Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 26.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191405269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19140526
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19140526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-26
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 26.05.1914
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Luch die Rachmi Leuchtschiffe IS, die «tippen aew — Unfall Badenser, vei Motonvoche ken tt Boot Else 2 wc zwei Monteure zur Stelle Ware! Rückersdorf, iider da» vor «ir Familien in Not vollständig verni Hab« beraubt, a Menschen da» na sstld wirüich arn den Bettelstab g Fen« versichert, auf NachlSMkeit solche Häusler, de »icht auf oder dl von den Leuten Wen» mann noch «au», 5 «inder Gckd, «leider m spycheu. E» bitt daheim überflüsst kommen sein düi bewttsrn. die Ursache d« Gefa»gr»«»hme Effad Pascha» teilte Dr. Berghausen folgende» mit: „Zwischen Sssad und dem holländischen Gendarmeriekoimnandanten Sluy» be stand eine starke Rivalität, die schlieAtch dazu führte, daß auf Drängen Effad Pascha» Sluy» versetzt werden sollte. Durch da» Dazwischentreten de» Vertreter» iÜsterrekhs Wurde das v«hind«t, und Sluy» blieb. Damit war die Stellung Essad» al» Kriegsminister unhaltbar geworden. Essad be fahl einem Dien«, Muy« durch eine Taffe Kaffee zu ver gifte». (Dr. Berghüusen fügt hier ein, daß so etwa» in Alba nien an der Tagesordnung sei, ab« nicht besonder» schlimm ausgenommen werde.) Der Dien« wttgerte sich, worauf Effad durch einige Getreue den Diener nittrerschießen liest. Weiter bestand ein sehr gespannte» Verhältnis zwischen Es sad Pascha und dem Hofmarschall von Trotha, der den Pa scha bei jed« Gelegenheit fühlen ließ, daß man ihn al» Em porkömmling betrmhtete. Auf Betreiben von Muy» wurde schließlich der Befehl erteilt, daß Effad Pascha seine Waffen und die sein« Getreuen, von -men nur etwa fünfzehn, und nicht zweiwundert in seinem Palaste waren, ausliefern sollte. Effad weigerte sich zunächst, weil er wußte, daß Vie Nationalisten ihn auf der Straße ermorden wollten. In dieser kritisch« Zeit begab ich mich in den Palast Effad». Al» die Frau de» Pascha», die etwa» Deutsch spricht, mich be merkte, rief sie weinend aus: „Der Doktor will meinen Mann ermorden!" Ich beruhigte die Frau und erinnerte Effad att seinen Schwur auf den Degen, daß « dem König ergeben sein würde, auch wenn « nicht mehr im Amte sei, und Effad lieferte die Waffen au». Während ich noch mit Essad Pascha sprach wurde die Tür de-S Palastes gewaltsam aufgÄuochen und der Gendarmeriekornmandant SluyS er schien mit einem militärischen Aufgebot. Effad Pascha und seine Frau wurden von 25 Manu mit aufgepflauztenr Bajouett iu die Mitte genommen und unter Entfaltung d« weißen Fahne au» dem Palast ge führt. Man wußte, -aß die Nationalisten Essad in den Stra ßen ermorden wollten, und führte ihn deshalb durch den .Garten de» Königspalastes an der Meeresküste entlang und zuletzt auf ein österreichische» Kriegsschiff. Al» man Essa ven Säbel abforderte, verwandte sich d« Vertreter Italien» beim König für ihn und erinnerte daran, daß «, der Kö nig, Effad Freiheit und Leben garantiert habe. Auf Befehl des Königs wurde Effad Pascha dann auf ein Paffagierschifs gebracht, da» sofort mit ihm. nach Brindisi abdampfte. — Ueber seine bereit» bekannt gewordene gefahrvolle Erkun dungsfahrt nach Tirana teiste Dr. Berghausen mit: „Wir hörten, daß die Aufständischen gegen Durazzo marschierten. Der König stellte mir auf meinen Wunsch ein Automobil zur Verfügung, und die Königin gab mir Verbandszeug und Lebensmittel. Ich führ unter -« Weißen Flagge de» Unparteiischen, nachdem ich mit dem Kommandanten verein bart, hatte, doch, ich von allen ÄÄegxaphenstakonen untör Decknamen über die Lage berichten solle. Die Fahrt dauerte i etwa -»«Stunden. Al» ich auf der Nächsten TelegrchcheN- station daS Amt wieder verließ, fand ich auf der Straße eine große Menschenmenge. Ich rief: „Es lebe Albanien!" Ab« von den Tausenden, die sich angesammelt hatten, kam keine Erwiderung. Ich wußte, daß eS sich hi« bereits um Aufstän- dische handelte. Nachdem ich mehrmals gefangengenommen worden war und Man mir mit Erschießen gedroht hatte, kam ich schließlich unt« Lebensgefahr nach Tirana. Hier war alle» ' ' ' . .. . ' ' iu offen« Revoltion. Ich sagte, ich sei der Leibarzt des König», und was sie von diesem wollten. Sie antworteten: „Mr haben mit dem Kö nig nichts zu tun und wollen auch nichts von ihm. Er har uns nichts gebracht, und wir wollen zu den Türken zurück." Im Hause des Beis fand ich in Tirana Unterkunft. Das Haus wurde sofort von Bewaffneten umstellt. Von verschie denen Seiten lagen Hilferufe vor, der König möge Soldaten und Maschinengewehre schicken. Schließlich gelang es mir, in meinem Auto zu entkommen. Ich überbrachte dem Kö nig, der sofort geweckt wurde, mitten in der Nacht mei. Bericht. Es wurden sofort Maschinengewehre, auf Automo bile geladen, gegen die Aufständischen gesandt und sie damit beschaffen. Die Aufftändischen erklärten sich endlich zu Ver handlungen bereit." Dr. Berghaufen Warnte indes vor der Annahme dieses Vorschlages, da e» ausgeschloffen scheine, daß die ausgehungerten Tausende von bewaffneten Män nern auf bloße Verhandlungen hin auSeinandergingen. Tat sächlich wurde denn auch Tirana geplündert und. der Marsch fortgesetzt. — Welcher Beliebtheit sich der deutsche Arzt auch in Albanien erfreute, obwohl ihm gedeihliche Mittel und Raume zur Entfaltung sein« ärztlichen Tätigkeit fehlten, geht daraus hervor, daß ihm d« Finanzminister ein kost bare« Erbstück sein« Familie, einen gottenen Degen, al» Andenken übergab, den d« Arzt mit großer Freude zeigte. Mit großer Verehrung spricht Dr. Berghaufen von dem Kö nig selbst und erklärt, daß er bis zum letzten Blutttropfen für ihn eintreten werde. Seine Freunde in Albanien — und deren habe « viele gefunden — hatten mit tränenden Augen Abschitt» von ihm genommen. Du» Leuchtschiff Nacht bei hesth Zuflucht suchen Wist ertrank. ! stümmelt, well f Gotteshaus betrc vor. Der große Marienaltar wm vom Kreuze aeri aeräte geraubt, hatten die Diebe auSzubrechen, da Baren sie durch Marmorplatten aus, um die Mo Stelle sich« aus Kruzifix. Zwei tu denen sich M Spaziergängern Hospital» aus« Inhalt» beraubt. — Strand Au» der Oberlaufitz. > Bischofswerda, LS.Mai. StLstWchtti «ch . —* Der Geburtstag de» Königs wurde heute in der üblichen Weise begangen. Die Stadt prangt in festlichem Flaggrnschmuck. Heute stütz 6 Uhr war musikalischer Weckruf und mittags Platzmusik auf dem Marktplatze. Heute abend findet im Schützenhaus« ein öffentliche» Festmahl statt. Aych in den Schulen wurde der Geburtstag de» Landesherrn festlich begangen. In d« Bürgerschule fand der Festakt um 9 Uhr vormittag» in der Lula statt. Eröffnet wurde die Fei« Mit dem gemeinsamen Gesänge „Lobe den Herren" mit Harmoniumbegleitung, dem sich da» Gebet anschloß, da» Herr Schuldirektor Dr. Täuber sprach. Es solgte d« >11 ..... « I! >!'>!! ' l!I»h'h-.I'!! Klaviervortrag zu 4 Händen d« Herren Kantor Hillmann und Organist Hardt: Variationen und Fuge üb« „Den König segne Gott" von Max Reg«. Nach dem Kinder- gesana dr» Herrn Lehrer Liebscher: „FnGrich Lugust Sachsenherz" und dem Gedicht ein« Schülerin» „In Deutsch- land» Mitte" betrat Fräulein Gertrud Richter da» von Blattpflanzen umgebene Rednerpult und , hatte sich Ludwig Richt« al» Thema ihre» Vertrages gelvählt. Sie schilderte sein Leben und Wirken in trefflich« Weise; natürlich wie» sie in Einleitung und Schluß aus die Bedeutung de» Tage» hin. Die Deklamation eine» Knaben: „Huldigung an dm König", d« Kinderchor: .Sachsentreue" und der gemein schaftliche Gesang: „Dm König segn« Gott" schloß die einfache, ab« würdige Fei«. — X D« Königlich Sächsische Militarverein unttr- nahm gestern zur Vorfeier de» Geburtstags de» König» einen Ausflug nach der Hohwaldschenke, Baltenberg und Georgenbad. Die Beteiligung war außeryrdentlich zahlreich. Bis Riederneukirch wurde die Bahn benutzt und von da ging es unt« Borantritt der Stadtkapelle durch den herr lichen Wald nach der idyllisch gelegenen Hohwaldschenke, wo Deputationen d« K. und K. österreichischen Militärveteranen vereine von HainSpach und Lobendau mit dem hiesige» Verein zusammen trafen. He« Ehrenkamerad Borstch« Schachert stierte die Bande der Kameradschaft und Waffen brüderschaft, welche die beiden Reiche eng umschlingen. De» Vorstehers Ansprache gipfelte in einem 3fachen Hoch auf daS geliebte hohe Geburtstagskind, Se. Majestät «batst Friedrich August. Unt« lustigen Klängen wurde nach dem Georgenbad marschiert nachdem dem Baltenberg noch ei» kurzer Besuch abgestattet worden war. Ein reicher Damen- flor, sowie schmucke Vertret« uns«« Garnison belebt« da» kameradschaftlich« Treiben, und die so schön verlaufene Fei« beschloß ein flotte» Tänzchen. —* Auszeichnungen. Im amtShauptmannschastlichrN Bezirke wurdm au» dem Anlaß de» Geburtstage» de» König» noch folgende Auszeichnungen verliehen: Dem vau- sekretär Rudert in Wilth « n da» Berdieustneuz; dem Obev- gendarm Karl Heinrich Schröder in Bautzen, dem Gemeinde vorstand, Standesbeamten und Friedensrichter Karl Gottlob Augst in Steinigtwolmsdorf und dem Prokurist' Johann Karl Bernhard Brauny in Großpostwitz da» Albrecht»- - kreuz; dem DistrikSgendarm Juliu» Wilhelm Ottomar Gen »el in Burkau, dem Straßenwärt« Johann August Schreib« in Luga, dem Privatmann Andreas Sperling iw Stacha und dem Gemeindeyorstand und Schneidermeister Johann in Sptttwttz das Ehrenkreuz; dem kaufmännischen Expedient Emst Eduard Richter in Demitz-Thumitz» Vtm herrschaftlichen Först« Amand Dintn« in Kleindubran. und dem MilitärvereinS-BorstandSmitgliede, NahrunaSbe- fitzer August Kuschke in Quatitz dir Fritt>rich August-Meoaillo m Silber; dem GaSmristtt Ernst JuliusHeinzk in Pomiw ritz und dem Ortsdiener Johann Gottlieb Böhäts kn SteinigtwolmSdöpf e Friedrich Migust-Medaillr in Bronze, sowie d«B Jakob Traugott Zimmermann auf Purschwst n Titel und Rang al» Ockonomierat. DaS Ministerium de» Innern hat den Gendarmen Ernst Andreas Gustav Schoch in Malschwitz un- Karl Heinrich Wolf II in Neschwitz den Diensttitel „Gendarmerie-Brigadier" mit d« Berechtigung zum Tragen der Abzeichen eines solchen beigelegt. —" Postscheckverkehr. Di« neuen Formularmust« zn> Zahlkarten, zu Nachnahmekarten, Nachnahme-Pakettarten (bisher Postpaketadreffen) und Posttmfträge» mit anhängen- d« Zahlkarte sowie das Must« zum neuen Scheckbriefum schlag für den Verkehr der Kontoinhaber mit den Postscheck ämtern! sind erschienen. Die Formulare können sämtliche auch von der Privatindustrie hergestellt werden, wenn sie in der Größe und Farbe des Papiers sowie im Bordruck und, abgesehen von den Schrckbrielumschlägen, auch iu dew Stärke de» Papi«» mit den amtlichen genau übereinstimmen- Die Must« sowie eine gedruckte Betreibung über ihr? Srößenverhältmffe und die Beschaffenheit deS zu verwenden den Papiers können von dep Postscheckämtern kostenlos be zogen werden. Zur Vermeidung von Weiterungen empfiehlt eS sich, daß die Privatdruckerelen vor der Herstellung jed« neuen Auflaae einen Probeabdruck dem Postscheckamt zur Prüfung einsenden. Die von d« Post bezogenen blaue» Zählkarten de» bisherigen Muster», sowie dl« bisherige» braunen Nachnahmeformulare mit anhängend« Zahlkarte können bi» auf weitere» aufgebtäucht werdrn. Hierbei wird darauf aufmerksam gemacht, daß auch die Formulare z» Nachnahme-Paketkarten und Nachnahmekarten mtt anhängender Postanweisung geändert werden, und daß die Postpaktadressv» die Bezeichnung Paketkarte erhalten. In Aussicht genommen! ist fern«, neue Formulan für Postaufträge mit anhängender Postanweisung «inzuführen und die Herstellung dies« For mulare d« PrivatiNdustti» freizugebrn. Wegen d« Muster fstr diese Formulare usw- wird Nähere» noch bekannt gemacht werden. —" Kostenlose Obstvermittluug. Die Vermittlungs stelle de» LandrSobstbauvnrtn» für da» Königreich Sachse» tzat ihre Tätigkeit wieder ausgenommen. Sie nimmt Ange bote von Obst all« Arten, Sorten und Qualitäten entgegen nnd weist den Konsumenten, kleineren wie größeren, dre Angebote nach. Die Benutzung dies« Stell«, die sich in DnSden-A., Sidonienstrahe 14. I. (Ttlrph. 17 70b und 17 706), befindet, ist kostenlos. G» wird groß« Werd darauf gelegt, daß die Angebote und Nachfragen so früh - att möglich und nicht «st wenn die Früchte reif sind, ein gereicht »«den. " —* Sine g«te Mittelernte wird in diesem Jahre nach de« Erhebungen de» LandeSobstballvereinS üb« den Aus fall d« Frühobsternte zu ermatten sein. Die Spätfröste, die in den letzten Tagen de» April und den «steil Tagen des Monat» Mai austrattn, haben dem Fruchtansatz avht wie im vorigen Jahre allgemein, sondern nur strichweise ge schadet. Die Süßkirschen versprechen in den Kirschengeaendrn wie z. B. in d« Borna«, Geithain« Gegend, bei Meißar und Döbeln, eine gut« Ernte. Luch die Sauerkirschen bäume »erden gut« Erträge liefern können. Pfirsich« und Apri- und Birnen ernte i Au» d« Bautzen, 2k Gertchrsaffeffor 1 wurde zum Amt» Bautzen, 2k La »dgerichtSpräsid Klaff« II Nr. 14 r°t v. Zrzschwitz «den», dem Dtre! Ritterkreuz 2. Klc Krone zum Ritt Offizinskreuz wu bei« Landgericht und der Borstan Leonhardt. Luch «halten. Bautzen, 25. sei« gestalt«« si< Fahnenweihfest d Von nah und f lieber SV Verein« den schönaeschmüä und wendisch« S Walter. Bei der f 40 Fahnennägel ! zur Lippe-Biest« Herr Fchr. von i Kmrftrvativeu B< die buntfalbigen äußerst malerische Fei« des tteude u«d Pfarr« A Wendenvereins N künden überreicht. Au» he Kamenz, 2 Mannschaft Käme hier unter Vorsts Ausschuß gchtlde, Pmpp« Kamenz'd Wochen in» Leb« - R^. Ust. '' ' ' ' ' "» 's» —. '>; ... > —' —— von einem Hügel bei Durazzo au» zwei Schlüffe auf die Auf- ständischen abgeben ließ. Die Schüsse waren ab« ohne Wir- Hm«. Die albanischen Truppen stunden unt« dem Befehl -er Majore Gluys und Rofselma und des Hauptmanns Gumpenberg, der in der Schlacht schwer verwundet wurde. Die Bevölkerung von Durazo geriet in Schrecken und ver- barrikadiette sich in den Häusern, während dir italienischen Seeleute sich zur Verteidigung der Gesandtschaft und des Palastes deS Fürsten zurechtmachten. Nachmittag» wurde der Kampf noch heftig«. DaS Auto eines Italien«» brachte Tote und Verwundete in die Stadt. Biele muselmanische Frauen flüchteten in die italienischeGesandtschaft und aufdie Schiffe, die den Flüchtlingen zur Verfügung! gestellt wur- -en. In der Stadt befinden sich mehrere hundert Berwun- dete. Die Verluste -er Aufständischen sollen groß sein. Die Flucht aus „Uebereiluug". Durazzo, 25. Mai. Die nach Tirana unternommene Expedition, die mißglückt ist, da sie mit unzureichenden Streitkräften unternommen wurde, war durch die dortigen BeyS veranlsßt, die sich an den Fürsten um Hilfe gewandt heckten. Als die Nachricht von der Niederlage -er Expedition zugleich mit d« Meldung eintraf, daß die Aufständischen nur eine halbe Stune von Durazzo entfernt seien, entschloß sich d« Fürst auf das Drängen der Diplomaten, mit seiner Fmnilie die weiteren Ereignisse an Bord des italienischen Kriegsschiffes „Misürata" ahuwarten. Unterdessen fuhren mehrere Mitglieder der Internationalen Kontrollkommis sion und des diplomatischen Korps den Aufständischen ent- goßen, um sie nach ihrem Begehr zu fragen. Sie brachten den gefangen gewesenen holländischen Hauptmann zurück, der dem mittlerweile ins Palais zunickgÄehrten FüMen in An- Wesenheit des diplomatischen Korps und der Mmister mel dete, die Aufftändischen wünschten eine schristliche Erklärung, daß ihnen für ihre Abordnung, die ihre Wünsche vortragen soll«, freies Geleit zugesichert werde und daß die Rückkehr -er gefangenen Aufftändischen gestattet werde. Der Fürst unterschrieb einen Geleitbrief und sandte ihn an die Aufstau- difchen. Da dann die Lage wieder att sicher angesehen wurde, schifften sich auch die Fürstin und die fürstlichen Kind« aus. Es herrscht allgemein die Meinung, -aß die Expedition ge gen die Aufftändischen wie auch die Einschiffung der. fürst lichen Familie übereilt waren. Effad Pascha iu Rom. Rom, 25. Mai. Essad Pascha ist um Mitternacht aus Nea- pel hier eingetroffen. . - Plötzliche Abreise des Leibarztes de» Fürste». Wien, 25. Mai. Der Leibarzt -eS Fürsten von Alba nien Dr. Berghausen ist am Sonnabend in Triest angekom men, und sogleich nach Deutschland weit« gereist. Die Plötz- liche Abreise Dr. Bevghausens hat hier Bestemden erregt, und man vermutete, daß der Arzt eine besondere Mission habe. Er hat aber, wie dm „Neue Fr^ Presse" «fährt, Al banien verlassen, weil sich zwischen ühm und dem Hofmar- ' fchall des Fürsten, ^ Trotha; Diff«enzett «gAen Haben, die - ihn zur Einreichung sein« Demission veranlaßten. Dr. Berghausen dürste kaum nach Albanien zurückkehttn. Verstärkung des österreichischen Geschwaders vor Durazzo. Pol», 25. Mai. Der Panzerkreuzer „St. Georg" und zwei Torpedoboote sind nach Durazzo beordert worden. Der Wiener albanische Gesandte beim Grafe» Berchtold. Wie», 25. Mai. Der vorgestern hier eingetroffene alba- nische Gesandte Sureya Bey Mora hat sich gestern nach Buda pest hegeben, um yrit dem Mimst« des Aeußeren zu konfe rieren. Eise Unterredung mit de» ehemalige« Leibarzt de» Fürste« «im Alba«ie«. Der bisherige Hof- und Leibarzt des Königs von Alba nien — der Herrsch« führt in Albanien den Titel König — Dr. Berghausen, der, wie gemeldet, nach sein« DemWon in seiner Vaterstadt Köln eingetroffen ist, gewährte dem Be- ricUerstatt« des „B. L.-A." eine Unterredung über die Lage in Albanien. Zunächst auf die Ursache seines Rücktritts eii> gehend, erklärte Dr: Berghausen, daß das Verhalten des Hof- marschalls v. Trotha, das übrigens nach verschiedenen Sei ten hin in Albanien Anstoß und Erbitterung erregt habe, ihn zu seinem Rücktritt bewog. Dr. Berghausen ist fünf Mo nate in Albanien gewesen und trat am Donnerstag früh die Heimfahrt an, so daß « die kritischen Tage in Durazzo, die zur Gefangennahme Essad Paschas und zu den erst» blutt- gen Zusammenstößen führten, miterlebte. Als Arzt kam er naturgemäß mit weiteren weisen in Albanien in Berüh- rung, und so konnte « auch, als man noch an keine Gefahren glaubte, den Ernst der Lage «kenn«» und warnend darauf Hinweisen. Aus den Darlegungen Dr. Berghaustns gewinnt man den Eindruck, daß es dem König trotz der besten Ab- sichten bisher nicht gelungen ist, die Macht in seine Hand zu bekommen, die sein« Stellung entspricht. Effad Pascha ist nach wie vor der mächtigste Mann Albaniens. Die Einfüh rung eines westeuropäischen Hofzeremoniells konnte den Kö nig dem Volke nicht nSherbringen, das seit fünf Jahren im Kriegszustände levt, das in diesen Jahren Wed« Löhne noch Gchälter bezog, dem von Kindheit an eine bitterernste Le- benSauffassung zu eigen ist und das die Blutrache mit der Muttermilch «»gesogen hat. DaS Land ist bitterarm. In Tirana sterben z. B., wie Dr. Berghausen bestätigt, tagtäg- sich Leute an Hunger, ohne daß bisher für die Leute etwa« geschehen wäre. — Auf meine Frage: „Glauben Sie, daß Essad Pascha ein Verräter ist?" «klärte Dr. Berg- Hausen mit Nachdruck: „Nein, da» Baube ich nicht; eS sei denn, daß man es mir schwarz auf weiß beweist. Ich habe viel mit Effad Pascha verkehren müssen und war vielleicht -« Letzte, mit dem er inDurazzo gesprochen hat, bevor « gv- fangen genommen wurde. ES mag möglich sein, daß Effad Pascha, um seine Macht zu zeigen, Lausende vor den Palast des Königs geführt haben würde, ab« hi« würde « sie stehen lasten. Er war dem König nach mein« Ansicht auf richtig «geben. Ueb« Ei. » kvfm hab« in vl ««« d« H»ß GtaLü- u»d Jvh uur hie Erdbeere»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)