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ML SächWe LrzMer «mlsblatt Aeltestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit fS^6. Erscheint I. und II. Hydrantenzug und I. Spritzenzug. Der Stadtrat Bischofswerda, am 4. Juli 1914. Wandlungen. 1914. Kllo 3 Weif«. »dienst. ittede. ' Uebrr Nürnberg und Graz sind am Freitag abend furcht- bare Hagelwetter «iedergegaugeu, die graste« Schade« am richtete«. (Siehe Bericht.) I« Galizien, Osterreichisch-Schlesieu und Mähre» haben ausschreitende Kundgebungen von Tschechen und Polen gegen die Deutschen stattgefunden. (Siehe Bericht.) Der Friede« zwischen den Bereinigten Staaten und der mexikanischen Regierung Huertas ist mit der Unterzeich nung des Schlustprotokolls der Konferenz in Niagara-Falls geschloffen worden. (Siehe Bericht.) Wien, 3. Juli. (Dep.) Um 4 Uhr nachmittags fand in der Pfarrkirche der Hofburg die Leichenfeier für den Erzher zog Franz Ferdinand und die Herzogin von Hohenberg statt, der der Kaiser Franz Joseph, die Erzherzoge» Erzherzogin nen, der gesamte Hofstaat, die in Wien eingetroff. Familiem angehörigen der Verstorbenen, die gemeinsamen, die öster reichischen und die ungarischen Minister, die Präsidenten der österreichischen und ungarischen Parlamente mit den Depu tationen derselben, der päpstliche Nuntius sämtliche Bot schafter und Gesandten in Vertretung ihrer Souveräne und Staatsoberhäupter, viele militärische Deputattonen, zahl reiche Staats- und Hofwürdenträger, die Generalität und die Bürgermeister von Wien, Budapest und Agram beiwohn- ten. Auf hohem Katafalk ruhten die beiden silbernen mit Gold verzierten Särge. Der vollkommen schwarz ansgeschla- gene Jnnenraum der kleinen Kirche, in die nur schwaches Tageslicht einfällt, machte einen feierlich düsteren Eindruck. Eine doppelte Reihe brennender Kerzen umschloß das Schau gerüst. Tiefe Bewegung ging durch den stillen Raum, als Kaiser Franz Joseph mit den Mitgliedern feines Hauses im Oratorium erschien. Unter großer Assistenz nahm Kardinal- Fürstbischof Piffl die feierliche Einsegnung der sterblichen Ein außerordentlicher russischer Ministerrat erwog die Möglichkeit internationaler Verwicklungen durch die anti serbische Bewegung in Oesterreich. (Siehe Bericht.) In England wird die Ulsterkrisis immer drohender. In Belfast bereitet man sich allgemein zum Bürgerkrieg vor. <Siehe Pol. Ueberficht.) > Englische Stimmrechtlerinneu haben ein Schloß in Jr land in Braud gesteckt, das mit seinen unermeßliche« Kunst schätze» niederbrannte. (Siehe Letzte Dep.) Der frühere englische Kolonialmiuister Joseph Cham Lerlaiu ist in London gestorben. (Siehe Art.) ittesdienst. eodtenst. In Wien fand am Freitag die Trauerfeier für Erzher zog Kranz Ferdinand und seine Gemahlin statt. Nach dem Passieren des Leichenzuges am Freitag abend kam es in der Umgebung der serbischen Gesandtschaft zu großen Demon strationen. (Siehe Bericht.) Auf dem Hauptpostamt in Stockholm sind auf noch nicht -aufgeklärte Art Barbeträge und Wertsendungen i« großer Höhe entwendet worden. chnittspreis eiS -7 Mk. erer Preis «dienst, intgung im Die hsattge Rrrm»er «mfatzt 12 Sette«. Kerner liegt das „Illustrierte Soavtagsblatt" bei. Cel«gr.'Adr.' Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22 Das Sammel« vo« Beere« in den städtische« LSaldrurge« wird Hiesige« Einwohner« vom 6. -ss. MtS ab, täglich von früh « Uhr bi- a-e«d- 7 Uhr gestattet. Daß Betreten der junge» Kulturen ist verboten. Auswärtige« bleibt das Beere«- und Pttresammel« nach wie vor Mtterfagt. Zuwiderhandelnde haben außer Wegnahme der Beeren Geldstrafen bis zu 60,—M. wder entsprechende Haftstrafen zu gewärtigen. ard, Sohn ieda Sauer der Wett des Unwirklichen an. Niemand wird je sagen kön nen, ob Franz Ferdinand die Monarchie, deren Zukunft ec mit straffen Zügeln zu leiten gedachte, in eine neue glän zendere Periode ihrer Geschichte eingeführt oder in neue Ge- fährnisse verwickelt hätte. Jedenfalls aber ist zur Zeit der Mann nicht vorhanden, der eine solche Politik der starken Hand übernehmen könnte, anders als unter dem unmittel baren Zwang einer Schicksalsstunde. Diese Schicksalsstund^ würde aber allerdings in dem Augenblick schlagen, wo der ernstliche Versuch gemacht würde, durch eine Vereinigung zwischen Serbien und Montenegro dem ersteren den ihm durch den entschlossenen Willen der Mächte versagten poli tischen Zugang zur Adria zu verschaffen. Die Ankündigung des Pariser „Figaro", daß diese Vereinigung demnächst pro klamiert werden würde, ist inzwischen bestritten worden mit dem Bemerken, daß es sich lediglich um einige Ersparungs maßregeln auf dem Gebiet der diplomatischen Vertretungen usw. handle. Man wird abwarten können, was es mit diesen« Dementi auf sich hat. Aber fest stehen zwei Dinge, erstens daß man in Belgrad und Cetinje einen solchen Schritt ohne Ermutigung aus St. Petersburg nicht wagen könnte, und zweitens, daß Osterreich-Ungarn diese Verhöhnung seiner Adriapolitik nicht dulden dürfte und sicherlich auch um jeden Preis verhindern würde. So kann die schwelende Gefahr mit einem Schlage zur lichterloh brennenden sich wandeln, und es täte not, daß bald der Staatsmann sich fände, der große geschichtliche und nationale Fragen so löst, wie Bis marck sie zu lösen wußte. G »U3 cier slledÄscdea Uelmsl oall sus ller gsureu Ueli erttlul msa iSgllck llurck äeu „LLckslrckea LrrSKIer liessen sclmelle LericdtelÄvttlmg und guier vepesclieodlenst del allen l>esen» koekilennung stnllen. .... Abonnements-Bestellungen werden angenommen ta der Geschäft— stell« Altmarkt 18, sowie bei den Jeltungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Poftanstalten. — Rümmer der Aeitungsliste 6587. — Schluß! der Geschäftsstelle abend, 8 Uhr. -er Rötttgliche« Amtshauptmannschaft, der Rönigliche« öchulinspektion und des Königlichen Harq>tzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und de» Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Das Neueste vom Lage Kaiser Wilhelm wird, falls die Besserung in seinem Be finden auhätt, am nächsten Montag die Nsrdlandreise au treten. Mtt de« wöchentliche« BeUage«: Dienstags: Belletristische BeUage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustrierte» Sountagsblatt r Personen- mel plötzlich ES gelang st des Tun- einen Bruch Quelle im tunden aus- i Beterane«, nete sich bei r im Jahre mitgemacht ng war eine sen zur Ein- «r dieselbe macht hatte, wadron mit ter von dem lbteilung an m Sarg auf drei Salven Die Beisetzung Franz Ferdinands und feiner Gemahlin. der W-lt in München Beschwerden >e schätzens- Haupt seine «n. Rechte ch düs Be ll; nachdem mußte der Wageninnere so stark ge- S- und an- Der Deutsche Kaiser und König von Preußen am Jah restage der Schlacht bei Königgrätz in der Hauptstadt Oster- reichs als erster Leidtragender hinter dem Sarge des Erz herzog-Thronfolgers schreitend, eine lebendige Verkörperung der mitfühlenden Trauer des ganzen deutschen Volkes — dieses Bild hätte in geradezu einzigartiger Weise den mäch tigen Wandel der Dinge und die endgültige Lösung der deutschen Frage dargestellt, die vor 50 Jahren in unmittel- barem Anschluß an das gemeinsame Vorgehen in der schles- wig-holsteinischen Frage in drohender Sphynxgestalt in die Erscheinung trat. Es hat nicht sollen sein. Die amtliche Meldung, daß unser Kaiser um einer leichten Unpäßlichkeit willen die Reise nach Wien aufgegeben habe und die halb amtlichen Versicherungen, daß es sich um einen Hexenschuß handle, den der Kaiser bei den Segelfahrten der Kieler Woche oder vielleicht auch bei einem in diesen Tagen som merlicher Hitze besonders anstrengenden Spazierritt sich ge holt hat, stoßen begreiflicherweise auf gelinde Zweifel! Es kommt zwar — hoffentlich! — niemandem in den Sinn zu glauben, daß dem Kaiser selbst Zweifel an seiner persönlichen Sicherheit aufgesttegen seien; aber es läßt sich allenfalls den ken, daß die Kaiserin einige Besorgnis empfunden und des halb die von der Reise abmahnenden Aerzte kräftig unter stützt hätte. Denkbar ist fernerhin, daß in Men selbst ge wisse Bedenken gegen den Kaiserbesuch aufgetaucht wären, sei es mit Rücksicht auf den greisen Kaiser Franz Joseph, für den eine auch noch so kurz bemessene Anwesenheit seines Freundes und Verbündeten leicht Anlaß zur Ueberanstren- gung werden könnte, sei es im Gedanken an die Möglichkeit irgend welcher Zwischenfälle. Das alles sind Kombinattonen, aber mögliche Kombinationen, während die innige politische und menschliche Verbindung, die eine Teilnahme des deut schen Kaisers an der Trauerfeier Mrechtfertigt hätten, auch wenn der Besuch aller anderen Souveräne abgelehnt wurde, eine von niemand mehr bezweifelte oder angetastete Tat sache ist. Hat man hier das Beispiel einer überaus glücklichen und endgültigen Lösung einer politischen, staats- und völker rechtlichen Frage, so kommt es gerade in diesen Tagen jedem aufmerksamen Beobachter der Weltlage erneut zum Bewußt sein, daß das Problem des europäischen Südostens nichts weniger als gelöst, sondern in eine Phase eingetreten ist, die gebieterisch neue, vielleicht folgenschwere, Eingriffe in nicht zu ferner Zeit erfordert. In der Persönlichkeit des so ruch los ermordeten Erzherzogs schien eine Gewähr dafür zu lie gen, daß in der Stunde der Entscheidung das Notwendige so geschah, wie eS die Ehre und die Interessen Osterreich»Un- garns erforderte. Diese Politik der starken Hand hätte viel leicht den bisher mit so ängstlicher Sorgfalt erhattenen Frie- den unter den Großmächten gefährdet, obwohl eine größere Wahrscheinlichkeit dafür spricht, daß in willensschwacher Zeit ein entschlossener Wille sein Ziel auch ohne äußere Gewalt erreicht. Aber diese Dinge gehören nun für alle Ewigkeit le. Die den sstger Quelle nse auf dem er der auf- a. D. König «e Reise nach « Hausstand edeln. Damit lind« erreicht. Pari». In r Kaufmann agungen ver- amerckanische leihe Pariser ! der Unter nien Franc», e «-berufen, stich -er zur Düppelvete- folgen eines 1 Mk. 7V Pfg^; di . . , Md. »2 Pkg^ am Postschalter abgrholt 1 SUl. 80 Psg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Anzeigedlatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. «nzetgennret»: Die Sgespalten« Korpuszelle oder deren Raum 12 Pfg-, für Inserate von außerhalb de« Verbreitungsgebiete« 18 Pfg. Die Redlamezelle 30 Pfg. Geringster Inseratenbetraa <0 Pfg. Bel Wiederholung«« Rabatt nach aufliegendrm Tmif. Erfüllungsort für beide Teile Bilchofswrrda. Festbestelltr Inseraten- Aufträge können nicht zurückgezogen werde«. ES finden folgende Uebungm statt: Montag, de« 6. J«N 191 Dienstag, -en 7. Juli 191 -- — . - Mittwoch, de« 8. Juli 1914, Wacht-, Arbeiter^ und^ Rettungsschar. Die Wachtschar stellt an der Turnhalle, alle übrigen Züge am Spritzenhause. B isch o fs w e r d a. am 3. Juli 1914. Der Stadtrat. In de« russische« Gouvernement» Pensa Simbirsk und Ufa find insgesamt neu« DSrser niedergebraunt. Zwölf Personen kamen in de« Klmnmeu um. Tausende Baner»- familir» find obdachlos. E» herrscht Hungersnot. * I« Ehin« wurde« zweihundert Soldaten, die gemeutert Hatten, standrechtlich erschossen. (Weitere Nachrichten unter Letzte Depeschen.)