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Kaiser Wilhelms Auf seiner Reise nach Korfu hat Kaiser Wilhelm seinem Berbündeteu Freunde, dem Kaiser Franz Joseph, in Wien «inen Besuch abgestaltet. Unser Kaiser wurde in Wien w.-.t Besuch i» Wien. ungeheuerem, begeisterten Jubel empfangen und von dein greisen Kaiser von Oesterreich auf das herzlichste begrübt. Sein Aufenthalt dauerte allerdings nur einen Tag. industrie sichern dem Jnselkönig ein auskömmliches Dasein. Und wenn dem Einsamen, der sich diese Insel als Wohnort erkiesen will, einmal doch nach Abwechslung gelüstet, dann Braucht er nur sein Motorboot zu besteigen und zum 30 Meilen von der Insel in nordtoestlicher Richtung gelegenen Nassau zu gondeln, wo er selbst die Freuden eines — Kin topps genießen kann. Bismarck und der Journalismus. Ten wenigsten Lesern wird es bekannt sein, daß denk Fürsten Bismarck einmal ein sehr glänzendes Angebot als Journalist gemacht worden ist. GS war im Jahre 1880, als der Vertreter eines großen New Wörter Blattes Bismarck ein Honorar von 520 000 jährlich Bot, wenn er jede Woch nur einen Artikel von auch nur 20 Heilen über die internatioriale Lage in Europa schriebe, d. h. also, jeder Artikel sollte mit 10 000 bezahlt werden. Aber trotz dieses höchst verlockenden Angebots lehnte Bismarck das Ersuchen mit der Begründung ab, daß es ihm an Zeit hierzu fehle. Als der Zeitungsvertreter hiirausgegangen war, wandte sich Bismarck plötzlich an feinen Sohn Herbert mit Ben Worten: „Wie dumm von uns! Wir hätten ihm einen Brief von Dir für die Hälfte anbieten sollen!" Gesundheitspflege u. Heilwesen. Wie rettet «an brennende Personen? Bon Dr. Thraenhart, Freiburg i. Br. (Nachdruck verboten.) Immer wieder hört und liest man von schrecklichen Ver brennungen, denen namentlich Frauen und Kinder, meist durch eigene Unvorsichtigkeit, zum Opfer fallen. Wieviel -krchtbare Schmerzen wären schon Ungezählten erspart wor ¬ den, wieviel Unglücksfälle von den trauernden Familien ferngehalten, wenn man nur Folgendes stets beachten würde: Nie im Ofen oder Herd das Feuer mit Petroleum oder Spi ritus anzünden! Nie in den Spirituskocher oder in die Pe troleumlampe das betreffende Material bei künstlicher Be leuchtung nachgießen! Nie Kinder am offenen Feuer oder mit Streichhölzern spielen lassen! Nie mit Licht in einen Raum gehen, in dem es nach Gas riecht! Nie bei brennen der Lampe mit Benzin Flecke beseitigen oder Handschuhe rei nigen! Wenn doch jeder Leser jetzt ganz energisch sich vornehmen wollte, dies stets zu befolgen; wieviel bitteres Herzeleid würde dadurch vielen Familien erspart! Die Zeitungen melden soeben folgendes leichtsinnig ver schuldete gräßliche Unglück: Berlin. Lebendig verbrannt ist gestern die vierjährige Anna B. Das kleine Mädchen, war von ihrer Mutter, die Einkäufe machen ging, allein in der Wohnung zurückgelassen worden. Das Kind, hatte sich Streichhölzer verschafft und einen Brand verursacht. Als die Feuerwehr, von den Hausbewohnern alarmiert, an der Brandstelle er- schien, war das Unglück schon geschehen. Das Kind war gänz lich verbrannt und jede Rettung ausgeschlossen. Die Leich wurde von der Polizei beschlagnahmt. Auf welche Weise aber helfen wir nun einem brennen den Menschen? Sind Jemandes Kleider in Brand geraten, so darf dieser niemals fortlaufen, denn durch den Luftzug werden die Flammen erst recht angefachr und verbreiten sich rasend schnell über die flatternden Kleider und schlagen na türlich nach oben in Gesicht und Haare. Der Luftzug wirkt hier, wie wenn der Schmied mit dem Blasebalg sein Feuer anfacht. Man umwickle vor allem die brennende Person mit der ersten bestell Decke, einem Teppich Bett, seinem eigene» Kleidungsstück mrd dergleichen; werfe sie nieder auf den Bo« den lind rolle sie herum, bis die Flammen erstickt sind. Dan» freien Felde bewerfe man sie mit Erde oder Sand. Dann erst übergieße man den Unglücklichen von, oben bis unten ganz gründlich durchdringend mit Wasser, damit nickst innere schlvelende Kleidungsstücke ins Fleisch brennen. Nun lege inan ihn auf einen Teppich und schicke sofort zum Arzt. Zu trinken gibt man nur warme Getränke (Tee, Kaffee, Grog), iveil nach ausgedehnten Verbrennungen die Körpertempera tur meist beträchtlich sinkt. Jetzt zerschneidet mau init sckjar- fcr Schere alle Kleider, Strümpfe, Schuhe, fo daß die ein zelnen Stücke von felbst abfallcn; um Brandwunden herum fchncidei man die Sachen aus ; niemals dürfen die Stoffe von . den Wunden abgerissen werden. Dann werden die verbrann ten Stellen, zum Schutze vor dem Einfluß der Luft, reichlich init Oel (Leinöl, Salatöl, Brennöl) begossen oder mit Mehl bestreut. Hierauf hüllt man sie sorgfältig in Watte ein. Hat man „Brandsalben" oder „Brandbinden" zur Hand, so nimmt man natürlich diese. Wie lebensgefährlich Brandwunden sind, ergibt der Um stand, daß fast alle Personen, deren Haut nur zu einen« Drit tel oder mehr verbrannt ist, sterben. Es kommt hierbei nicht auf die Tiefe der Verbrennung, sondern ans derer« Ausdeh nung an. Daher ist stets die Hauptsache: zuerst sofort den Brennenden umhüllen, niederlegen und die Flammen er sticken! Der „schlimme" Finger. Bon Dr. Otto Gotthilf. (Nachdruck verboten.) „Aus heiler Haut", „von selbst" entstanden glaubt inan vielfach noch immer jene häufigen Entzündungen an der Fingerspitze, welche „Umlauf" oder „Fingerwurm" genannt werden, letzteres, weil bisweilen der Eiter beim Ausdrücken wurmförmig hervorguillt, was man wirklich für einenWur.n hielt. Aber diese namentlich bei Hausfrauen und Dienst mädchen oft vorkommendeu Entzündungen werden stets her vorgerufen durch kleine, meist nicht wahrgenommene Ber- letzungeu beim Geschirrspülen, Waschen, Scheuern, durch Ab reißen eines Neidnagels, durch Splitter oder Nadelstiche. In solche kleine Hautverletzungen dringen dann beim Hantieren in Küche und Häuslichkeit leicht Staub, Schmutz und eiter erregende Bakterien. Daher ist zunächst zur Vorbeugung durchaus nötig, sich die Hände öfter zu reinigen und dabei aus Verletzungen genau zu untersuchen. Kleine Ursachen, große Wirkungen! Fingerentzündungen sind nicht mir sehr schmerzhaft, sondern können bei weiterem Umsichgreifen, wenn der Eiter in die Tiefe dringt, auch die Sehnenscheiden, Sehnen und Krischen zerfressen, was eine bleibende Finger verkürzung und Mißgestaltung zur Folge hat. Beim Entstehen der Entzündung rötet sich die Finger stelle, sckMerzt, schwillt an, es „klopft" („bubbert") darin. Nun versäunre man nicht, dem Etter einen Ausweg nach außen zu verschaffen, damit er nicht weiter in die Tiefe frißt. Warnie stets feuchte Umschläge befördern den Alksbruch Hat sich auf der roten Haut eine weiche weiße Stelle gebildet, so muß hier der Eiter entleert lverden. Bei tiefer gehenden Eiterungen muß dies unbedingt der Arzt tun. Bis zur völ ligen Heilung ist der Finger täglich mehrmals längere Zeit warm zu baden und in der Zwischenzeit mit einem feuchten Verbände zu versehen. Also zur Verhütung der schmerzhaften und oft folge- schweren Fingerentzündungen genügt peinlich Reinlichkeit und Aufmerksamkeit, zur Heilung verhelfen lvarine Finger bäder und feuchte Umschläge. Diejenigen Poftabonnenten, welche die Neubestellung auf das 2. Quartal noch nicht besorgt haben, wollen den anhängenden Bestellzettel umgehend aus gefüllt unfrankiert in den Brieflasten werfen oder dem Brief träger mitgeben, damit keine Unterbrecheng in der Zustellung eintritt. Die Post läßt den Betrag ohne Kosten für Sie einziehen. - AnSschmtV««. Zeitungs-Bestellzettel. An da- Kaiserliche Postamt in Vsi'binckung mit cksm mocksimsn SisiokmittsI Lsikix liskslst sslbsttätig bisncisnck waisss >^äsofis mit cism fpisesisn Ouft cksr ttsssntriBiolis. 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