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161L ' Rr. 161. Der Sächfische Erzähler. Sette 7. Insbesondere ! 50 000 revo- ritte chinesische ere Freiwillige w knegerischen LSftschlftRhrt. Tödlicher Unfell bei der Landung ein« italienische« MilitiirlnstschiffeS. WS das lenkbare Luftschiff „P 5« in Udine landen wollte, wurde eS plötzlich von einem heftigen Windstoß wieder fortgerissen. Bon zehn Kavalleristen, die daS Luftschiff hielten, ließen neun die Taue los, während einer in eine Höhe von 180 Meter mit fortgeführt wurde, aus der er herabstürzte. Er blieb tot liegen. Das Luftschiff könnte darauf landen, ohne eine Beschädigung erlitten zu Hoben. angerichtet haben. Besonders stark hauste daS Unwetter in der Gegend von Villingen, wo gestern früh ein wolkenbruch artiger Regen die Mesen und Felder weithin unter Wasser setzte. Der Schaden an Früchten ist bedeutend. Eta brennender Kirchturm. Bozru, 14. Juli. Der Blitz schlug in eine einzelstebcnse Kirche bei Bozen ein. Der Turm brannte. Zwei Personen wurden schwer verletzt. Unwetter i« der Schweiz. Basel, 14. Juli. In der Nacht gingen in der Ost- und Nordost-Schweiz schwere Gewitter nieder, die das ganze Bo densee-Gebiet mit wollenbruchartigem Regen heimsuchten. Erdrutsche und ein Brückeneinsturz zerstörten das Gleis der Appenzeller Bahn bei Herisau. Sieben Touristen im Gchaeesturm umgekomme«. Innsbruck, 14. Juli. Am Großvenediger, in der Nähe des Sulzbachtals, fanden auf der Seite gegen Windischma- tcei Bergsteiger die Leichen von vier Touristen auf, die an scheinend in einen Schneesturm geraten und dabei umgekom- wen sind. Eine BergungS-Expedition ist abgegangen. Nach einer weiteren Meldung hat diese Expedition noch drei wei tere Leichen gesichtet, so daß sieben Touristen ums Leben ge kommen sind. Einzelheiten fehlen noch. r«t«Schro»tt. Schwere UuwetterschSde«. Frankfurt a. M., 13. Juli. NaAnittag trat ein schweres Unwetter mit Hagel in der Größe von Taubeneiern auf. Die Wassermassen drangen in den tiefgelegenen Stadtteilen in die Läden ein und richteten bedeutenden Schaden an. Durch die offenstehenden Fenster ist der Regen in die Wohnungen einzedrungen. Zahlreiche Decken wurden durchweicht und mehrere Personen leicht verletzt, — Wie weiter gemeldet wird, flüchtete der Polizeiwachtmeister Scheib mit seinen Kindern bei dem Unwetter in ein Gartenhäuschen. Der Blitz schlug in einen Birnbaum und sprang in das Garten- häuSchen über. Dabei wurden der 14jährige Sohn und die 12jährige Tochter des Polizeiwachtmeisters getötet. Er selbst wurde bewußtlos, erholte sich jedoch bald wieder. Unwetter im Schwarzwald. .Karlsruhe, 14. Juli. Zahlreiche zum Teil sehr heftige Unwetter gingen vorgestern und gestern über weite Gebiete -ÄS Schwarzwcckdes nieder, die durch Blitzschläge, Sturm, wolkenbruchartige Regen und Hagelschlag großen Schaden »er. Zwei ge- »gereist waren, hiesigen Neu- nmen, als sie sitze fanden sich t. Durch die- Polizei werden Herr aufgeklärt, kirrer der Fest- d. I. in einem Seldschrank er- ick. Zwischen N sogenannten utomobilunfall Fahrzeug ge- äsen sollte die jedessen waren schob am hin- irzeug zurück, - lhauffeur mit tter. Die Hie vei Gewittern ledergegangene itet war. Ein id und äscherte an der Nord ausgerüsteten Nordpol-Expe- men russischen oll, nimm» der Lennhardt als mter Schlosser «tschen Marine jetzt auf weh- mmen. tädtischen Kol- ensteuer. wrch einen ju- MeinSberg die n. Die Frau hren Tod Her ¬ gel., Die re« fahre», da an mit vorläufig Der Stadt« >r ur ergreifen, )Gnung« be- geplautt Neu ¬ haut« umgehend zu melden, damtt auf sie Rücksicht ge« nommen werden kann. — Im KaserarngelLnde herrscht emsige Tätigkeit. Etwa 1b Gebäude sind im Bau begriff« und geh« -nm Teil der Vollendung entgegen. Die gesamt« Kasernenanlag, für di« Trainabteilung und die Unteroffiziers, schule mit dem Lazarett wird zu einem schön« modernen Stadtteil. Di« 4. Traineskadron wird am 1. Oktober aü» d« Hochvarte in da» neue Mannschaft-Hau- übersiedeln. Oelsnitz (i. Trzgeb), 14- Juli. Da» Hoirrratsest. Da» Heimatfest nahm ein« prachtvoll« Verlauf. Am Sonnabend wurden in fünf Sälen Komerse abgehalttn. Den stärkst« Besuch wie» der große Rat»k«llersaal auf. der die viel« Kommersteilnehmer kaum fass« konnte. Di« Fest ansprache hielt Semeindevorstand Kammerrat Beck. Einen besonderen Anziehungspunkt hatte dieser Kammer» durch die erstmalige Aufführung d«S von Schuldirektor Kittel versaßt« FestspirÜ »Im Wechsel der Zeit«-. Der Sonntag brachte früh fünf Uhr dm Weckruf, In der acht« Stund« sand «ine Gedächtnisfeier auf dem Kirchhof statt. Ein ehemaliger Oettnitzer, Pastor Bachmann aus Schönefeld bei Leipzig hielt die GedächtniSansprache. Hierauf sand ein Festgotte«- " itt. Auf dem Rathau-platz hatte sich mittlerweile dienst statt. Auf dem Ratbau-platz hatte sich mittlerweile «ine virrhundertküpfige Menschenmenge angesammelt, die der Brunnenweihe beüoohnen wollte. Em ehemaliger Oel-nitzer hat dm Brunn« gestiftet. In den Mittagsstunden fand dann «in Kmdertrachtensestzug statt. Besonderes Interesse wurde auf dem Festplatz dem künstlich errichteten Bergwerk -«Widmet, da» ein« Kostenaufwand von über 30 000 Mark verursacht hat. Am Montag fanden Besichtigungen statt und am Abmd ein Lampioumnzug mit anschließendem Feuerwerk. — Beim Bade« ertrunken. Au» Tiegenhof (Westpr.) wird gemeldet: Bei dem Versuch, ihre beiden neun« und zwölfjährigen Söhne zu retten, welche beim Baden in der Weichsel in die Strömung gerieten, ertrank die BesitzerSfrau Zieste, Groß-Schöneberg an der Weichsel mit ihr« beiden Kindern. — Weiter wird un» au» Emmerich am Niederrhein berichtet: Am Sonntag nachmittag sind hier beim Bad« fünf Personen ertrunken. — Ei« Schulkind ermordet. Die elfjährige Martha Wecker au« Bergstedt wurde am Sonntag von ihrem Vater nach Poppmbüttel (Kr. Stormarn) geschickt, um au» der dortigen Apotheke Medizin zu holen. - Als da- Kind um 3 Uhr nachmittag» noch nicht zurückgekehrt war, forscht« die Eltern nach dem Verbleib; abends fand der Vater selbst sein Kind in einem Kornfeld. Dem Kinde war die Kehle durchschnitten und Gesicht, sowie Kleidung mit Blut besudelt, so daß anzunehmen ist, daß auch der Mörder blutbespritzt ist. Auf die Spur gesetzte Polizeihunde versagt«, da die heiße Witterung die Spur verwischt hat. — Masseuerkraukuugen «ach dem Genuß von der- d»rbe»em Fleisch. In Oberlind (S.-Meiningen) sind ver mutlich infolge Genusses schlechten Fleisches 200 Person« schwer erkrankt. Bis jetzt ist eine Person gestorben; bei mehrer« scheint die Erkrankung lebensgefährlich zu sein. — Nu verschwundener Kassierer. Der Kassenbote der Budapester Filiale der Versicherungsgesellschaft „Mu tual- in New Nork namens Isaak Dörfler ist flüchtig ge« Word«. Nach seinem Verschwind« wurden Fehlbeträge von etwa 100000Mk.sestgestellt. Trotz eifrigster Nachforschung« ist eS noch nicht gelungen, die Spur Dörfler« zu finden. — Reue Frevel der euglischeu Wahlfurieu. Sonn tag abmd wurde, wie bereits gestern gemeldet, nach dem Gottesdienst in der Kirche von St. JohnS im hiesigen Westminsterstadtteil eine Bombe mit brennendem Zünder unter einer Bank gefunden. Die Frau, die in dem Kuchen- stuhl dort gesessen und die Kirche bereits verlassen hatte, konnte noch verhaftet werd«. Die Bombe wurde von dem Geistlich« ausgenommen und in» Wasser gelegt. Sie bestand aus einer Blechbüchse mit einer Menge Schießpulver and tel zum Deut- »ergnügter ge- Ls« sich heute zeigt. e er dazu ge- egleiten, aber elt. Er hatte aber die alle len Gast habe« »gekehrt. Da ehmeS Gefühl enschaft zu ge- mit dm brei te Friesenhaus Empfindung. Vetter schickte, irde nicht dem inen schwarzen und diese Ge- einmal sein id, entschieden, syrta H^berg Wetter würde verfaßte eine n nichtSsagen- recte, daß da» inlich in ihrer n einen Boten > Hau» Mira- gezögert, den tel, dm Süd- tropfte, tief in stolz un- hoch lich auf seiner mr die steile »schritten, und hier stand er nun und suchte die hellblaue Fahne mit der weißen Inschrift: „Strandräuber." Nein er suchte sie nicht. Er wollte sie gar nicht sehen. Wer weiß, ob Syrtas Burg nicht auch längst von der Flut zerstört war. Fräulein von Haßberg war gewiß nicht ge kommen, ihre Sandburg gegen die Wellen zu verteidigen. Sie lag jetzt sicherlich in der schönen großen Halle von Mira mar in einem Schaukelstuhl, nippte an ihrem Tee, flirtete mit den windigen Leutnants, vielleicht gar mit Eckarts- Hausen und dem schmachtend« Pianisten oder ließ sich von Oberleutnant Ullinger, dem kühnen Lustschiffer, mit bren nenden Lugen bewundern. Sie lächelte süß und nickte einem jeden strahlend zu und hatte ihn und seine Bilder längst vergessen. Ungeduldig stampfte Bünaus Fuß den Boden während sein Auge suchend den Strand überflog. Eine große Anzahl Burgen war von der Flut zerstört. Wer seine Fahnen nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht, -em hatte sie der Sturm entführt. Bünau sah mit halbem Lächeln manch stolzen Mast zu- fammensinken. So verschwanden soeben „BanderbildS Erben" im Meer. Ihnen folgten die „Heinzelmännchen" und die „Villa Faulenza", die gleich „Onkel Hugo" mit sich riß. Eine andere Fahne, die launig verkündete „Still, Vater grübelt", wollte der Stille um Vater» Ruheplatz ein gewalt sames Ende bereiten, denn sie neigte sich mit einem jähen Ruck den tobenden Wellen zu und ncchm gleich daS süße „LUimäuschen" mit sich und auch die Fahne von „S. M. Hyäne", die den Offizier« de» großen Vermessungsschiffes in der Munkmarscher Reede gehörte. Baron Bünau sah da» alle» mit einer fast quälenden Deutlichkeit sich abspielen und doch fühlte er sein Herz in rasend« Schlägen klopfen, während sein Auge die lichtblaue Fahne suchte, die ihm Syrta von Haßberg al» Wahrzeichen angegeben. Endlich! Bünau» Augen leuchtet« auf. Da war sie. Wie hatte er nur die hohe Saiwburg, die »Veit über die an deren ihrer Umgebung hinwvgragte, übersehen Kinnen? Zögern-, und doch wie von einer inneren Rächt ge- trieben, eilte er die Wandelbahn entlang, dorthin, wo die Raue Fahne mit der weißen Inschrift: „Strandräuber" winkte. Der Reg« hatte nachgelassen, aber der Wind peitschte die schwarzen Wogen hochauf und warf sie mit wildem Kla gen auf den Strand. ... . >.j, < j MMMW Weder stand Hasso von Bünau still. Auf dem Wall der Strandräuber-Burg stand Syrta Haßberg und spähte über das Meer. Noch bot der Burgwall -en Wogen Trotz. Stolz und fest war sie aufgebaut, die Strandfeste, das mußte Bünau, der sonst immer nur ein mitleidiges Lächeln für diese Spielerei gehabt, gesteh«. Der hohe Burgwall, zu dem eine breite Treppe aus Schiffsplanken emporführte, war von einer wunderlichen Einfassung aus Schiffsttünunern aller Art umrahmt. Schiffsmasten, zerrissene Segel, Netze und hundert Kleinig keiten, wie sie der Sturm auf den Strand wirst, war« in malerischer Anordnung darin aufgespeichert. Hier eine Flaschenpost, die erzählte von verzweifelter Herzensnot und dem letzten Weheschrei eines Verlorenen. Dort eine Puppe, die Kinderhand fest anS Herz gedrückt, ehe die Woge die Sinkenden und sie herniederzog« in den Grund. Und wie Rührung kam es plötzlich über Bünau. Nein, daS Mädchen da auf dem Söller, das dem verlassenen „Strandgut" Heimatsrechte gab, das konnte nicht das leicht fertige, ewig tändelnde Geschöpf sein, für das Syrta von Haßberg im Allgemeinen galt. Wie stolz sie dastand, und wie fest in dem tobenden Sturm. Der Südwester von gelbem Leder hing ihr tief in daS braune Gesicht, und der gelbe Oelrock schmiegte sich eng um die schlanke Gestatt, die jetzt schnell zum Spaten griff und eifrig Sand zu schaufeln begann. Im Augenblick hatte Bünau die Treppe erreicht. Fast atemlos war er durch den hohen, feuchten Dünensand ge hastet. DaS junge Mädchen sah kaum auf, als er sie begrüßte und schaufelte gleichmütig fort. Befremdet, mit finsteren Augen, sah Hasso ihr zu. „Sie sollten sich nützlich mach«, Baron," rief sie über die Schulter zurück, in kühnen Bog« den schwer«. Sand mit der Schaufel in die Höhe werfend, „seh« Sie denn nicht, daß meine Burg in Gefahr ist?" „Was schadet da»?" gab Bünau achselzuckend zurück. „Was heute sinkt, wird morgen wieder aufgebaut. Sie kön- nen die Burg doch nicht gegen die anstürmenden Wellen hatten, gnädige» Fräulein." „DaS werden »vir schon seh«, Vorwärts, Baron. Faul pelze kann ich hier nicht gebrauchen." Ohne Umstände drückte sie ihm eine Schaufel in die Hand. . ' . 161«. " - - M H Unschlüssig stand der große, breitschultrige Mann, dis Lippen fest aufeinändergepreßt und blickte mißgestimmt vor sich hin. Das fehlte auch noch, sich von der Kleinen da komman dieren zu lassen die zu seinem Aerger keinen anderen Ge danken zu haben schien als ihre Burg. Was hatte er denn eigentlich von dieser Zusammen kunft gehofft, daß er sich so enttäuscht fühlte? Ein tändelndes Geplänkel, ein« leichten Flirt, oder ein traumhaft süßes, geheimnisvolles Neigen von Herzen zum Herzen? Und nun konnte er hier stehen und San schippen. An die Bilder schien die Kleine gar nicht mehr zu denken. Jetzt richtete sie ihr glühendes Gesicht wieder empor, unr ein« Augenblick Atem zu schöpfen. Beide Hände auf den Spaten gestützt, und das runde Kinn tief auf die Hände geneigt stand sie da und schaute Bünau belustigt an. Er fühlte sich ganz gefangen von dem süßen, reizvollen, mutwilligen Bubengesicht unter dem großen Südwester, an dem noch leuchtende Regenttopfen hingen. „Das muß ich sagen, Baron Bünau, Sie bewähren sich glänzend," neckte sie. „Anstatt mir beizustehen in meiner Not, mach« Sie ein Gesicht- als wollt« Sie mich fressen. Wenn Sie Nicht gleich arbeit«, dann sperre ich Sie da in das „Junggesellenheim"" — sie zeigte auf eine Nachbar burg, die nebst ihrer Fahne bisher den Element« getrotzt hatte — „öffne ich hier ün klein wenig den Wall, dann Müs sen Sie in Ihrem Junggesellenheim rettungslos urnkom- men, denn im Nu ist es voll Wasser." „Sie sind grausam, Gnädigste." „Strandräuber können Nicht rücksichtsvoll vorgehen. Wollen Sie, oder wollen Sie Nicht?" „Ja doch," lachte er wider Willen belustigt auf, du Syrta schon wieder bei der Arbeit war, und d« Spat« er greifend, begann auch er mit einem Eifer Sand zu schippen, al» bekäme er nach Mete« bezahlt. Sine Weile arbeiteten sie so schweigend nebeneinander. Welch eigentümliches Gefühl, hier nÄen dem kindlichen Mädchen gegen die wütend« WÄlen zu kämpf«. We oft hatte Hasso über solche Spielerei gelächelt, jetzt aber hatte er plötzlich die Empfindung, al» kämpfe man um sein Eigen tum, um sein ureigenste» Selbst. sFortsetzung folgte W - Vrmtes Allerlei. I« welchem Zeitalter lebe« wir? Ellen Key sagt: im Zeitalter des Kindes, Anna von Suttner sagte: im Zeitalter des Friedensgedankens; nach Wilhelm Ostwald leben wir im Zeitalter des Monismus, nach Walter Rathenau in dem des Mechanismus. Wenn stolz und majestätisch, mit dec Kraft eines Riesen und mit der Sicherheit eines Unüber windlich«, die Kolosse „Imperator" und „Vaterland" den Ozean furchen, so leben wir im Zeitalter -es Verkehrs; wenn hingegen „Zeppelin" oder „Parseval" sich strahlend in Aetherbläue erhebt, so leben wir im Zeitalter der Lust- eroberung. Erblicken wir die Riesenwerke aufgespeicherter Menschenkraft, die Wahrzeichen menschlichen Schaffens, so wissen wir, daß wir im Zeitalter technischer Errungenschaf, ten und kulturellen Fortschritts leben. Männer mit emsi gem Forschersinn versichern uns, daß es ein Zeitalter der naturwissenschaftlichen Erkenntnis sei, und Leute, die in Dämmerungen schwimmen, schwören hoch und heilig, daß wir in einem Zeitalter mystischer Strömungen leben. Zu gleicher Zeit leb« wir aber auch in einem Zeitalter der so- einem Zeitzünder, der da« Pulver nach etwa einer Stunde zur Explosion gebracht hätte. Weitere Attentate werden auch . au« dm Provinzen gemeldet: Al» am Sonntag em Zug durch den Bahnhof Galloway (Schottland) fuhr, explodierte der Inhalt eine» Postbeutel- und setzt« sech» andere Post- beutel in Brand. Per Postbeamte, der mit dem Sortieren der Briefe beschäftigt war, erlitt schwere Brandwunden an den Händen. Er warf den brennenden Beutel auf dm Bahnsteig. Man fand darin eine Flasche mit einer Explosiv flüssigkeit nebst Zünder. Dieser Frevel wird auf ein Atten tat der Suffragetten zurückgeführt. Diese hohen auch dm Bahnhof von Blaby vollständig eingeäfchert. Mack fand Suffragettenschriftstücke, Damenhandschuhe und eine Flasche mit Petroleum nahe der Brandstätte. — Die Führerin der Wahlweiber Miß Pankhurst wurde au- dem Gefängnis ent lassen, in das sie am Mittwoch eingeliefert worden war. ES ist das achte Mal, daß sie aus dem Gefängnis »sicher «Hassen wird, seitdem sie zu drei Jahr« Zuchthaus ver urteilt wurde. Auch die Stimmrechtlerin Anny Wheeler, die wmm absichtlicher Zerstörung eines Bilde- im Gefäng nis saß, wurde, nachdem sie eine Zeitlang gewaltsam ernährt worden war, mtlass«. — Ein großer Teil der russische« Er«te vernichtet. AuS Petersburg wird gemeldet: An der hiesig« Getreide börse hält man nach den letzten Saatenstandsberichten eine große Mißernte für unausbleiblich. Letzthin versprach noch Sibirien eine gute Ernte, aber jetzt besteht auch diese nicht mehr. In 24 Gouvernements hat die Dürre Getreide und Futter in großer Mmge versengt und in 13 Gouverne ments wurden über eine Million Deßjätinen Getreide vom Hagel vernichtet. In den südlichen Gouvernements wurden 360 000 Deßjätinen Getreide von den Insekten aufgesreffen. Im Kaukasus haben Feldmäuse einen ungeheueren Schad« angerichtet. Die Getreidefelder Rußlands bieten ein trost loses Bild. — Versuche mit unterirdischen Minen. In Reim» (Frankreich) erlogen bei Versuchen mit unterirdischen Minen im Fort von Wstry lös-Reims zwei Soldaten giftigen Gasen, während drei schwer erkrankten. — Eine verhängnisvolle Säbrlmensur wurde in Mar burg cmsgefochten. Einem Studenten wurde durch einen Hieb die Halsschlagader durchgeschlagen. Da sachgemäße Hilfe nicht gleich zur Stelle war, verblutete der Getroffene.