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M«, N*. UL »r.UL cs> atu garanürÄ i Oderal! » «fkSlNic bürgerlichen Gegengründungen, die „Deutsche Volksversiche rung" und die öffentlich-rechtlichen Versicherungsanstalten verfolgen, gilt uns als ein erfreuliches Zeichen dafür, daß diese bürgerlichen Institute der Sozialdemokratie recht unbe quem geworden sind. > Thomas M bekannte Komp nach längerer l Koschat, der im phie und Natur Verband der W Partien sang, und vier Jahve seine herzigen i verlassen bin i" idyllen und kleii auch als Leiter Heimat und der Joseph, Kaiser Koschat mehrfaö Au» dem Gerichtssaal. * Wegen Münzvergehens hatten sich vor dem Schwurge richt Dresden der 30 Jahre alte Photograph Paul Richter und der 40 Jahre alte Photograph Arthur Richard Tröger zu verantworten. Die Angeklagten hatten sich eine leere Stube gemietet und dort unauffällig eine vollständig ausge stattete Falschmünzerwerkstatt eingerichtet. Buchdruckerpres sen, Lettern, zahlreiche Klischees, photographische Apparate und Chemikalien aller Art waren vorhanden. Ihr Treiben war schon längere Zeit vor ihrer Verhaftung von der Kri minalpolizei beobachtet worden. Das Auftreten der beiden Männer war stets bescheiden gewesen. Bei ihrer Verhaftung wurden für etwa 7000 Mark fast vollständig fertige und für 23 000 Mark angefangene Zwanzigmark-Reichsbanknoten be schlagnahmt. Während der Verhandlung wurde die Oeffent- lichkeit ausgeschlossen. Das Urteil lautete gegen Richter we gen versuchten Münzderbrechens auf zwei Jahre Zuchthaus, 5 Jahre Ehrenrechtsverlust und Zulässigkeit der Polizeiauf- LNftschifsahrt. Geplanter Verlauf des DreieckflugrS. Freitag, den 29. Mai, nachmittags 3 Uhr, beginnt die Abnahme der Flug zeuge in Johannisthal. Sonnabend, den 80. Mai, von nach mittags 4 Uhr ab Etappenflug JohanniSthal-Leftyig-DreS- den mit Zwischenlandung in Leipzig. Sonntag, den 31. Mai (Pfingstsonntag), von nachmittags 4 Uhr an örtliche Veran staltungen in Dresden (Flugzeugparade und Schaufliegen). Montag, den 1. Juni (Pfingstmontag), von nachmittags 4 Uhr an Etappenflug Dresden-JohanniSthal-Leipzig mit Zwischenlandung in Johannisthal. Dienstag, den 2. Juni, von nachmittags 4 Uhr ab örtliche Veranstaltungen in Leipzig. Mittwoch, den 3. Juni, von nachmittags 4 Uhr an Etappenflug Leipzig-Dresden-JohanniSthal mit Zwischen landung in Dresden. Donnerstag, den 4. Juni, von nach mittags 4 Uhr an örtliche Veranstaltungen in Johannisthal. Freitag, den 5. Juni, von nachmittags 4 Uhr an Etappen- flug Johannisthal-Leipzig-Dresden mit Zwischenlandung in Leipzig. Verschiedene Flieger werden ihren Flug an diesem Tage von Dresden nach Johannisthal und von da nach Leip- zig und eventl. wieder bis Dresden mit Zwischenlandungen auf jedem Flugplätze weiterführen. Die Flugexpedition in Mnsch-Südwest. Die von dem Berliner Großkaufmann Rudolph Herzog ausgerüstete Flug- expedition, die mit Flügen in Swakopmund begann, setzt ihre Tätigkeit jetzt in anderen Teilen -er Kolonie fort. Büchner startete am 18. Mai früh 6ZH Uhr bei Swakopmund und lan dete um 8 Uhr bei Kilometer 136 der Ottawabahn. Seine Höchstgeschwindigkeit betrug 120Stunden-Kilometer. Gestern stieg er mit einem Passagier zur Ablieferung der ersten Ko lonialluftpost auf und erreichte Karibik. „Aber Sie sollen mich verstehen! Gerade Siel Sie sol len wenigstens wissen, daß ich nicht immer schlecht war, wie in der letzten Zeit . . ., daß ich auch hätte gut sein können, wie Anne-Mie .... wie Ihre Mutter .... wie Gita es vielleicht einst werden wird . . .! Daß es zumindest nicht meine Schuld allein war, wenn ich wurde. Was ich bin! Wenn ich Sie früher kennen gelernt hätte, vielleicht . . . .' ein weicher Ausdruck trat in ihre Züge. Erschreckt durch ihre maßlose Heftigkeit, vielleicht auch durch die letzten Worte, die gleich einem Feuerstrahl in sein Inneres fielen, faßte er ihre Hand und sagte beruhigend: „Sie sind außer sich! Sie wissey nicht, was Sie sprechen. Man wird nicht gut durch andere, sondern aus sich selbst heraus, und diese Güte sollte sich wie ein goldener Faden von Mensch zu Mensch spinnen durch das ganze Weltall. Sie lebt auch in Ihnen, ich weiß eS. Und nun sprechen Sie. Ich sehe wohl, daß eS Ihnen Erleichterung schaffen wird, sich einmal vom Herzen zu reden, was wie eine Last darauf liegt.'? Hastig, mit gesenktem Kopf, begann Marilene zu spre chen. Sie erzählte, wie ihr Her- betört durch Arveds Worte und Blicke und das halbe, heimliche Werben, das in seinem Benehmen lag, sich ihm gläubig -«gewandt hatte. Wie all ' ihr Denken, Fühlen und Hoffen ihm gehört hatte und wie dann nach jenen grausamen Erklärungen im Wintergatten sich alles Weiche in ihr in Hätte verwandelt hatte. Me aus der Liebe Hatz geworden. Wie der Drang nach Rache sie lange Zeit gleich einer fixen Idee beherrschte. Wie sie halb besinnungslos KlemenS GeerasierS Weib geworden, gedankenlos neben ihm hingelebt hatte, immer nur darauf bedacht, sich an Arved zu rächen und die Lieb« zu verspotten, in welcher Form sie sich auch näherte. „Denn von allen Lügen dieser Welt," schloß sie, „schien mir Liebe die größte! Bis. . ." Hier stockte sie erschrocken und schwieg. „Bis?" fragte er leise und tastete im Dunkel nach ihrer Hand, ohne eS zu wisset). Und sie antwortete dumpf: „Bis ich verstehen lernte, daß Liebe nicht bloß verderbe«, sondern auch erheben kann! MS ich Anne-Mie wiederfanb und Ihre Mutter kennen lernte und ..." „Wahre Liebe erhebt immer!" unterbrach er sie sanft. Io) sMstHHWM - König ( Ein netter'Zug der gegenwärtix nummer des S der König den ! Listmans, zu be dem Fürsten A chen zu und rei, sah, die Hand, aufmerksam, das Len Trainer cm widerte der Kön — Der alt Wachtmeister Au jähriges Dienstj Umgegend eine Trotz seines hoh auf dem Posten. Der Jubilar bes ter Klasse. Zu se Auszeichnungen — Entführ Den Bemühung einem dortigen Pariser Vorort Cabe ausfindig Privatlehrer Fo -er Richtung n> solchen Einfluß > terließ, seinem lassen. Durch Follasi Amiens Der gegenwärtt, Man vermutet,! — Verbrech zug. Der Eilzu abend 9 Uhr dic muten später, w ÄO Metern in v« Dank der Geiste! entsetzliches Ung — Tötung 20jährige Arbei» -ienste erworben und ist mit hohen Anerkennungen ausge zeichnet wodren. Leisnig, 20. Mai. Neue Gasanstalt. Me mit einem Kostenaufwand von über 400000 an der Fabrikstrahe er richtet« neue Gasanstalt wurde von der Stadtverwaltung übernommen. Me Gasanstalt ist mit allen technischen Neue- rungen versehen und hat direkten Anschluß an das Gleis de? Leipzig-DreSdener Eisenbahn. Fraukenberg, 20. Mai. Todesfall. Im 73. Lebensjahre starb gestern der Stadttat a. D. Karl Stephan. Seit 1878 war er als besoldeter Stadttat unter sechs Bürgermeistern bis Ende Januar 1911 tätig. Besondere Verdienste erwarb er sich in Gemeinschaft mit dem kürzlich gestorbenen Post direktor a. D. Roßbach um die Erschließung des städtischen LützeltalS. — Tödlicher Unfall. Sm Montag vormittag . wurde der bejahrte schwerhörige Straßenkehrer Moritz Gras- seit von einem Personenautomobil angefahren und zu Bo- den geworfen. Der Verunglückte wurde bewußtlos in seine Wohnung gebracht, wo er in der Mittagsstunde verschied. Leipzig, 20. Mai. Das Ergebnis der Wehrstener für den Steuerbezirk Leipzig, der die Stadt und die AmtShauPt- mannschaft Leipzig umfaßt, stellt sich auf 21ZH Millionen Mark. Zwönitz, 20. Mai. Der 14 Jahre alte Knabe Döring, der gestern daS 9 jährige Mädchen Schlüssel im Walde zu vergewaltigen versuchte, und mit einem Messer schwer ver letzte, ist gestern auf einem Felde aufgegriffen und verhaftet worden. Er hat di« Tat bereits eingestanden. Schöneck, 20. Mai. Der 19 Jahre alte Monteur Baumann, der am elektrischen Leitungsnetz eine Reparatur vorzunehmen hatte, wurde von einem umsiürzenden Leitungs mast getroffen und getötet. Falkenstein, 20. Mai. Im Gasthof zu Neustadt bei Fal kenstein ließ der neue Wirt beim BierausauSfchenken ver sehentlich den Kohlensäureapparat unzugeschraubt. Apparat und Bierfaß wurden zersprengt. Bei der Explosion wurde der Witt so schwer im Gesicht verletzt, daß er bewußtlos ins Kreiskrankenstift nach Zwickau geschafft werden mutzte. OelSnitz, 20. Mai. Beim Abbruch einer Scheune in Tirschendorf stürzte der 26 Jahre alte unverheiratete Zimmermann Wunderlich von der Scheune herab und erlitt einen Schädelbruch, so daß er nach seiner (Anlieferung ins Krankenhaus starb. Klingental, 20. Mai. Das Ergebnis des Wehrbeittages im Bezirk Klingental beläuft sich auf annährend 100 000 M. Hans zog Marilenes Arm fester in den seinen und trat mit ihr tiefer in den Raum. „Verlassen Sie uns, Dr. Bayer!" sagte er gebieterisch, „Sie sehen, daß Sie hier überflüssig sind! Ich werde, so bald der Regen etwas nachgelassen hat, die gnädige Fran selbst nach dem Herrenhaus zurückbringen!" Arved stieß einen Laut dumpfer Wut aus. „Mit welchem Recht?" rief er. „Sie ist freiwillig hier . . . .!" „Elender!" Hans ließ Marilenes Arm los und trat dicht an Arved heran. Beide sahen nichts voneinander, als die Umrisse ihrer Gestalten und die funkelnd ineinander tauchen den Augen. „Mit dem Recht, das mir die Freundschaft ihres Gatten gibt! Mit dem Recht jedes ehrlichen Mannes, der eine Frau bedroht sieht! Mit dem Recht, das sie selbst mir gab, indem sie sich unter meinen Schutz steifte", sagte er, jede Silbe beto nend, kalt und drohend. Arved lachte gellend auf. „Ah — das paßt euch beiden Wohl, mich fortzuschicken und hier allein zu bleiben? Glauben Sie, ich weiß nicht was hinter Ihrer Freundschaft und Ritterlichkeit steckt . . ." Weiter kam er nicht. Wie eine Feder fühlte er sich von eisernen Muskeln ge hoben, an die Tür getragen und in weitem Bogen hinaus geschleudert auf den Rasen. Minnen herrschte Totenstille. Nur das Brausen des Gewitterregens unrrauschte das kleine Gebäude. Marilene war wieder auf die Bank gesunken. Erst nach einer langen Pause brach sie daS Schweigen. „Und Sie fragen nichts? Sie verlangen keine Rechtfer tigung?'' murmelte sie mit tonloser Stimme. HanS war an ihre Seite getreten. „Nein," sagte er sanft . „Ich sehe, daß Sie leiden, das genügt mir, welches Recht hätte — iA von Ihnen eine Rechtfertigung zu verlangen?" Marilene war aufgesprungen. „Aber eS ist mein Recht ,fie Ihnen zu gÄenl Ich will nicht ... ich kann eS nicht langer ertragen, daß Sie schlecht von mir denken!" rief sie in großer Erregung. „Ich habe nie schlecht von Ihnen gedacht! Ich hab« immer an Sie geglaubt . . .! An da» Sutt tn Ihnen . . . auch ohne zu verstehen!" ! ihren schönen, traurigen Augen gelesen. . etwas Süßes, Heiliges, das ihn erbeben machte, weil es für ihn darin ge schrieben zu sein schien . . . wenn er es auch nicht verstehen durste. War es nur Spiel, Heuchelei gewesen? War sie die Ko kette, für die viele sie hielten, die „Königin Sphynx", deren Eitelkeit es bloß nicht ertragen konnte, daß er nicht auch schwach zu ihren Füßen hinsank wie alle anderen und den man sich darum Mühe gab zu betören? „Nein! Nein!" rief eine Stimme in ihm. „Entweihe den Altar nicht, vor dem du heimlich anbetend kniest!" Sie ist kein Dutzendweib —I Könntest du sie denn sonst lieben trotz allem, was euch trennt! Wenn du die reine heilige Flamme nicht spürtest, die hinter all dem Wust von Aeußer- lichkeiten brennt... so... ." Und doch . . . dies Stelldichein jetzt . . . .? Die braunen Rindenwände der Eremitage tauchten vor ihm auf. Sie knisterten und bebten unter der Gewalt des Sturmes, der sie umbrauste und wild an ihnen rüttelte. Der Himmel war fast schwarz, die Dunkelheit beinahe undurchdringlich, soweit Blitze sie nicht von Augenblick zu Augenblick jäh zerrissen. , Da — mitten im Heulen des Sturmes, im Rollen deS Donners hörte er einen Schrei . . . Dann aufgeregte Stimmen. Eine rauhe männliche und eine angstvoll weibliche. Ihre Stimme .... „Töten Sie mich! Ich will ja sterben ... ich habe es verdient . . . nie aber kann mein Herz für Sie wieder füh len, was es einst in jugendlicher Selbsttäuschung empfand." Mit einem Satz war Lauterbach an der Tür und stieß sie auf. Es war so dunkel in dem Raum, daß man ohne das un aufhörliche Blitzen nichts gesehen hätte. So aber erkannte Arved HanS sofort. Er stieß einen rauhen Schrei aus, dann stand er starr und unbeweglich da wie gelähmt, denn Marilene war mit einem Sprung an Hansen» Seite geeilt und umklamn- unfähig, einen Laut heraus zu bringen, schutzsuchend dessen Arm. Me Bewegung war so deutlich, daß Arved begriff: ES ist alle» verloren! Draußen brach jetzt prasselnd hagelvermischter Regen nieder, hörte aber ball) wieder auf. > < > ' ficht, gegen Tröger aus «in Jahr sechs Monate Gefängnis und 8 Jahre Ehrenrechtsverlust. * Fahrlässige Tötung eines Treiber». Bow der Straß kammer in Gera wurde der Gutsbesitzer Gerhardt Schwarz wegen fahrlässiger Tötung zu einem Monat Gefängnis per. urteilt. Er hatte am 7. Januar d. I. bei einer Treibjagd den 10 jährigen Treiber Uhlig aus Ruditz im Schneegestöber erschossen. DaS Gericht nahm mildernde Umstände an. * Versuchter Sattenmord. DaS Schwurgericht zu Leip- zig verurteilte den 88 Jahre alten früher beim Tiefbauamt der Stadt Leipzig angestellt gewesenen BermessungSgehilfen Karl Heinrich Schöne wegen versuchten Totschlags zu 2 Iah- rn Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Schöne war am 20. Januar in die Wohnung seiner von ihm getrennt leben- denEhefrau eingedrungen und hatte ihr zwei Revolverschüsir beigebracht, wodurch die Frau am Ellenbogen und Oberschen- kel erheblich verletzt wurde. Kunst und Wissenschaft. Das Kgl. Schaupirlhaus veranstaltets auch in dieser Spielzeit einen Klasfiker-Cyklus, der die folgenden neuein studierten und neu ausgestatteten Werke umfaßt: „Wallen steins Lager" und „Me Piccolomini" (Donnerstag, -en 11. Juni), „Wallensteins Tod" (Sonntag, den 14. Juni), „Macbeth" (Donnerstag, den 18. Juni), „Hamlet" (Sonn tag, den 21. Juni), „Agnes Bernauer" (Donnerstag, den 25. Juni), „Robert Giuskard" und „Die Torgauer Heide" (Sonntag, den 28. Juni), „Me Hermannsschlacht" (Don- nerstag, den 2. Juli) und „Faust" (Sonntag, -en 6. Juki). Mit der zuletzt genannten Vorstellung beschließt das Kgl. Schauspielhaus seine diesjährige Spielzeit. Für den Klas- siker-Cyklus wird ein Sonderabonnement (zu ermäßigten Preisen) ausgegeben. Au» Sachse«. Dresden, 20. Mai. Auf das vom Verbände sächsischer Redakteure und Berufsschriftsteller auf seiner Tagung in Zittau an den König abgesandte Huldigungstelegramm ist beim Vorsitzenden Prof. Dr. Lier folgende Antwort eingc- ttoffen: Wachwitz, Kgl. Billa. Se. Majestät der König haben mich beauftragt, für den abgesandten Huldigungs- grüß den allerhöchsten Dank auszusprechen, v. Schleinitz, Hauptmann, kommandiert als Flügeladjutant. Dresden, 20. Mai. Der Landesverband gewerblicher Genossenschaften im Königreich Sachsen wird seinen dies- jährigen gewerblichen Genossenschaftstag am 14. und 15. Juni in Plauen abhalten. Auf der Tagesordnung steht «. a. ein Bericht über das Thema „Welche Wirkung hat daS Genossenschaftswesen auf die wirtschaftlichen Verhältnisse Les Handwerks und Kleingewerbes?" Dresden, 20. Mai. Der angebliche Dopprlmord eine» sächsischen Soldaten. Mr Soldat Lüder vom 181. Jnf.-Reg., der kürzlich im hiesigen Festungsgefängnis erklärt hatte, im Grünewald ein Mädchen ermordet und verscharrt zu haben, wurde gestern nachBerlin übergeführt, und nach dem Grüne wald gebracht. Die Ermittlungen hatten jedoch, wie die Blätter melden, einen negativen Erfolg. Lüder gestand schließlich ein, seine Angaben erfunden zu haben, um einmal aus dem Gefängnis herauszukommen. Hohnstein (Sächs. Schweiz), 20. Mai. Me Schützengilde zu Hohnstein, eine der ältesten in unserem Vaterlands, wird im August d. I. das Fest ihres 400jährigen Bestehens feiern. Alten Chroniken zufolge wurde die Gilde im Jahre 1514 gegründet. Niederlößnitz, 20. Mai. Obst- und Spargelernteans- sichten. Die in der Lößnitz ursprünglich sehr aussichtsreiche Obsternte ist teilweise in Frage gestellt. Der Frost in der Nacht zum 3. Mai hat viele Erdbeerblüten vernichtet, die Birnen lassen sehr fallen, die Aepfel stehen zu lange in der Blüte, so daß die Spinnerraupe genügend Zeit findet, ihr BernichtungSwerk auszuführen. Aprikosen, Pfirsichen und Pflaumen dagegen versprechen eine gute Ernte. So ver heißungsvoll der April für den Spargel war, so sehr hat der kühle Mai diesem begehrten Gemüse geschadet. Wo sonst in den Plantagen 50 bis 80 Pfund täglich gestochen werden konnten, muß man sich Heuer mit 10 bis 15 Pfund begnügen, daS ist rund der fünfte Teil einer Normalernte. Gärtner wie Obstzüchter sehnen warmes Wetter herbei, damit sie, und besonders auch die Weinbauern, auf ihre Rechnung kommen. Riesa, 20. Mai. Roter Kreuz-Tag. Die Haussamm- luNg ergab zirka 1000 °4(, in den Sammelbüchsen wurden nahezu 3000 vorgefunden. Zu diesen Summen kommen u. a. noch der Erlös aus dem Rankenverkauf und der Rein gewinn des Wohltätigkeitskonzertes, so daß nach Abzug der UUkosten mit einem Erträgnis in Höhe von 4500 bis 5000 gerechnet wird. Das Erträgnis des im September vorigen Jahres veranstalteten Kornblumentages betrug 4600 -4t. Frohburg, 20. Mai. Hier verschied der Senior der säch- fischen Bienenwirte, Kantor em. Traugott Ludwig Kran- cher im 91. Lebensjahre. Mr Entschlafene, der in Imker kreisen allgemein als Vater Kranctzer bekannt war, hat sich durch Wort und Schrift für die Bienenpflege große Der- SI