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«ei» Mißm»t! ommen. er Mittag Du darfst mißmutig nicht verzagen. In Liebe nicht, noch in Gesang, Wenn mal ein allzukühneS Wagen, Ein Wurf im Wettspiel dir mißlang. Mess Fuß wär' niemals fehlgesprungen? Wer lief nicht irr' auf seinem Lauf? Blick hin auf das, was dir gelungen. Und richte so dich wieder auf. Die Dunkelheit des frühen, regnerischen September abends war schon völlig hereingebrochen, als Winfried von Leonberg vor der Behringschen Wohnung aus der Droschk? Vorüberziehn die trüben Wetter, Es lacht aufs neu der Sonne Glanz Und ob verwehn die welken Blätter, Die frischen schlingen sich zum Kranz. Er hatte anfangs die Absicht gehabt, abzutelephonieren und den angekündigten Besuch für den nächsten Tag zu ver schieben; gar zu mächtig waren heute die Eindrücke auf ihn loser, durchkämpfter Nächte in den Zügen stehen, auch er wird von dem Wert der Fröhlichkeit zu erzählen wissen. Ein fröhliches, silberhelles Lachen schon kann wie ein frischer Lau in sein welkes Gemüt fallen. „Ein Gruß auS frischer Knabenkehle, Ja, mchr noch eines Kindes Lalln; Kann leuchtender in deine Seele, MS aller Weisen Weisheit falln. ,! Der- Frühling geht von hinnen, -- nnen, — die schönsten Blumen blühen, Glühwürmchen schwärmt da ruft Erst unter Kutz und Spiel und Scherzen, Erkennst du ganz, was Leben heißt, O lerne denken mit dem Herzen, Und lerne fühlen mit dem Geist. singt ein bekannter Dichter. — Warum machen wir ferner ost die Erfahrung, daß alternde Leute gern ein junges fröh liches Wesen um sich haben? Weil von dem Sonnenschein seiner sorglosen Fröhlichkeit auch ein Strahl in ihre ein- samen Tage fällt. Aber nicht bei der Jugend allein soll die Fröhlichkeit wohnen, auch der gereiste Mensch soll fröhlich sein. Eine rechte Arbeit läßt sich umso besser vollbringen, je fröhlicher der Schaffende ist. Die Fröhlichkeit ist schon von jeher der Bronnen alles eifrigen Strebens gewesen. Die neue Steuerordnung der Stadt Bischofswerda. Bericht des Sonderausschusses für Aufstellung der Steuerorduung. Sonntag, vor 21. 1814. Herr von Kram öffnete die Tür des Arbeitszimmers, daS direkt an jenes Gemach stieß, in dem die Tote schlummerte. Beide überschritten die Schwelle, und jetzt endlich sagte Leonberg: „Alles hienieden ist Stümperwerk, Exzellenz. Ich habe Ihnen, wie Sie wissen, bereits vor längerer Zeit Andeu tungen gemacht, daß die Tage Ihrer Frau Gemahlin gezählt sein dürften." „Lassen wir das ruhen, Herr Professor", sagte der Gene ral, „sowie alles, was die letzten Monate mir an Bitterkeit und Sorgen gebracht haben!" Des alten Herrn Auge, das vor Unversöhnlichkeit und Eifersucht blitzte, glitt dabei haßerfüllt über Leonbergs blei che Züge hinweg, in denen sich ein Ausdruck zeigte, der ihn plötzlich stutzig machte; er vermochte den Blick nicht davon ab zuwenden. Sonderbar! So schien es also doch wahr, daß ein eigen artiger Zauber, dem niemand widerstehen konnte, von die sem Manne auSging? Der Schmerz um den Verlust seiner Frau, für die sein verknöchertes. Soldatenherz vielleicht eine einzige warme Ecke hatte, drohte ihn für einen Augenblick zu übermannen; allein Trotz und Stolz gewannen bald wieder das Ueberge- wicht. Nicht einen Händedruck und nicht ein Dankeswort hatte er für den Mann, der in nie ermüdender Pflichttreue, Tag um Tag an das Krankenlager einer längst dem Tode Ver fallenen geeilt war, ihre Schmerzen, ihre Qualen zu lindern versucht und ihr volles, dankbares Vertrauen genossen hatte. Nein, General von Kram war frei von moralischer und physischer Schwäche; an ihm prallte jener lächerliche Mnflutz Wirkungslos ab. In militärischer Knappheit und Kürze forderte er Leon- berg nur auf, sich an seinem Schreibtisch niederzulassen und für Claire von Kram, geborene Freiin von Bartenfels, den Totenschein auszustellen. 68Scheff.groß, alles- sosott zu verkaufen^ r O rr. SO an die eser Zeitung erb. n-, Monumeytal- ten werden sofort im TteinbrueS Hoffnung ««S am Bahnhof hrwerk sofort gesucht, bl« Icksobmisä Louer, »u dir. 167. _ >es Zimmer vermieten. Pfarrgafse S Darum: Eine rechte, von Herzen kommende Fröhlichkeit sollen »vir alle besitzen, und in jedem Menschen mit fröhlichem Gemüt, aber doch ernsten Grundsätzen einen wahren Freund erblicken. Das erlösende Wort. Aomon von Doris Freiin v. Spättgen. sM, Ho,r,«tz»UW) <Rachdm<» oerdutm.) O, Schmach dann über jede Stunde, die er ferngeblieben war, durch einen verführerischen Traum gebannt. Allein er konnte sich schließlich doch von schwerer Verfehlung los sprechen. War mcht schon das gewaltsame Abkürzen der traumhaft süßen Stunden ein Opfer gewesen? Und gerade dieser Akt der Selbstüberwindung lockerte den brennenden Stachel in seiner Brust. Bon anderen falsch beurteilt zu werden, das wollte er widerspruchslos und geduldig er tragen. Auch hatte Wohl die zarte, kleine Frau selbst in einem Irrtum, einer Täuschung gelebt. Seine Gefühle für sie hatten die Grenzen warmer Freundschaft niemals über schritten. In Andacht und starrem Schweigen verharrte Winfried Leonberg noch einige Minuten neben der Dahingeschiedenen; dann bückte er sich herab und berührte die bereits erkaltende Hand mit seinen warmen Lippen. Gesenkten, Hauptes verließ er das Sterbezimmer. Erst jetzt entsann er sich des Gatten, -eS Mannes, dec Claite von Kram auf Erden am nächsten gestanden hatte und ihr doch zeitlebens fremd geblieben war. Diesen aufzusuchen, war jetzt seine nächste Pflicht. Noch mit allerlei peinlichen Gedanken beschäftigt, trat vr in den Flur hinaus und stand plötzlich der hohen, straffen Gestalt des Generals gegenüber. Wie Eiseshauch wehte es von des alten Herrn Lippen zu Leonberg hinüber, unb in den fest auf ihn gerichteten, tief liegenden, dunklen Augen loderte der Schmerz und ein schlecht verhehlter Grimm. Der Arzt verneigte sich ehrerbietig und tief, während der andere herb und ungestüm hervorstieb: ' „Vorbei — also?!" Unbewegt, als sei er unbeteiligt, verharrte Leonberg vor dem General, dessen durchdringende Blicke ihn unausge setzt fixierten. ES war ihm unmöglich, jetzt Worte des Beileids über die Lippen zu bringen. „Ich denke, eS wird wohl erforderlich sein, noch einige Formalitäten zu erfüllen. Bitte!" saüs zu verkaufen: örundstülk stgarten, in Klei«» für Geschäftsbetrieb Tischlerei. Gest. » an «d, Herrohot. V>» der FrShlichkeit. ES tut dem Menschen nicht« so bitter not, wie eine von Herzen kommende, echte rechte Fröhlichkeit. Ein fröhliches Gemüt ist MS ein Stückchen Sonnenschein. ES Hilst bet unserer Arbcht, tröstet über manchen Kummer hinweg, und selbst im wildesten Gram, in den tiefsten Sorgen wird die herzenSechttz Fröhlichkeit einen Abglanz auf unser Leben werfen. Dem Pessimisten ist die rechte Fröhlichkeit verpönt. Aber diese Menschen wissen überhaupt nicht, was Fröhlich keit ist mit welchem Zauber sie uns bisweilen umspannen kann. Jener verträumte Aste weiß eS, der mit Wohlwollen den Bücken auf die sorglos-frohe, lachende und scherzende Jugend sieht. Und ein Bild steigt vor ihm auf, ein Bild auS fernen Tagen, die eigene Jugend. Er sieht sich wieder in froher Bruder Mitte, wie er gescherzt, gelacht. Ein halbvergessenes Wed weht zu ihm herüber, und der Klang einer Stimme, die einst das wilde Jünglingsherz in Frie den sang. Die Fröhlichkeit der Jugend wirst einen ver klärenden Schein auf seinen Lebensabend. Er weiß ein froh Gemüt zu schätzen, er weiß, daß die Fröhlichkeit eine wahre Freundin der Menschen ist. Und auch jener im Kampfe de« Lebens stehende Mann, dem die Spuren schlaf- AeitsnmLtze Betrachtungen. Dommers-L« -er Sommer Willi — und Sonnwendfeuer glühen, im Dunkeln — und läßt sein Lichtlein funkeln, -er Mensch pathetisch: — Wie lieblich und poetisch! — — Es reisen viele Früchte — im Sommersonnenlichte, — Ge müse, Kirschen, Beeren, — die wir en mässe verzehren. — Der Landmann mit Behagen — sieht: Lohnend war sein Plagen, — das wogende Getreide — ist seine Augenweide! Die Falter schwirrn die losen, — das ist die Zeit der Rosen, — die viele Menschen preisen — auch als die Zeit der Reisen, — sie sorgt für uns aufS beste — auch al» die Zeit der Feste — und Turner, Schützen, Sänger, — sie säumen jetzt. nW länger! In altgewohnter Weise — geht manchök .auf die Reise, — wer Geld hat reist zum „baden" — wer kein» hat, nun den laden — die Bäche ein und Teiche, — er tut dahäm-aS gleiche — nur wird ein solches „baden" — dem Portemonnaie nicht schaden! Der Sommer will chqginnen, — der FrüWn^ M von hinnen,.. — Loch scucht ' er no<h züm'SchLrsst-—manch' Bö Mit bösem GusU — er hat, was unS bekümmert, — „Ersatz Z 1" zertrüm ¬ mert, — dtzn zwölften der Zepp'line — für Delag, Heer, Marine! — — Es lobt das Werk den Meister, — ob auch des Sturmes Geister — all' ihre Macht entboten, — nichts schreckt den Luftpiloten, — daß er dem Reiche diene — als Führer der Zepp'line — zur Ehr des greisen Grafen — am See in Friedrichshafen! Nun wird der Welt beschieden — -er traute Sommerfrieden — doch wird er wenig ändern — dort, in den Balkanländern — die meisten Albanesen — sind stets für Krieg gewesen, — sucht man ihn einzustellen, — dann werden sie — Rebellen! Für diese ist nun L. Näheres über die in Aussicht genommenen Steuern. 1. Einkommensteuer. Tic für Erhebung der Einkommensteuer maßgebenden Bestimmungen find im wesentlichen im Gemeindesteuerge- setz enthalten, so daß die ortsgesetzliche Regelung nur auf wenige Punkte beschränkt bleibt. Hervorzuheben ist, daß dec Ausschuß die Aufnahme einer Bestimmung empfiehlt, nach -er eintretendenfalls eine sog. Warrnhaussteuer erhoben werden kann. Ferner ist in die Neue Steuerordnung die be» reitS in der jetzigen Anlagenordnung enthaltene Bestim mung übernommen worden, daß ehemalige Kriegsteilneh mer, deren Jahreseinkommen 1000.— nicht übersteigr, von der Einkommensteuer befreit sind. In der Hauptsache handelt es sich endlich um die Frage, in welcher Weise der Tarif auszugestalten ist, der bei Erhebung der Einkommen heuer maßgebend sein soll. Das Gemeindesteuergesetz hat hierfür den Grundsatz aufgestellt, daß der Staatssteuertarif auch bei Erhebung der Gemeindeeinkommensteuer beobachtet werden soll. Aendexungen können hauptsächlich in folgen den Puristen beschlossen werden: eingestürmt. Doch ebenso trieb es ihn, sich endlich einmal rückhastlos mit Bianka auszusprechen, ihr den peinigenden Zwiespalt seines Herzens zu offenbaren und sich von dec tolerant denkenden und objektiv urteilenden Freundin direkt Rat zu erbitten. Gerade in dieser Voraussetzung: von Bianka jederzeit richtig beurteilt und verstanden zu werden, hatte er längere Zeit verstreichen lassen, ehe er sich zu diesem Besuche ent schloß. Ein rascher Blick nach dem im ersten Stockwerk gelege- nen Erkerfenster, dessen Scheiben von der dahinter brennen den, rot umhüllten Lampe magisch beleuchtet waren, besagte ihni, daß Bianka bereits seiner harrte. Würde sie auch heute von den ihrer wohltuend ruhigen Frauenwürde ausgehenden Einfluß auf sein wilderregtes Gemüt ausüben? Die Idee einer Verbindung mit ihr war nach allen:, was die jüngste Zeit ihn gelehrt hatte, nunmehr unmöglich geworden, auch wenn er seiner Liebe zu Vivian Retzow ein mal entsagt haben würde. Der kurze berauschende Traum mußte ausgeträumt sein, obwohl jede Fiber des Herzens dagegen revoltierte und die Sinne ihm wieder von neuem Bilder vorzauberten, die des nüchterner Ueberlegung an Wahnsinn grenzten. Ein Mädchen wie Vivian Retzow, rassig und von hin- reißendem Temperament, und er, der Arzt, der Gelehrte — würde das denn eine glückliche Verbindung geben? Hier lag ein Rüffel, das kein Scharfsinn, kein Grübeln zu erklären vermochte. Aeußerlich gefaßt, innerlich aber von einer zehrenden Unrast erfüllt, betrat Leonberg Len ihm wohlbekannten klei nen Salon, der jetzt wieder in seiner ganzen Traulichkeit ihm vor die Augen trat. Aber Biankas befriedigtes Lächeln gab ihm bald wieder die alte Unbefangenheit und Sicherheit zurück. Nachdem er der Jugendfreundin warm dis Hand ge schüttelt hatte, blieb er mehrere Sekunden, lvie uni sich zu sammeln, schweigend vor ihr stehen. „Armer Fried! Sie sehen sehr abgehetzt und blaß auS. Berufssorgen? Mühen? Aergernisse und Enttäuschungen?" fragte sie teilnehmend und bat ihn zugleich mit einer Hayd- bewegung, in jener Ecke Platz zu nehmen, wo beide schon «ft in anregendem Gespräch gesessen hatten. L. daß die Steuerpflicht erst bei einem höheren Einkom men als 400.— beginnt, d. daß die Klassen bis zur Klasse 20 in je 2 Klassen ge teilt werden, c. daß die Steuersätze für die Einkommen bis zur Klasse 20 ermäßigt oder erhöht werden können. Nach der jetzigen Anlagenordnung beginnt die Steuer pflicht bei einem Einkommen von 300.— In der hier ¬ für maßgebenden Klasse 1» haben sich 1914 138 Steuersatz- ler befunden, die insgesamt 179,40 Gemeindeanlagen aufbrachten. Der Ausschuß hält es für unbedenklich, Len Wegfall dieser Steuerklasse vorzuschlagen, der Steuerertrag aus ihr steht kaum im Verhältnis zu den mit der Einhebung und Mahnung verknüpften Geschäften. Eine Aenderung im Sinne von b erscheint dem Ausschuß nicht geboten, jedoch war zu o eine Aenderung der Anfangsklassen zu erwägen. Die für die Klassen la—6 im Staatssteuertarif bestimmten. Sätze sind niedriger bemessen, als die Sätze der jetzigen An lagenordnung, und zwar derart, daß, wenn nach ihnen künftig die Gemeindeeinkommensteuer erhoben würde, sich für 1914 ein Minderertrag von 3S6S,38 -vergeben würde; es handelt sich hierbei um die Einkommen bis 1250 Der Ausschuß kann es grundsätzlich nicht als gerechtfertigt an sehen, daß die diesen Klassen angehörenden Personen künftig zu geringeren Steuerleistungen für die Gemeinde herange zogen werden, als es gegenwärtig der Fall ist; insbesondere gilt dies in den meisten Fällen für unverheiratete Personen, für die die in Betracht kommenden Steuersätze durchaus niclw unerschwinglich erscheinen, namentlich wenn man berücksich- tigt, daß diese Personen mitunter nach den heutigen Ver- hältnissen für andere, entbehrlich erscheinende Bedürfnisse sich Ausgaben machen, die für sie weit schwerer ins Gewicht grade — ein deutscher Prinz zu schade — für die genügt, so glaubt man — auch schon ein Räuberhauptmann, — wer schießen kann und schlagen — den mögen sie ertragen, — doch der Kulturverbreiter — ist nicht erwünscht Ernst Heiter. d brnrt, sowie luLer miä Lrerstteu -aben bei kieiiler, rg 1, II, r. <«. 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