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Mittwoch, 3. Juni 1914. Bischofswerdaer Tageblatt Anzeigeplatt Der Ttadtrat Bücher für Jugendliche »ad yrraulmmw» man dann Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirk». der Lönigkichen Amtshauptmannschaft, der ASnigliche» SchuliuhMou und des Königlichen Hauptzollamter zu Die Verhandlungen wurden dadurch eingeleitet, daß Köster-Hamburg den Grundsatz aufstelkte, daß in bezug auf die Bedeutung und Wertung der Bischofswerda, Stohren und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. rekgr^Adr.' Amtsblatt. Fernsprecher Rr. 22. Pex DeMtder LandwirtschastSmspektor Tacke wurde «ff Muem Landgute bei Smyrna van Räubern entführ». Es wird ei« Lösrgeld von 180000 Franken verlangt. Österreich-Ungarn und Italien werden auf Ersuche« der «k8a»»fchen Regierung Truppen von Skutari nach Durazzo sende«. Deutschland und England habe« die Teilnahme an der Entsendung van Truppendrtachemrrrts «ach^nrazzo av- gelehnt. «tt de« »ScheittNche» BeU«gex: Dienstags: Belletristische BeiUtge; Donnerstags: Der Sllchfifche Landwirt; Sonntags: Illustrierte« So«atag«blatt Die Ofensetzers tmd Maler- und Auftricharbeite« in der neuen Schule solle« vergeben werden. BlankettS können bei dem Vorsitzenden bis 6. Juni entnommen werden. Akk SthulVvrstlMd ZU PuUlM . Pf. Lange, Vorsitzender. Lbonuemow-Bestelümgeu werden angenommen tu der Srschäst»- stelle Altnuukt 15, sowie bet den Aritungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postaustaltru. — Nummer der Aritungsliste 6587. — Schluss der Geschäftsstelle abend» !8 Uhr. in hiesiger Kämmereikaffe öffentlich versteigert werden und wollen sich Erstehungslustige zu dieser Zeit daselbst einfinden. Bischofswerda, am 28. Mai 1914 Die dies' <m der alten ß ge SirschrmmtzlMg an der Pickauer Allee, am Belmsdorfer Wege und !«er Straße hier soll Domerstag, den 4. Jnni d. I., vormittags 11 Uhr dieselben Grundsätze wie für Bücher für Kinder gelten müßten. Der einzige Unterschied sei bedingt Lurch die zu nehmende Reife. Ueber das Thema fand eine ausgedehnte Aussprache statt, zu der die Jugendschriftenausschüsse von Essen, Leipzig und Magdeburg Anträge eingebracht hatten. Weiter standen zur Erörterung die Mittel und Wege der Literäturpflege bei Jugendlichen. Der Berichterstatter zu diesem Thema, Neubauer-Spandau, betonte, daß die Ml- düng literarischer Bedürfnisse und die Bildung eines lite rarischen Geschmacks wesentliche Aufgaben einer wohlver standenen Jugendpflege sein müssen. Es wurden dann Vorschläge gemacht, wie sich die Durchführung der Ueber- wachung und Leitung der Literatur für die Jugend ermög lichen ließe. Kiel, 2. Juni. Ueber die stürmischen Kundgebungen, zu denen es am Begrüßungsab^nd der Lehrerversammlung durch zwei Vertreter des französischen Lehrervereins kam, wird dem „Berl. Tagebl." berichtet: Die beiden französischen Lehrer wiesen darauf hin, daß es sich in Kiel nicht nur um Angelegenheiten der deutschen Volksschule handle, sondern um Fragen der Volksschulen aller Länder Europas. Es gelte hier gemeinsame Ziele zu erreichen. Im Namen der französischen Kollegen könnten sie die Versicherung abgeben, daß sie gewillt seien, zur Erreichung dieser Ideale in Frieden und Eintracht mit ihren deutschen Kameraden zusammenzu arbeiten. Wir wollen unsere Kinder vor den Uebeln be wahrt sehen, die wir jetzt überwunden haben, und wir wol len niemals vergessen, daß unsere beiden Länder zu jeder Zeit großen Einfluß aufeinander ausgeübt haben. Die Zahl der bei der Dampferkataftrophe auf dem Lo- renzstrom ««»gekommene« Personen beziffert sich nach den Menestr« Meldungen auf 937. Die Schuld an dem Unglück wird del« Kapitän der „Storstad" zugeschriebea. Sind die Arbeitslöhne ober die UitterhattSkosteu ftikrker gestiegen? Gegenüber dem nicht bestreitbaren Steigen der Unter haltskosten, besonders -er Nahrungsmittelpreise, für die «ine Untersuchung des englischen Statistischen Amtes, die sich auch mit den deutschen Preisverhältnissen von 1895 bis 1912 beschäftigt, eine Steigerung von M Prozent annimmt, wird, »nie soeben vom Bunde der Festbesollreten für die Be amten und Angestellten, ost und gern mit der Behauptung gearbeitet, die Löhne der Arbeiter seien nicht in gleichem Maße aufwärts gegangen, trotz der unzweifelhaften allge meinen Erhöhung der NominaWhne sei also der sogenannte Reallohnzurückgegangen. Ist Las richtig? Die „Berl. Pol. Nachr." geben darauf folgende Antwort:- Will man diese im Brennpunkt des soziaen und wirt schaftlichen Meinungsstreites stehende und neben ihrer son stigen Tragweite auch für die Beurteilung der Wirtschafts politik des Reiches außerordentlich wichtige Frage gewissen- hast nachprüfen, so »nutz inan einmal unanfechtbare Lohn statistiken haben; ferner ist es natürlich erwünscht, eine möglichst große Arbeiterzahl zu umfassen, da in einem einzel- nen Gewerbe oder in einer einzelnen Stadt aus irgendwel chen Gründen die Entwicklung von der allgemeinen abwei- chen kann. Beiden Erfordernissen dürften die amtlichen Zahlen über die Entwicklung des Lohneinkommens der Per sonen entsprechen, die im Arbeitsverhältnis bei der preu ßisch-hessischen Eisenbahngemeinschaft beschäftigt sind. In teressant sind die Zahlen auch deshalb, weil bei diesen Ar- Leitern außergewöhnliche Verdienste ausgeschlossen sein dürf te»», so daß man die Lohnangaben wirklich als im allgemei nen typisch wird ansprechen dürfen. Greist man auf das Jahr 1895 zurück, in dem die jetzige Preissteigerung etwa beginnt, so hatten die Bahnunterhaltungsarbeiter einen .durchschnittlichen Jahreslohn von 597 -4t. Im Jahre 1912 war er auf 930 oder um 56 Prozent gestiegen. Die Werk stattenarbeiter hatten unter Einrechnung der geringer ent lohnten Lehrlinge im Jahre 1895 einen durchschnittlichen Jahresverdienst von 1026 -ck, im Jahre 1912 von 1482 .K, das bedeutet eine Steigerung um 44 Prozent. Die Betriebs- «beiter und sonstigen Hilfskräfte hatten 1895 eine Jahres- Der derttsche Lehrertig irr Siel. Die deutsche Lehrerversammlung, die alle zwei Jahre von Vieleft Tausenden von Lehrern aus dem ganzen deut schen Sprachgebiet besucht wird, ist am Pfingstmontag in Kiel zusammengetveten, nachdem bereits am Pfingstmontag eine Schulausstellung feierlich eröffnet worden war. Die Beteiligung beläuft sich auf zirka 8000 Lehrer aus dem gan zen Reich Im Mittelpunkt der Beratungen des diesjähri gen LehrertagS stand die Frage der nationalen EinhettS- fchule, für die der Reichstagsabgeordnete Oberstudienrat Dr. Kerschensteiner-München daS Referat übernommen hatte. Zum Empfang der Lehrerversammlung hatte sich ein Ehren- komitee gebildet, dem u. a. der Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein, der Chef der Marinestatton Admiral von Cörper und Großadmiral von Köster angehörten. miet man vielen dünnen Anderen Beeten H«an- " ist dickes; r englische Dame, -er«» 4« er verwickelt war, v«- Jhr Semahl?" — „Ich Äußerung erfuhr emlge smmen und sprach zu ihr: rr, daß Sie e» anzeigen,' «ex die Kolters - „Ja, , wo er P, er ist in mei- indem" T Bet Wtederhodmgm Rabatt nach «fliegendem TarH. wrt für beide Telle Bischofswerda. Festbeftelltr Inseraten- Aufträge können nicht zurükkgezogen werden. emperatu»ang«,ommen tt-Sittich» Mt darin ie M Dtstttzefäß. » du der Seifte» Wehen, kr naht dir sanft und lmd ! len nicht und flehen, le, dich geschwind! Lßen und beglücke« lmnme warm und rot, lge» Entzücken ne Stirne loht. Wstgeist allerwegen! durchs grüne Land: st »Md neuer Segen, und neue tzpnd l" einnahme von 783 -4t zu verzeichnen, im Jahre 1912 dagegen von 1267 <4t, das bedeutet eine Steigerung sogar um 62 Bei allen drei Arten von Arbeitern ist aso das Lohneinkom- men in einer Weise gestiegen, die das Ansteigen des Preis niveaus um ein Beträchtliches übertreffen dürste; der Real lohn IstüM den vollen Betrag der Differenz gestiegen. Wenden wir uns zu der zweiten großen Arbeiterklasse, über die amtliche Zahlen vorhanden sind, nämlich zu den preußischen Bergarbeitern, so finden wir ein ähnliches Bild. Beiläufig sei benchM, daß diese Statistik erfaßt: im Jahre 1912 in Schlesien llmhOO Arbeiter, in Westfalen 350 000, in Saarbrücken 50000 und im Aachener Bezirk 25900 Arbeiter. Der durchschnittliche Jahresnettolohn der sämtlichen auf der» Bergwerken beschäftigten! Arbeiter einschließlich der Jugend lichen und sonstiger geringer entlohnten Personen betrug im Jahre 1895 in Oberschlesien 675 -4t, dagegen 1912: 1053 °4t, enthaltend eine Steigerung um 56 Prozent. Im Dortmun der Oberbergamtsbezirk stieg der Jahreslohn in gleicher Zeit von 968 «4t auf 1586 -4t, was eine Zunahme um 64 U bedeutet. Im Saarbücker Revier mit seiner stetigeren Lohn- Entwicklung, da keine privaten Gruben dort vorhanden sind, lauten die Zahlen 929 ^4t für 1895 und 1251 -4t für 1912 — eine Lohnsteigerung von 43 Im Aachener Bezirk betrug die Steigerung sog« 77 U: von 868 -4t auf 1530 °ck. Also auch hier eine Vermehrung des Reallohns 1 Zieht man noch die Angaben heran, die im Bericht der Essener Handelskammer über die Löhne auf der Gußstab fabrik von Krupp gemacht sind, so findet man, daß der durch schnittliche Tagelohn im Jahve 18W 4 °4t 10 betrug, da gegen 1912 5 -4t 69 H, aso um 89 gestiegen ist. Auch hier dürfte die Lohnkurve steiler gestiegen sein als die Le- bensmittel- und Unterhaltungskurve. Jedenfalls scheint durch diese im wesentlichen übereinstimmenden Beobachtun gen der Beweis geliefert zu sein, daß das bekannte Schlag wort von.einer zunehmenden Verarmung und Verelendung der Arbeiterbevölkerung, das die Soziüldemokratte so gern zu ihren Hetzzwecken benutzt, jeder Berechtigung efttbehrt. Folge» und Gefahren der Abrüstung. Das englische Blatt „Army and Navy Journal" schildert die Folgen der Abrüstung, in einem längeren Aufsatze über: „Lehren der Schwierigkeiten in Mexiko", in dem eS unter anderem heißt: Außer anderen Ländern bildet Mexiko einen schlagenden Beweis für die Gefahren der militärischen Ab rüstung. Wenn man den Ursachen des Falles LeS Präsiden ten Porfirio Dio- nachgeht, so wir- man finden, und darin stimmen alle Sachverständigen mit uns überein, daß der al ternde Präsident nicht mchr so von der Notwendigkeit einer starken Armee überzeugt war als in früheren Jcchren und den Versicherungen seines Finanzministers Gehör gab, der ihm vorstellte, in welche glänzende Lage Mexiko kommen würde, wenn er die damals 75000 Mann zählende Armee üten; die « mdardverl« wie » «gemahlen« LwesewllUtzi Der Jahresbericht des Deutschen Lehrervereins, der -er Versammlung vorge legt wurde, gibt der Freude darüber Ausdruck, Laß der Deutsche Lehrerverein in seiner äußeren Entwicklung einen erfreulichen Fortgang genommen hat. Die Zuncchme der Mitglieder war größer als in allen vorangegangenen Jah ren. Auch die deutschen Koloniallchrer haben sich dem Verein angeschlossen. I« Petersburg ist ei» Massenstreik auSgebrochen. Ins gesamt streike« bei 155 Unternehmer« 80 595 Arbeiter. (Weitere Nachrichten unter Hetzte Depeschen.) k^^Polttische «»«»schau. Deutscher Jndustrieschutzverband, Sitz Dresden. In der letzten unter dem Vorsitze des LandtagSabge« ordneten Dr. jur. Zöphel-Lttpzig abgehaltenen Vorstands sitzung wurden eine Anzahl Entschädigungen an von Streiks betroffene Mitglieder bewilligt. Im Anschluß hieran be richtete der BerbandSdirektor Grützner u. a., daß die gegen« wärtige Zahl der Mitglieder 4920 mit 385 Millionen Mark Lohnsumme ist und im vergangenen Jahr rund 130000 Mark Streikentschädigung gezahlt wurden. Nach Erledigung einiger interner und organisatorischer Fragen be schloß der Vorstand die diesjährige Generalversammlung auf den 22. Juni 1914 nach Dresden einzuberufen.