkschLftSjubiläumS für ihr Sesamtpersonal im Garten deS „Kyffhäuser- veranstaltete, begann nachmittag» 3 Uhr und wurde durch Bogel- und Sternschießen mit PrämirnverteU- M4. ' «r.1«. Der- Sächsische «qähler. Sette 2. Nr. ISS. L< Dentschfeindlick Wien, 23. I aus Mährisch-Ostr versammelten sich berg und zogen zertrümmerten sie und verwüsteten de garten in Marien! trümmert. Gendar und trieben die M mmer wieder. Troppau, 23. im Mährisch-Ostr« Ausschreitungen k Elemente statt. Z große Ansammlung Witkowitz, wurden hindert. Als ein wollte, wollte di« stürmen und dm Gendarmerieverstär schüttet. Fast al Die Gendarmerie x die Menge vor. Bajonettstiche Schuß, der von mand getroffen wu Menge auseinander artiger AuSschreitt Sicherheitsmaßregel Der franz Petersburg, 23 noje Selo an einer ser ritt'die Frontei serin und -en Gro fand im Palast des Diner statt, an den Minister teilnahme einer Vorstellung ii Die^S; Paris, 23. Ju Zahl der bei den L stellten ausländischer lich zugenommen h Befehl, in dem e» l sicht bei der Anstell sie dieselben bei sich antwortung auf sich überwachen. Sie di ihrem Bereiche lass« jeden Gespräches üt D - Pari», 23. Juli der Regierung vom nen feierlichen Erkb nicht existiere, hatte: fest, daß dieses Schr währnd der deut «in so bedenkliches ! nesweg» apogriph s< gab er vor, keir Note zu besitze: al» ganz wertlo Zittau, 23 einem schweren Herr Dr. mrd. < lag abend ist sei tung gestorben. Pilze zubereitet, ! gebracht, sondern Pilz« dann am Dr. Beyer an schmack und war« Dr. Beyer aß al schwer an Pilzve Mittel anwandte, e» ihm nicht, seir Zittau, 23. ? stellt hat sich am ! ber am Zittauer bei dem Vormun redlichkeiten bei t lassen. Dittrich w das Untersuchung « C) Schmiede b e r g hat einen I halb nächsten Soi dm 2. August, p Bautzen; Sonnta, dienst und Sonnt Seidel aus G allen sonstigen Ai in Lauterbach üb Herrn Kantor F c Lohmen, 23. früh 1 Uhr wurd« von einem großer griff sehr bald au dene Mühlengebä: gesamte Anwesen, bis auf die Umfa ist durch Versichere ung eingeleitet. Die Firma hatte sehr ansehnliche und kost bare Geschenke gestiftet, auch für den König», und Marschallschuß, und «» wurde sehr lebhaft dem Schieß, spart gehuldigte > Auch die Kind«, etwa SO an der Zahl, nahmen an dem Feste teil; sie wurden mit Kaffee und Kuchen, Würstchen und Semmel ausgiebig bewirtet und durch Karussell- und sonstige Belustigung«: ihnen die Zett verkürzt. Für die Bewirtung der Erwachsenen war ebenfalls gastfreundlichst gesorgt und die Anzahl leerer Fässer edlen Gerstensaftes zeugte von bestem Zuspruch. Die wackere Bischofswerdaer Stadtkapelle, die hier sehr beliebt ist, sorgt für den musikalischen Genuß am Nachmittag und am Abend wurde im Saal in üblicher Weise das Tanzbein gehörig geschwungen. Auch hierbei konnte wieder je- der nachHerzenslust essen und trinken. Allzu schnell verflogen die herrlichen Stunden und ist wohl kein einziger deS ganzen Personals, der nicht dankerfüllten Herzens für seine Chefs, die das Fest bereitet hatten, den Heimweg antrat. Es ist aller Wunsch, daß die vielen guten Wünsche, die der Firma zu ihrem Jubiläum entgegengebracht wurden, reichlich in Er füllung gehen mögen. — Zur Ergänzung des gestrigen Be richts sei hier angefügt, daß der Kommers des Gesamtperso nals am Dienstag abend von Herrn Emil Metze geleitet wurde, nicht, wie gemeldet, von Herrn Teich Kirschau, 23. Juli. Ein eigenartiger Unfall trug sich am Dienstag gegen Mittag auf der Straße am sogenannten Mühlberg zu. Dort war von jemandem eine Düngergabel verloren worden. Auf diese trat da» eine Pferd de» bald darauf jene Stelle passierenden Geschirr» der SchirgiSwalder Brauerei, jetzt Herrn Medel gehörig. Dadurch bohrte sich der Gabelstiehl m die Weichtple dä Tiere», so daß diese» bald darauf verendete. Bautzen, 23. Juli. Feuer. Die Sturmglocken ver kündeten gestern vormittag kurz vor V,12 Uhr ein Landfeuer. G» brannte im benachbarten Auritz, wo im Dachstuhl de» dem Bauunternehmer Klingst in Bautzen gehörigen Grund stück» ein Feuer auSgebrochen war, da» in dem auSgetrock- neten Gebälk reiche Nahrung fand und schnell um sich griff. Die Löscharbeiten gestalteten sich so schwierig, daß erst Stunde nach Ausbruch de» Feuers Wasser gegeben werden konnte. Bald stand der ganze Dachstuhl in Flammen. Dem Müller Donath, der in dem Hause eine Mansardenwohnung, innehat, konnte nur weniges gerettet werden. ES wird an genommen, daß das Feuer durch Selbstentzündung ent- ieben werden flammen. Dem. sardenwohnung! innehat, konnte nur weniges gerettet werden. ES wird an genommen, daß das Feuer durch Selbstentzündung ent standen ist. , An» der Amtshauptmannschaft Kamenz. ' r. Hauswalde, 23. Juli. Die letzte Amtshandlung unseres nach Valdivia in Chile berufenen Herrn Pfarrers Eteidtmann war die Ueberreichung einer Anerkennungs urkunde an unfern Glöckner, Herrn Emil Oswald. Nachdem er im Vormittagsgottesdienste vor einer zahlreich erschienenen Gemeinde seine ergreifende Abschiedspredigt ge halten hatte, versammelte er die Herren Kirchenvorstände fir der Sakristei und übergab Herrn Oswald unter herzlichen Begleitworten die Urkunde, die von der Kgl. KreiÄyaupt- maunschaft Bautzen für 2bjährige treue Dienste in der Kirche gestiftet worden war. Herr Oswald dankte mit bewegten Worten und wünschte dem von uns scheidenden Seelsorger alles Gute im fernen Erdteil. — Am Dienstag fand nun unter dem von der Kgl. Kreishauptmannschaft ernannten Vioar xvrxotuua, Herrn Pastor Balze auS Burkau, dir erste Kirchenvorstandssitzung statt, in der vom Collator, Herrn Rittergutsbesitzer Heinze au- Bretnig, dem Kirchenvorstande die Namur der von ihm für das erledigte Pfarramt vorgeschlagenen Herren Geistlichen unterbreitet wurden. Es sind dies die Herr«: Pastor Brussig au» Garsebach, Realschuloberlehrer Stolze au» DreSdm und Pastor Leuschel au» König-Hain bei Mittweida, die iw der angegebenen Reihenfolge am 9., 16. und 23. August ihre Gastpredigt halten sollen. Elstra, 23. Juli. Festnahme von Brandstiftern. Am 28. Februar 1908 brannte ein leerstehendes Wohnhaus, dem Rittergutsbesitzer Wehle in Bocka gehörig, vollständig nieder, wodurch ein Schaden von 2000 Mark verursacht wurde. Jetzt ist eS der Landgendarmerie gelungen, die Brandstifter in den Personen deS Zimmermann» Sauer in Burkau und de» Gefreiten Krüger des Infanterie- Regiments Nr. 103 festzustrllen. Bestie haben die Brand stiftung angeblich auf Anstiftung deS Besitzer» W.. ausgeführt. Sie wurden alle drei festgenommen und Krüger beim Gericht dec 3. Division Nr. 32 in Bautzen, Sauer beim Amtsgericht Bischofswerda und Wehle beim Amtsgericht Kamenz eingeliefert. Kamenz, 23. Juli. Ei« außergewöhnlich große» un schwere» Schwei« wurde von Herrn Fleischermeister Kurt Stiefler geschlachtet. ES konnte das stattliche Gewicht von über 6 Zentnern austveisen. Das Riesenexemplar stammt, aus den Stallungen des Rittergutes Brauna. Au» der A«t»hauptmauuschaft Löbau. Neugersdorf, 23. Juli. Eine Glei»anlagrn-Erweitern«s auf dem hiesigen Bahnhof, der erst vor einigen Jahren gänzlich umaebaut wurde, findet demnächst wieder statt. Bon dem Eisenbahnbauamt Ebersbach werden bereit» die be treffenden Erd-, Mauerwerk»- und vberbauarbeiten hierzu öffentlich ausgeschrieben. Danach handelt e» sich um 990 Kubikmeter Massenbewegung, 440 Quadratmeter Eraßen- und Rampenbefrstigung, 70 Kubikmeter Bruchsteinmauer werk, 100 Meter Rohrschleusen, 350 Meter GleiSabbruch und um Herstellung von 560 Meter Gleis und 11 Weichen. Au» der Amtshauptmamlsihaft Zittau. Seifhennersdorf, 23. Juli, verhaftet und in» Groß schönauer Amtsgericht eiuaeliesect wurde durch di« hiesige Gendarmerie ein Farbenreisender au» Warnsdorf i. B., der seit vorigem Freitag in einem hiesigen Hotel wohnte und sich dort aut verpflegen ließ. Jetzt stellte e» sich heraus, daß der Mann völlig mittellos war und sich obne Be zahlung seiner Zeche entfernen wollte. Al» er bei seiner Flucht von einem Angestellten de» Hotel» angehalten wurde.