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M4» Lamit rauschte Seraphine Hinairs. Werner blickte Sanna lächelnd ins Gesicht. ..Gelt — sie ist ganz so, wie ich sie Dir beschrieben habe, die ante Tante Phine?" fragte er leise. Sie nickte und sah ihn mit schelmischem Verständnis an. „Also auf Wiedersehen in einer Stunde, Sanna! Sei pünktlich — sonst stehe ich für nichts!" Sie blickten sich lachend an und dann verließ Werner schnell das Zimmer. Draußen stand Seraphine, noch seiner wartend. „Willst Tu wirklich wieder verreisen, Werner?" fragte sie hastig, als könne sie nicht erwarten, die Antwort zu hören. Er sah sie belustigt an. Wußte er doch ganz genau, daß ihr eine Bestätigung angenehm sein würde. „Wir sprechen noch darüber, Tante Phine! Ich hat>e Dir überhaupt manches zu sagen. Jetzt verlangt mich jedoch danach, den Reiscstaub abzuschütteln." Damit küßte er ihr artig die Hand und verschwand in seinen Zimmern, die denen Sannas gegenüber lagert, auf der anderen Seite des Korridors. Seraphine sah ihm stumm und starr nach. Dann blickte sie auf Sannas Tür, und schüttelte zuckend den Kopf, als wollte sie sagen: „Daraus werde ein ariderer klug!" Sanna ging zögernd und langsam durch ihre Zimmer. Jedes Möbel, jedes Bild betrachtete sie mit ungeteiltem In teresse. Zuweilen streifte sie wie schmeichelnd mit den Hän den über einen besonders schönen Gegenstand hin. Ueber einem Schränkchen, das mit wundervollen Schnitzereien ver ziert war, hing in einem vergoldeten Rahmen das Bild einer Dame in einer Tracht, die Sanna völlig fremd war. Wie seltsam dieses Gesicht auf sie wirkte. Es war, als ob ihr die warmen, grauen Augen ermutigen- zulächelten. Wo' hatte sie nur diese Augen schon gesehen, mit dem leisen humoristi schen Ausdruck, mit der warmen Güt« und Zartheit, die so zum Herzen sprach. ES war, als ob dieses Gesicht lebendig würde, als ob die Lippen sich bewegten und ihr zuflüsterten: „Kleine Sanna, liebe, kleine Sanna!" Und da ging cs wie ein Ruck Lurch ihre Gestalt. Plötz lich wußte sie, daß dieses Damenbildnis sie an Werner er innerte. Ein Helles Rot flog über ihr Gesicht. „Wer bist Du?" fragte sie Halblaut, als müßte ihr das Bild Antwort geben. Aber dann lächelte sic über sich selbst und dachte: „Ich will gleich nachher Werner fragen, wer j diese liebe, freundliche Dame ist. Sie gefällt mir viel, viel besser als Tante Phine." ' . Langsam ging sie weiter, aber noch einige Male blickte sie nach dem Bilde zurück, und als sie nrit ihrem Rundgang fertig war, setzte sie sich -em Bilde gegenüber an das Fenster. Dies Zimmer gefiel ihr am allerbesten, hier würde sie am allerliebsten weilen, das fühlte sie und unter den gütigen, lächelnden Augen da drüben würde sie sich geborgen fühlen. Sie nickte dem Bilde lächelnd zu. „Du bist gut — das fühlt man," sagte sie froh. Und dann blickte sie zum Fenster hinaus. Ein leiser, entzückter Ausruf entfloh ihren Lippen. Ta lag er vor ihr der herrlichste alte Garten, den sie je gesehen, mit pracht vollen, breitästigen Bäumen und wundervollen Blumenra batten. Blühende Rosen in ungeahnter Reichhaltigkeit und Fülle sandten ihren Dust zu ihm empor, als sie schnell das Fenster öffnete und sich hinausbog. Zwischen dem Gebüsch schimmerte das Dach eines hübschen Pavillons, welcher von schlanken Säulen getragen wurde. Sie drückte die Hände aufs Herz und »sandte sich nach dem Frauenbildnis um, als müße sie jemand an ihrer Freude teilnehmen lassen. „Heimat!" sagte sie bewegt vor sich hin — und dann noch ein zweites und drittes Mal mit starkem, innigen Aus druck dieses eine Wort: „Heimat! Heimat!" So grüßte sie die neue Umgebung und nahm sie in ihr Herz auf. Tann glitt sie wieder in ihren Sessel und schloß die Augen. So saß sie regungslos, bis ein feiner silberner Ton sie aus ihrer Versunkenheit Weckte. Erschreckt fuhr sie auf und blickte nach der hübschen kleinen Standuhr, die sie an die entschwindende Zeit gemahnt hatte. Eine halbe Stunde war bereits vergangen, jetzt mußte sie sich eilen, um pünktlich fer- tig zu »verden. Schnell schritt sie hinüber in das an ihr Schlafzimmer stoßende Toilettenzimmerchen, das in ganz leichten Farben gehalten war. Hier standen ihre Koffer bereit. Sie wusch sich Gesicht und Hände und ordnete das lockige, schwere Haar in frischen Flechten. Dann nahm sie ein passendes Kleid aus dem Koffer, eine Lustige, geschmackvolle Dinertoilette in schwarz, mit einem Spitzeneinsatz am Hals und halblange« Aermeln. Das legte sie an, und erst, als sie Mit dem Schluß nicht ferttg wurde, klingelte sie nach Bedienung. Ein sauber gekleidetes, frisches Mädchen trat ein und fragte nach ihrem Befehl. ES trug ein weißes Häubchen auf dem blonden, Haar und sah seist freundlich und dienstwillig auS. (Ft. f.>. «r. 73. ' ' .. , sLattrmgSpereine in Leipzig um Beseitigung von Mißständen -ei der Feuerbestattung. Bei der herrschenden Unruhe im Saale war es unmöglich, von dem Bortrage des Berichteestat. etwas auf der Tribüne zu hören. I»» der Besprechung wandte sich der nationalliberale Abg. Döhler gegen die Höhe -er Kosten der Feuerbestattung. „Genosse" Illge un dec freisinnige Vizepräsident Bär brachten etliche Wünsche vor. worauf die Kammer das Votum der Deputation an nahm: die Petition, soweit sie dahin geht, einheitliche Be stimmungen für die bezirksärztlick)en Gebühren zu treffen und diese je nach der Vermögenslage des Verstorbenen und nach dem Umfange der Mühewaltung bei Besichtigung der Lcickie auf 5 bis 15 festzusetzen, bei Mittellosigkeit di eie Gebühren ganz zu erlassen oder zu stunden, der Regier»»»», zur Er»vägung zu überweisen: soiveit sie aber dahin gebt, ->e dreitägige Frist zwischen eingetrctenem Tode und Feuer bestattung in Wegfall zu bringen, auf sich beruhe»» zu lassen. — Ain Montag steht der Justizetat auf der Tagesordnung. Der Sächsische Landtag, -er an» 3. April die Osterferien antritt, lmt für die kommende Woche sich noch bedeutende Aufgaben gestellt. In der Zwei ten Kammer sollen behandelt werden: an» Montag der In- stizetat, am Dienstag die Aenderung der Landtagsordnuug, die Verlegung der Tierärztlichen Hochschule, die Angelegen heit der Schlacküviehversicherungsanstalt und eine Interpel lation wegen des Schächtverbots, an» Mittwoch der Etat der Landesanstalten, am Donnerstag der Kultusetat, während für den Freitag kleinere Vorlagen in Aussicht genommen sind. Tie Erste Kammer hält an» Dienstag und dann am Donnerstag eine Sitzung ab. Auch die Tagesordnung für diese beiden Sitzungen ist recht reichhaltig. Landwirtschaftliche Lehranstalt in Bantzen. Aus dem neununddreißigsten Jahresbericht der Land wirtschaftlichen Lehranstalt für das Kgl. Sächs. Markgraf tum Oberlausitz in Bautzen, erstattet von Herrn Direktor Prof. Dr. Gräfe, sei mitgeteilt, daß die Osterprüfung, init der das Schuljahr 1912/13 seinen Abschluß fand, am 15. März vorigen Jahres abgehalten wurde. Als Prü fungsfächer waren gewählt worden: Witterungskunde, Ge schichte der Landwirtschaft, Bienenzucht, Chemie, Deutsch, Botanik, Waldbau, Düngerlehre, Ackerbau, Tierheilkunde, Volkswirtschaftslehre .Obstbau und spezielle Tierzucht. D»e Unterrichtsvorführungen erfreuten sich eines außerordent lich zahlreichen Besuches. Das Sommersemester begann am Dienstag, den 8. April: neuaufgenommen »vurden 27 Schüler. In der Zeit von» 3. bis 19. Mai 1913 wurde an der Anstalt wiederum ein Buchführungskursus mit Vor trägen über Fragen aus dein Gebiet der gesamten Landwirr schaft abgehalten, an dem 20 Landwirte teilnahmen. Vom 6. bis 8. Dezember 1913 fand in den Räumen der Lehranstalt ein Kursus Liber Fütterungslehre statt, an dem 60 Landwirte aus allen Teilen des Kreisvereinsgebietes teilnahmen. Der Unterrichtskursus für Soldaten des 4. Jnf.-Regts. Nr. 103 fand in der Zeit von» 11. Dezember 1912 bis zum 20. Juni 1913, der Unterrichtskursus für Soldaten des 3. Jnf.-Regts. Ztr. 102 zu Zittau in der Zeit vom 7. Mai bis zum 24. Juli 1913 und derjenige für Soldaten des 13. Jnf.-Regts. Nr. 178 zu Kamenz in der Zeit vom 2. Mai bis zum 27. August 1913, nachmittags von 5 bis 7 Uhr bezw. 4 bis 6 Uhr in de»» genannten Garnisonen unter Leitung des un terzeichneten Berichterstatters statt. An sämtlichen 3 Kursen nahmen 204 Unteroffiziere und Soldaten teil, die insgesamt «chsikch« »eit« w. regen Fleiß erkennen ließen. Die Feiern des Geburtstages des Königs, des RegierungsjubilLums des Kaisers, des 100jährigen Geburtstages Theodor Körners »vurden in der üblichen Weise begangen. An der Spalierbildung aus An laß der Anwesenheit des Königs zur Enthüllung des Wnig- Albert-Denkmals an» 23. April beteiligten sich die Schüler, während der Leiter der Anstalt mit zwei Lehrern der Ent- hüllungsfeierlichkeit beiwohnte. Am Sedantage fand ein gemeinsanler Schulausflug nach der Jungviehweide Dürr hennersdorf, dem Kottmar und der Humboldtbaude bei Ebersbach statt. In Ebersbach wurde der Alpenpflanzen garten des Herrn Gutsbesitzer Schulze besucht. Das Som- mersemcster wurde am 27. September mit einer Prüfung in Deutsch, Botanik, Chemie und Tierheilkunde beendet. An fang Oktober nahm Herr Oberlehrer Grützner an einen» Kursus über Vogelschutz in Tharandt teil. Am 21. Oktober wurde das Sommersemester mit 269 Schülern eröffnet. Ter Besuch der Anstalt wuchs im Vergleiche zum vorjährigen Winterhalbjahr um 32 Schüler und erreichte die höchste Schülerzahl, welche die Anstalt seit ihrem Bestehen verzeich nen kann. Als neues Unterrichtsfach wurde Teichwirtschaft ii» de»» Lehrplan der Schule aufgenommen, und als Lehrer hierfür Herr Rittergutspachter Köhn« aus Kolpitz bei Lohsa gewonnen. Ter Geburtstag des Kaisers wurde am 26. Ja nuar durch eine Vorfeier ii» der „Krone" festlich begangen. Die zur Bewerbung um Preise aus der Dr. Heiden-Stistuug gestellte Aufgabe: „Der Kalk und seine Verwendung als Dnngstoff" wurde von 17 Schülern mit Erfolg behandelt. Der Jahresbericht dankt ferner für zahlreiche der Landwii t- schastlichen Lehranstalt überwiesene Geschenke und bringt eine eingehende Uebersicht über die Stiftungen, Stipendien, Schulgelderlasse, Lehrmittel, den Verwaltungsrat, den Lehr- körper, den Unterricht, sowie ein Schülerverzeichnis. Den Schluß des 51 Seiten starken Heftes bildet die Prü- fungsordnung. Die Prüfungen fanden im Versammlungs saale des Schrrlhauses Sonnabend, den 28. März, statt. LinuekogelS Höchstfiug. Wie gemeldet, hat der Flieger Linnekogel in Johannis thal einen neuen Höchstflüg init einem Passagier ausgeführt, indem er auf einem Rumplereindecker auf 5500 Meter stieg. Ueber den Flieg, der deshalb besonders interessant ist, weil Flieger und Beobachter trotz -er großen Höhe keine Sauer stoffapparate benutzten, schreibt der Pilot in der „N. Allz. Ztg-": „Ich lvar bereits durch meine beiden früheren Höhen flüge bis zu 4200 und 4900 Metern auf meinen gestrige»» dritte»» Höhenflug einigermaßen vorbereitet. In aller Stille hatte ich auch inzwischen vier- oder fünfmal Höhe.» über 4000 Meter aufgesucht, um mich an die dünne atmos- sphärische Lust zu gewöhnen. Durch meine Beobachtungen bei meinen ersten beiden Rekordflügen gewitzigt, ließ ich den Benzinbehältcr, dei» Motor, den Vergaser und die Kontroll apparate init einer dichten Asbestschicht umgeben, um die Kälte, die mich zweimal verhindert hatte, noch höher zu stei gen, abzuhalten. Als Beobachter hatte ich wiederum Ober leutnant von Plüschow mitgenommen. Ich hatte schon vor her mit einem anderen Passagier einen Rekordversuch unter nommen, mußte jedoch aus 3600 Meter niedergehen, da mein Begleiter infolge der dünnen Lust in dieser Höhe einen Ohnmachtsansall erlitten hatte und ein weiteres Steiger» seiner Gesundheit leicht hätte gefährlich »verden können. Bei unserem Fluge hatten »vir uns nur mit Pelzen und Leder joppen versehen. Kurz vor 11 Uhr startete ich mit einen» P» ^41, 74 Rumplereindecker mit lOO-PS.-MercedeSmotor. Schon nach vier Minuten hatten »vir eine Höhe von 1000 Aktern er reicht, und nach 14 Minuten schwebten wir in einer Höhe von 2000 Metern. Zwischen 2000 und 3000 Metern kamen wir in eine dichte Wolkenschicht hinein. Das Wetter »oar bi» dahin sehr günstig gewesen und die Fernsicht ausgezeichnet, so daß ich die Erde unter mir in allen Einzelheiten hatte er kenne»» können. Auch die Lust war angenehm erwärmt. MS »vir die Wolken erreicht hatten, bekamen wir sehr stramme Fallböen, die den Apparat heftig hin- und her schüttelten. Die Wolkenschicht war etwa 300 bis 400 Meter stark. Hier hatte ich die größte Mühe, weiter emporzustei- gen, ur»d erst als »vir den oberen Rand der Wolkenschicht erreicht hatten und ich wieder den blauen Himmel und die Sonne erblickte, kamen wir vorwärts. Ich stieg nun immer höher, ziemlich gerade, jede Kurve möglichst vermeidend, um de»» Motor in seiner Arbeit nicht zu stören. So flogen »vir M Stunde aufwärts. In einer Höhe von 4000 Metern hatten wir 20 Grad Kälte, so daß der eine Barograph voll ständig einfror, während der zweite weiter funktionierte. Der Motor, an dem ich einige zweckdienliche Aenderungen vorgcnommen hatte, arbeitete gut weiter und so kamen wir auf 5500 Meter. Ich blickte besorgt auf meiner» Passagrer, ob er die dünne Lust gut vertragen würde, meine Befürä»- tungen waren unisonst, Herr von Plüschow winkte mir. lächelnd zu. Ich sÄbst habe in der Höh« von 5500 Metern besonders unangenehme Störungen nicht enrpfunden. Das Gehör ließ zwar beträchtlich nach und ich verspürte auch «inen geringen Blutandrang nach dem Kopfe, das Auge aber war völlig ungetrübt »rnd auch ein Nachlassen der körper lichen Kräfte empfand ich kaum. Die Atmung war naturge mäß etwas erschwert. Nachdem wir 5500 Meter erreicht hatten, schickte ich mich zum Gleitflug an. Bis zu 3000 Meter Höhe ging alles glatt. Dann aber bekam ich so heftige Stiche iin Kopf, daß ich fast besorgt wurde. Ich ging deshalb möglichst langsam nieder, um meinen Körper wieder an die dickere Lüft zu gewöhnen. In der Höhe von 2000 Meter ge- rietetz »vir wiederum in heftige Fallböen, und ich war froh, als »vir uns dicht über dem Erdboden befanden. Ich hatte aber in der großen Höhe mein Schätzungsvermögen ver loren und täuschte mich hinsichtlich der Höhe, in der »vir uns über dem Erdboden befanden, ganz gewaltig. Ich be schloß daher, erst einige Runde»» über dem Flugfeld« zu machen, um uns an die Lust über dem Erdboden zu ge wöhnen. Dann landeten »vir glatt. Merkwürdigerweise habe ich diesmal nicht die Ermüdung gespürt, die sich sonst nach Höhenflügen bemerkbar machte. Allerdings hatte ich vor dem Fluge 14 Stunden geschlafen. Irgendwelche Stär- . kungsmittel vor oder währen- des Fluges habe ich nicht zu mir genommen, wie ich das überhaupt grundsätzlich unter lasse. Sie regen wohl augenblicklich m», erschlaffen aber dann die Nerven. Mähren darin, i tust. zu Ässen u letztere „Handl, sprach i ! fentätig -nständi ' ' Di, diese»» - düng vc 'nen ein Lnthieltz ! lichBlu dete me über 20 -Es sind Balkank > Puch jen wo verii me, ver jlangwie Säcke »x neu Nu: Paris » und fini Bestirnn sein für 'Säcke u Patron« kankrieg -altes M I seinen 8 ! > garrgenh dra» 1V2 Arg VunteS Allerlei Der „Rausschmeißer" — ei» kaufmännischer Beruf. Die Eigenart vieler Unternehmungen der Großstadt schafft auch eine Fülle sonderbarer Berufe. So trat vor die Schranken des Kaufmannsgerichts als Kläger ein Hüne von Gestalt, der dem nicht alltäglichen Beruf des „Rausschmeißers" »mchging. Gerichtet »oar die Klage gegen den Inhaber eines CaföhauS- unternehmens in der Friedrichstraße zu Berlin, das mehr den Namen eines „Morgencafös" als eines Nachtcakös ver diente, denn der „Hauptbetrieb" wickelte sich in diesem Unter nehmen in der Zeit von HH6 früh bis um 12 Uhr mittags ab. besck am« «aw: i 152- Lap — auf Tante Phine konnte man sich verlassen! Mochten ihre Gefühle der jungen Frau gegenüber sein ,wie sie wollten — an repräsentative»» Aeuherlichkeiten ließ sie es nicht fehlen. Sanna sah sich, Werners Ha»»d noch immer festhaltcnd, in ihrem neuen Reiche um. Die gediegene Pracht der Aus stattung machte ei»»en überwätligenden Eindruck auf sie. Die Zimmer waren einer längst vergangenen Stilepoche gemäß cirrgerichtet. Solche Möbel hatte Sanna noch nie gesehen. Aber trotzdem fühlte sie sich traulich und heimisch berührt. Die tiefen Fensternische,» erregten ihre Aufmerksamkeit. „O — die starken Mauern — sie machen den Eindruck, als wäre man sicher dahinter vor allen Gefahren", sagte sie aufatmend. „Du sollst auch sicher und geborgen sein in dieses Hauses Schutz. Nicht wahr, Tante Phine, Du hilfst mir, Sanna zu beschützen und zu behüten, wenn ich wieder auf Reisen gehe?" antwortete Werner. Seraphine wandte sich ihm überrascht zu. „Du willst wieder auf Reisen gehen?" Er nickte. „Ja. Aber darüber sprechen wir später. Jetzt wollen »vir Sanna allein lassen, bannt sie sich ein wenig in ihrem Reiche umschen kann. Hoffentlich gefällt es Dir gut, Kind!" „Es ist sehr schön hier — und so heimlich und traut. Ich weiß nicht, woran es liegt — aber mir ist, als wären mir Lies« Zimmer nicht fremd — als hätte ich sie schon im Traum gesehen," sagte Sanna leise und versonnen. Seraphine hatte kein Verständnis für derartige Stim mungen. Außerdem beschäftigte sie der Gedanke, daß Wer ner wieder reisen würde, außerordentlich. „Du wirst Dich umkleiden wollen, Susanna — Dein Gepäck steht in Deinem Garderobenzimmer. Wenn Du Be dienung brauchst, klingle bitte. Das Zimmermädchen wird dann sofort erscheinen. In einer Stunde wird gesperst," sagte sie in ihrer kühlen Weise. Werner lächelte Sanna zu. „Du mußt pünktlich ferttg sei»», Sanna! Tante Phine hält Pünktlichkeit für die erste Lugend. Ich hole Dich dann ab, um Dich ins Speisezimmer zu führen." Er küßte ihr die Hand. Sie sah erröten- von ihin zu Tante Phine. „Also bis nachher, Susanns!" sagte diese huldvoll. „Bitte — nenne mich Sanna — ich bin nur an diesen Namen gewöhnt, liebe Tante Phine!" bat die junge F»au. „Wie Du willst, liebe Sanna!"