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SS. JahrMz. Bischofswerdaer Tageblatt feeate von Der Stadtrat «rigen Jubiläums. Am Dienstag Das Neueste vo« Tage Zwei deutsche OffizierSflieger find bei Rypin im russi schen Gouvernement Plozk gelandet. Die Offizier wurden feftgenommeu. O DaS fürstliche Palais in Durazzo wird von KV österrei chisch-ungarischen vnd italienischen Matrosen bewacht. Hof- «arschall v. Trotha hat sich in besonderer Mission »ach Ber- lin begeben. > * Rach einer Meldung des „New Jork Herald" beabsichtigt Huerta, am 1. Juni ein« sechswöchige UrlaubSreise »ach Europa aazntrete«. in dieser ungesunden, unseligen Verwirrung der Geister schwere Gefahren. Was mit einer Rechtsbeugung begann, wurde unter dem roten Siegel der Genossen vollstreckt. Die rechtsstehenden Parteien aber werden durch planmäßige Aus- klärung und festen Zusammenschluß die Scharte wieder aus zuwetzen wissen. In der Hauptwahl errangen sie einen, Zu wachs von 1700 Stimmen, in der Stichwahl fielen ihnen weitere 600 Stimmen zu. Sie find geschlagen, aber nicht be siegt. Ob auch alles rings um sie her im roten Meere ver- sinkt, der nationale Gedanke, den sie mit Begeisterung und Energie vertreten, wird ihnen in der Zukunft Ziel und Sieg sichern. > , ! Der Kronprinz von Sachsen Sei der Jahr- hvndertfeier der Berliner Gardeschütze«. Die in Lichterfelde bei Berlin garnisonierenden Garde schützen begingen gestern in Gegenwart des Kaisers und des Kronprinzen von Sachsen, der L In suits des Bataillons steht, die Feier ihres 100 jährigen Jubiläums. Am Dienstag war bereit« die Feierlichkeit durch ein Sportfest eingeleitet worden. Gestern fand der Hanptakt der Festlichkeit durch eine Parade vor dem Kaiser statt. Es waren zu dein Feste ungefähr 4000 ehemalige Gardeschützen erschienen, die zum größten Teil in der Kaserne untergebracht worden warm. Gegen 11 Uhr vormittags traten das Bataillon und die alten Kameraden auf dem festlich geschmückten Kasernenhofe zur Parade an. Hierzu hatten sich auch Abordnungen des sächsischen Infanterie-Regiments „Kronprinz' Nr. 104, des sächsischen SchützenregimentS „Prinz Georg' Nr. 108, der sächsischen Eisenbahnkompagnie, sowie sämtlicher Berliner Garderegimenter eingefunden. Der Kommandeur des Garde schützenbataillons Major v. Gslieu empfing die Gäste mit einer Ansprache. Um 12 Uhr erschien der Kronprinz von Sachsen tn der Uniform des Bataillons. Gegen */,1 Uhr traf der Kaiser im Automobil im Kasernenhofe ein. Er begrüßte di« Schützen mit dem Rufe: „Guten Morgen, Eelegr^Adr.- Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. V-, Amloblatt der Königliches Amtshaupttnannschaft, der Königliche« Schrrlinhrektkm «nö des Königlich«» Hauptzollamtes zu viwtzen, sonne des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, ' und der Gemeindeämter des Bezirks. Abomrementt-Bestrlluugen werden angenommen tn der Geschäfts stelle Altmarkt IS, sowie bet de» Aeitnngebote« in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postaastalt«». — Nummer der Zeitungsliste SSM. — Schluß, der Geschäftsstelle abend, H Uhr. in hiesiger Kämmereikasse öffentlich versteigert werden und wollen sich Erstehungslustige zu dieser Zeit daselbst einfinden. Bischofswerda, am 28. Mai 1914 SotMabeud, Ve« so. Mai 1SI4, «ach«. 4 Uhr, soll in Demitz-Thumitz 1 Buch („Die Frau als Hausärztin') gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort: BeyerS Gasthof das. Bischofswerda, am 28. Mai 1914. De* Gerichtsvollzieher deS Königlichen Amtsgerichts. änderte die Linke im Reichstag ihr bisheriges Wahlprüfungsverfahren und zog von den Stimmen des damaligen Abgeordneten Hoesch auch die Stimmen aller derer ab, die den Wahlaufruf für ihn unterschrieben hatten und als seine sicheren, unbeeinflußten Anhänger gellen wollten. Darum schloß auch Herr Naumann am Tage vor der Stichwahl seine Rede in Stendal mit den freimüti gen Worten: Die Konservativen müssen rasseln; sie haben einen Abgeordneten zu viel, wir haben einen zu wenig. Vollstrecker des Willens der Linken waren nicht etwa die Bauernbündler, sie verloren 1600 Stimmen in der Hauptwahl. Vollstrecker des Willens waren dieSozial- demokraten. Ihnen kam es sehr gelegen, daß ihre GenossenaufdenSchiffen außerhalb weilten; auch sind sie von dem Verdacht, bei der Hauptwahl gedämpft zu haben, nicht ganz freizusprechen. Beinahe hätten sie ihr Ziel, die falsche Stichwahl Hoesch-BeimS zu vermeiden und die erwünschte Stichwahl Hoefch-Wachhorst herbeizuführen, verfehlt; denn sie blieben, weil sie die Stärke des Gerne groß, der sich Deutscher Bauernbund nennt, dessen Taten im umgekehrten Verhältnis zu seinen Worten stehen, über- schätzten, trotz ihrer Dämpfung nur um 99 Stimmen hinter ihrem Günstling zurück. Die Stichwahl selbst aber „m a ch - t e n" wiederum die Sozialdemokraten mit fremdem Geld» und großem eigenen Eifer zu Gunsten des Bauernbunds präsidenten; die Proletarier rissen also den Gefolgsmann deS spekulierenden Großka pitals wie einen Brand aus dem Feuer. Nicht das Land, nicht die Bauern verhalfen dem Zersplitterungs bunde, bei dem der schöne Name den unschönen Zweck ver deckt, zum Siege :den Städtern, den Sozialdemokraten ver- dankt der Großblockckandidat — so nennt ihn bezeichnender weise das Berliner Tageblatt — seinen Triumph. In Sten- dal selbst erhielt Wachhorst 5167 Stimmen, Hoesch 1056. Welch ein Bauernvorsprun gl Ernste Politiker und aufrichtige Freunde deS Vater- landeS, des Volkes, sehen in diesem unnatürlichen Bündnis, Auf dem Sichlachtvtehhof Leipzig ist die M«rU mrd Manensenche ausgebrochen. D r « S d e n, am 27. Mai 1914. M i « i st e r i « m d e S I « « e r « Allzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzende« Bezirke. Aeltestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit (StzS. Das im Grundbuch« für Oberpntzikau Blatt 355 auf den Namm des Gutsbesitzers Gotthold Bernhard Gebier in Oberputzkmr eingetragene Grundstück soll am 17. Juli 1914, vormittags 1-10 Uhr an der «erichttstelle ttn Wege der Zwangsvollstreckung versteigert »erde«. Das Grundstück ist «ach dem Klurbuche 27,7 Ar groß und auf lOO Mk. — Pfg. geschätzt. Es bestehl aus Feld und trägt die Nurbuch»nummm-68bd. - - Die Einsicht der Mitteilungen deS GruudbuchamtS, sowie der übngen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzung, ist jedem gestattet. Rechte auf BesriÄigung aus dem Grundstück sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 2. Mai 1814 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich warm, spätestens im BersteigerungStermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen falls die Rechte bei der Feststelking des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung deS BersteigerungSerlöses dem Ansprüche des Gläubigers und dm übrigen Recht« «achgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung mtgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführm, WÄrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Bischofswerda, den 27. Mai 1914. ' Königliches Amtsgericht. Die diesjährige Mrfchemnrtzmrg an der Pickauer Allee, am BelmSdorfer Wege und em der allen Bautzner Straße hier soll Donnerstag, den 4. Juni d.J. vormittags 11 Uhr Mit de» wöchentliche« Beilage«: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustrierte« Ssaatagsblatt «rfüllimgeott für beide Teile BÜchoftwerda. Festbestellte Inserate«- Aufträge können nicht zurückgezogen werden. In New Aork fordert eine furchtbare Hitze viele Opfer. Seit 1880 war kein so heißer Mai zu verzeichnen. (Weitere Nachrichten unter Letzte Depeschen.) Ei« sozialdemokratischer Sieg. Als in der Nacht vom 25. zum 26. Mai zu Stendal :m Schadewachten — so heißt die Straße, wo der „Altmärker", jenes radikalliberale Blatt, sein Hauptquartier aufgeschlagen hat — der Sieg des Bauernbündlers Wachhorst de Wente bekannt gegeben wurde, stimmte die dort versam melte Volksmenge die — Arbeitermarseillaise an. Kürzer und treffender kann man die Sachlage kaum schildern. Ein nationalliberaler Sieg mit sozialdemokrati- fchem SangeSjubel. Die kühl berechnenden Führer der So zialdemokratie sagten sich in Osterburg-Stendal von vornherein, daß ein Sieg ihrer Partei in der Stichwahl aus- geschlossen ist; denn so seltsam es klingen mag, so wahr ist eS: die Parteigänger eine« Wachhorst lassen sich gern so zialdemokratische Stichwahlhilfe gefallen, ohne mit Gegen diensten aufzuwarten. Der Kreis sollt« und mußte Lor Rechten entrissen werden,.das war ihr Ziel. Darum