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- - Siu schwr, (Fortsetzung folgt.) strecke Görlitz-Lau zugetragen. Dort Braunkohlenbergtt Davon kann ja selbswerständlich überhaupt nie die Rede sein. Aber ich glaube doch, daß es deinem Mann, der ge wöhnt ist, auszugeben, so viel er Lust hat, sehr schwer fallen würde, sich plötzlich einschränken zu müssen. Sparen will auch erst gelernt werden! Dazu ist nun diese leidige Ge schichte mit Rilke —" „Was ist eigentlich mit Rilke? Du hast es mir noch nicht gesagt." „Ja, richtig. Valentin kam neulich zufällig nach Etmißl, wo die großen Manderscheitschen Waldungen beginnen — du kennst sie doch?" „Nein. Ich war nie dort. Aber Klemen) erzählte mir einmal, daß sie sehr ausgedehnt und wertvoll seien." „Sie repräsentieren mit ihren prachtvollen Holzbestän- den ein Vermögen! Ein Forstmeister, der Rilke untersteht und nur mit ihm zu rechnen hat, verwaltet sie. Diesen traf Valentin und der alte Mann erzählte ihm ganz bekümmert, daß dein Mann die ganzen Wälder auf Abschlag verkauft habe. Valentin wollte es erst nicht glauben. Aber der Forst meister versichert, es sei alles in Manderscheit vom Herrn selbst gemacht worden. — Rilke zeigte ihm den von deinem Mann und ihm unterzeichneten Kaufvertrag. Ein galizischer Holzhändler ist der Käufer." „Sonderbar, daß Klemens mir davon nie etwas er wähnte. So etwas macht man doch nicht über Nacht ab. . ." „Es soll im Gegenteil sehr rasch gemacht worden sein, da, wie Rilke dem Forstmeister andeutete, dein Mann Geld brauchte. . .!" „Das ist Unsinn!" „Wer weiß? Nach dem, was du mir eben über Schulze u. Ko. sagtest . . . Valentin meinte allerdings —" „Daß am Ende eine Eigenmächtigkeit Rilkes dahinter stecken könnte!" „Ganz bestimmt! Die Sache mit Schulze u. Ko. erfuhr Klemens erst in den letzten Tagen. Aber ich begreife nicht, wie Rilke hätte wagen können —" „Darüber will HanS eben offen mit deinem Manne sprechen. Er darf dem Menschen nicht so sehr freie Hand lassen! Rilke schloß allerdings bisher z. B. die Erntever- kaufe mit Wissen deines Mannes ganz selbständig cch. Er prahlte oft damit, daß sein Chef nicht einmal die Rechnungen prüfe, die er ihm gelegentlich vorlege, so unbegrenzt sei sein vertrauen!" „Unglaublich! Daß KlemenS in Geldsachen leger wie UebrtgenS handelt es sich hierbei um ein deutsche» Patent der Rheinischen Metallwaren-Fabrik in Düsseldorf (Urin» Ehr hardt). Die neue schwere Haubitze erhält ein Stahlrohr, Rohr- vorlauf, unabhängige Bifierlinie, Schutzschilde und ein schwe res Stahlgeschoß. Leider dauert es aus Heu schon oben an gedeuteten pekuniären Gründen immer etwa» lange, ehe derartige Neuerungen wirklich bis in ihre letzten Konsequen zen zur Durchführung gelangen. So wird -. B. die Erhöhung des Rekrutenkontingents ihre volle Wirkung erst im Jahre 1918 auSüben; die Umbewaffnung der Feldhaubitzregimen ter des Heeres und der beiden Landwehren soll bis 1917 be endet sein, jene der schweren Hauhitzdivisionen dürste zu einem früheren Zeitpunkt durchgeführt werden. Kirch vr. Vk. Iah, ewS. Satzungsg Meißener Konfer Königl. Burgkelle „Sachs. Jerusaler fitzenden, Kirchen schienenen Mitgli -er Presse, eröfft Jahresbericht üb, 1913/14, den. er u „O welch eine Ti Erkenntnis Gotte richte und erforsch des Verlustes, den Bet-Sahur, das d gewiesene Arbeit» und seiner Frau i Schatzmeister Pfa den Bericht über t Bormann und an Rat N. Kirchxrch t prüft und richtig 1 beläuft sich auf 1( so daß 6472,63 Versammlung dar laftung. Zum eh Rat v. Kirchbach < Pfarrer Lange die einstimmig un hur 3620 -6, für 1000 für das ( sätzigen-Asyl „Jes Hospital in Jaffc meinde von Haifa, für die neuerbaut, Jerusalem 250 Mark. — Hinsicht Mitglieder einigt wiedergewählt we v. Kirchbach soll dk Dr. Böhme ersuch! wird einstimmig , men. Zuletzt gib! anschauliche und i im heil. Lande, de geschaut hat. Ihm aufiS herzlichste ge träge der hiesiger do» laufende Iaht Herrn Pfarrer L o Wetzel.) Die «efrr»e» i« Sfterreichischo«tß,rische« Heere (Bon unserem militärischen Mitarbeiter.) Die regeLeilnahme, die man inDeutschland an allen Vor gängen im österreichisch-ungarischen Heere nimmt, ist durch da» enge BundeSverhältniS, in dem beide Staaten stehen, ganz natürlich erklärt. Wenn auf Lücken und Mängel hinge wiesen wird, so geschieht da» nicht auS Ueberhedung oder aus unangebrachter Schulmeisterei, sondern weil eS der selbst verständliche Wunsch jedes Deutschen sein muß, den Bundes genossen, mit dem wir Seite an Seite in absehbarer Zett gegen starke Gegner kämpfen werden, so stark und so ge rüstet zu sehen, wie wir es selbst find oder zu sein glauben. An der ledigen Geldstage find bis jetzt noch alle wirklich durchgreifenden Verbesserungen gescheitert. Wenn aber Österreich jetzt, nachdem es Lurch die stete Kriegsbereitschaft, in der es sich infolge der Balkankriege Jahre hindurch halten mußte, fast dem wirtschaftlichen Zusammenbruch entgegenge lrieben ist, bemerkenswerte Anstrengungen macht, seine Wehrmacht zu vervollkommnen und zu verstärken, so ist daS ein deutlicher Beweis, wie dringend notwendig ein Ausbau des gemeinsamen HeereS ist. NÄen der schon bekannten Erhöhung des Rekrutenbestandes um 31800 Mann sollen auch die Festungen in Galizien, die mit Ausnahme von Kra kau (und höchstens noch Przemisl) dringend deS modernen AuSbaus benötigen, verstärkt werden. Nebenbei bemerkt, werden diese Bauten nicht unternommen, um das Land ge gen einen plötzlichen russischen Angriff zu schützen, sondern in der ausgesprochenen Angriffsabsicht, das Auftnarschgebiet zu sichern, aus dem man sofort zu nachdrücklichem Angriffe vorgehen kann, eine Absicht, die unter den heutigen Verhält nissen einzig und allein einen Erfolg verspricht. Dann sei noch an die Bestrebungen erinnert, das Offizierkorps, das stehende sowohl als auch das der Reserve, und ebenso das Un- .teroffizierkorpS zu erneuern und teilweise auf ganz andere Grundlagen zu stellen. Das ist eine Sache, so dringend und wichtig, daß sie um so eher mit allem Nachdruck, aller Kraft durchgeführt werden sollte, als von irgend welchen erheb lichen Kosten dabei gar keine Rede sein kann. Eine andere wichtige Angelegenheit ist die Umbewaff nung der Artillerie; es soll die Feldhaubitze, die aus dem Jahre 1899, und die schwere Haubitze, die aus dem Fahre 1885 stammt, durch moderne Geschütze ersetzt werden. Die Feldhaubitze, mit -er sämtliche Feldhaubitzregimenter des ge meinsamen HeereS ausgerüstet sind, ist gänzlich veraltet. Da man mit ihr kein Schnellfeuer abgeben kann — alle übrigen europäischen Großstaaten besitzen schnellfeuernde Feldhau bitzen — muß man bei ihrem Gebrauche auf die Abgabe eines Ueberfallfeuers zur Ausnutzung der Waffenwirkung verzich ten. Außerdem ist das Richten der Geschütze sehr verzwickt und verwickelt und braucht daher übermäßig viel Zeit. Eben- so ist das Geschütz der schweren Haubitzdivisionen, die unserer, schweren Artillerie des Feldheeres entsprechen, schon lang« nicht mehr feldtüchtig, da die Lafette den Anforderungen deS heutigen Feldkrieges in bezug auf Beweglichkeit in keiner Weise gewachsen ist und das Rohr selbst in seinen Leistungen denen der gegnerischen Geschütze weit nachsteht. Die neue Feldhaubitze Modell 1914 hat ein Kaliber von 10^ Zenti meter und ein Rohr auS Stahlbronze. Die Rohrrücklaufvor- richtung in Verbindung mit den modernsten Richtmitteln — Panoramafernrohr, Richtkreis und unabhängige Vifierlinie — werden ein wohlgezieltes Schnellfeuer ermöglichen. Je- des Geschütz erhält Schutzschilde, die Munitionswagen werden gepanzert; die Schußweite soll bis 5 Kilometer betragen. ein Grandseigneur ist, wußte ich ja, aber das grenzt doch an Leichtsinn!" Marilene blickte erregt vor sich hin. Dann fuhr sie sich mit der Hand über die Stirn, als wollte sie die peinlichen Gedanken verscheuchen. „Warum wart ihr denn gestern nicht bei der Hochzeit im „Blauen Krug", fragte sie ablenkend. „Deiner Nichte hätte es vielleicht Spaß gemacht." Anne-Mie zögerte einen Moment, dann aber sagte sie ruhig: „Weil Hans es nicht wollte. Er und auch Valentin fanden, daß dies keine Unterhaltung für eine junge Frau und ein junges Mädchen sei, denn es geht nachher immer wüst zu dabei." Marilene lachte gereizt. . „So? Fand das dein Schwager?" Anne-Mie ergriff beide Hände der Freundin und sah ihr innig in die Augen. „Ja, Marilene! Und hat er nicht recht? Ging es nicht auch gestern recht wüst zu? Erlaubte man sich nicht sogar gegen dich. . . Freiheiten, die man unter gewöhnlichen Umständen gewiß nicht gewagt hätte?" Marilene fuhr auf. „Aha — das wißt ihr auch schon? Aber natürlich — auch auf dem Lande klatschen ja die Leute!" Sie lachte ge reizt. „Und nun wird dein Schwager in seiner wunderlich tugendhaften Art natürlich noch mehr -en Stcck über mich brechen und Klemens aufs tiefste bedauern, daß er „solch eine Frau" hat!" Anne-Mie sah sie traurig an. „Nein, Marilene — du tust ihm wirklich unrecht. Ich glaube. HanS — bedauert vor allem dich!" „Mich? Meso? Warum? WaS sagte er? Willst du mir daS nicht naher erklären?" „Ich kann es nicht. ES ist nur mein persönlicher Ein druck. Du darfst nicht vergessen, daß er damals, al» du -um erstenmal hier warst, in der Fichtenlaube saß und jede» dei ner Worte hörte. Du sagtest damals — daS Leben sei so leer —" „Mein Leben — ja! ES ist leerst „Und du müßtest eS ausfüllen mit Nichtigketten. — Aber liebe, liebe Marilene — warum tust du daS? ES ist so furchtbar traurig! Und auch zwecklos . . . Denn man füllt einen Abgrund, wenn er nun einmal da ist ... . doch nicht mit SandKrnern aüS!" Mission, stmrde» geschleudert.. D, erla, er nach w« Zwicks», 15 letzten Schuljahr unentgeltlichen c und dafür 785.-1 gratverkrümmun Aßmtz (Er v«r»rd»rte»w«chli fitzung wurde mi Stadtverordneter date find Ende 1 Wählerklasse um zweite die bis mi steuerbaren Ein! lung die steuerz zweiten die bis r hörig. Künftig! je 6 von den 3 ! gleichmäßig Mil lich im Dezember Crottendorf, Ortes, Frau ver! jahre, Plauen i. V. «nwaltSDr.Wiv rige Meldung ru Plauener Postsek eines Hostats in zurückgelassen. ( dann als zweiter Stadtrat nach Bi nach Plauen. Er gatten seine Der als zerrüttet. 8° 4500 Mark festge au s dem ihm übe mögen des Hand Fa. Friedrich Br hat Bräckletn au« -em er ihn zur hat. Die Angele und Wird eifrig e Fürstenstraße 13 gerichtet und am auSgeübt. Seine Barmitteln nur: schlossen worden. : —'—> Döbel«, 15. Mat. Die Grnßbauchlitzer Brauerei, stttche bisher einer Aktiengesellschaft gehört, seit vorigem Jahre aber still lag, ist jetzt von einer Genossenschaft mit beschränk ter Haftpflicht übernommen worden und wird von dieser un- ter der Firma.„Unionbrauerei Döbeln" weiterbetrieben. Vorstandsmitglieder find Brauereidirektor Bruno Löwe und Braumeister Herrn. Finzel in Sroßbauchlitz. Tchöufeld-Meseathal, 15. Mai. S« hat geholfen! Der Knecht deS Spediteur» Ramm, der mit einem brennenden Strohwisch dieFltegen im Stall töten wollte, setzte durch diese unvorsichtige Handlungsweise das Gebäude in Brdnd, da» völlig zerstört wurde. Leipzig, 15. Mai. Der 26 Jahre alte Monteur Richard Bauer, der bei dem gestrigen Bauunglück in der Peter- straße in die Liefe gestürzt war, ist in der vergangenen Nach» im Krankenhaus gestorben. Der Zustand der übrigen Bern letzten ist zum Teil besorgniserregend. Leipzig, 15. Mai. Festnahme mehrerer Mädcheuhäudler. Dank der Aufmerksamkeit eines Sittenschutzmanne» konme nachts auf dem Hauptbahnhof die Besitzerin eines auswärti gen öffentlichen Hauses in dem Augenblick festgenommen werden, als sie verfrühte, ein junges Mädchen ,da» ihr durch einen stellenlosen Kellner zugeführt wurde, durch diesen nach auswärts bringen zu lassen. Dem Kellner gelang e», zu flüchten. Daraufhin wurden unter Leitung eines Kriminal kommissars die Beobachtungen fortgesetzt, wobei her entkom mene Kellner in. einem Restaurant der Windmühlenstraße feftgenommen wurde. Die Vernehmung dieses Menschen führte zur Verhaftung zweier anderer Leute, die schon wegen Mädchenhandels vorbestraft Worden find. Der Ehemann her auf dem Hauptbahnhof festgenommenen Hausbesitzerin, der- sich seit der Festnahme seinerFrau in Leipzig verborgen hselt, wurde in einem Hause der Moritzstraße ermittelt, und ebenso,, wie seine Komplizen, der Staatsanwaltschaft zugeführt. Chemnitz, 15. Mai. Erfolg der Wünschelrute. Die Firma Werkzeugmaschinenfabrik Hermann L Alfred Escher, L.-G., benötigte für ihr Chemnitzer Werk Betriebswasser; in der- Nähe ausgeführte Bohrungen, welche bis zu 150 Meter Tiefs- nür wenig Wasser ergaben, ermunterten nicht sehr zur Aus führung derartiger Bohrarbeiten, infolgedessen zog dir Fir ma Escher den Hydrotekt un-Bohringenieur Richard Kleinst» auS Cöthen i. Anh. hinzu, um daS ihr gehörige Terrain mit tels Metallwünschelrute nach unterirdischen OuellenläufcN absuchen zu lassen. Mittels Metallwünschelrute bestimmt«? dieser einen Punkt, an welchem mtt 100 Meter Endtiefe ein Wasserquantum von mindestens 10 Kubikmeter stündlich er schlossen werden könnte; die Bohrung ist jetzt auSgeführt. und war das Resultat ein reiht erfreuliches, denn die Boh rung ergab bis 100 Meter Tiefe nicht nur 10, sqpdern- 29 Kubikmeter Wasser pro Stunde, welches kristallklar und von guter Beschaffenheit ist, und hat sich auch hier wieder- der Wert der Wünschelrute erwiesen. Meerane, 15. Mai. In der hiesige« Webindnstrie hat: eine Lohnbewegung eingesetzt. Der Arbettgebekver- band beschloß, Zulagen zu gewähren, soweit sie bei den zur- Zeit vorliegenden Aufträgen möglich smd. Die Arbeiterschaft wird sich im Laufe der kommenden Tage entscheiden, ob sie mit der gebotenen Zulage zufrieden ist. Glaucha«, 15. Mai. Als ein eigenartiger Menschen freund zeigte sich hier ein Herr, dessen Name nicht genannt werden soll. Er läßt die am Sonntag beim Roten Kreuz» Jestzug arg verregneten Zylinderhüte auf seine Kosten in ck Hutgeschäften in Glauchau aufbügeln. Zwickau, 15. Mai. In der Transmission. Der Schlosser- Bruno Krause geriet im Zwickauer Gußwerk in die Trans- An» Sachse«. DreSde», 15. Mai. Ei« Beileidstelegramm des Kaiser». Der Kaiser sandte an den Grafen v. Seebach au» Wiesbaden folgende» Telegramm: Ich btklage aufrichtig den Tod deS hochverdienten GeneralmusikdirektoÄ v. Schuch; Bor einem Jahr sah ich ihn zum letzten Male in Frank furt bei dem Sängerwettstreit und konnte hier erneut seine hohe Begabung und sein sicheres Urteil schätzen. Welch ein B«lust für Dresden und die ganze musikalische Welt! Wollen Sie den Angehörigen de» Dahingeschiedenen meine herzliche Teilnahme aussprechen, insonderheit seiner so talentvollen Tochter. 'Vüdslw, I. L. üüü Dresden, 15. Mai. Die Beisetzung von Schuchs. Gestern mittag um 12 Uhr wurde auf dem Friedhof zu Kötzschenbroda die sterbliche Hülle des Generalmusikdirektors Edlen v. Schuch in Gegenwart einer ansehnlichen nach Tausenden zählenden Trauerversammlung zur letzten Ruhe bestattet. Das gesamte Personal der Dresdener Hoftheater war in einem Sonderzug um IltzH Uhr in Kötzschenbroda eingetroffen, um dem Toten die letzte Ehre zu erweisen. In der ParentationShalle deS Friedhofes begann die Trauerfeier mit einem Chorgesang der Solisten der Königlichen Hofoper. Hierauf nahm der Kaplan Seidler die Einsegnung der Leiche vor, worauf der Sarg nach der Gruft getragen wurde. Während des Ganges zum Grabe spielte die gesamte Königliche musikalische Ka pelle den Trauermarsch aus der Götterdämmerung. Nach dem der Sarg unter dem Segensspruch deS Geistlichen in die Tiefe gesenkt worden war, ergriff der Generaldirektor der Königlichen Hoftheater Graf Seebach das Wort und widmete dem Entschlafenen einen tiefempfundenen Nachruf. Weiter sprachen Vertreter der Königlichen musikalischen Kapelle, der Konzertmeister, der Bühnenvorstände, des Solopersonals usw. und widmeten dem Verstorbenen ebenfalls herzliche Nachrufe. Unter den Leidtragenden waren die Spitzen der staatlichen und städtischen Behörden Dresdens erschienen. Kronprinz Georg und Prinz Friedrich Christian ließen durch ihre Adjutanten Kränze am Sarge niederlegen. Mit einem Schlußwort des Geistlichen und einem Gesang des Hofopern chors endete die eindruchwölle Feier. Dresden, 15. Mai. Zusammenkunft ehemaliger 177er. In diesem Jahre werden eS 10 Jahre, daß das 2. Bataillon. deS 177. Infanterie Regt, von der Festung Königstein nach Dresden verlegt wurde. AuS diesem Anlaffe findet am 25. und 26. Juli eine Zusammenkunft der ehemaligen Ange hörigen des 2. Bataillons (Jahrgänge 1897—1904) in Königstein statt. - Dresden, 15. Mai. Die von der Stadt Dresden in Aus sicht genommene MastviehauSstellung auf dem Gelände des städtischen Vieh- und SchsachthofeS soll Ende Mai 1915 statt finden, nicht wir irrtümlich gemeldet, Ende 1915. Marilene blickte starr zu Boden. „Willst du mir dann nicht gefälligst sagen, womit man . . . etwaige Abgründe sonst füllen könnte?" „Das weiß ich nicht, mein Herz. Aber ich würde suchen» suchen ohne Unterlaß, bis ich etwas gefunden hätte.... es gibt so vieles Schöne, Erhabene auf Erden oder Nütz liches . . ." „O ja: die Kunst z. B. oder Wohltätigkeit . . .ich könnte in die „Hütten der Armen" gehen und Bettelsuppen vertei len. Ich könnte malen, schriftstellern, meine Stimme ent- decken. Könnte Vereine gründen, Reden halten, für di» Frauenbewegung eintreten. Auch dem Sport könnte ich-mich an die Brust werfen ..." sie lachte trocken auf und schüt telte den Kopf. „Nein! Ich bin nicht dafür! Wenn dr» wüßtest, wie ich all die Dinge Haffe . . . .! Wie lächerlich sie- mir vorkommen . . . ." Für eines wäre ich gewesen, dachte sie dabei bitter, aber das war mir ja nicht beschieden . . . Sie warf Len Kopf zurück. „Ich bin, wie ich bin, und wünsche mir heute nichts an deres", sagte sie kalt. „Dein Schwager braucht mich durchaus nicht zu bedauern." Anne-Mie ordnete mtt bebenden Fingern die Strümpfe^ die sie während dieses Gespräches mechanisch gestopft hatte. „Dann tue wenigstens eines, Marilene", sagte sie nach einer Pause leise, „gib da« Spiel mit den . . . Sandkörnern auf! Sie werden so leicht plötzlich zu Steinen, mtt denen un bedachte Menschen gedankenlos nach dir werfen!" Sie schlang in heißer Angst die Arme um die Schustern der Freundin. „Verzeih, daß ich dies ausspreche, ich habe ja kein Recht dazu, daS weiß ich . . . aber ich habe dich so lieb . . . Wir alle! ... TS tut uns so weh, wenn jemand auch nur eint Wort über dich sagt! HanS meinte deshalb ..." Sie brach verwirrt ab unter dem großen und starr auf sie gerichteten Mick. Eine dunkle Röte war langsam in Ma- rileneS Wangen gestiegen. Sie stand auf. „Ich verstehe", sagte sie kühl. „Dein Schwager denkt an seinen — Freund. Er mißtraut mir und darum. " „Nein, o nein, Marilene, so ist es nicht! wenigsten» nicht ganz so..."