Volltext Seite (XML)
- M.N. .. . ' Ltt «chßsche «'M«. «eite L 'ML Al« (Beisitzer) de« V»»,««!»«»«»»»»»««» M«v Mt»ckt sind aus die Zeit vom 1. Mai 1914 bi« 30. April 1918 folgende Personen gewählt worden: 1. Arthur Äroge, Eisengsitzereibesitzer, hier 2. Rudolf Eibenstein, GlaSsadrikbesitzer, „ 3. Friedrich Kramer, Landwirt, „ 4. Willy Großmann-Herrmann, Tuchfabnkbesitzer, , 5. Osk^>r Raupach, Schür-ensabrikbesitzer, . 6. Alwin Meier, Mvbelfabrikbesitzer, „ ' 1. Willy Stellmacher, Glasmacher, BelmSdorj, 2. Ernst Fischer, Werkmeister, hier 3. Jakob Bartoniey, Tuchweber, „ 4. Karl Albin, Masch nenarbeiter, „ 5. Paul Fuchs, Tabakarbeiter, „ 6. Erwin Kurze, Steinarbeiter, Die Gültigkeit der Wahl kann binnen einem Monat nach dieser Bekantmachung bei dem unterzeichneten Wahlleiter angefochten werden. am 28 März 1914 DüS Bürgermeister Wahllcilcr. Pflichtseuerwehr. Dienstag, den 31. MLrz IS 14 abends 8 Uhr «»«I»»aw»»r der in der Zeit vom 1. April 1880 — 31. März 1881 geborenen Mannschaften sämtlicher Abteilungen in der Turnhalle. Armbinden, Feuerlöschordnungen usw. sind abzugeben. HVwzzdlolkww wAm» LlatawIkielLlU««^ Mlwel Bischofswerda, am 28. März 1914. Der Sitadtrat. Brennholz-Bcrftelgrruiig im Blsihosswcrdacr Rcvlrr. Gww iS. «»14 vw« vw»n>rLIwßk» /,» »»» kommen die auf dem Schlage Abt. 19 und einzeln in Abt. 19, 20 des HöUenrevierS auf bereiteten Brennhölzer, alS: 36 5 rm lief, und ficht. Scheite, 2 nn dirk. und 47,5 rw kief. und ficht. Knüppel, 85 rw kief. und ficht. Stöcke, . 1500 Gebund kief. Wellenreihig und 70 rm ficht. Haufenrrisig an Ort und Stelle zur Versteigerung. Zusammenkunft am Walbschlöhchen «Klinger). Bischofswerda, am 28. März 1914. Dir Etavtra».. Roß- und Viehmarkt in Neustadt in. Ja. am 3. April 1914 Mittwoch, den 1. April 1914 10 Uhr vorm. findet in der Train Kaserne - DreSden-Albert-- stadt—die Versteigerung von 2 überzähligen Dienstpferdrn statt. L» at«»Baiaitlo« 1A. Vie heutige Stummer umfaßt 16 Sette»». Kerner liegt das „Illustrierte SountagSblatt" bei. Das Neueste vom Tage König Friedrich August traf Sonnabend nachmittag aus Tarvis wieder in Dresden «i«. Kaiser Wilhelm ist Freitag nachmittag mit der „Hohen- zollern" von Miramare nach Korfu in See gegangen. Am Montag beginnen im englischen Unterhaus« ueue Debatte» über die Ulsterfrage. Carson, der Führet der Ulster- leute, ist bereits von Belfast nach London abgereift. Der Dampfer „Imperator" stellte riueu neuen deutschen Rekord auf, indem er dir Strecke New Aork—Cherbourg in b'/r Tagen zurücklegte. (Weitere Nachrichten unter Letzte Depeschen.) Die Korfnreise Ves Kaisers. Der deutsche Kaiser an Bord der „Hohenzollern" ist, wie aus Triest gemeldet wird am Freitag kurz vor 11 Uhr auf der Reede vor Schlvh Miramare eingetroffen und durch den Salut der dort ankernden österreichisch-ungarischen Geschwa der begrüßt worden. Gegen ^11 Uhr kamen am Horizont die „Hohenzollern" und die Begleitschiffe in Sicht. Nachdem die Schiffe des österreichisch-migarischen Geschwaders die aut -er Jacht „Hohenzollern" gehitzte kaiserliche Standarte mit 21 Schüssen salutiert hatten, gab der Kreuzer „Goeben" den Territorialsalut ab, den das österreichisch-ungarische Schlacht schiff „Biribus Unitis" reglementsmähig erwiderte. Mitt lerweile hatte das deutsche Geschwader, dem ein österreichisch ungarisches Hochseetorpedoboot entgegenfuhr ,um die deut- schen Schiffe zu ihrem Ankerplätze zu führen, sich derart ge nähert, daß die Standarte des Erzherzogs Franz Ferdinand, die auf dem Schlachtschiff „Diribus Unitis" gehißt war, aus genommen werden konnte, worauf alle deutschen Schiffe die selbe mit 21 Schüssen salutierten. Nachdem die deutschen Schiffe Anker geworfen hatten, begab sich Erzherzog Franz Ferdinand in deutscher Admiralsuniform auf die Jacht „Hohenzollern". Nach der Vorstellung des beiderseitigen Ge folges begaben sich Kaiser Wilhelm und Erzherzog Franz Ferdinand beim Schloß Miramare an Land, wo Kaiser Wil helm die Herzogin Sophie von Hohenberg und die Familie des Erzherzogs Franz Ferdinand begrüßte. Beim Verlassen der „Hohenzollern" leisteten alle Kriegsschiffe einen Salut von 21 Schuß. Nach Begrüßung der Familie des Erzherzogs Franz Ferdinand begaben sich Kaiser Wilhelm und Erzher zog Franz Ferdinand an Bord des Schlachtschiffes „Viribus Unitis", wo Eskadrekommandant Kontreadmiral Löffler Kaiser Wilhelm die Schiffskommandanten der österreichisck- ungarischen Schiffe vorstellte. Hieran schloß sich eine Besich tigung des Großkampffchiffes „Viribus Unitis" durch Kaiser Wilhelm und Erzherzog Franz Ferdinand. — Um 1 Uhr mit tags fand in Schloß Miramare ein Frühstück statt, an das sich ein Rundgang durch das Schloß und den Schloßpark anschloß Die Einschiffung des deutschen Kaisers zur Weiterfalnu nach Korfu erfolgte um 5 Uhr nachmittags. Der Reichskanz ler von Bethmann Hollweg wird am 6. April die Reise nach Korfu antreten und über die Osterfeiertage als Gast des Kai- sers dort bleiben. Vermutlich werden zur selben Zeit der König und die Königin von Griechenland, die sich bereits am Freitag mittag,nach Korfu begeben haben, und der griechische Ministerpräsident Venizelos zu gleicher Zeit dort anwesend sein. Eine Korfureise der Kaiserin? Mit Bezug auf die Meldung eines Berliner Blattes, wel ches bereits einen bestimmten Termin für eine Reise der Kaiserin nach Korfu angibt, erfahren wir, daß dies« Reise der Kaiserin überhaupt noch nicht feststeht. Sollte sie statt- finden, so dürste sie nicht in BenÄsig, sondern in Brindisi ihren Ausgangspunkt nehmen und bereits um die Mitte nächster Woche erfolgen. Der fretfiimigk Verrat in Varna. Der Verlust von Borna infolge des AbschwenkenS de: fortschrittlich-liberalen Wähler in das sozialdemokratische Lager erregt in der gesamten nationalgesinnten Presse einen Entrüstungssturm. Die „Leipziger Neuesten Nachr." schreiben: „Nun, mögen die freisinnigen Reisläufer von Borna zu frieden sein mit dem sozialdemokratischen Siege oder allmä^ lich aus dem Rausche ihres politischen Größenwahns zum Stadium des Katzenjammers übergehen, das mögen sie mit sich selber ausmachen. Dieser Stichwahltag geht über solche lokalen Stimmungen weit hinaus ; denn er wird hoffentlich ein Schicksalstag für die steisinnige Volkspartei werden. Und die freisinnigen Wähler werden hoffentlich die Wahr- heit des Wortes recht deutlich erfahren: Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen. Seit der Auflösung des Reichstages im Dezenrber 1906 machen die bürgerlichen Parteien immer wieder Versuche, den Freisinn bei einer nationalen Politik festzuhalten. Und trotz aller Enttäuschungen, trotzdem der Freisinn die meisten seiner Mandate nur dem Entgegenkom men der bürgerlichen Parteien verdankt, also eigentlich uu.- von ihrem Wohlwollen und ihrer Gnade lebt, und dafür stets und ständig mit der Sozialdemokratie liebäugelt, tut mau bis zur Stunde immer noch so, als sei der Freisinn in nativ- naler Hinsicht eine Partei von pupillarischer Sicherheit. Die- sen fadenscheinigen Tugendnrantel hat der Freisinn jetzt aber selber fortgeworfen .... Der Tag von Borna ist gewissermaßen ein Vorpostens«- secht für die kommenden Wahlen, die über die Zusammen setzung des Reichstags entscheiden sollen, der über unsere neuen Handelsverträge zu bestimmen haben 'wird. Da gehr eS um die Festlegung der Grundlagen unserer wirtschafts politischen Zukünft auf lange Zeit. Da gilt es, alle nationa len Kräfte zu sammeln. Da können wir keine unsicheren Kan- tonisten brauchen. Und da gibt der Tag von Borna die Lehre: Ersparen wir doch den Wählern nach dem Herzen des „Ber liner Tageblattes" alle Gewissensbeklemmungen und den Umweg über die Stichwahl. Ueberlassen wir den Freisinn, der sich zu einer nationalen Politik nicht bekennen will, doch auch unsererseits ruhigen Herzens der Sozialdemokratie, die ihn ja allerdings schon ost als ein lächerliches „Parteigerinn- scl" und als ein „Häufchen Unglück" verspottet hat. Mag er 1>ei ihr doch direkt sein Glück versuchen. Der Tag von Borna und die freisinnige Reisläuferei geben aber auch den sächsi schen Nationalliberalen die eindringliche Warnung, kein Wahlabkommen mit den Freisinnigen abzuschließen. Es ist ja trotz aller schönen Redensarten doch kein Verlaß auf eine Partei, die angesichts einer ernsten Entscheidung plötzlich bockt und scheut, wie ein alter Droschkengaul vor einem Stück Zeitungspapier, auf dem die Worte stehen: Nur nicht die Reaktion stärken. Mit solchen Leuten kann man einfach keine Verträge schließen." Der „Dresdener Anzeiger": „Die Stichwahl brachte die Erkenntnis, daß sich in der bürgerlichen Gesellschaft noch zahlreiche Elemente befinden, die in diesen: Kainpf gegen die Sozialdemokratie unzuver lässig sind. Die Folge wird sein, daß sich die übrigen bürger lichen Parteien in Zukunst fragen tverden, wie weit eine Partei, deren Mitglieder einmal (Jerichow) gegen die von der Parteileitung ausgegebene Parole für einen bürgerlichen Kandidaten, ein andermal aus eigener Entschließung für den Sozialdemokraten stimmen, überhaupt noch bündnisfähig sein kann. Diese Frage ist ganz besonders wichtig in Sach sen, wo, wie erst vor wenigen Tagen betont worden ist, das Abkommen zwischen den Nationalliberalen und Fortschritt lern für die sächsischen Landtagswahlen von 1915 den beson deren Zweck verfolgen soll, die Sozialdemokratie zurückzu drängen und wo das amtliche Organ der nationalliberalen Partei soeben erst festgestellt hat, daß die Haltung des „Ber liner Tageblattes", das für Borna-Pegau den Fortschritt lichen die Stichwahlparole: Für den Sozialdemokraten! ge geben hatte, konsequent die Interessen des Gesamtliberalis mus schädige. Wir fürchten ,datz die Rechnung, die sich die Nationalliberalen von einem grundsätzlichen Zusammen gehen mit der Fortschrittlichen Volkspartei im ganzen Lande für die Landtagswahlen gemacht haben, nicht ganz stimmen wird. Die Haltung der Fortschrittlichen in Borna-Pegau gibt ein Recht zu diesen Zweifeln. Nach diesen Erfahrungen wird man es der rechtsstehenden Presse und den Konserva- , tiven kaum verdenke^ können, wenn sie jetzt den Freisinnigen Verrat am Bürgertums zum Dorwurfe machen und wenn sie in der Folge geneigt sein sollten, die Mitglieder der Fort schrittlichen Dolkspartei, die aus eigener Kraft bei den letzten Reichstagswahlen nicht ein einziges Mandat zu erobern ver mochte, aber vielen Sozialdemokraten -um Siege verhalf, ebenso zu behandeln und zu bekämpfen, wie die Mitglieder der Sozialdemokratie, so würde man das Wohl verstehen kön nen. Denn auch in der Politik heißt eS schließlich ebenso wie im Leben: Die Freunde meiner Freunde find meine Freunde, die Freundtz meiner Feinde mein« Feinde! Di« Zett der verwaschenen Kompromisse in Wahlkämpfen ist vorbei und muß vorbei sein, je mehr sich der Kampf gegen die Demo kratie, vor allem gegen die Sozialdemokratie, zuspitzt. Der „Vogtländ ische Anzeiger": „Verträgt es aber das nationale Gewissen all jener No- tionalliberalen, die bisher Wortführer der Partei, nament lich im Vogtland waren, wenn sie zusehen müssen, daß ihre freisinnigen Bundesgenossen systematisch für die Stichwah len den Sozialdemokraten vor dem Konservativen bevor zugen, halbpart zugunsten des Liberalismus und der Sozial demokratie, so daß gegen rechts sich die ganze Kampffront richtet? Dann wird man sich nicht Wundern dürfen, wenn jene konservative Anschauung mehr und mehr zur herrschen den wird, die es ablehnt, zwischen so treuen Kampfgenossen noch einen Unterschied zu machen und sich abseits swllt, wenn, die Dämpfungs-Verbündeten mit einander ringen, abseits stellt nicht um der Partei, sondern auch um des Vaterlandes willen. Kann ein solcher Ausgang nationalen Männern wirklich erwünscht erscheinen? Viäeant consules! Man habe Acht! Das Wort gift nicht nur im Staat, sondern auch in jeder staatstreuen Partei!" Die „Deutsche Tageszeitung": „Der Freisinn hat sich in dem politischen Kampfe der letzten Jahre immer mehr und mehr der Sozialdemokratie in die Anne geworfen. Dieser Freisinn, wie er sich in Borna-Pegau und in seiner augenblicklichen Führung als Weggenosse der Sozialdemokratie gezeigt hat, kann nur noch als schwächliches Anhängsel der Sozialdemokratie betrachtet und behandelt werden. Die nationalliberale Partei hat in- Borna-Pegau in durchaus anerkennenswerter Weise ihrv Schuldigkeit getan. Unmittelbar nach der Hauptwahl erließ sie zugunsten des nationalen Kandidaten einen Wahlaufruf, der auch nicht den geringsten Zweifel offen ließ. Immerhin hat cs nach dem gestrigen Ergebnisse leider -en Anschein, als ob auch Linksnationalliberale der freisinnigen Parole ge folgt sind. Daraus mag die nationalliberale Partei ersehen^ daß eben ihre Freundschaft mit dem antinationalen Freisinn ihr schließlich Schaden eintragen muß. Die Nationallive- ralen werden nicht umhin können, aus der verräterischen Haltung des Freisinns die erforderlichen Konsequenzen zu ziehen. Sie werden über kurz oder lang sich entschließen müssen, von diesem „Schädling des Liberalismus" in deut licher Weise abzurücken." Die nationalliberale „Tägliche Rundschau" nimmt den freisinnigen Bruder noch etwas in «Schutz und be fürchtet, Laß die konservativen Wähler künftig bei freisinnig sozialdemokratischen Stichwahlen Gewehr bei Fuß stehen werden und kein« Unterscheidung mehr zwischen Freisinn und Sozialdemokratie machen: „Die freisinnigen Wähler in Borna-Pegau besaßen nicht die Widerstandskraft gegen die Prediger -es Parteidogmas: „Keine Stimme dem schwarzblauen Block", wie sie in an deren Wahlkreisen zu beobachten war. Der Hinfall des Wahl kreises an die Sozialdemokratie war nach Lage der Dinge leider zu befürchten, wenn auch nur ein kleiner Teil (?) der fortschrittlichen Wähler sich durch das Berliner Orakel ver führen ließ, für den Genossen Ryssel einzutreten oder auch nur beiseite zu stehen, statt ihre nationale Pflicht zu tun- Und so hat die Parteileitung der Freisinnigen Dolkspartei das Ziel erreicht, das Ziel ihrer Verbohrtheit, nicht ihrer politischen Klugheit. Furchtbar komisch aber ist es, wenn Eiferer auf der anderen «Seite jetzt schon wieder Vor schlägen, sie dadurch zu bestrafen, daß man sie — nachahmt, indem man gegebenenfalls einen armen «Schlucker von Frei sinnigen gegen einen Sozialdemokraten im Stich läßt. Eins Kurzsichtigkeit, die durchaus nicht sehen kann Aaß auch in, der Politik zweimal zwei vier ist." DniNchcr NtichSta- Jm Hause herrschte am Freitag ein« eigentümlich ge reizte Sfimmung, wie zuweilen am letzten Tage vor den Ferien. Man wünschte noch mancherlei zu erledigen und er trug Hemmungen nur widerwillig. Eine solche aber ergab sich gleich beim zweiten Punkt der Tagesordnung, dem Ge setzentwurf über die Konkurrenzklauscl. Gleich zu Begin« der Beratung erklärte nämlich Staatssekretär LiSeo, daß die Regierung nur in einem wesentlichen Punkte den Wünschen! der Kommission nachgeben könne und daß das Gesetz gefähr det sei, wenn das Haus sich in den übrigen Punkten nicht cmff den Standpunkt der Regierung stelle. Infolgedessen becuv- ttagte der Zentrumsabgeordnete Trimborn, die Verhand lungen bis nach Ostern zu vertagen, dem die Sozialdemokra ten lebhaft widersprachen. Nach längerer Geschäftsordnung^-