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BrVlatt zu Nummer RUM M IK ZMk Kirchftratze 11 lluü »teil, per 1. O! »q«r «». «! Furcht vor mir selbst, vor meinem Schicksal. Ist das, was man ein schlechtes Gewissen nennt? trolle die be- > Schauspielerin. und plastisch das alte Wahrzeichen der Stadt, die Königs brücke, die dem Städtchen den Namen gegeben hat. Die Oberlaufitzer zeigen eine Weberstube mit altem Webstuhl, an dem die Familienmutter ihr „Getschicker" und „Äetschak- ker" ertönen läßt. Die Wenden aus der sächsischen Oberlausttz bringen eine wendische Spinnstube, zahlreiche Trachtengrup pen und einen wendischen Hochzeitszug. Die Bischofs werdaer zeigen die Heimatstadt als Tuchmacher stadl. Scheibenberg, 2d. Juni. Die Erhaltung des Scheiben berges bildete für alle Naturfreunde eine ernste Sorge. Die Stadt Scheibenberg hat 1911 beschlossen, um ihre Einnah men zu erhöhen, den Basalt, Sand und Ton durch eine Ge sellschaft abbauen zu lassen. Jetzt ist es nach langen Ver handlungen dem Sächsischen Heimatschutz und dem Erzge birgsverein gelungen, eine Höchstmenge festzulegen, über die hinaus der Abbau nicht erfolgen darf. Das Königliche Mi- Etil Preisrückgang von SL Prozent vet Schlachtschweinen! Zur Frage -er Biehpreise ist folgende Mitteilung in -er „Frankfurter Zeitung" (drittes Morgenblatt vom 20. Juni) sehr interessant, nämlich dah die auf dem letzten Vieh, markt in Frankfurt gezahlten Schweinepreise „die niedrig, ften feit November 1913 darstellen, wo die Baisse einsetzte, die bis jetzt einen Preisrückgang von 34 Prozent brachte". „Bei einem Austrieb von 1181 Stück war das Geschäft ge druckt; der Markt wurde nicht geräumt". „Der PreiSrück- gang für Schlacht- und Zuchtschweine aus dem Lande hält, wie aus Niederhefsen, Oberhessen, dem Westerwald, der Lahngegend, dem Ländchen aus dem Goldenen Grund ge meldet wird, weiter an und die Preise, die der Handel bietet, sind derartig niedrig — 40 Pfennig pro Pfd. LHendgewicht — dah allenthalben die Landwirte zur Selbstschlach- tung schreiten." Es waren also tatsächlich zuviel Schweine da, mehr als der Konsum aufnehmen konnte! Wenn angesichts solcher Vorkommnisse Freihändler und Sozialdemokraten noch im» mer behaupten, die deutsche Landwirtschaft sei nicht im stande, die notigen Fleischmengen für den Bedarf der Ge- samtbevölkerung zu produzieren, so kann man ihnen jetzt ruhig ins Gesicht sagen, dah sie diese Behauptung wider bes seres Wissen aufstellen, denn die freihändlerische Presse selbst berichtet daS Gegenteil! Im nächsten Augenblick kniete Vivy an der Mutter Seite und stützte die gefalteten Hände in deren Schah. „Ich kann's nicht hören, wenn Ihr immer von meinem Glück redet, Mama! Es macht mich elend geradezu. Nur Euretwegen chabe ichs getan. Ich habe mir freilich", fügte sie nach einer Pause hinzu, „die Konsequenzen meines Entschlusses nicht so schwer und drückend gedacht." „Ost kann man sich kaum Rechenschaft geben über das, was Herz und Sinn bewegt", fuhr sie fort. „Doch jetzt, ge- rade jetzt, überfällt mich zuweilen eine ganz furchtbare Angst, Laß ich einen Irrtum, ein Unrecht beging, dah ich Dominikus in Zukunft das nicht zu sein vermag, was man demVerlobten schuldig ist. Ich fürchte mich vor dem Wiedersehen!" Gräfin Retzow legte die Kleine die müde mit den Augen blinzelte, in Vivians Arm zurück un- strich ihr dabei liebko send über die Hand. Die Unterreung mit Omar kam ihr in den Sinn. Sie war ganz Liebe und Mitgefühl. So behielt die treue, opferwillige Mutterliebe immer in ihr die Oberhand, und wer die Gräfin tiefer beurteilte, der wuhte, -atz dagegen ihr Luxusbedürfnis, ihre Verschwendungssucht nicht viel zu bedeuten hatten. Jedes ihrer Kinder sollte glücklich sein und sich ganz nach seiner Art des jungen Lebens freuen. „Aber, mein Herzblatt, Du erschreckst mich; von alledem habe ich ja gar keine Ahnung gehabt. Im Gegenteil, Papa und ich haben stets der Ueberzeugung gelebt, dah Du Domi nikus aufrichtig liebst." Die Knieende schmiegte den dunklen Kopf fester an der Mutter Brust. „O ja, Mutting. Anfangs mochte ich ihn ganz gern. Das Sympathische, leicht Melancholische in seinem Wesen rührte mich, und ich hoffte bestimmt, ihm eine treue Gefähr- tin werden zu können, bis — seit kurzem — seine Briefe..." Vivian zögerte; dicke Tränen rollten über ihr tiefge rötetes Gesicht. . „Sprich Dich nur aus, mein Kind. Also — tvaS ist daS mit seinen Briefen?" „Ich verstehe sie nicht mehr, Mama. Zuweilen redet er von Glück und inniger Dankbarkeit; er nennt mich seinen guten Eiigel, der ihn vor einem bösen Geist retten und schützen soll. Dann schreibt er wieder ganz unmotiviert un zufrieden, ja beinahe verbittert, mit versteckten Vorwürfen, als ob ich an unserer Trennung schuld sei. Jetzt habe er die Bekannschast einer jungen Dame, der Nichte des dortigen Anstaltsarztes gemacht, einer äußerst gescheiten hochgÄilde- ten Person. Ihr verdanke er sehr angenehme, interessante Stunden. Solch hervorragenden Frauen zu begegnen, be- trachte er als eine besondere Gunst des Schicksal». Er sei überhaupt ein ander, er sei freier denkend geworden, seit er nicht mehr unter stetem Drucke lebe." (Fortsetzung folgt.» hr sollen die zur Bauunternehmer» ftiaen drei Scheffel S «tzgA (Marr- e gegen sofortig* mich versteigert ort: Gasthof zum tkenthal bei Groß- Gräfin Retzow öffnete eines Morgens auf ihrem Rund- gange durch das Haus die Tür zur Kinderstube und betrach tete stillvergnügt das sich ihr darbietende anmutige Bild. Vivy sah am Fenster, das nun schon fast halbjährige Baby, ein süßes, dunkellockiges Geschöpf, auf dem Schatz. Die Kleine sollte auf dem Knie reiten. „So reiten die Herren, so reiten die Bauern — plumps, da liegen sie im Graben", sang Vivy und hielt das vom Knie herabgerutschte runde, feste Körperchen der kleinen Schwester an sich gepreßt. Die Kleine jauchzte vor Vergnügen. Der Eintritt der Mutter blieb unbemerkt. Gleich allen Retzowschen Kindern war auch das „Kum- ressel", wie Omar sein jüngstes Schwesterchen nach dem Volks- ausdruck scherzweise nannte, besonders kräftig entwickelt und von Gesundheit strotzend; es schaute aus seinen dunklen Au gen klug und fest in die Welt. Vivian war seit ihrer Verlobung ziemlich häufig im Kinderzimmer. Es hatte fast -en Anschein, als suche sie den Lärm der Geschwister auf, nur um nicht mit sich allein zu Wohnung sofort ermtetm, auch ist »erkaufen. Nähere» Möbelgeschäft. dittztmattu, Nr. 127. MM elbige» Grundstück fen und 1. Oktober MlM Korridor ist per nieten «ätz H». 18». verdienter Teil. Auch der Spion, der in der Fremde schleicht, treibt ein Vrwerbe, da- da» Licht zu scheuen hat, auch er übt schließlich Verrat; ober er Verrät den Gegner, späht und erkundet dessen Blöken, und ihn mau der Wille treiben, dem Volke zu nützen, dessen Blut in seinen Adem kreist. Mag ihn im Kriege die Kugel erwarten, im Frieden Kerker und Hast: es ist ein Feind, den unschädlich zu machen man «in Recht und «ine Pflicht hat, vor dem jtt»och die Verachtung Halt machen kann. Den aber, der um schnöden Goldes willen sein Volk und Vaterland verkauft, der die Tür des Hauses, das seine BlutSgenossen schützt und schirmt, heimlich dem Feinde öffnet, richtet die Strafe nicht nur, die ihn erwartet, in richtet jedes ehrliche Gefühl als einen festen verächtlichen Buben, vor den man ausspeit. Und Fluch und Verachtung heften sich an seine Fersen und drücken ihm da schimpflichste aller Brandmäler auf: daS, eiti Vaterlands verräter zu sein. Um wie viel mehr noch, wenn der Ver räter aus den Reihen derer kommt, die Eid und Beruf, in erster Linie zu treuen, unbestechlichen Wächtern des Bater- landes machen soll. Wenn er durch fluchwürdige Tat nicht nur sein Volkstum schändet, sondern noch dazu den Rock in den Schlamm zieht, der ein Ehrenkleid, der seines König- Kleid ist. Hier ist kein Wort der Verurteilung hart genug, keine Verachtung zu stark. Das ist kein Schädling nur, den man unschädlich macht; ein Schändling «st er, pflicht- und ehrvergessen." «ttw-chr Gräfin Retzow trat lächelnd näher; sie nickte ihrer ältesten Tochter freundlich zu un- fuhr der jüngsten zärtlich durch das Wuschelhaar. „Das war wirklich ein Bild zum malen. Mnn Domini kus Dich so gesehen hätte. Er mit seinem großen Schönheits sinn wäre sicher entzückt davon gewesen. Hast Du übrigens Nachricht von ihm? Wann kommt er?" fragte sie heiter, die beiden Patschhände ergreifend, die die Kleine verlangend nach ihr auSstreckte. lieber VivianS Züge flog ein Schttten; sie erhob sich. „Melleicht noch in dieser Woche. Er ist neuerdings in seinen Absichten un- Angaben etwas unbestimmt", sagte sie eigentümlich gereizt, der Mutter forschenden Blick vermei- dend. „Du meinst: schwer von Entschluh! Ja, ja, daS habe ich damals schon bemerkt, als er das rechte Wort zur Erklärung nicht finden konnte und diese eigentlich ziemlich lange hin- auSschob. Eine etwas zaghafte, sehr sensible Natur! Nun, Du Vivy, bist allerdings energischer; das ist gut und ver spricht für Dich ein angenehmes Verhältnis in der Ehe. Ge- Witz wird er Dir später in all seinen Angelegenheiten völlig freie Hand lassen un- Deinen Wünschen nie daS Mindeste in den Weg stellen. Ach, Vivy, im Ganzen genommen, kön nen wir sehr zufrieden sein mit Deiner Partie! Es ist wirk lich ein Glück!" Ein seltsamer, halb weher, halb schluchzender Laut, Netz sie überrascht aufblicken. „Aber, Vivy, Du weinst ja! Was ist denn geschchen?" Aus Sachse«. Dresden, 29. Juni. Der König besuchte gestern vor mittag den Gottesdienst in der Villa Wachwitz. Um, 1 Uhr fand beim König Familientafel zu neun Gedecken statt. Nachmittags unternahm der König eine Spazierfahrt. — Gestern tras hier die preußische Obermilitär-Prüfungs- kommission ein, um die Prüfung des Kronprinzen Georg, des Prinzen Friedrich Christian sowie der Fähnrichs vorzu nehmen, die nut den königlichen Prinzen zusammen vorbereitet worden sind. Die Kommission wurde heute vom König in Audienz empfangen. Dresden, 29. Juni. Zu Ehren der 18K4er Veteranen des damaligen 1. und 4. König!. Sächs. Jägerbataillons fand gestern nachmittag im Künstlerhause ein Appell un- eins ErinnerungKfeier an die vor 50 Jahren erfolgte Besetzung von Schleswig-Holstein durch die mobile Sächs. Brigade, so wie eine Gedächtnisfeier an den Feldzug von 1866 statt« Veranstalter waren der Militärverein Jäger und Schützen und die Vereinigung der Kameraden von 1866. Der Keßt-ßg zrmr G«chse»ttr Dre-de» 1-14 am 5. Juli bietet etwa», waS nicht gleich wieder geboten wprden wird, ja viellttcht in dieser Art nicht wieder geboten werden kann. ES ist eine Huldigung der Sachfen daheim un- in der Fremde vor dem König. Die Spitze de» Zuge» wird die Kapelle de» Gardereiterregiments zu Pferde eröff- neu, der Militärverein der Ueberseetruppen, teilweise berit ten, der Deutsche Kolonialstammtisch zu Dresden in Tropen- Uniform und der Marineverein, der ein Marine- und Lan- -ungSkorp» zeigt, folgen. Diese drei Vereine wollen zeigen, wie Sachsen in der Ferne für Kaiser und Reich und für Leut- sche Kultur wirken. Hieran schließen sich die Sachsenvereine au» aller Wett mit Fahnen und Standarten. Dann erst folgt der eigentliche LandSmannschaftSzug, der ganz Sachsen in Gitten, Gebräuchen, Trachten usw. verkörpert. Da drin- gen -ie Sachsen-Altenburger eine Trachtengruppe und einen altenburgischen Hochzeitszug, die Freiberger eine äußerst starke Bevgparade, wie fie, da mit denk Eingang -es Silber bergbaue» auch diese Uniformen immer mehr verschwinden, künftig kaum mchr möglich sein wird. Die Landsmannschaft Sayda zeigt in Gruppen un- auf einem Festwagen -en länd- lichen Flachsbau und die Verarbeitung des Flachses, wie e- bis vor 40 Jahren im Erzgebirge Sitte war. Die Lands- Mannschaft Geyer zeigt die erzgebirgische Posamentier-Indu strie, Zschopau die Strumpfwirkern au» den Jahren 1840 -iS 1850, Geifing-Attenberg den Zinnbergbau und Winter sport, die Colbitzer ihre Steingut-Jndustrie. Die große Landsmannschaft der Erzgebirger (Erzgebirgsverein) den Erzgebirger im Alltagsgetriebe, den Erzgebirger, seinem schlichten Wesen entsprechen-, in snnem schlichten AlltagSge- wand, wie ihn der Tourist zuweilen im Walde oder auf der Straße oder im Wirtshause, wenn der. Hausierer seine Ware anpreist, trifft. Da werden an unserem Auge all die biede ren einfachen Gestalten vorüberziehen, die zwar oft einen Flicken auf dem Rocke, aber auch unter ihm das Herz auf dem rechten Flecke haben. Der Verein der Vogtländer bringt «inen vogiländischen Hammelkeglerzug, die Untererzgebirger eine Strohgeflechttrockenstube. Schützengruppen werden zeigen die Landsmannschaften: Frauenstein, Geithain, Wur zen, Kamenz, Königsbrück und die Oberlaufitzer, letztere einen Tambourzug und Grenadierkompagnie der privile gierten Gchützengilde au» Neusalza, geschmückt mit -en impo santen Bärenmützen aus napoleonischer Zett. Die Hainiche ner haben ihren Festwagen düst großen Sohn ihrer Heimat stadt gewidmet, dem Achter Christian Fürchtegott Gellert, Menso wie die Kamenzer ihrem unsterblichen Lessing. Die Kamenzer bringen auherdätt eine grobe Gruppe das alte historische Forstfest feiernder Kinder. Die Roßweiner ver körpern ihr Stüdtwappen: -ie „Roßweinia" auf einem SHimmeL Die Hommiitzscher zeigen da» letzte Fuder -er Ernte als der gesegneten Pflege, ebenso die Mügäner (Be- zirk Leipzig) einen Erntewagen. Die Großenhainer brin gen die Büste PreuSkerS, den Gründer der Gewerbevereine, geboren in Großenhain, die Königsbrücker zeigen außer Schützen auf dem Festwagen ihre Heimat als Löpferstadt Das erlösende Wort. « Roman von Doris Freiin v. Spättgen. (27 gurqqmag ) »Rachdrua oervuteu.) Warum schreibe ich eigentlich noch? Soll ich meine Niederlage schwarz auf weiß verewigen? ^'Dennoch tue ich es. Dieses interessante Buch möchte ich Fried Leonberg einmal auShändigen, ihm, der mein Elend verschuldet hat. Ich habe Onkel Kurt gerade herausgesagt, daß, wenn er «Verrückte" frei Herumlaufen ließe, und gemeinschädliche Leute in seine Familie einführe, man nichts anderes erwar- ten könne. ' Im übrigen habe ich mir erlaubt, ihm leise zu verstehen zu geben, -atz ihm doch wohl am meist leid um den Ausfall -er Nippachschen Gelder sei. Dieser Tropfen brachte den Becher zum Ueberlaufen. „Frauenzimmer, die Klatschereien in meinem Hause in Szene setzen und mit meinen Pattenten liebäugeln, kann ich nicht länger unter meinem Dach dulden", sagte er in seiner vernichtend kälten Art. Wie zwei zum Kampfe gerüstete Krieger standen wir uns drohend, feindselig gegenüber. Und dann kam, für mich völlig unerwartet, eine nieder schmetternde Wendung. „Graf Nippach war nicht verrückt! Er müßte eS denn durch Deine abscheuliche Bosheit geworden sein. Du hast seinen Freund, Du hast seine Braut, die Komtesse Retzow, in ordinärster Weise geschmäht, und da» hat dem unglück lichen, etwas nervenschwachen jungen Mann die Besinnung geraubt. Gottlob, daß sein getreuer Philipp noch da war; der ging mir mit Rat und Tat zur Hand. Wir haben durch dey Chauffeur telegraphisch Nachricht vom Grafen Nippach ettgngt. Er ist auf dem Wege nach Grünau, dem Rchow- scheu Gut, von wo ich weitere Nachricht zu erhalten hoffe. Auch Professor von Leonberg ist bereits unterrichtet." Mit einem OhnmachtSanfall kämpfend, lehnte ich mich sprachlos an'da» erste beste Möbel, während der Geheimrat kirschrot vor Zorn in meinem Zimmer auf un- nieder schritt. Das war das Endel Vivian Retzow — NippachS Braut! Der unglückliche, dstrch Eifersucht, verschmähte Liebe, durch den ganzen Aufruhr seiner Empfindungen stark er regte'junge Mann wird nun vollends seinen Verstand ver lieren, er wird fie nicht heiraten! Dann ist da» Mädchen frei, frei! Ich habe nie recht an himmlische Gerechtigkeit, noch ay Vergeltung geglaubt, und mich immer von dergleichen reli giösen Vorstellungen frei zu halten gesucht. Jetzt aber kam es plötzlich wie Furcht über mich — mmerund «am« . August beziehbar crchstrahe 18. zemmgsstyau. DaS schändliche Treiben der Landesverräter, daS, wie der letzte Fall der Verhaftung des Berliner Feldwebels wohl be weist, selbst innerhalb unserer Armee feile Gehilfen findet, wird in einem „Landesverrat" überschriebenen Artikel der „Magdeburger Zeitung" wie folgt gebraudmarkt: „Keiner achtet den Verräter. Gleißendes Gold mag der Lohn sein seine- feilen Gewerbes, Geld, das man ihm hin wirst für seine Judasdienste, aber den Judas selbst verachtet jeder, auch der noch, der ihn zahlt und nutzt. Wenn irgend wo ein instinktives Moralgefühl sich richtig wendet, so ist eS hier. In dem Urteil über die Verächtlichkeit schnöden Ver rates find alle Zeiten einig. Plutarch schon legt dem Cäsar die Worte in den Mund: Ich liebe den Verrat aber ich Haffe den Verräter. Und an die Namen aller Verräter, von denen die Geschichte kündet und die Ueberlieferung, haftet Schimpf sich und ewiger Fluch als ihr dauerndes, »Lßt» s Ende. «NS.