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Nr. 114. ausgezeichnet. Der Korporal und Gegenstand Mark neu fttlche Wirmer Marktpreise am 16. Mai 1914 Bahne« Zittaaer Marktpreise vom 16 Mai 1S14 von 50KUogr. netto SOKllogr netto 250 Das echte De. Oetter s Backpulver ist gesetzlich geschützt unter dem Namen 78a 750 1 so 11L0 ifio 705 7 75 7!0 tO »25 50 «Io Wetzen ra» ra» row looo Butt« st« Kochbutter bl, W n» .850 . 878 . 8« . 2a , io ro 20/» iHao tl,10 tvoo bx 1000 . ra» . ia» . Weihung dieser Schule teilnahm. Auch die Notwendigkeit und der Segen der ärztlichen Mission wird mehr und mehr anerkannt. Die Brüdergemeinde, deren Liebesdienste an den Au-kätztgen in allen Weltteilen bekannt ist, z. B. in Jerusa lem in dem AuSsätziaen-Asyl .JesuS Hilfe-, kür welche« auch der Sächs. Jerusalemsverein, wie wir vor Kurzem be richteten, wieder 300 Mk. bewilligt hat, in Surinam, dem Aussätzigenheim, da» der Ev. Bund unterstützt, im Konde- lande, in Deutsch-Ostasrika usw.,- hat jetzt auch in ihrer Himalaya-Mission ein Aussätzigen Haus bekommen. Herr Missionar Peter hat in Leh ein nach ärztlichem Urteil durch aus zweckentsprechende« HauS dazu errichtet. Der Kaschmir, staat, ein unter Oberherrlichkeit der Engländer stehender Staat Ostindiens, zumeist von Mohammedanern bewohnt, hat in Erkenntnis der Wohltat, die durch ein solche« Hau« dem ganzen Volke erwiesen wird, 500 Rupien (1 Rup'e ist 2 M.) also 1000 Mk. gegeben und will auch zum Unterhalt jähr lich 250 Rupien, also 500 M. beitragen. Ebenso hat die Mission für Aussätzige im Osten, die ihren Sitz in Edin- burgh, der Hauptstadt von Schottland, hat bereit- 200 Rupien gegeben. Mit 4 aussätzigen Männern ist dieses Aussätzigen-Heim in Leh im Himalaya Ansang Oktober IS 13 bezogen worden. Gaben sür das Aussätzigenheim .JesuS- Hilfe- in Jerusalem nimmt jederzeit gern entgegen der Kassierer des Sächsischen Jerusalem-Bereins Herr Pfarrer Lange in Putzkau (Amtsh. Bautzen) und der Vorsitzende des Sächs. Jerusalem Verein- Kirchenrat Dr Wetzel Bischofs werda, für Surinam Herr Pfarrer Hennig. Ein Jubiläum, das kaum beachtet wurde konnte mit Beginn des neuen Schuljahres gefeiert werden: 25 Jahre waren eS her, seitdem der erste hauiwirtschastliche Unterricht in einer Volksschule eingeführt wurde. ES geschah die« in Kassel. Seitdem ist fast allerorten der hau-wirtschaftliche Unterricht in den Volksschulen zu finden, und hunderttausende junger Mädchen sind der großen Vorteile desselben teil haftig geworden. Zwar hat es heiße Kämpfe gekostet, um die Schule für diesen Unterricht zu gewinnen, und nur der siegesgewissen Arbeit der verschiedenen Frauenvereine ist der große Erfolg zu verdanken. Jetzt sieht man ja mehr und mehr ein, daß gerade die Schule verpflichtet ist, den Kindern nicht nur theoretische Weisheiten beizubringen, sondern sie vor allen Dingen für das praktische Leben zu erziehen. AuS diesem Gesichtspunkt heraus erstrebt man nun auch die Pflicht-Fortbildungsschule für Mädchen, die ja ebenfalls schon da und dort besteht, und in weiterer Folge das weib liche Dienstjahr, für viele heute noch ein Unsinn — und dennoch, kommen wird eS ebenso sicher, wie der praktische tzauShalt-unterricht gekommen ist. SSM 28,- 11,70 UM Wer die- benutzt, wird stets guten Erfolg und Freude beim Kuchenbacke« haben. Man versuche: ' , , ig er in die Fremde uyd landete nach längeren Irrfahrten als Schiffsoffizier schließlich in Marokkos Weizen, wesst do gelb, Roggen Braugerste An» dem Gerichtssaal. * Bei Drohung mit „Enthüllungen" kann eia Ange stellter sofort entlassen werden! Einem Buchhalter war wegen seiner Erkrankung zum L. Oktober gekündigt worden. Dieser fand aber die Kündigung nicht in Ordnung; er schrieb deshalb, er verlange weitere Beschäftigung resp. Gehalts zahlung, andernfalls er gewisse Mißstände im Betrieb der Firma öffentlich enthüllen werde. Er erhielt nun auf Grund dieser Drohung nicht nur nicht einmal da- Gehalt bi- 1. Oktober, sondern wurde sofort entlassen und wegen Er- preffungSversuch zur Anzeige gebracht. Da« AaufmannS- aericht Berlin erkannte die Berechtigung des Beklagten zu sofortiger Entlassung an. Die Prüfung der behaupteten Mißstände sei nicht Sache de« KausmannSgerichtS. * Höhnisches Lachen vor Gericht ist strafbar. Bor dem Berliner Kaufmannsgericht trat eine Frau als Zeugin in einem Prozesse auf. Sie fiel dem Kläger bei seinen Ausführungen wiederholt in die Rede und wurde natürlich verwarnt. Auf diese Verwarnung hatte sie nur ein ironische- Lächeln. Der Gerichtshof erblickte hierin eine Ungebühr vor Gericht und nahm sie sogleich in eine Strafe von 10 Mk. verein für Dtrafeutlasseue der Ephorie Radeberg seine Haupt versammlung ab, welche von Herrn Oberkirchenrat Superin tendent v .Kaiser mit einer Schriftverlesung von Hebr. IS, 1—16 nach Begrüßung der Erschienenen eröffnet »wurde. Da sich in.der Ephorie feit 1905 S Fürsorge-Kreise gebildet haben deren Mittelpunkte Großröhrsdorf, Ottendorf, Bi schofswerda sind, so gaben die Borsteher der 3 Bezirksver eine, die Herren Pfarrer Schleinitz, Pfarrer Werner, Pastor Hennig der Hauptversammlung ihre Berichte über die Jahre 1911,1912 und 1913. Aus diesen Berichten ging her vor, daß auf die mehr als 100 000 Seelen umfassende Epho rie in den 3 genannten Jahren 178 Entlassene gekommen find. Unter diesen 178 befanden sich nur 8 Mädchen bez. Frauen. Daß der bestraften Frauen so wenige sind, hängt wohl im allgemeinen damit zusammen, daß in den Frauen herzen Sitte und Zucht, Glaube und Frömmigkeit noch fester wurzelt als im Mann. Ihre Zahl wäre aber für unsere Ephorie vielleicht größer, wenn nicht die gefallenen Frauen und Mädchen dem Zug der Großstadt folgten um zum Teil auf unehrbare Weise dort ein müheloses Brot zu haben. Gegen die Vorjahre ist die Zahl der nach der Ephorie Rade berg Entlassenen ein wenig gesunken, wie im allgemeinen in Deutschland die Strafanstalten weniger gefüllt sind als früher, ja in Preußen 1 Zuchthaus, in Bayern 2 Zuchthäuser seit 1905 eingezogen worden sind. Möchte daS ein Zeugnis für die erstarkende sittliche Kraft unseres Volkes sein! Doch spielt in die Tatsache der Abnahme von Gefangenen der Um stand mit hinein, daß von dem Strafrichter mehr wie früher mildernde Ursachen, z. B. erbliche Belastung, bei dem Urteil geltend gemacht Werden. Das Lebensalter der 178 Entlasse nen schwankte zwischen 16 und 70 Jahren. Die Meisten Wa ren ledig. Man sieht daraus, wie im Ehestand eins dem an deren sittlichen Halt gibt und die Familie das Bewußtsein, für andere zu leben, stärkt. Dem ReligonsbekenntniS nach waren 1 Dissident, 9 römisch-katholischer Konfession, 169 evangelisch-lutherisch. Ursachen zur Bestrafung waren die alten Verstöße gegen göttliche und menschliche Rechte: Dieb stahl, Rückfallsdiebstahl, Urkundenfälschung, Körperver letzung, Sachbeschädigung, Brandstiftung, Meineid, Kuppe lei. Unsichtlichkeit; Hauptursachen: Eigentumsvergehen und Vagabundentum. Vorbestraft waren von 178 120, einige mehr als 100 mal. Man möchte wohl verzweifeln, wenn die Anstaltsdirektionen beim Abgang der Entlassenen als Ur teil auf die tabellarischen Notizen manchmal „schwach, schlaff, leichtfertig, dem Trunk ergeben, trotzig, verschlossen usw." schreiben, doch hat sich der feste Glaube an das unter allem Staub der Sünde vorhandene Bild Gottes im Menschen bei der Entlassenenpflege auch in den letzten Jahren wieder be währt und lassen sich schöne Beispiele geben, wie Besttaften die schwere Zeit der Freiheitsentziehung zur Lehre gedient und schließlich zum Segen geworden ist. Es find manc^ brave Familienväter, treue Männer, tüchtige Arbeiter, ge wissenhafte Beamte geworden. Die Vorsäher erstatteten noch -en Kassenbericht, nach dem die 3 Bezirksvereine zusam men etwa 1000 Vermögen haben. Hierauf erteilte der Herr Oberkirchenrat D. Kaiser Herrn Oberpfarrer Volk- mann-Zwickau ,dem Sekretär des ZenttalauSschusseS für Entlassenenpflege in Sachsen, das Wort zu seinem Vortrag über: „Fallen und Aufstehen". In erschütternden Beispielen N ies derselbe auS seiner umfangreichen Erfahrung als Ge- fängnisseelsorger nach wie Not und Vergnügen, Gottlosig keit und Unkirchlichkeit, Unglaube und entschwundenes Ver antwortlichkeitsgefühl vielfach die Ursachen zum Fall ge worden find, das Aufstehen aber nach der die Vergangenheit und Zukunft trennenden Strafverbüßung so schwer ist für die Jugend, wenn ihr der sie umgebende christliche Einfluß fehlt, so schver für -aS Alter, wenn eS zur halben körper lichen und sittlichen Kraft geworden ist und so schwer für alle, da sie in der Regel von der pharisäischen Gerechtigkeit der Ehrbaren verachtet werden, welche im Grunde ihres Wesens ost vor Gott nicht besser sind. Kraft zum Aufstehen wollen Vie Fürsorge-Vereine geben. Doch können sie nur helfen, wenn in den Entlassenen im Vertrauen auf Gottes Hilfe ein Wille zum Aufstehen vorhanden ist. Dankbar für den ge hörten Vorkag ward in der Versammlung der ideale Wunsch laut, eine Mittelstatton in unserem Kreise zu schaffen, wo sich Entlassene, die nach dem Fall aufstehen wollen, bewähren können, um wieder reif zur Rückkehr in die bürgerliche Ge sellschaft zu werden. ^7 Uhr ward die anregende Sitzung geschlossen. vr. M. Die Bedeutung der Schule für die Mission und die Ausbreitung deutscher Kultur in unfern Kolonien wird von allen Seiten mehr und mehr erkannt und anerkannt. Jetzt hat die deutsche Kultur einen n-uen Mittelpunkt in Deutsch-Ostasrika gefunden. Am 29. März wurde, was uns Sachsen besonder- erfreut, die von Missionar Evert (Leip- ziger Mission) erbaute Schule, denn die Missionare müssen auch Baumeister lein, feierlich eingeweiht. Die Schule ent hält neben dem Klassenzimmer für die Neaer, einen Saal, in dem sür die Europäer Gottesdienste abgehalten werden. Welche Bedeutung die Deutsche Regierung selbst der Missions schule beilegt, erkennt man daraus, daß Sr Exellenz der Gouverneur von Deutsch Ostafrika Dr. Schnee in Begleitung deS deutschen BezirkSamtmannS von Moschi an der Ein- irldmsch, ioo „ schtnendruschgmgepr. „ „ ' 'M»»! 1 Stück Wetze« «-men^^e. Lrrstschifsahrt. Ei« ueues schweres Kliegeruuglück. — Zwei deutsche Offiziersflieger tot. Aus Halberstadt wird gemeldet: Als Sonnabend nachmittags gegen 4 Uhr ein von auswärts kommendes Flugzeug, eine Albattostaube, mit zwei Offizie ren auf dem Flugplatz in Halberstadt landen wollte, über schlug sich das Flugzeug in einer Höhe von etwa 3M Metern und stürzte steil zur Erde. Beide Offiziere waren sofort tot. Es wurde festgestellt, daß es sich um den Oberleutnant Fel- linger und Leutnant Wiegand handelt, die aus Döberitz ge kommen waren, um dem hiesigen Flugplatz einen Besuch ab zustatten. Der Apparat ist völlig zertrümmert. Oberleut nant Fellinger befand sich in Lieser Charge fett dem 16. Juni 1910, war mehrere Jcchre zur Kriegsakademie kommandiert und erst seit kurzer Zeit dem Flieger-Bataillon Nr. 1 zur Ausbildung überwiesen. Bor etwa 14 Tagen hatte er seine Fel-pilotenprüfung bestanden. — Leutnant Wiegand gehörte seit dem 18. August 1905 dem Württembergischen Füsilier- Regiment Nr. 122 an, hatte ebenfalls die Kriegsakademie durchgemacht und war auch erst seit einiger Zeit nach Döberitz kommandiert. Dr. Oetker s Schokoladeu-Drrcherr. Zutate«: 250 g Butter, 500 g Zucker, 6 Tier, da- Weiße zu Schnee geschlagen, 500 x Mehl, 1 Päckchen von Dr. Oetker s Ba«Mi«3»cker, 1 Päckchen von De. Oetker » „vacktu", S Eß löffel voll Kakao, 1 kleine Tasse Milch oder Rahm. Zubereitung: Die Butter rühre zu Sahne, gib Zucker, Eigelb, Vanillin-Zucker Milch, Mehl, diese« mit dem vackm gemischt daran und zuletzt den Schnee der 6 Eiweiß. Teile di« Masse, menge unter di« eine Hälft« d« Kakao, füll« den Teig abwechselnd in di« gefettete Form und backe den Kuchen 1 bi» 1*/. Stunden. . r««tSchr»»iI. — Fleischvergiftungen 1, Berlin. Unter sOveren Ber- gistungSerscheinungen sind im Laufe der letzten drei Tag« etwa 20 Personen im Güdosten der Stadt erkrankt. Dir Erkrankten hatten sämltich Fleisch genossen, das von einem Fleischwarengeschäfte in der Aeughausstraße bezogen war. Die Untersuchung ist im Gange. — Der ehemalige Kriegsminister von Marokko. Wir auS Olmütz berichtet wird, ist der ehemalige Krieg-Minister des marokkanischen Sultan- Muloy Hafid, Johann Czerny, der jetzt als Korporal im k. k. Infanterie-Regiment „Alt. Starhemberg" Nr. 54 in Olmütz dient, zum ZugSführer be. fördert worden. Diese eigenartige Persönlichkeit hat vor einiger Zeit, wie „Heer und Politik' berichtet, ihre marokka nischen ^Erinnerungen ausgezeichnet. Der Korporal und „Kriegsminister" stammt auS einer Dorfgemeinde Nord. Mährens und hat seltsame Schicksale hinter sich. Schon in^ jungen Jahren gin> Hier gelangte er an den Hof des Sultan«, und wußte sichl bald so ausgezeichnet zu bewähren, daß ihn Marokkos Herrscher zum KrirgSmtnister und Höchstkommandierenden dr» marokkanischen Heere« ernannte Am Schlüsse sein« interessanten Aufzeichnungen erzählt Czerny, auf welch« eigenartige Weise er vom Krieg-Minister zum Korporal rückwärts avancierte AIS Mulay Hafid sein Spiel aus- gespielt hatte, zog eS Czerny in di« Heimat zurück Er mußte sich hier zur Musterung stellen, wurde in die Front eingestellt und bracht« eS infolge seiner Fähigkeiten in sehr kurzer Zeit zum Unteroffizier. Der ehemalig« Kriegsminister ist übrigens mit seiner neuen Rolle nicht zufrieden. Nach Ableistung seiner militärischen Dienstzeit will er wieder nach Marokko zurückkehren. — Eine Bluthochzeit. In MalschewSkaja, in der Gegend von Odessa, ermordete ein Bauer am Hochzeitstag seine ihm eben angetraute Frau und Schwiegermutter, da sie ihm seinen Wunsch, ihm um Mitternacht einen Fisch zu braten, nicht erfüllen wollten. Bei der Verhaftung erschoß er sich selbst. — Wieder eine Braudstiftuug englischer Wahlrechts- Weiber. Anhängerinnen deS Frauenstimmrechts steckten in der vergangenen Nacht die Tribünen deS Rennplatzes in Birmingham in Brand. Die Tribünen wurden vollständig zerstört. Der Schaden ist groß. Getreide- med Vredttlktempreife i» lvemtze» am 16. Mai 1914. von Mark Kartoffeln Butter «-. W- Stroh S 50 . 120 Kartoffeln 2 50 LdaBaueru- «ttter 2S0.2S0 1 Mandel Landet« 1 20 „ s-ft-tL- Rap«