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M4. MWWßrzPer am nur 50 Pfennig im Monat «ai 71 «71876 geschritten war, die Fahrt zur Residenz, wo ebenfalls ein« Ehrenkompagnie des 2. Infanterie-Regiment stand. Die Königin und die Prinzessinnen des königl. Hauses empfingen den Erzherzog in den Trierzimmern. lebte die französische Reisegesellschaft, die gegemvartig auf Veranlassung des „Journal d'Allemagne" in Berlin weilt. Auf dem Programni des gestrigen Donnerstag stand ein Aus flug nach Potsdam. Der Sonderdampfer sollte um 8 Ubr vom Charlottenburger Schloß abfahren. Als die französi schen Gäste sich zur Dampferfahrt ankleiden rmd bereitmachen wollten, vermißten etwa vierzig von ihnen ihre Stiefel, die sie abends im Hotel zum Reinigen vor die Tür gestellt hat ten. Sie klingelten nach den Hausdienern, und diese suchten alles ab. Aber die Stiefel waren nirgends zu finden. So erschienen dann die Gäste endlich in ihren Hausschuhen oder auch auf Strümpfen in den Vorräumen des Hotels, dessen Verwaltung sie alsbald mit Kraftwagen nach einem Schuhge schäft bringen ließ, wo sie sich auf Kosten des Hotels mit neuem Schuhzeug versorgten. Das Aussuchen und Anpassen nahm natürlich geraume Zeit in Anspruch. Endlich kamen die Neubeschuhten nach rmd nach in Kraftwagen an rind wur den von den Harrenden jedesmal mit lautem Hallo begrüßt. Um lU/L Uhr war endlich die ganze Reisegesellschaft wieder beisammen, und nunmehr konnte der Sonderdampfer los machen und abfahren. Im Hotel hatte während der Zeit die Kriminalpolizei schon die ersten Ermittlungen angestellt, die ergaben, daß ein Dieb eine Tür erbrochen hatte und von dort aus unbemerkt auf die Hotelflure gelangt war. Auf dem selben Wege, auf dem er gekommen war, muß der Dieb das Hotel auch wieder verlassen haben. Wie er die immerhin et- inas umfangreiche Beute weggeschafft hat, weiß nian nicht. — Fortdauer der Erdrutsche am Hopsenberg«. Aus B o - denbach wird gemeldet: Am Donnerstag sind im Rutschge biete in der Böhmischen Schweiz noch 25 Mann der Pionier- abteilungen des 42. und 94. Jnfanterie-Regiments ringe- troffen, so daß gegenwärtig 55 Pioniere die Wasserablei ¬ ser Altersgrenze in die Fremdenlegion nicht eingestellt wer den dürfen. Auerbach, 17. April. Ein reizendes Tieridtzll kann man ,n einer hiesigen Bürgerfamilie beobachten. Diese besitzt, trie die „Auerb. Ztg." erzählt, ein Zeisig-Männchen, das in emem Käfig eingesperrt ist. Mit denr Tage, an dem der Zeisig fei nen Einzug hielt, stellte sich auch das Zeisigweibchen, das sich noch der goldenen Freiheit erfreut, ein. ES meldete sich fast jeden Tag am Fenster, wurde in die Stube eingelassen, wo es sich ganz heimisch fühlte, und besuchte sein Männchen, nahm dann und wann auch Futter, flatterte aber regelmäßig wieder davon. Plötzlich stellte das Weibchen seine Besuche ein, und man glaubte nicht mehr an seine Rückkehr. Doch stshe da, nach vierwöchiger Abwesenheit stellte sich vor einigen Tagen das treue Zeisig-Weibchen wieder ein und besucht seit- dem regelmäßig sein in der Gefangenschaft lebendes Männ chen. Welch'seltene Treue! Sollte man sie nicht durch Frei- läsinng des gefangenen Männchens lohnen? Besuch des Erzherzogs Franz Ferdinand in München. * zh erzog (1) und König Ludwig (2) auf der Fahrt zur Aesid frei ins HauS durch unser« Boten in Stadt und Laad *»r 87 Pfe«»ig fMk. 1.7» vierteljährlich) und ist tungsarbeiten durchführew Am gefährlichsten ist die Situa- tion im Welsbachtale. Der WelSbach ist jetzt auf eine Strecke von ungefähr 600 Metern verschüttet. Das Tal ist durch die ungeheueren Erdmassen, die sich vom Hopfenberg herabschie ben, fast ausgefüllt, und dabei dauern die Rutschungen fort. Die Erbmassen, die eine Höhe von 7 Metern haben, bewege., sich taltvärts in der Richtung gegen Krochwitz. Der oberhalb der Einbruchsteüe der Erbmassen in das Bachbett entstandene See wächst zusehends. Die Ableitung dieser großen Wasser massen mittels Holzrinnen über Bodenbacher Gebiet wurde von den Soldaten bereits in Angriff genommen, doch ist de. Erfolg durch das Andauern der Rutschung noch nicht sicher. Datiert die Talwärtsbewegung der Erdmassen an, so kom- men die unteren Häuser von Krochwitz in Gefahr. Die an den beiden, auf dem Rutschgebiete sichenden Häuser von Zen- ker lind Kretzschmer vorbeiführende Straße hat große Risse bekonimen, die Häuser selbst sind geräumt worden. Am Mitt- >voch nachmittag besichtigten die ReichSratSabgeordneten Schreiter und Rieger das Rutschgebiet. Abgeordneter Schrei, ter nah», dann an einer Besprechung des Bürgermeisters von Bodenbach und der Gemeindevorsteher von Krochwitz und Schönbor,r teil, in welcher über die einzuleitenden Schritte und die Veranstaltung von Sammlungen für die betroffenen Grundbesitzer Beschluß gefaßt wurde. — Ein pommerisches Dorf eingeLschert. Das in dem Bütower Kreise gelegene Dorf Adlig Lonken wurde durch eine Feuersbrunst zerstört. In wenigen Stunden brannten 31 Häuser nieder. Viel Vieh, Maschinen und Kur- tervorräte sind mit verbrannt. — Tragischer Tod eines Erfinders. Am Sonntag ist Fernand Forest, der Erfinder des Explosionsmotors, an Bord des ersten Motorbootes der Welt infolge eines Plötz- les diWt Tqrdsttt der VdnWH. Bestellungen werden jederzeit entgegrngenommrn. Werner Rutland war spät am Abend in Berlin ange- kommen und fuhr sofort in das Hotel, wo er mit Sanna ge- wohnt hatte. Der Portier mit dem guten Personengedächtnis erin nerte sich sofort seiner, als er fragte, ob Frau Rutland ihr altes Zimmer wieder bewohnte. „Gewiß, Herr Doktor, die gnädige Frau Gennchlin bc- wohnt wieder Nummer vier. Aber das Zimmer, das der Herr Doktor früher bewohnt hat, ist leider besetzt." Werner wußte nun wenigstens, daß Sanna »virklich in diesem Hotel abgestiegen war. „So geben Sie mir vorläufig ein anderes Zimmer." Er bestimmte dann noch, daß er am anderen Morgen um 8 Uhr geweckt zu werden wünsche, und daß man seiner Frau seine Ankunft nicht melden solle, weil er sie iiberraschen wolle. Dann ging er hinter dein führenden Kellner hinauf in sein Zimmer und begab sich zu Bett. TageSchronil. — Gin unglaublicher Leichtsinn ist dem Bäcker Heinrich in Berlin sehr teuer zu stehen gekommen. Der Mann trug »000 Mark in seinem Rock bei sich und zog diesen abends in einem Cafö beim Billardspiel aus. Eine Stunde später war das Geld verschwunden. — Der Tod im Badezimmer. Ein geheimnisvoller Vorgang wird aus Karlsbad gemeldet: Im Baderaum eines dsrttgen Hotels wurde gestern der Kurgast Wutker, ein ge bürtiger Sachse, tot aufgefunden. Sein Diener lag bewußt los im Borraum und ist bisher nicht vernehmungsfähig. Nach der Kurliste ist Wutker ein Hotelbesitzer in einer indischen Stadt. — Verderblicher Felssturz. Im Emmenthal (Schwezer Kanton Bern) ereignete sich bei Ramsei ein Felssturz, wodurch ein HauS zerstört und zwei dort wohnende ältere Frauen getötet wurden. — Die gestohlenen Stiefel einer Reisegesellschaft. Aus Berlin wird gemeldet: Ein eigenartiges Mißgeschick er- Lustschtfsahrt. Sprung aus dem brennenden Flugzeug. Bei einem Leberlandflug, den der Flieger Krieger von Stettin aus unternahm, ereignete sich ein Unfall Bei Greifenhagen schoß aus dem Motor des Apparates eine Stichflamme, die den Apparat in Brand setzte. Krieger sprang in einer Höhe von sechs Meter» aus dem brennenden Flugzeug und blieb, da er auf Moorboden fiel, unverletzt. Ein neuartiges Flugzeug hat der Lüneburger Ludwig Hamann erfunden. Es ist ein Luftfahrzeug, das ihm durch Reichspatent Nr. 286 816 geschützt ist und einen Drachen flieger darstellt, der den Vogelflug in vollkommener Weise nachahmt. Der Erfinder hat die seitlichen Tragflächen sowie das Schwanzsteuer ganz genau den entsprechenden Vogelteilen nachgebildet. Das Wesen der neuen Erfindung liegt in der Pvangsläufigen Verbindung der Seitenstäbchen und deS Schwanzes. In derselben Weise, wie die bewegbaren Trag flächen, dreht sich auch das Schwanzsteuer. Nach sachver ständigem Gutachten soll ein Unglück mit diesem Flugapparat so gut wie ausgeschlossen sein, auch soll das Flugzeug fünf stis zehn Personen zu tragen vermögen. Die neue Erfindung war Ostern in der städtischen Turnhalle zu Lüneburg aus gestellt. Es soll versucht werden, eine G. m. b. H. zu gründen, damit das Geld zur Koustruktion aufgebracht wird. Das Modell allein wird 24 000 Mark kosten. ES ist zugleich auch als Wasserflugzeug gedacht. KeWaltize ZM-Zeitung kostet mit den drei wöchentlichen Beilagen Postschalter oder in der Expeditton obgeholt SS7 68t srssu «»8 rur Lb» 4» 67« 1» «tS »6< 78 S8L 768 (80 »»147 407 Lb liehen Schreckes große Interna Morgen fuhr s »on ihm erfuni Die „Gazelle" Aas erste Boot Hasen streifte t nicA bedenklich allein der 71jä suchte Erfinder Erschütterung. und alle Vers« dämpfen, Ware wußtsein und heutige Entwn und der Flugn konstruierte Fi triebene Verti! der Explosion« Henbah »wogen Schiffe und Bi Zylinder-Motc modernsten M ihm nicht die < stes. Mangel französischen s sinder in der kam. Seine s rungen eigene rend der Motc Äiegeszug du sten Verhält» Guresnes irr des Ordens d< war rrur ein s und klingende — Gritsch Hof strengte klage über 3l Tochter bei B House mit Ri hat. Eine K haben, dabei' »rannt Word« — Blutt sina ist es ztr Blutigen Kar beste Mufikkc resfion die r Vor Erschöpfung schlief er bald ein, trotz der Erregung, die ihn beherrschte, hatte er doch schon einige Nächte auf der Heimreise ziemlich schlaflos verbracht. Erst als man ihn am nächsten Morgen weckte, wachte er auf. Schnell machte er sich fertig und überlegte nun, wie er sich Sanna nähern sollte. Unschlüssig ging er den langen Korridor einige Male auf und ab. Dabei passierte er wieder und wieder die Tür von Sannas Zimmer. Dann mußte diese wohl geklingelt haben, denn das Zimmermädchen trat bei ihr ein. Sie kam gleich darauf wieder heraus mit dem leeren Frühstücksgeschirr. Durch die halbgeöffnete Tür erblickte Werner Sanna einen Augenblick. Sie saß fertig angekleidct, in Straßentoilette, am Fenster. Werner wartete noch einen Augenblick, bis das Mädchen verschwunden war. Dann trat er entschlossen an die Tür und klopfte. Sanna forderte zum Eintreten auf, wohl in der Mei nung, daß das Zimmermädchen noch einmal zurückgekehrt ser. (Schluß folgt.) Sie lachten sich an. „Und was soll nun niit meiner Doktottoürde werden — Du Unmensch?" fragte Lotte seufzend. „O — ich engagiere Dich sofort als Hausarzt. Du wirst soviel an mir zu kurieren haben, daß Du gar keinen anderen Patienten brauchst." Sie schüttelte den Kopf und blickte ihn ernst an. „Nein Du — da streike ich — ich will doch verwerten, was ich gelernt habe." Er streichelte ihre Hände. „Ich habe ja nichts dagegen, Doktor Lotte, für die Zeit, La ich Dich nicht für mich nötig habe, darfst Tu Dich auch anderen Menschen widmen. Aber versprich mir feierlich — erst kormne ich — rind dann erst Deine Pattenten." „Bedingungen habe nur ich zu stellen, Du Tyrann." „Bewahre — Du verkennst die Sachlage. Also versprich — erst ich — dann die anderen noch lange nicht." Sie lachte. „Ich verspreche garnichts." Da nahm er sie wieder in die Arme und sah sie mit hei- tzen Augen an. „Lotte!" Sie sah zu ihm auf. „Dummer Rudolf — dunrmer Rudolf — ich lasse »»ich doch so gern von Dir tyrannisieren," „Bravo, süßer kleiner Doktor!" Sie deutete lächelnd mit dem Finger auf seine Wange. „War es die?" fragte sie zärtlich. Er hielt niit einem tiefen Seufzer die geschlagene Wange „O ja — Du siehst riesig verlobt aus. Ich gratuliere!" „Woher weißt Du denn, daß es etwas zu gratulieren gibt?" „Mein sechster Sinn, Du weißt ja. Jetzt ruf mir mal schnell die Lotte ans Telephon!" „Ist schon da", antwortete nun Lotte. „Du Duckmäuserin", schalt Käthe. „Na warte nur, in einer Viertelstunde bin ich mit Fritz bei Euch Ich muß Dir den Kopf waschen und Euch beide ganz nebenbei vor Freude em bischen totdrücken." „Das verbitten wir uns — das Leben ist zu schön", rief Rudolf nun wieder. „Schere Dich fort, ich will noch mit Lotte sprechen!" „Nun also — ich bin wieder da", sagte Lotte lachend. „Schön. Sei doch so gut und gib Rudolf in meinem Na men einen Nasenstüber." „Ach Du — der läßt sich nichts mehr von mir gefallen." „Na, dann kanns auch meinetwegen ein Kuß fein." „Wird besorgt — prompt!" „So — nun Schluß! In einer Viertelstunde sind wir dort. Stellt den Sekt schön kalt." „Auf Wiedersehen!" Lotte hing den Hörer hin und führte Käthes Auftrag aus. Später gab es eine frohe Verlobungsfeier. „Du findest Deine Spuren Wohl heute noch darauf?" Sie küßte ihm die Wange und legte dann leise die ihre daran. „So — nun ist cS gutgemacht." „Nein dazu gehört jahrelange, sehr zärtliche Behänd- lurrg." Sie zog ihn am Ohr. „Frechdachs!" In dieser Weise neckte sich das Brautpaar, dis Lottes Eltern nach Hause kamen. — Eine halbe Stunde später rief Rrrdolf seine Schwester telephonisch an. Lotte stand neben ihm. Als sich Käthe mel dete, fache er: „Du, Küthe, siehst Du nnr nichts an?" Käthe lachte. 244 40b 1S8 «23 »48 785 48b 24 < 787 182 L47 «88 «88 6LS 4L b»1 ! 226 860 »4>k 79» 91 447 b88 807 üül 478 48 I .2b »41 L97 150 840 IN «»49». 116 638 48« 91» 84i »24(10 408 b7S SO 788 8bt «464« Der i5 Der Erzherzog trug bei der Ankunft in München die Uniform seines ztveiten Schtveren Reiter-Regiments mit dem Bande des Hubertusordens. Die Begrüßung zwischen ihnr und dem König war sehr herzlich. Unter lebhaften Ova- tionen erfolgte, nachdem die Front der Ehrenkompagnie ab-