Volltext Seite (XML)
M M lharthau. käT r Nr. 17. i« Sen, für jede» ilvorftim». n, l besorgt 1 ausge ¬ esträger eintritt. »ziehen. ' zeblatteS detzSrBe« inzvziehen. indischer «riesträger. <Mit Text.) sprach kosende Liebesworte zu ihr. Sie ließ alles geschehen. Sie ging wie in einem seligen Traum. Unter einem blühenden Baum war ein lauschig verstecktes Plätzchen. Dorthin führte er sie. Und willig folgte sie ihm. Als sie auf der Bank saßen, zog er ihren bebenden Körper an sich und küßte sie. Da plötzlich sah sie auf und gewahrte in seinen Zügen ein überlegenes, ja ein fast spöttisches Lächeln. Und da mit einem Schlage erwachte sie aus ihrem Traun,. Mit einem Ruck war s,e frei und stand auf. Erstaunt sah er sie an, aber als er ,hr glühendes Gesicht sah, lächelte er wieder so spöttelnd überlegen, und versuchte, s,e von neuem an sich zu ziehen. Liebe. Skizze von Paul Bliß. (Nachdruck verboten.) ie war das einzige Kind eines alten Landpfarrers, und da sie die Mutter früh verloren hatte, war sie von Ju gend an einsam gewesen und fast nur auf den-Um gang mit ihrem alten Vater angewiesen. Zwar hätte ste im Dorfe und auch auf dem Gutshofe Gespielinnen und Freundinnen genug finden können, aber sie hatte sich nie- mals anzuschließen vermocht, sie fühlte und empfand anders als - die jungen Mädchen, die sie kennen lemte, und auch ihre Bil dung, dank ihrem alten Vater, war tiefer und reicher als die der Gespielinnen. So blieb sie einsam und fast nur allein mit ih rem Vater. Natürlich war man im Dorfe und auf dem Gutshofe nicht sonderlich erfreut darüber und schalt sie stolz und eingebildet, und da sie sich infolgedessen nur immer noch mehr von zeder Gesell schaft fernhielt, erfand man allerlei böse und oft recht häßliche Geschichten, um sie zu kränken. Sie aber lächelte nur immer dazu, und wenn der alte Vater kam, ihr Trost zuzusprechen, daß sie sich nicht darüber ärgern sollte, dann antwortete sie auch ihm nur mit demselben würdevollen Lächeln, — nein", all das konnte sie nicht kränken, dazu stand sie zu hoch über all dem Gerede, aber bitter und weh tat es ihr, daß ihre Menschenverachtung dadurch immer zunahm, und daß sie immer mehr fühlte, wie sie an diesem Platze vereinsamen werde. Einen Trost freilich gab es für sie: der alte Vater. Für ihn allein lebte sie, um seinetwillen duldete sie alles, ihm wollte sie die letzten Jahre seines Lebens ver schönen. Aber sie war einundzwanzig Jahre und hatte noch nie geliebt. Ihr Wuchs war schlank, doch kraft voll, ihr Gesicht war nicht hübsch, doch interessant, ihr kluges Auge konnte auch manchmal träumen, und dann leuch tete eme verzehrende, brennende Sehn sucht daraus hervor, ein Sehnen nach etwas, das sie ahnte, das in ihr lebte, nach etwas Wunderbarem, Schönem, für das sie keine'Worte fand, auch keine finden wollte — und dann konnte es kommen, daß sie die Hände in den Schoß legte und leise zu weinen begann, — süße, selige Empfindungen durchschauer ten sie, die Sinne waren wie umnebelt, und die Phantasie führte sie fort in ein Traumland, in nie gekannte Ge filde von Seligkeit und prangender Schönheit. So fand sie manchmal der alte Vater. Dann legte er ihr die > welke Hand auf den Scheitel und küßte ihre Stirn und sagte mit milder Stimme: „Laß nur, mein Kind, auch du wirst das Glück noch einmal finden, erhalte dir nur dem reines Herz, das allein gibt die Seelenruhe." Und die Tochter sah ihn an mit großen, fragenden Augen. Aber es wurde nichts mehr gesprochen. Der Frühling war da. Wie über Nacht hatte der warme Regen junge Triebe und grüne Halme in Unzahl hervorgezaubert. Langsam ging die Pfarrerstochter durch das Feld. Sie kam an eine Wiese; Tausende von kleinen Primeln und Sternblumen blühten und an den Grashalmen funkelten glitzernde Perlen. Da hörte sie Schritte neben sich. Sie drehte sich um. Neben ihr stand ein junger Mann. „Ich habe wohl die Ehre, Fräulein Walter?" „Mein Name ist Kersten", stellte er sich nun vor, nahm eine militärisch stramme Haltung an und schlug die Hacken zusammen. „Ich habe mir soeben die Ehre gegeben, dem Herrn Pfarrer, Ihrem Herrn Papa, meinen Besuch zu machen, — ich bin der neu» Privatförster des Gutsherrn, — seit vier Tagen im Amt, — wenn Sie gestatten, gnädiges Fräulein, daß ich ein Stückchen mit Ihnen gehen darf?" „O, ich bitte", — sie sagte nichts weiter und sie sah ihn an. Ein schöner Mann, dachte sie unwillkürlich. Und sie fühlte, daß sie leicht errötete. Sie gingen nebeneinander. Er sprach von dem prächtigen Wald und dem reichen Wildbestand, den er hier gefunden, so daß er hoffen dürfe, sich hier recht wohl zu fühlen. Er sprach fast allein. Sie war einsilbig und merkte, daß sie unsicher war. — An der nächsten Wegkreuzung empfahl er sich. Und sie ging allein weiter. Als sie nach Hause kam, erzählte ihr der Vater von dem Be such des neuen Försters: „Ein netter Mensch, gefällt mir recht gut, nur ein wenig zu schneidig, soll übrigens ein Schwerenöter sein, hat mir der Inspektor eben erzählt, — der hat mit ihm zu sammen gedient." Die Tochter sagte nichts zu alledem. * * »st Seitdem war der Förster oft Gast im Pfarrhaus. Er spielte mit dem alten Herrn Schach und hatte für die Tochter jedesmal eine neue Aufmerksamkeit. Dem Pfar rer war er ein angenehmer Gesellschaf ter geworden und Sophie sah ihn lie ber kommen als gehen. Sie hatte ihn längst in ihr Herz geschlossen und fand nichts dabei, wenn er sich manchmal einen Scherz mit ihr erlaubte. Und so kam der Sommer ins Land. An einen: Spätnachmittag machte Sophie einen Spaziergang. Sie hoffte, dort den Förster zu treffen. Es war nichts verabredet, aber sie fühlte, daß er kommen würde. Und sie täuschte sich nicht. Nach ei ner Viertelstunde schon kam er ihr ent gegen. Er reichte ihr die Hand, und als sie seinen Gruß erwiderte, nahm er ihre Hand und küßte sie. Schweigend duldete sie es. Ihr Herz pochte zum Zerspringen. Arm in Arm gingen sie durch den blühenden, singenden Wald. Und er »»rch Vier