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»er Sächsisch« «nthler. Seite «. «un uns was Die Geschworenen fa lässigen vrandsti Monaten Gefängnis hast wurden auf die schi ebenste bedauert werden. Nur kurzsichtige und im Par teiinteresse sich völlig verlierende Politiker können über sol che, dem Zentrum von Nom aus bereitete Schwierigkeiten kleinliche Schadenfreude äußern. Im letzten Grunde stehen dabei nicht konfessionelle oder Parteiinteressen, sondern all gemein deutsche Interessen auf dem Spiele." Dresden, 9. Juli. Der König ist heute früh 7 Uhr 52 Minuten in Begleitung des Generaladjutanten Generalleut nant von Tettenborn und des Hauptmanns von Schweinitz mittels Sonderzuges nach Lichtenberg abgereist, von wo er aber durch die eingeleitet« Untersuchung dem Vorfall ein? andere Deutung gegeben. Man berichtet uns hierüber: Der Unglücksfall, der sich im Erbgericht zu Langenstrisgis durch unbefugten Gebrauch eines Jagdgewehres ereignet hat, ist noch nicht aufgeklärt. GS ist aber festgestellt, daß der Knecht Merkel von den Mägden gehänselt worden ist und deshalb in Erregung sich befand. Eh« er das Gewehr ergriff und das asss Böhmen gebürtige Dienstmädchen erschoß, hatte er das Mädchen schon mit einer irdenen Bierflasche schlagen wol len. Der Knecht ist verhaftet worden. Lungkwitz, bei Kreischa, S. Juli. Vorgestern abend in der 10. Stunde geriet die Häntzschelsche Schneidemühle in Brand und wurde vollständig ein Raub der Flammen. DaS ölte Gebäude brannte sofort über und über, außerdem sind auch noch verschiedene Holzvorräte mit verbrannt. Zwickau, 9. Juli. Reiche Stiftung. Sin ungenannt blei- ben wollender Mitbürger hat der Stadtgemeinde die Sum me von 45 000 für gemeinnützige Zwecke zur steten Verfü gung gestellt. de» Gerichtefaal. * Der Redakteur der „Zittauer Volkszeitung" ist wieder einmal wegen Beleidigung verurteilt worden. Aus Bautzen wird uns gemeldet: Dom Schöffengericht wurde der Verant wortliche Redakteur der sozialdemokratischen „Zittauer Volkszeitung" Smil Rauch zu 400 Mark Geldstrafe oder 40 Tagen Gefängnis, sowie -um Tragen sämtlicher Kosten verurteilt wegen Beleidigung des Schriftsteller-, kon servativen Parteisekretärs für die Lausitz, Hugo Kretzsch - mar, Dresden. „Ach, Papa, Papa!" schrie plötzlich Klein-Alit, sich los- reißend und mit ausgebreiteten Armen einekn Manne ent- gegenfliegend, der in dunkelblauem, leichten Jacketumzug und dunkelblauer Mütze von der Kurhaus-Strandhalle her durch das Gewühl der Spaziergänger, die sich vor dem Mu sikpavillon angesammelt hatten, auf das Paar zuschritt. Baron von Schollern fing Alix lachend in seinen- Ar men auf, und das Kind auf -em Arm, das seine Keinen Ar me zärtlich um des Vaters Hals legte, stand er jetzt vor sei ner Frau und Baron Bünau, und sagte, wie es Bünau schien, mit leichter Ironie: „Na, ist die Dreieinigkeit nicht beisammen? Wo hast du denn den Jungen gelassen, Imogen?" „Er will den Prinzen Oskar für die Segelfahrt auffor dern, Wolf. Du weißt, der Prinz wollte schon so lange mit uns segeln." Baron v. Schollern ließ das Kind zur Erde gleiten und reichte Bünau die Hand. Seine imponierende Gestalt neigte sich verbindlich. In seinem von -er Sonne gebräunten Gesicht blitzten ein paar lebhafte, etwas tiefliegende, graue Augen, die Bü nau seltsam unbekannt und dabei so vielsagend anmuteten, als hätte sie ihm etwas unsagbar Geheimnisvolles zu kün den. Ein dunkler, kur-geschnittener Schnurrbart beschattete leicht einen sehr energischen Mund. In auffallendem Wi derspruch -u dem dunklen Bart und den tief dunklen, buschi gen Augenbrauen, stand das kur-geschnittene, weiße Haar über dem noch jugendstischen Antlitz. Bünau machte, wie auch schon früher, wieder die Beo bachtung, daß Baron von Schollern nicht nur ein schr gut aussehender, interessanter Mann, sondern auch eine mar kante Persönlichkeit sei. Es war eigentlich gar kein Wunder, daß Imogen ihn über diesen Mann vergessen hatte. „Ich hoffe, Baron, Sie segeln gleichfalls mit". Meinte Wolf von Schollern liebenswürdig. „Sie glauben nicht, wie gut eS tut, über das stürmende Meer zu steuern und Sieger zu bleiben, wenn der Sturm heult, daS Boot ächzt und die Masten krachen." „Na, ich denke, ich ziche eine ruhige Fahrt vor, ohne Sturm und ohne Aufregung. Leider bin ich heute, wie ich schon Ihrer Frau Gemahlin sagte, nicht mehr frei. Aber wenn Sie mich ein anderes Mal mitnehmen wollen?" (Fortsetzung stkgH „Wer war vernünftige Mama?" fragte das Kind das was Gutes." Berlin, 9. Juli. < auf dem Grundstück der Lichtenberg wurde »och Todesopfer erhöht sich verletzt, darunter eine ß häufiger porkommenden Boß. Ztg. behördlicherst suchung angeordnet wor * Sine Rnbenmt nm A. Mai die ver« Boggardt wegen Kö Jahren Zuchthaus m teilt. Die Angeklagt bis 1914 fortgesetzt i allein oder gemeinschi boshaft gemiWmdeli letzungen erlag. Die dem Knaben am 23. sie nach Hause kam, s wahr, daß ihr Sohn s die Tür zugeschlossen Die Angeklagte warf ster ihren Pantoffel r Oberlichtfenster und s sichen Knaben ein, bst die Angeklagte Revific ber, daß der Vorsitz« Hauptverhandlung riö dadurch geschaffenen 1 hingewiesen habe. Jr richt führte der Reich! isi7 nicht zum Nachteil r«r Hinweis nicht erf kannte sodann auf Bei — Hochwasser am artigen Regengüsse ist Der Konstanzer Pegel stehen weite Landstrecken große Wassermassen füh nahegerückt. — Unwetter in T besonders daS Weinbaug Meran ging am DienSt Hagelschlägen nieder. I gesamte Weinernte Vern ist sie aussichtslos, da * Ein Taubstummer als Brandstifter. Dor dem Schwurgericht in Bautzen stand der 27jährige ledige Tischler Max Walter aus Löwitz in Oberschlesien zuletzt in Großröhrsdorf in Arbeit, wegen vorsätzlicher Brandstiftung. In der Verhandlung wurde folgender Sach verhalt festgestellt: Walter wohnte seit dem 24. Januar bei dem Stellmachermeister Bruno Schöne- in einer Stube des ersten Stockwerkes. In fünf anderen Zimmern wohnten noch andere unverheiratete Arbeiter und ein Sohn Schöne'», fer ner die Fabrikarbeiterin Klatsche und außer Schöne'- noch eine Familie Schurig. Nach dem Boden des Hause», der eine Rumpelkammer enthielt und sonst zum großen Teil mit Heu und Stroh gefüllt war, führte eine Holztreppe. Walter ar beitete bis zum 4. Mai in einer Fabrik in Großröhrsdorf. Am Dormittag dieses Tages war er dort von dem Werkfüh rer getadell worden und hatte deshalb seine Arbeitsstelle ver. lassen. Er wollte sich in Radeberg Arbeit suchen und auf dem Fahrrade Schöne's dahin fahren. Schöne überließ ihm aber das Fahrrad nicht. Walter ging daher zu Fuß dahin. Aus Aerger, daß er bei der Firma Eschebach nicht angenom men wurde, betrank er sich mit böhmischen Bier und Rum und kam abends gegen 9 Uhr wieder nach Großröhrsdorf zu rück. Hier versuchte er um diese Zeit noch von seinem frühe ren ArbeitgÄer ein ArbeitSzeugniS zu erlangen, wurde icher abgewiesen. Nach ZAO Uhr kam er noch angetninkeff ^za Schöne. Ueber fein Verhalten bis zum Ausbruch des Feuer machte Walter folgende Angaben: Er habe, nachdem er sich Streichhölzer geholt, in seiner Kammer eine an der Hotz- d«ke hängende Lampe angebrannt. Während er s«h auSge- zogen, habe die Lampe aus dem Zylinder „geblockt", er hcwe sie dann eingedreht, ausgelöscht und sich niedergelegt. Als er später geweckt worden sei, habe eS schon auf dem Boden gebrannt. Er habe daS Feuer nicht angelegt. Auch durch die Zeugenvernehmung konnte nicht einwandfrei festg^stellt werden, daß Walter den Brand vorsätzlich angestistet HÄ, Das ist vollommen auch unsere Ansicht. Wir könnten noch hinzufügen: nicht bloß vom deutsch-nationalen Stand- punkt aus, sondern auch von dem der evangelischen Kirche wäre eS mit Freuden zu begrüßen wenn in den christlichen Gewerkschaften evangelische und katholische Arbeiter — un gestört durch intransigente Einflüsse „jenseits der Berge" — einträchtig mit einander wirken könnten, gegenüber dem gemeinsamen Feind, der internattonalen und christuShassen- den Sozialdemokratie." Licht. Ein Schauern wars und Glänzen wie von leuchten den Opalen und Hasso dachte, daß da unter den schimmern den Wellentälern dunkel das Verderben drohte. „Ich hätte so gern von Ihnen gehört, Baronin," nahm er gepreßt das Wort, „daß Sie glücklich sind, daß das Opfer nicht umsonst gebracht wurde." „Glücklich, was gehört zum Glück? Nur die Dummen sind glücklich. Menschen, die nicht das fieberheiße Heimver langen kennen, nach etwas Unsagbarem, Großem, Unend lichem, die wunschlos ihre Straße ziehen, und die Hand küs sen, die sie schlägt." „Wie arm an Glück müssen Sie sein, Imogen, wenn Sie es so definieren. Nein, das Glück naht sich uns dann -och in etwas anderer Gestalt, als Sie meinen." „Ja, voll Rauschgold und Flitter," lachte die schöne Frau hart auf. „Ich kenne Ihre Ansichten darüber zur Genüge." „Nicht so, Baronin. Es gibt auch ein stilles Genügen, eine Abgeklärtheit, die wirklich nicht Dummheit zu sein braucht, wenn wir erkennen, wie schal unser Leben ist mit seinem Drängen und Hasten." „Also wunschlos sein, das nennen Sie Glück?" „Jedenfalls trägt Wunschlosigkeit viel dazu bei, die Glückseligkeit zu erhalten." „Ich danke für dieses hausbackene Glück! Un sprachen Sie von Opfern? Wer brachte Opfer? Ich? täuschen sich, bester Freund. Ich fand ja alle», was ich in meiner Ehe erwartete, Reichtum, Macht, sogar Liebe." „Und doch sind Sie so leidverloren, Imogen, -aß ich weinen könnte, wenn ich in Ihre Augen blicke." Ein gequälter Blick traf -en Baron, dann aber irrte ein stolzes, selbstbewußtes Lächeln um die roten Frauenlip pen, als sie, wie in scheuer Hast, entgegnete: „Mr wollen doch nicht sentimental werden, Baron. Ich bitte Sie, zwei junge Menschenkinder wie wir damals? Sie ein mittelloser, junger Offizier, und ich ein armes Mädel, ohne Aussicht, je die Kaution aufbringen zu können. War es nicht daS richtige, daß wir uns kennten?" „Ich hätte ausgehalten", gab Bünau zurück, „aber Ihnen, Imogen, graute vor der langen Wartezeit und vor einem Leben voller Einschränkungen und Entbehrungen." „Die das Grab der Liebe bedeuten. Sie haben recht, ich wäre zu Grunde gegangen in der Enge häuslicher Der- hältnisse." . . . . . — „Es kann auch ost etwas sehr Törichtes sein", gab Imo gen mit bitterem Lächeln zurück, fester die Hand ihres Kin des fassend. „Haben Sie niemals bereut, Imogen", fragte Bünau dringlich, seine dunklen Augen fest in die ihren senkend, „als Sie bald nach Ihrer Verheiratung hörten, daß ich durch den unglücklichen Sturz meines Vetters, bei einem seiner tollen Ritte, Erbe des Majorats geworden? Eine Möglichkeit, an die niemand gedacht, die aber mit einem Schlage alle Hin dernisse -wischen uns hinweggeräumt hätte?" „Sie fragen viel, Baron, Sie vergessen aber, daß ich da mals bereits verheiratet war, und mein kleiner Hasso schon geboren." „Deinen Namen hab' ich ihm gegeben", zog es durch Baron BünauS Seele, und eine heiße Glutwelle flutete wie ein Schlag durch sein Herz." „Der Junge macht Ihnen Freude", lenke er müh sam ab. „Er ist mein ganzes Glück! Er wird auf Wunsch mei nes Mannes, leider, im Lichtenfelder Kadettenhause erzo gen. Man Mann legt sich selber dadurch große Opfer auf. daß er den Jungen nur zu den Ferien sicht, aber da Hasso doch Offizier werden will, und wir beide leider zu nachsich tige Eltern sind, hatten wir die strenge Otdnung und Zucht im Kadettenhaus für den wilden Jungen sehr heilsam, und haben ihn schweren Herzens hergegeben. Weshalb sehen Sie mich so eigen an. Sie hätten das Wohl nicht getan?' „Ohne besonders zwingende Gründe gewiß nicht." Imogen senke verwirrt die dunklen Wimpern. Der Mann dort, den sie einst geliebt, der sollte nicht in ihrer Seele lesen. Die Emsturz-Ka! Ein folgenschwere gemeldet, am Mittwoc viertel in Stralau-Rui bremsen-Aftiengesellscha Hofftroße hatte die Knoi vergrößert und in ei, Lagerarbeiten anfertige Aufträgen einaetreten wie Eisenbahnluftdruck Stock untergebracht n . . der. Fus Metern Länge und für Essenkörper durchschlüge Krach bi- in den Keller mit in die Tiefe reiher massen, da- von der 1 besorgt wurde, war mii weitere Einstürze zu b, mittag» konnten die Reti die s-rmsich aus den ! oder duvch Sauerstoffgek Die Kunde von dem U Aufregung hervor, da, beschäftigt werden und waren. Tausende von gelände, das von der H „Und Sie gaben mich unbedenklich auf, während mein Herz blutige Tränen weinte, und reichten lächelnd dem rei chen Manne die Hand, der Ihnen ein Leben im Luxus und Glanz ermöglichte." Finster runzelten sich die dunklen Brauen -er schönen Frau. „Ob es lächelnd geschah," entgegnete sie leichthin, „wol len wir unerörtert lassen, lieber Bünau. Daß es geschah, ist nicht abzuleugnen. Ich hoffe aber. Sie zürnen mir nicht mehr, weil ich damals die Vernünftigere von uns beiden war." -Ä/ES/ / 0>/- feine LandeSreise im Bezirk -er Amtshauptmannschaft Frei berg ansteten wird. Dio Rückkehr nach Wachwitz erfolg am Abend mittels Automobil. Dresden, 9. Juli. Sine kriegsmäßige Ballouverfolgung mit Beteiligung von Kraftwqgen, Flugzeugen und Luftschif fen veranstaltet die Flugplatz-Verwaltung bei günstiger Wit terung am Sonntag, den 12. Juli, nachmittags 4 Uhr. DaS Kgl. Sächs. Kriegsministerium hat seine Unterstützung zu gesagt. Auch werden sich der Königl. Sächs. Verein für Lust- fahrt und der Kgl. Sächs. Automobilklub einschließlich des Freiwilligen Automobil-Klubs an der Verfolgung betei ligen Dresden, 9. Juli. Durch Blitzschlag wurde am Diens tag abend die Schäferei deS Rittergutes Kleinopitz bei Dresden in Asche gelegt. DaS Gebäude unL 2 Scheunen, dis erst im vorigen Jochre errichtet worden waren, sind ein Raub der Flammen geworden. Da die Schäferei auch eine sehr große Schweinezucht betrieb, kamen von 100 Schweinen 48 in -en Flammen um. Auch das Gesteide und Stroh, das in großen Mengen in den beiden Scheunen aufbewahrt war, wurde vernichtet. Der Schaden ist sehr bedeutend. Dresden, 9. Juli. In einer Sandgrube in Mockritz bei Dresden stieß man vorgestern auf eine 2000 Jahre alte Heid- sche Grabstätte. Man fand außer alten Steinbeilen auch noch einige Urnen. Dresden, 9. Juli. Raubmord. Zu der bereits gemel- deten Mordtat in Dresden wird heute noch berichtet: Am Dienstag, den 7. Juli vorm. erschien eine Frau bei der Kri minalpolizei und meldete, daß ihre Aufwörterin, die in der Landhaussstaße 15 wohnhafte Beate Emilie Thieme ihrem Dienst fernbleibe. Sie vermutete, daß der Thieme ein Unglück zugestoßen sei. Beamte des 2. Polizeibezirks verschafften sich zu der Wohnung der Vermißten Zutritt. Zunächst konnte man sie nicht auffinden. Schließlich ent- deckte man ihre Leiche in einem Reisekorb, der mit anderen Gegenständen zugedeckt war. Der tote Körper war derart zusammengepreßt, daß Kops und Hände an einander lagen. Sofort nach Bekanntwerden des Sachverhalts erschienen Kri minalbeamte am Tatort. Das Ergebnis ihrer Erörterun gen ist bis jetzt folgendes: Der FrauLhieme wurde vor etwa 14 Tagen ein Sparkassenbuch aus einem unverschlossenen Ko- modenschubfach entwendet und davon 250 abgehoben. AIS Dieb stellte sich ihr Neffe, der Kutscher Alfred Thieme, her- aus, der das Geld in leichtsinniger Gesellschaft verbrauchte. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch wurde Thieme verhaftet. Gestern morgen legte er ein umfassendes Geständ nis ab. Er gab an: Am 2. oder 3. Juli bemerke meine Tante den Diebstahl. Es kam zu Auseinandersetzungen. Sie beruhigte sich aber schließlich wieder, da ich ihr versprach. Las Geld ratenweise zurückzuzahlen. Am letzten Sonnabend kam es wieder zu einem Streit. Di« Tante be schimpfte mich in sehr erregten Worten. Da ich et was angetrunken war, holte ich in meiner Wut aus dem Vorsaal ein Beil und erschlug damit die Frau. Dann ver barg ich die Leiche im Korb. Auf die Leich« legte ich! Kleider. Später habe ich die Kleider wieder weggenommen un- -en Korbdeckel zugeklappt. Die im Zimmer entstandenen Blut spuren entfernte ich mit dem Scheuertuch. Bis gegen 3 Uhr habe ich in der Stube auf einem Stuhle gesessen, dann habe ich mich ausgekleidet und ins Bett meiner Tante gelegt, um auszuschlafen. Hainichen, 9. Juli. Absichtliche Tötung? Vor einigen Tagen wurde gemeldet, daß in Langenstriegis ein Knecht scherzweise ein Gewehr auf ein Mädchen angelegt habe, im Glauben, es sei nicht geladen. Nunmehr wird Die Kriminalität de» weiblichen Geschlechts hat der LandgerichtsdireKor Dr. Aschrott in der „Deutschen Strafrechtszeitung" zum Gegenstände einer Ab handlung gemacht, in der er zu dem Resultat kommt, daß das weibliche Geschlecht in erheblich geringerem Maße an -en strafbaren Handlungen beteiligt ist als das männliche. Er bringt darüber folgende Aufstellung: „Auf 100000 Personen der weiblichen sstafmündigen Bevölkerung, wurden im Jahre 1882, dem Ausgangsjahre der deutschen Kriminalstatistik, wegen Verbrechen und Ver gehen gegen Reichsgesetze verurteilt: 379, im Jahre 1911 dagegen nur 374. Wenn die Abnahme (1,3 Proz.) auch keine erhebliche ist, so erscheint sie doch in schärferem Lichte, wenn man die starke Zunahkne der Kriminalität des männ lichen Geschlechts dagegenhält: auf 100000 Personen der männlichen sstafmündigen Zivilbevölkerung entfielen im Jahre 1882: 16,67 Verurteilte, im Jahre 1911 dagegen 2049. Die Kriminalitätsziffer hat also beim männlichen Geschlecht um 22,9 Proz. zugenommen, während sie gleich zeitig beim Weiblichen Geschlecht etwas zurückgegangen ist. Das Verhältnis der weiblichen Verurteilten zu den männ lichen hat sich zugunsten des weiblichen Geschlechts erheblich verschoben, auf 100 männliche Verurteilte kamen im Jähre 1882 : 24,7, im Jahre 1911 nur 19,5 weibliche Verurteilte. Dabei sind, wie ausdrücklich bemerkt, die wegen Verletzung der Wehrpflicht Verurteilten nicht mitgezählt. Don Inter esse ist es auch, zu sehen, an welchen Delikten das weibliche Geschlecht besonders beteiligt ist. Gegenüber einer Beteili gungsziffer von 16,1 Proz. an der Gesamtkriminalität be trugen im Jahre 1911 die Verurteilungen weiblicher Perso nen wegen Kuppelei 96,4 Prc^. aller deshalb Verurteilten, wegen Meineids 44,5 Proz., wegen Hehlerei 40,6 Proz., we gen Beleidigung 39,3 Proz., wegen Arrestbruchs 37,2 Proz., wegen einfachen Diebstahls 30,7 Proz., wegen Unter schlagung 20,5 Proz., wegen Erpressung 18Z Proz., wegen Urkundenfälschung 17,6 Proz., wegen Totschlags 16,8 Proz. Eine vorzugsweise weibliche Straftat ist somit die Kuppelei und auch zu Meineid, Hehlerei und Beleidigung erscheint das weibliche Geschlecht leicht geneigt. Demgegenüber seien als vorzugsweise männliche Straftaten genannt: Raub un räuberische Erpressung: auf 100 wegen dieser Delikte Ver urteilte kamen nur 3 weiblichen Geschlechts."