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Der sächsische Erzähler : 07.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191404076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19140407
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19140407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-07
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 07.04.1914
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«r.80. r--" Die russischen Nationalisten über die russisch deutsche Spannung. Di« Beziehungen zwischen Rußland und Deutschland ugd Oesterreich stehen nach wie vor im Vordergründe des Interesses. Der sehr einflußreiche Nationalklub veranstaltet zwecks einer Besprechung dieser Beziehungen regelmäßig wiederkehrende Versammlungen, von denen die erste am Freitag in Petersburg stattfand. GS traten eine ganze Reihe von Rednern vor der überaus großen Versammlung auk. Im allgemeinen wurde ausgeführt, daß die unverständ liche Nervosität Deutschlands und Oesterreichs auf die un geheuere wirtschafttiche und militärische Kräftreutfaltung Rußlands im letzten Jahrzehnt zurückzuführen sei. Die deutschen Angriffe seien ein Schrei der Verzweiflung, da die planmäßige Politik Deutschlands zur Kolonisierung Rußlands Fiasko erlitten habe. Die Annektierung der russischen Industrie sei nicht von den gewünschten Erfolgen begleitet gewesen Deutschland werde aber nicht selbst mili tärische Operationen gegen Rußland eröffnen, sondern über lasse diese Ehre Oesterreich, indem es dieses aushetzt. Der Korrespondent des Pariser „Figaro", Marchand, wurde mit frenetischem Beifall begrüßt. Er führte aus, daß Deutschland alle anderen Staaten bedrohe, doch habe weder Rußland noch Frankreich Deutschland zu fürchten, da sie völlig ge rüstet seien und alle Aussichten des Sieges für sich hätten. Die „Nowoje Wremja" berichtet mit Genugtuung über die Sitzung. Die Probemobilisierung der russischen Landtzehr. Der Wiener „Reichspost" zufolge hat die Pvöbemobili- sierung der russischen Landwehrtruppen am 2. April im gan zen Reiche begonnen, ausgenommen Petersburg. Aus allen größeren Garnisonorten werden Masseneinquartierungen gemeldet. Insgesamt kommen bis zum 15. April eine halbe Million Landwehrmänner des europäischen Rußlands zur Einziehung. Die Uebungen der Landwehr dauern 14 Tage bis I Wochen und erstrecken sich auch auf Finnland. Aus der Oberlaufitz. ' ' Bischofswerda, 6. April. Städtisches und Allgemeine«. —* Der BezirkSverrin Lausitz des Lwndesverbaudls Sächsischer Redakteure und Berufsschriftsteller hält am Sonntag, den 19. April, im Hotel zum „Goldenen Engel" in Bischofswerda seine diesjährige Hauptversammlung ab. — * Das Osterreitrn der Wenden lockt alljährlich eine nach Tausenden zählende Menge Schaulustiger an, die sich hauptsächlich in Panschwitz zusammendrängen, so daß dort meistens alle Lokalitäten überfüllt sind uns es manchmal sehr schwierig ist, Unterkunft zu finden. Es sei deshalb darauf aufmerksam gemacht, daß die Osterreiterprozesston auch in Crostwitz besichtigt werden kann. Sie passiert um 1 Uhr nachmittags und sodann nochmals zwischen 3 und 4 Uhr diesen Ort. Für bequeme Unterkunft ist in Crost witz Sorge getragen. Der weithin bekannte Gasthof zum Erbgericht mit seinen schönen neuen Saallokalitäten faßt allein über 1000 Personen. Von Crostwitz aus ist auch Bad Schmeckwitz leicht zu erreichen. —* Elektrische Treppenbeleuchtung. Die Beleuchtung der Treppenhäuser ist von jeher eine Kalamität gewesen. In Erkenntnis der großen Gefahren, die eine schlecht beleuchtete Treppe darbietet, haben die Behörden zwar Vorschriften er- lassen; die Ausführung dieser Vorschriften liegt aber in den Händen von Menschen, die schließlich niemals vollkommen zuverlässig sind. Der erfinderische Geist der modernen Tech nik hat daher auch hier darauf gesonnen, die menschliche Tätigkeit durch rein automatische Einrichtungen zu ersetzen. Der moderne elektrische Treppenautomat ist eine Vorrichtung, die die Beleuchtung der Treppenhäuser nicht nur gemäß den gesetzlichen Vorschriften selbsttätig und unbedingt zuverlässig reguliert, sondern außerdem noch eine Nachtbeleuchtung in denkbar bequemster Form gestattet. Bei «intretender Dunkel heit schaltet der Automat selbsttätig die im Hausflur und auf den Treppen verteilten elektrischen Glühlampen ein, und zwar paßt sich die Einschaltung, nachdem das Uhrwerk des Automaten einmal einreguliert ist, dem Sonnenuntergänge ganz automatisch an. Zur festgesetzten Polizeistunde schaltet dann der Automat die Beleuchtung selbsttätig aus und be wirkt gleichzeitig eine Umschaltung derart, daß die Glühlampen für eine gewisse kurze Zeit — gewöhnlich drei Minuten — aufleuchten, wenn jemand in der Nacht auf einen der im Hausflur und im ganzen Treppenhause verteilten Druckknöpfe »rückt. Kein Bewohner eines mit einer solchen Einrichtung versehenen Hauses braucht also, wenn er seine Streichhölzer vergessen hat, oder seine elektrische Taschenlaterne versagt, auf den Stufen gefahrvolle Kletterübungen anzustellrn, die unter Umständen von Lebensgefahr oder schweren körper lichen Schäden begleitet find. Für Hausbesitzer ist die Auf stellung eines solchen Automaten noch insofern von großer Tragweite, als damit Hastpflichtansprüche in Fortfall kommen. Natürlich wird sich ein HauS mit einer solchen automatische,, Treppenbeleuchtung und dem Komfort der Nachtbeleuchtung auch wett leichter vermieten als andere. >«» der LmtShauptmauuschaft Buutze». Steinigtwolmsdorf, 6. April. Eine Diebin. Die Fabrik arbeiterin Marie Clara Reubert, die in Wilthen in Arbeit steht, wurde vom Schöffengericht Schirgiswalde »egen Dieb stahl zu fünf Wochen Gefängnis verurteilt. Sie hat ihren Pflegeelter«, dem Materialwarenhändler Helbig hier, eine Reihe Sachen ivtwrndet. Auch in Erfurt, wo sie in einem Gasthause in Stellung »ar, hatte sie mehrer« Diebstähle verübt. Wehrsdorf, 6. April. Diebstahl. Am Mittwoch »ar im Erbgericht dem Weber Herold sein Portemonnaie mit annähernd 20 Mark abhanden gekommen. Der Verdacht, dasselbe entwendet zu haben, richtete sich auf den zirka 74 Jahre alten Invaliden Protze, welcher Verdacht sich auch bestätigte, denn da» Portemounai wurde in der Wohnung Der Sächsische Erzähler. Seite L.' Protze« auf dem Boden unter Hol- versteckt aufgefunden. Protze wird nun in seinen alten Tagen noch bestraft werden Wilthen, 6. April. Schulentlassung. Freitag vormittag »/,8 Uhr fand die Entlassung der Fortbildungsschüler statt. Herr Direktor Hanke hielt die Abschiedsrede im Anschluß an das Wort von Claudiu»: „Freiheit und Knechtschaft sind wohl zwei, doch oft im Grunde einerlei" und betonte in eindrucksvoller, inhaltsreicher Weise bas Wesen der wahren Freiheit. — */,S Uhr versammelten sich Konfirmanden und Konfirmandinnen zum letzten Male in ihrem Klassenzimmer. Herr Direktor Hanke richtete an die Scheidenden ein liebe volles, mahnendes Abschiedswort unter Zugrundelegung des Dichterwortes: „Ein Geist, aus dem der Wahrheit Ströme fließen, ein Streben, das in Liebe sich bewährt, ein Sinn, der das Vollkommene nur schätzet, das ist das Ziel, dem Menschen vorgesetzet." In eindrucksvoller, warm empfundener Aussprache gedachte er der Bedeutung dieser Stunde und wies hin aus das rechte Ziel und die rechten Waffen im schweren Kampf ums Dasein. Sodann entließ Herr Direktor Hanke die stattliche Schar — es waren diesmal 60 scheidende Schüler — aus dem bisherigen Schulverbande. Zum Schluß überreichte die Mädchenklasse der Schule ein Bild. Weihevolle Gesäuge und stimmungsvolle Deklamationen verschönten die Feier. — Am Schlüsse erfolgte die Verab schiedung des Hilfslehrers Herrn Goldberg, der nach 2jähriger ersprießlicher Tätigkeit Wilthen verläßt, um nach Leipzig, seinem neuen Wirkungskreis, überzusiedeln. Der Direktor widmete dem Scheidenden Worte der Anerkennung und des Dankes und wünschte ihm für seine Zukunft Gottes reichsten Segen. Aus der AmtShau-tmannschaft Kameuz. Bretnig, 6. April. Die Autokommisfion beschäftigte sich in ihrer Sitzung am Dienstag vornehmlich mit der Verkehrsvermittelung auf der Strecke Bretnig—Pulsnitz durch den staatlichen Kraftwagen Sie war nicht abgeneigt, die Sache anzustreben, setzte jedoch voraus, daß Pulsnitz und Ohorn sich bereit erklären, gemeinsam die Summe von 600 Mark zur Verzinsung der Autohalle mit beizutragen und sich außerdem noch verpflichten, den ihnen zukommenden Teil der Bezirksstraße zu unterhalten. Aus der AmtShauptmanuschast Löbau. Oppach, 6. April. Zwei Veteranen von den noch wenig lebenden Kriegsteilnehmern der Feldzüge von 1864, 1866, 1870/71 wurden diese Woche zur. großen Armee ab gerufen und zwar der Fleischermeister Wilhelm Pietschmann im 74. Lebensjahre und der Wirtschaftsbesitzer August Domschke dessen 76. Geburtstag am Dienstag sein Begräbnistag ist. Aus dem Meißner Hochland. Stolpeu, 6. April. Stiftung. Stadtrat Max Schneider hier hat der hiesigen Schule eine Stiftung von rund 9000 Mark zugewendet, deren Zinsen zum Ankauf von Unterrichts- büchern und Schreibheften für arme Kinder Verwendung finden sollen. D Langburkrrsdorf, 6. April. Vom 11. bis 13. Juli dieses Jahres findet hier das 19. Gauturnfest des Meißner Hochlandgaues (D. T.) und die Feier des 50jährigen Gan. jubiläums statt. Der festgebende Turnverein hier ist eifrrg an der Arbeit, das Fest zu einem der deutschen Turnsaä)« würdigen auszugestalten, . regeschronU. — Kaiser Franz Josef als Schützenfreund. Der kaiserliche Hauptschießstand in Bozen war infolge eines kost spieligen Neubaues in finanzielle Nöte geraten, so daß eine Versteigerung von Münze«, Bechern und Trophäen vorge nommen werden sollte. Als Kaiser Franz Josef hiervon erfuhr, spendete er 30 000 Mark, so daß die Versteigerung unterbleiben konnte. — Die Beisetzung Paul Heyses. Sonntag nachmittag wurde Pmrl Heyse auf dem Waldfriedhof bei München zur letzten Ruhe bestattet. Eingeleitet wurde die Trauerfeier in der Einsegnungshalle durch den Vortrag des Schumannfchen Äbcndliedes, worauf der Geschäftsträger der Preußischen Ge sandtschaft in München, Prinz Sayn-Wittgenstein, an die Bahre trat und im Auftrag des Kaisers eine jftanzspende niederlegte. Sodann ergriff Ludwig Fulda zu einer länge ren Gedächtnisrede das Wort, in der er das Hohepriestertum des Dahingeschiedenen feierte. Im Namen der Münchener Freunde des Dahingeschiedenen widmete sodann Ludwig. Ganghofer dem Heimgegangenen einen herzlichen Nachruf, womit die Trauerfeier in der Halle ihr Ende erreicht hatte. Unter Vorantritt einer Musikkapelle bewegte sich der schier endlose Leichenzug nach dem prächtig geschmückten Grabe, Der Sarg wurde geleitet von Flammbeaus tragenden Rats dienern. Ihm folgten zunächst die Angehörigen, dann der Vertreter des Kaisers mit den Vertretern mehrerer bayeri scher Prinzen, eine stattliche Anzahl bedeutender Schriftstel ler, Vertreter der beiden städtischen Kollegien, ferner u. a. als Vertreter der Universität der Rektor magmficus Unter staatssekretär Dr. von Mayr, der Präsident der Akademie der Wissenschaften Geheimrat von Heigel^ der Generalintendant Freiherr von Francketrstein, Vertreter angesehener Zeitschrif ten und Tageszeitungen und eine Abordnung der Stadt Kol- berg usw. Am Grabe sprachen dann noch der Bürgermeister Lehmann für die Stadt Kolberg, Dr. Raehlmann für die Deutsche Goethe-Gesellschaft, Professor Dr. Schuddecke <ür die Schillerstistung, Ludwig Fulda für den Verband Deut scher Bühnenschriststelletz, Afrat Sturz fürs Deutsche Hoch- stift u. a. Grabmusik beschloß die eindrucksvolle Trauerfeier. — Der letzte Postillon der alten Post von Thurn und Taxis, Friedrich Bögenhold, hat jetzt im Alter von 75 Jahren in Ohrdruf aus Schwermut Selbstmord begangen. — Millioneustistung für die Hunsrücker Kleinbauern. Aus Kreuznach wird gemeldet: Die kürzlich verstorbene Witwe -es langjährigen Abgeordneten Landrat Knebel ver machte laut „Berliner Tageblatt" ihr mehrere Millionen be tragendes vermögen -em bedürftigen Kreise Simmern (HunSrück) zur Hebung des kleinbäuerlichen Stande«. UL», — Durch ein Großfeuer, das in der Nacht auf Sonntag in dem Bootshause des Rudervereins Allemannia in Lrev- ! tow auskam »wurden über 30 Vereinsboote im Werte von 60000 von den Flammen vernichtet. — Gestohlene Wertpapiere im Briefkasten eine» Staatsanwalts. Aus Paris wird gemeldet: Der Staats- anwalt von Evreux fand in seinem Briefkasten ein Paket mit Wertpapieren im Betrage von 60 000 Fran«-. Wie festgestellt wurde, rührten diese Papapiere von eine Dieb > ahl her, der bei einem kürzlich verstorbenen Rentner verübt worden war. Da die Wertpapiere gesperrt worden waren, war der Dieb außerstande, sie zu verkaufen. — Blutige Zigeuuerschlacht. Durch eine blutige Zigeunerschlacht wurden am Sonnabend die Bewohner von Moulins in große Aufregung versetzt. Aus noch unbekannten Gründen kam es zwischen zwei Zigeunerfamilien von je etwa zehn Köpfen zu Streitigkeiten, die bald zu einem Handge menge führten. Messer wurden gezogen und auch der Revolver spielte eine große Rolle. Auch die Frauen be teiligten sich mit allen nnr möglichen Waffen an dem Kampfe. Als die Polizei schließlich der Schlacht ein Ende bereiten konnte, bedeckten ein Toter und vier Schwerverletzte den Kampfplatz, die nach dem Hospital gebracht werden mußten. Der Rest entzog sich durch die Flucht der Ver haftung. Buntes Allerlei. Aus dem Tauchrrlebeu. „Reges Leben und Treiben" — so schreibt ein Seemann — „herrschte am Strande von Helgoland, als wir unsere Manöver um Helgoland ausführ ten. Mehrere Schiffe waren schon nach Wilhelmshaven de tachiert; nur noch eine Halbflottille von der Torpedoboots- j division und eine Division Linienschiffe waren zum Torpedo schießen zurückgeblieben. Nachdem einige Torpedoboote ver schiedene Durchbruchsversuche gut ausgeführt hatten, begann das eigentliche Torpedoschießen. Zuerst schossen die Boote auf uns ihre Torpedos ab, und bei jedem einzelnen Schliß wurde genau notiert, wie und wo derselbe im Ernstfälle ge troffen hätte. Die Torpedoboote greifen die Linienschiffe s mit großer Fahrt an, schießen ihre Torpedos ab uild suchen so schnell wie möglich das Weite, verfolgt von dem Kugelregen s der 8.8-Zentimeter-Geschütze, die am Tage mit sehr großer Sicherheit schießen und vor allen Dingen Schnelligkeit -aber erzielen. Nachts gestaltet sich die Verfolgung schwieriger, denn die Torpedoboote blenden den Geschützführer mit ihren Scheinwerfern, so daß die Treffsicherheit sehr erschwert wird. Greift eine ganze Flottille von Torpedobooten (elf Boote) ein Geschwader von Linienschiffen (acht Schiffe) an, so rech net man damit, daß von den elf Angreifern vielleicht zwei Boote glücklich entrinnen, während die anderen dem Verde» Heilbringenden Kugelregen der Artillerie zum Opfer fallen. Die Linienschiffe signalisierten nun die einzelnen Treffer nach den Torpedobooten, und jeder Kommandant freute sich, wenn seine Leute gute Leistungen erzielt hatten. Jetzt wurde, ein Gefecht nur zwischen den Linienschiffen dargestellt, wobei die Torpedowaffe auch eine sehr große Rolle spielt. Schiff ! gegen Schiff feuerte bald einen Breitseit-, halb einen Bug- nnd beim Wenden einen Heckschuß auf den Feind ab, und man wartete nur auf die Wirkung der einzelnen Schüsse. To — das Signal: „E." außer Gefecht!" Der Komman ¬ dant beglückwünscht den jungen Torpedo-Offizier, der den sicheren Treffer „los"gemacht hat. „Nur so weiter!" „Klar zum Bugschuß!" befiehlt er nach -em Bugraum. „Los!" Und der Torpedo saust mit großer Geschwindigkeit aus dem i Rohr. Da plötzlich ist er an der Oberfläche, dreht sich wie ! ein Kreisel und rast mit voller Kraft senkrscht in die Tiefe. '! „Gruildgänger!" ertönt es, und sofort gibt der Kommandant den Befehl: „Klar zum Ankern!" Das Schiff steht, und der schwere Anker saust rasselnd in den Grund. Das Torpedo- ! boot, das den Lauf des abgeschossenen Torpedos verfolgte, wirst sofort eine Boje zur näheren Bezeichnung dxr^Grund gängerstelle. Nun heißt es, so schnell wie möglich den Torpe do an die Oberfläche zu bringen. Wir zwei Taucher begeben uns sofort in die zum Aussetzen klare und mit allen Tauch ausrüstungen versehene Ruderbarkasse. Das Boot mit uns und mit den Bedienungsmannschaften ist im Wasser. Die Pumpenmannschasten gehen auf Position. Inzwischen sind wir fertig zum Tauchen. Schönes, klares Wetter begünstigt unsere Arbeit. Zuerst taucht der Obermaat. Nach zirka 25 Mnuten gibt er das Signal zum „Aufholen". Der Torpedo ist noch nicht gefunden. Jetzt komme ich an die Reihe. Auf dem Meeresgründe angelangt, suche ich nach der entgegen gesetzten Richtung, und siehe da, ich sehe den Torpedo mit dem Propeller nach oben im Schlamm stecken. Ich gebe da« Signal zum Herablassen einer Leine, um den Torpedo anzu schleifen. Nach kaum zwei Minuten habe ich die Leine in - der Hand und bin im Begriff, dieselbe um den Propeller fest- < zumachen. Da bekomme ich einen Schlag auf meinen Arm, denn der Propeller war noch nicht abgelaufen, und der Tor pedo fing noch einmal an zu arbeiten, bis die eingestellte Me terzahl abgelaufen war. In diesem Moment hatte ich noch so , viel Geistesgegenwart, das Notsignal zu geben, und man zog mich mit größter Schnelligkeit an die Oberfläche. Ich hatte durch den plötzlichen Schreck und Schmerz die Besin nung verloren. DaS Blut kam mir aus Mund und Nase. Nachdem ich von meinem Taucheranzug befreit und vom Blut gereinigt war, kam ich langsam zu mir. Ich konnte - noch genaue Angaben über Len Ott und die Lage des Tor- pedoS machen. Dann verfiel ich in «inen fiesen Schlaf. AKö ich erwachte, erzählte mir mein Obermaat im Lazarett freude strahlend, daß eS ihm nach einstündigem Tauchen gelungen sei, den Torpedo so zu befestigen baß er gehoben werden konnte. Die Hälfte der ausgesetzten Prämie erhielt ich von ihm als Schmerzensgeld, denn ich hätte beinahe die mlsgo-' setzte Belohnung um ein Haar mit dem Leben bezahle» müssen." Die strengste Kälte a» Arguntor gemessen. ES ist eine köchst eigentümliche Tatsache, daß die niedrigsten Tempera- turen, die man bisher in der freien Natur beobachten konnte, nicht m den Pokargebieten, sondern in der Nähe de» Aequä- ' > /Re.'«. torS geniesse, unserer Atmc 82^ Grad u 1908 am Vi Meter Höhe Polarzonen l auch dieses ! Der holländi Kcgisterballo ivenige Brei! 1. Dezember und am 5. N unter Null , alles, was nu selbst in den cher Meeresh sonders kenn Höhen die K zember 1913 Null betrug. Reu, Dresdei früh um 6 l gestrigen Wi auS Hambui Hamburg zu werft Uebiga 50 bis 60 L wurde vollsfi Chemuft August", der Fritz Bertrai nach herrlich« von Bruch b< ncmts Eisens und Bäßler Zwickar 19. Armeeko heute krüh h beim ersten ! GarnisonSüb Torrei Berlin,' schäft ist Heu die Stadt Ti truppen befi scheint, daß t — Nach ein« nier aus To sichtlich konfi Sicherheit ve Berlin,« der vor 14 § Spiel vermis als Leiche ai Bremer gegen 11 Ul zug S15 bei unrichtiger L rannte einen motive stürz hinab. 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