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m«. U8. yert. »vrt ei«igu«g e«kü«ftl<r. Ontrr. tund. köstlich. >cht. SchSnthan. Lache»! er stesiäenr- dea luden. 1« /, «hr. rlatz 1 Mk., »verkauf bei 2.Pl.50Pf. en ii Im. Ml, MI. 1«IK«vlL. LSUL-L. ISIS, ivds kl»k»to. Mu Pitz, e starke hleieii zu« Berkaus. »fter. 8cWs!r, rsrlk c Sttatze. Beiblatt zu Nummer 83 Der Sächsrlche Lrzähter. Freitag, de» 10. April 1V14. «»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»„»»»«», » » D d » « Vie Osler-Bummer äes Läclisiscdea krräklers Itext vlecker z razx« laax mit. Inserate . i« Uerseldeu versprecdeu ckesksld eiaeo zaur desonäeren Lrkolx. Mr bitten, ckis kür «iiese Kummer bestimmten ^nseixeo, nsmentlicb Verxnüzuoxs- unck Üeseditts-Insernte, uns sotort ruxeden ru Insseo, spätestens »der 8on»»den<I v»rmitt»x 9 vdr, ä» vir sonst Nir «lie ^uiaabme keine Snrnntte üdernebmen können. Aus Sachse» Dresden, 9. April. Der König und die hier anwesen den Mitglieder des Königlichen Hauses werden an der am .Karfreitag vormittag stattfindenden feierlichen Prozession, ebenso wie am Sonnabend nachmittag der Auferstehungspro- zesfion in der Katholischen Hofkirche teilnehmen. Desgleichen uimmt am 1. Osterfeiertag die gesamte Königliche Familie mit den Hofstaaten an dem geweihten Osterfrühstück im Re- fidenzschlosse teil. — In den Standorten Sachsens findet am Sonntag morgen militärisches Wecken statt, in Dresden vom Hoboistenkorps des 177. Jnf.-Regts. vor der Altstädtcr Hauptwache, vor dem Königlichen Schloß und im Königlichen Palais am Taschenberg. Dresden, 9. April. Die Verhaftung des Grundstücksspe kulanten Lorenz und mehrerer Helfershelfer in Chemnitz, Dresden, Berlin und Hoheustein-Ernstthal erregte vor eini gen Wochen großes Aufsehen. Lorenz, einstmals vielfacher Millionär und Besitzer des Weißen Schlosses in Blasewitz, hatte zahlreiche Personen rßn große Summen betrogen. Eine von ihm völlig ausgeplünderte Witwe aus Berlin be ging Selbstmord. Der Prozeß gegen Lorenz wird in eini ger Zeit beginnen. Ein Vorspiel dazu War die Verhandlung gegen den Zigarettenhändler Koppe aus Bergwitz und den Angestellten Lau wegen betrügerischen Bankrotts und Mein eids, die am Montag und Dienstag vor dem Schwurgericht in Dresden stattfand. Es ergab sich, daß Koppe von Lorenz um sein Geld gebracht worden war und daß er sich durch allerlei „Schiebungen" und einen falschen Offenbarungseid vor seinen Gläubigern zu retten suchte. Lau hatte zu diesen Machenschaften geraten. Er erhielt als der schwerer Belastete zwei Jahre Zuchthaus und sechs Jahre Ehrverlust, während Koppe mit anderthalb Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust davonkam. Chemnitz, 9. April. Gewitter. — Feuer. Ueber Chem nitz und Umgebung ging Dienstag nachmittag ein kurzes, schweres Gewitter nieder. In Euba schlug der Blitz in das Pfarrhaus: die im Parterrezimmer weilende Gattin des Pfarrer Grah wurde nicht unerheblich verletzt; zahlreiche Ge genstände wurden zertrümmert, auch wurde ein Fensterrah men weit fortgeschleudert. In Wittgensdorf beschädigte dec mit dem Gewitter auftretende Sturm die Starkstromleitung, weshalb in den mit elektrischer Kraft arbeitenden Betrieben eine längere Betriebsstörung eintrat. — Dienstag abend äscherte im benachbarten Neukirchen Großfeuer ein Wohn haus der Neukircl-en-Lugauer Ziegeleiwerke ein. Tie Ursache des Feuers ist noch nicht festgestellt. Freiberg, 9. April. Durch Veränderung in der Fest- setzung des Schulgeldes ist hier erreicht. worden, daß bei etwas stärkerer Heranziehung der Bessersituierten reichlichere Mittel zu Schuldgelderlässen für Minderbemittelte vorhan den sind. Außerdem zahlt künftig jedes dritte Kind mn noch die Hälfte und jedes vierte Kind überhaupt kein Schul- geld. Weigsdorf, 9. April. Bier Schadenfeuer, die auf Brand stiftung zurückzuführen sind, waren in wenigen Wochen hier zu verzeichnen. Am Montag abend brannte im benachbar ten Priedlanz ein Wohnhaus. Ter neue Besitzer hatte eben erst sein Mobiliar gebracht, das noch in der Scheune auf dem Wagen stand. Das Haus war daher unbewohnt. Der Brand ist wieder auf Brandstiftung zurückzuführen. Grimma, 9. April. Vom elektrischen Strom getötet. Der Monteur E. Höschler von der Ueberlandzerttrale „Luk" war mit dem Reinigen der Station Großbothen beschäftigt. Dabei übersah er, einen Schalter zu ziehen, wodurch er den stromführenden Teilen zu nahe kam. Höschler wurde schwei verbrannt und sank besinnungslos um. Wiederbelebungs versuche blieben erfolglos. Höschler stand kurz vor seiner Verheiratung. Leipzig, 9. April. Ein offizielles Festlied für den Deut schen Roteu-Kreuz-Tag. Der Leipziger Komponist Ernst Smigelski wird zum Deutschen Roten-Kreuz-Tag ein Leip ziger offizielles Festlied, das dem Kronprinzen von Sachsen, dem Protektor des Festes, gewidmet ist, komponieren. Die dem Zwecke des Tages entsprechenden Verse schrieb eine Dame aus der Leipziger Gesellschaft. Frankenberg, 9. April. Todesfall. Mit dem im 86. Le bensjahre gestorbenen Postdirektor a. D. Roßbach ist ein Postveteran heimgegangen, der die Umwälzungen mit durch machte, welche die Vereinigung der sächsischen mit der spä teren Reichspost mit sich brachte. Roßbach übernahm 1865 die Leitung des damals sächsischen hiesigen Postamts und trat 1890 in den Ruhestand. In hervorragender Weise hat er sich auf gemeinnützigen Gebieten betätigt und sich als Vorsitzender des Vcrschönerungsvereins besondere Verdienste um die Erschließung des Lützeltales erworben. Plauen, 9. April. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich hier am Montag nachmittag. Ter in den Nachmittags stunden herrschende Sturm warf eine Bretterplanke um. 3 Knaben, die dort gespielt hatten, wurden darunter begraben. 2 von ihnen haben schwere Beinbrüche erlitten. Lustschiffahrt. Flug über der Ostsee im Schneefturm. Einen sehr ge fährlichen Flug hatte der Flieger Dahms zu bestehen, der neulich auf der Ostsee niedergegangen und dort bei etwa ein stündigem Verweilen einen Dentilbruch behoben hatte. Dahms verließ am Dienstag mittag Uhr mit seiner Ma schine, einem Doppeldecker-Wasserflugzeug der Gothaer Wag gonfabrik, in das ein 100-?8-Gnome-Motor eingebaut war, den Warnerminder Wasserflugplatz, nachdem er 170 l Benzin und 70 Kilogr. Oel an Bord genommen hatte. Er startete in Begleitung seines Monteurs zum Flug nach Kiel bei 10 Sekundenmeter Wind und sehr aufgeregter See. Arif dem ersten Teil der Strecke, die 100 .ikilometer über die offene See führte, geriet Dahms, rvie er von Heiligenstadt nach Warnemünde telegraphierte, in einen furchtbaren Schnee- sturiu, der die Flächen des Apparates mit einer dicken Schneeschicht überzog. Als er endlich dem Unwetter entron nen Ivar, zog ein schtveres Gewitter heran, das ihn zwang, schleunigst auf 3000 Meter Höhe zu gehen, um den elektri schen Entladungen auszuweichen. Da der Sturm jedoch im mer schlimmer wurde, landete er schließlich um 3 Uhr bei Heiligenhafen glatt auf der See. Tas Einbringen des Ap parates gestaltete sich sehr schwierig, konnte aber schließlich niittels eines Motorbootes ausgeführt werden. Ter Doppel decker, der unter normalen Umständen 100 Kilonieter in der Stunde fliegt, brauchte infolge des entgegenwehenden Stur mes zur Zurücklegung der 100 .Kilometer langen Strecke Stunden. Weltrekord eines Leipziger Fliegers. Am nachmittag des Mittwoch gelang es dem Piloten der Deutschen Flug zeugwerke, Schüler, auf einem neukonstruierten Doppeldecker einen neuen Weltrekord in der Steiggeschwindigkeit aufzu stellen. Schüler erreichte.trotz des wenig günstigen Wetters, eine Höhe von 800 Metern mit vollständiger kriegsmäßiger Belastung des Apparates in vier Minuten. Die Flugma- schine trug 200 Kilogramm Nutzlast und Oel- und Benzin vorräte für vier Stunden. Tagtschrsuik. — Die Erdrutschungen am Hopfenberge in Bodenbach umfassen nach dem Nordböhmischen Tagblatt ein Gebiet von etwa 30 Strich oberhalb und unterhalb des Jmmenheimes am Fuße des Berges, in der Richtung gegen Schönborn. Am Sonnabend fand in einer Tiefe von 10 Meter eine Erdbe wegung statt, die den dreißigjährigen Waldbestand, den Jungwald, den mit Obstbäumen bepflanzten Wiesengru:-.d und Ackerland arg verwüstete. Die Waldbäume liegen durch einander und wurden mit dem Jungwald bis zum Fuße des Hopfenberges abgetrieben, wo sich Hügel bildeten, währen» an anderen Stellen tiefe Schluchten entstanden. Das ganze Gelände bietet ein trostloses Bild. Angesätes Winterfeld, ein großes ertragreiches Kleefeld, ein Waldteich mit Forel lenzucht sind auf Jahrzehnte hinaus vernichtet. Oben am Ursprünge der Rutschung hat ein umfangreiches Felsstück dem Naturereignis standgehalten und dort sind starke Quel len zutage getreten. Jedenfalls haben sich hier die Nieder schlagswässer angesammelt, das lettenhaltige Erdreich er weicht und die oberhalb lagernden Erdmassen zum Gleiten veranlaßt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Erdbewegung noch einen größeren Umfang annimmt, da der am Montag niedergegangcne Regen alle Risse und Spalten mit Wasser anfüllte, wodurch das tiefer lagernde Erdreich erweicht wurde. — Ausschreitungen eines österreichischen Hauptmannes werden aus Bruneck in Tirol gemeldet. Dort zechten Offiziere und Bürger im Privatkeller eines der beteiligten Bürger. Als in später Nacht der Hauptmann Alfred von Dittmann — trotz seines deutschen Namens ein Tscheche - den Keller verlassen wollte, fand er die Tür verschlossen. Der schlechte Scherz irgend eines Mitgliedes der Gesellschaft wurde von dem in Weinlaune befindlichen Hauptmann üb-»l ausgenommen. Er fuchtelte mit seinem Säbel herum und eilte, als ihm endlich die Tür geöffnet wurde, zur Kaserne, ließ eine Abteilung Soldaten alarmieren und ordnete die Sanna Rutlands Ehe. Roman von H. Coorths-Mahler. < IS Fortsetzung.) Nachdruck verdaten.) Seraphiue zuckte di« Schultern und kniff die Lippen Zu lammen. „Wüßtest Du, was ich über sie weiß, Du würdest anders über sie denken." „Ach, Tante Phine — es ist einfach häßlich, daß Du sol- uche grundlose Beschuldigungen machst. Wäre Käthe nicht ein wirklich gutes Geschöpf, so hätte mir Werner nicht so warm den Verkehr mit ihr angeraten." Seraphine lachte spöttisch auf, und ihre Augen flimmer ten unheimlich. „Werner? Werner liebt Käthe Derhagen und wird sie immer lieben. So, da hast Du eSI" Sanna starrte erblassend in Seraphines unbewegtes Ge richt. — „Nein - nein das ist nicht wahr, sie ist doch eines ande ren Weib." Da lachte Seraphine abermals spöttisch auf. „Jawohl, sie hatte damals Fritz Verhagen vorgezogen, weil er reich und unabhängig war, während Werner ohneVer- mögen und noch von seinem Onkel abhängig war. Aber ko kettiert hat sie mit ihm und ihn glauben lassen, daß sie ihn liebt, ihn allein. Und gls sie dann Verhagen heiratete, da ist er der Verzweiflung nahe gewesen und ist schließlich hinaus in die Wett gezogen, um Vergessen zu suchen. Das war da mals, als er auf Eurer Farm war. Aber er hat sie nicht ver gessen können, und als er dann wieder kam. hat sie ihn von neuem in ihre Netze gezogen und skandalös mit ihm koket- . tiert. Das hätte sie gar nicht nötig gehabt. Ein Mann wie Werner liebt nur einmal und er ist für immer ihrem Zauber verfallen." Sanna lehnte sich in ihren Stuhl zurück und senkte den Kops wie unter einem vernichtenden Streich. „Ein Mann, wie er, liebt nur einmal." Diese Worte zerstörten alle ihre leisen, scheuen Hoffnungen im Keime. Seraphine beobachtete sie mit. lauernden Blicken. Eine Weile saß Sanna wie gelähmt. Dann raffte sie sich auf und strich wie geistesabwesend über ihr Haar. Und -endlich sagte sie mit müder Stimme: „Ich glaube dennoch nicht, daß Käthe schlecht ist. Wer weiß, wie Las alles zusammenhängt." „Mein Gott, bist Du eine Törin! Du hast ja in Deiner Unschuld keine Ahnung, was eine kokette Frau vermag. Sie ist auch zu eitel, Werner jetzt von ihrem Triumphwagen zu lassen. Ihre ganze Art, Dich zu beeinflussen, ist nichts als die Sucht, Werner noch fester an sich zu fesseln. Du sollst ihm nur Herrliches von ihr berichten, sollst sie loben und preisen. Und sicher tust Du das auch in Deiner Herzensein falt. Von Anfang an habe ich ihr Manöver durchschaut und Dich vor ihr zu warnen versucht. Sie weiß ganz genau, daß Werner Dich nur aus Mitteid und Dankbarkeit gegen Dei- nen Vater geheiratet hat, daß Du im Grunde gar nicht seine Frau bist. Und. Werner betrachtet sich auch nicht an Dich ge bunden. Er hofft darauf, daß Du ihm seine Freiheit zurück gibst." „Wer hat Dir das alles gesagt?" stieß Sanna halberstickt hervor. „Mein Gott, Kind, wer soll mir das gesagt haben, Wer ner selbst natürlich. Er ist doch wieder abgereist, um der peinlichen Situation zu entgehen, das hast Du doch tvohl selbst herausgefunden. Er hofft, daß Du Deine Neigung in der Zeit seiner Abwesenheit einem anderen zuwendest. Das wäre ja auch die glücklichste Lösung. Du bist doch alt genug, um zu begreifen, daß Eure sogenannte Ehe ein Unding ist. Jedenfalls erwartet Werner mit ziemlicher Bestimmtheit, daß Du selbst ihn bittest, Dich freizugeben. Er kann es ja als Kavalier nicht tun, nicht wahr? Ich sprach vor seiner Abreise eingehend mit ihm darüber und kenne seine Wünsche ganz genau." — — — — — — — — — — Sanna verließ in den nächsten Tagen ihre Zimmer nicht und ließ niemand als Berta zu sich ein. Der einzige schwache Trost tvar ihr, daß sic allein sein konnte nach dieser Eröff- nung, daß sie niemand zu sehen brauchte. Und auch zu Käthe schickte Sanna und Netz sich für einige Tage mit Unwohlsein entschuldigen; auch bat sie diese, nicht zu kommen, da sie von unerträglichem Kopfweh geplagt sei und der absoluten Ruhe bedürfe. Als einige Tage darauf Käthe doch kam, um nach Sanna zu sehen, wurde ihr durch Berta der Bescheid, die gnädige Frau lasse noch einige Lage um Ruhe bitten, sobald sie sich Wohler fühle, werde sie es Frau Verhagen melden. Käthe sah, daß über Seraphines Gesicht bei dieser Mel dung ein höhnisches, triumphierendes Lächeln glitt. „Da ist irgend etwas nickst in Ordnung, das verrät Fürstin Seraphines Hohnlächeln," dachte sie auf dein Heini wege. Ihrem Manne erzählte sie ganz aufgeregt von ihrem Besuch bei Sanna, und als später Rudolf dazu kam, begann sie in ihrer lebhaften Art von neuem. „Aber ich werde schon üahinterkommen, und wenn ihr diese unausstehliche Tante Phine etwas zuleide getan hat, dann — na — ich weiß nicht, was ich ihr dann antue. Je denfalls gehe ich morgen wieder hin, das steht fest." Sanna hatte mit verhaltenem Atem auf Käthes Stimme gelauscht, als sie die Freundin durch Berta hatte abweisen lassen. Drunten fiel die Tür hinter Käthe Verhagen ins Schloß. Sanna preßte die Hände auf ihr wild klopfendes Herz. Warum hatte sie Käthe gehen lassen? War diese nicht in liebender Sorge gekommen, um nach ihr zu sehen? Hat ten denn Tante Phines giftigen Worte ihr Herz der geliebten und bewunderten Freundin entfremdet? Nein, o nein. Es war nur die brennende Scham, daß sie einen Mann liebte, der sich sehnte, von ihr befreit zu werden. Konnte sie denn je wieder in eines Menschen Augen blicken? Aber warum nur nicht — sie hatte ja nichts getan, um diese Liebe in ihr Herz zu pflanzen. Gott selbst hatte sie hineingelegt, wie er in Werners Herz die Liebe zu Käthe legte. Das war ein großes Unglück, ein qualvolles Leid, aber doch keine Schande. Sie hatte ja nicht gewußt, was sie tat, als sie seine Frau wurde. Und nun ihr die Augen über alles geöffnet waren, nun mußte sie die Kraft haben, Werner von sich selbst zu befreien. Nur wenn sie das nicht tat, mußte sie sich schämen. Bald — in wenigen Monaten — kam er heim. Dann würde sie ihm sagen, daß sie sich von ihm lösen wollte. Aber würde sie die Kraft haben, ihm das zu sagen würde sie ihm je wieder ins Antlitz sehen können im Be wußtsein, ihn zu lieben und von ihm verschmäht zu sein? Nein — oh Gott — nur das nicht, nur ihn nicht Wieder sehen müssen mit der brennenden Qual im Herzen. Er durfte um keinen Preis ahnen, wie unglücklich sie war. Fliehen mußte sie, ehe er heimkehrte, fliehen vor seinem An- blick und vor der eigenen Liebe. Er durfte nicht wissen, was sie diese Trennung kostete. Nur der Gedanke, daß ihr noch Monate blieben, um ihre Flucht vorzuberciten, machte sie allmählich ruhiger.