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Nr. 154. Gegenstand neu ne« 27§0 13^0 14^0 V0M4. Juli 1Sl4 1000 tlX» 21^0 11^i0 1«» kg 1«» , 1000 . 1«» , nichtet. an manchen Stellen sind die Häuser eingestürzt. Zum Glück konnten sich die Bewohner retten. Viel Vieh ist aber umgekommen. Wiederholt zündete der Blitz und äscherte Scheunen und Häuser ein. Große Bäume wurden an den Straßen entwurzelt und versperren den Weg, so daß die Landstraßen nicht passierbar sind. In der Solinger Gegend wurden mehrere Fabriken dadurch in ihrem Betrieb gestört, daß die Dächer abgerissen wurden. Menschenleben sind, soweit bis jetzt bekannt ist, nicht zu beklagen. — Fünf Kinder erstickt. In dem Dorfe Buire im Somme-Departement erstickten fünf Kinder, die ein Arbeiter allein in seiner Wohnung zurückgelassen hatte, infolge eines uns die feier» Ae^erführung der e der Herzogin von Hohenberg vom Konak nach dem Bahnhof. 1. Da» oberhalb de» Hinterrads lxi von dem für die Serzoqin tödlichen Revolvcrschuh durch schlagene Automobil. 2. Ter Zchaupiah des. Attentat» an d:r Ecke der stranz-Joscpli-Straße. v. Die Ueberführung der Leichen vom Konak nach dem Pahnyof: Ter Wagen mit dem Sarg der , , Herzogin von Hobenbera. , Di« LragSdie von Sarajewo. lton Avenue virkung war furchtbar: " ldtiche Frauen wur- «etretde» «rrrd Prodirtteirpreise t« v«mtze» am 4. Juli 1914 Aus dem Gerichtssaal. Gerichtliche Entscheidungen von allgemeinem Interesse. * Die Anwesenheit des Gläubigers bei eiver Pfändung. Ein sehr wichtiges Urteil ist letzthin in dieser Frage er gangen. Man glaubt allgemein in der Geschäftswelt, daß man als Gläubiger einer bei einem Schuldner vorzuneh menden Pfändung ohne weiteres beiwohnen darf. Der Ge richtsvollzieher wird dieses Begehren auch nie zurückweisen, denn nach der Geschäftsanweisung für Gerichtsvollzieher ist die Pfändung in Gegenwart des Gläubigers für den Be amten statthaft. Der Schuldner selbst aber braucht sich, so sagt das Gericht, die Anwesenheit des Gläubigers nicht ge fallen zu lassen, auch wenn dieser nichts weiter tut, als eben anwesend zu sein, ohne bei der Pfändung selbst, bei der Durchsuchung der Räume und bei der Abschätzung und Aus wahl der Pfänder mitzuwirken. Der GläiMger kann und darf also einer Pfändung beiwohnen, aber nur, wenn der Schuldner damit einverstanden ist! Fordert dieser de«» Gläubiger oder die mit dessen Vertretung beauftragte Per son auf sich zu entfernen, so macht die betreffende Person sich des Hausfriedensbruches schuldig, wenn sie der Auffor derung nicht sofort entspricht. Brandes, der wahrscheinlich durch di« Unvorsichtigkeit eines der Kinder entstanden war. — Explosionskatastrophe in einer Anarchisten-Werk- statt. Aus New Aork wird gemeldet: Als am Sonnabend der Anarchist Arthur Caron in einem sechsstückigen Miet hause in der 108. Straße der Lexington Avenue «ne Bombe fabrizierte, explodierte dies«. Di« Wi Caron und zwei in seinem Zimmer befin! den in Stücke gerissen, die drei oberen Stockwerke fielen ein, und zahlreiche Personen, därunter einige Passanten auf der Straße wurden getötet. Biele Personen erlitten Perletzunaen. Di« genaue Zahl der Umqekommrnen konnte noch nicht fest ¬ übertrieben. Spätere Meldungen Lnstschifsahrt. Die Flugzeugabteilung des Deutschen Luftfahrerver bandes hat in ihrer am Sonntag in Berlin stattgrhabten Sitzung die Entscheidung des Schiedsgerichts de» Dreieck- flugeS aufgehoben und zugunsten des Fliegers Schüler ent schieden. ES wurde Schüler der Große Preis und der Königspreis im Dreiecksfluge zuerkannt. Diese Entscheidung ist unanfechtbar. Im Flugzeug über die Nordsee. Der englische Leutnant Jahns, -er auch di« schottische SüLpolarexpedition begleitete, traf in Crudenbay an der Ostküfte Schottlands ein, um von -ort aus seinen beabsichtigten Flug im Aeroplan über die Nordsee nach Norwegen anzutreten. Er gedenkt den Flug entweder von der Crudenbay oder von Peterhead zu unter- nchnum, sobald das Wetter es erlaubt. gestellt werden, doch waren die ersten Meldungen^ die von fünfzig Toten sprachen, übertrieben. „ geben die Zahl der Toten auf drei an, unter denen sich ein Führer de» Verbandes der Industriearbeiter befindet. Nach der Bombenexplosion brach unter den Bewohnern de» Miet hause» eine furchtbare Panik au». Die Erschütterung war so gewaltig, daß selbst di« benachbarten Hauser schwankten. Die beiden mit Caron in die Luft geschleuderten Frauen waren Frau Lhebez und Caron» Geliebte, namen» Angel. Der Genosse Caron», Mite Murphy, der nach der Explosion floh, aber später verhaftet wurde, rekognoszierte Caron» Leiche. Ein Mann lag drei Stunden unter den Trümmern, wurde aber schließlich gerettet. Caro»» war der Führer im sogenannten Tarry-Town-Krieg, wobei Rockefeller» Leben bedroht wurde. Die Gerichtsverhandlung gegen ihn sollte Montag stattfinden. 1 — Die verhängnisvolle Schaukel. In dem Kölner Vorort Sülz vergnügten sich drei Kinder damit^ daß sie auf einem großen, eisernen Hoftor schaukelten. Da» Tor brach au» den Angeln und begrub die drei Kinder unter sich. Ein fünfjähriger Knabe war sofort tot. Zwei Mädchen wurden schwer verletzt. — Schweres Unglück in einer Eisengießerei. Airs Elberfeld wird gemeldet: Am Sonnabend nachmittag explo dierte in der Eisengießerei von Jäger «in Schmelztiegel. Durch umherfliegende Metallteile und glühende Schlacken wurden 15 Arbeiter verletzt, die in der benachbarten For merei tätig waren. Lebensgefahr soll indessen bei keinem bestehen. Die Verletzten wurden in das Krankenhaus ge bracht. . 11, .rvi 1» I '4A! f.j»Ä«i Je mehr bildnerische Einzelheiten über die fanatische Bluttat in Serajewo bekannt werden, desto schrecklicher und unheimlicher erscheinen die Taten der bartlosen Mörder. Auf unseren Bildern sehen wir den Schauplatz de» Attentats an der Äke der Franz- Josef-Straße. Sn dieser Ecke stand der blutgierige Bube, den Revolver in der Faust. Er muß blindlings, ohne zu zielen, gtfeuert haben, denn wir bemerken auf dem anderen Bilde, daß die Seiten wand des Autos, in dem das erzherzogliche Paar saß, über dem Hinterrad von dem Projektil durch schlagen ist. Dieses Pro jektil traf die Herzogin in den Unterleib und brachte ihr die unmittel bar tödliche Verletzung bei. Es war also ein verhängnisvoller Zufall, daß die hohe Frau über haupt getroffen wurde. Wäre sie unverletzt davon gekommen, so wäre wenig- stenS der letzte Wunsch de» Thronfolgers erfüllt worden, nämlich daß sie für ihre Kinder weiter leben soll«. Da» andere Bild zeigt un» die feier- Sonderzüge eingestellt werden mußten. Bald durchfluteten Tausende die reichbeflaggten Straßen. Al» sich gegen 11 Uhr der imposante Festzug in Bewegung setzte, hatten sich aus dem ganzen Weg« ungeheuere Menschenmassen ange- sammelt. Der Festzug, dessrn Vorbeimarsch etwa 50 Minuten in Anspruch nahm, wurde von der Kapelle der Kaiser- Ulanen in altdeutschen Uniformen eröffnet. ES folgten so dann die 'einheimischen und fremden Schützen die Chem- nitzer Innungen, die Postbeamten, Sänger, Turner, Kegler, Radfahrer, Pfadfinder usw., »nm Teil mit eigenen Musik kapellen und künstlerisch ausgestatteten Festwagen. Besonderen Beifall fand der Wagen der „Chemnitzia". Nachdem der Zug auf dem Festplatze eingetroffen war, sammelten sich die Schützen mit ihren Gästen zu einem Festmahle, bei dem der Oberbürgermeister Dr. Smrm den WiükommenSgruß der Stadt Chemnitz entbot. Inzwischen begann auf dem Platze da» Volksfest. Um 5 Uhr nahm, von einem Böllerschüsse eingeleit«, auf alle»» Ständen da» Wettschießen seinen An fang. DaS Wetter war sowohl dem Umzuge al» auch dem Volksfeste günstig. TageSchrsstt. — Ein Boot von einem Frachtdampfer überfahren. Aus Stettin wird gemeldet: Der in der Nacht zum Sonntag von See einkommende Frachtdampfer .Saxonia' überrannte im Stettin—Swinemünder Schiffahrtsrevier in der Dunkel heit ein unbeleuchtetes Boot, in dem sich vier auS dem Dorfe Schwabach stammende Männer befanden. Das Boot wurde stark beschädigt. Drei der Insassen ertranken, der vierte wurde gerettet. — Unwetter im rheinisch-westfälischen Industriegebiet. Die schweren Gewitter, die im Industriegebiet und dessen Umgebung am Sonnabend und Sonntag niedergingen, haben einen weit bedenklichen Umfang gehabt, al» anfänglich an genommen wurde Am schwersten sind die Verwüstungen, die das Unwetter auf der linken Rheinseite angerichtet hat. In der Clever Gegend ist die Ernte auf weite Strecken ver- Zum Glück konnten sich die Bewohner retten. Viel Scheunen und Häuser ein. Große Bäume^ wurden an den Landstraßen nicht passierbar sind. In der Solinger Gegend wurden mehrere Fabriken dadurch in ihrem Betrieb gestört, daß die Dächer abgerissen wurden. Menschenleben sind. Konkurse ans Sachse«. Konkurs wm de eröffnet: über das Vermögen de» Handelsmann» F. W. Süttinger in Lei»nig, über da» dr» Altwarenhändlers Karl Wilhelm Potok in. Mügeln, über da» des Holzwarenhändlers Ernst P. Uhlig in Zöblitz, über da» de» Geichs-Automar, G. in. b. H. in Leipzig, über da» des Materialwarenhändlers Fr. Aug. Löpelt in Frankenchal bei Bischofswerda, über das de» Schuhwarenhändler» Max Bruno Endel in Adorf und über da- de» Gutsbesitzer» Ernst Wilhelm Hanke in Börnersdorf bei Lauenstein. Weizen Roggen Weizenmehl Roggenmehl Weizrnkleie, grob Kirchliche Nachricht««. Schmöll«. Getauft: Martin Walter Schwer in Demitz-Thmnitz. Getränt: Steinarbeiter Em» Gustav Hesse in Neuschmölln und Glasschleiferin Auguste Martha Mautsch in Schmvlln. Veervtgt: 29. Juni Rosine Auguste verw. Kttppendorf geb. Schlabach, »4 I. alt, in Denutz-Thumttz. GSda. Getauft: Hermann Walter, Johann Schuster», Kutscher, in LSschau, S. August Richard, Johann August Wobst', Tuchlers in Loblenz, S. Richard Alfred, Max Schirnau», Sletnaroetters in Rothnaußlitz, S. Getraut: Richard Fasold, Wi witz, mit Bertha Richter in Birkan, fitzer in Freiberg, mit H»I,. Geftaeb«»: Auguste verw. well. Friedrich Philipps, Gutsbi , a M. 17 T. all. Hans, Johann Bläsches, Postboten» in Göda, Sohn, 5 M. 4 T. alt. >ehilfe in Ren-Katsch- , Tlauß, Stadtgutsbe- >elene Sauer in Ntedernhna. te verw. Philipp geb. RLtze in Prischwitz, Leutwttz, Witwe, 73 I. Le« Sächsische Erzähler. Seit« 8. Weibliche» Heldent»«! Die „Evangelische VolkSkorrespondenz" schreibt: Biel wird — und oft, leider Gottes, mit Recht! — über zunehmende Treulosigkeit, über „MietlingSwirtschast" und dergl. geklagt. Da chirken Beispiele von gegentei liger Gesinnung wie eine Erlösung au» dem Banne, in welchem die Unmenge von trüben sensationellen Zeitung»- Meldungen die Geister und Gemüter oftmals gefangen hält! Aus dem Oldenburgischen wird gemeldet: Die Magd des Anwohners G. von Donnerschwee ging, um die Kühe zu melken, auf die Weide. Die Kühe fielen über die Kinder des G., die die Magd begleiteten? her. Der etwa fünfjähr. Junge flüchtete durch die Hecke, während das zweijährige Kind nicht so schnell fortkam. Die Magd erkannte sofort die Gefahr und warf sich den Tieren entgegen, indem sie ver suchte, das Kind durch die Hecke zu drücken. Die Kühe be arbeiteten in dieser Zeit die Magd mit den Hörnern in schlimmer Weise. Die schwer verletzte mutige Magd «nutzte mit einem Wagen nach Hause gefahren werden. — Leider verschweigt die Zeitung den Namen des edlen Mädchens! „Menschenfreunde", die als Glücksritter nach Titeln und Ehrenzeichen jagen, prangen mit ihrem vollen Namen Wohl in unserer Presse. Deutsche Heldenfrauen aber — und de ren gibt es, Gott Lob, noch viele! — verrichten in keuscher Sülle ihre Pflicht als Herrin oder Dienerin, als Gattin oder Mutter; eS wäre ihnen sogar ost genug gar nicht ange nehm, wenn materialistische Zeitungsschreiber noch viel „Ge schrei" von der Sache machen würden. Echtes Heldentum ist eben schlicht, wie jede andere Seelengrötze, und ost mehr vorhanden in den einfacheren Bolkskreisen, die von der mo dernen Ueberkultur noch nicht angekränkelt sind. Kartoffel« i A Bntter /geb.«« fttsch« Aittemer «Kllogr. «tto »MI bi» SS Ktlvtzr. netto wn i» ck roch«, dv ^lb O loD »L20 1' 2 so No»»«« «40 7^0 «70 NvchvMer 12 - iso 70 « W er von bi» Mark Mark