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Rmmmr 80. Sonnabend, 14. RLr, l»11. . - ' ' . ' - '' 68. Jahrgang. MSMWLrMer Aischofswerdaer Tageblatt. der Königliche« Amlshauptmannschast, -er Königliche» öchulinspektion und des Königlichen ^auptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. A«zeigeklatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aelteste» Blatt im Bezirk. Erscheint seit (344. Ee!egr.«Aör.' Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. MU de« wöchentliche« Beilage«: dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Jllnstriertes So»«tagsblatt. «rschedit jede« Werktag abend» für den folgenden Tag. Der Be- ßngSprei» ist einschlteßllch der 3 wbchentttchen Beilage« bei Abholung k »er EMkditon vierteljährlich 1 Mb. SO Pfg., bet Zustellung tu» Hau» t Mk. 70 Pfg.; durch die Post ftei ins Haus viertel« fähritch l Mb. »2 Pfg., am Popschattrr abgeholt 1 Mk. 50 Pfg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Abonnements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt 18, sowie bei den Zeitungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstaltrn. — Nummer der Zeitungsliste SS87. — Schlich der Geschäftsstelle abends ^8 Uhr. Anzeigenpreis. Die Sgespaltene Korpuszeile oder deren Nam» 12 Pfg., für Inserate von außerhalb des DerbreitungrgebiU« 15 Pfg- Die Reklamezeile 30 Pfg. Geringster Inserateubetrag 40 Pfg. Bet Wiederholungen Rabatt nach aufliegendem Tarif. Erfüllungsort für beide Telle Bischofswerda. Festbestellte Inserate» Aufträge können nicht zurückgezogen werden. J»ser«t- «w Abomr«ue»t»-B«steLw»se» «lwwt «rtgese« in Beurtze«: WeLer'sch« B»chha«dl»»g, Schulstratze S. —-NWW-——S————-WM»—m—M—W»—m—m—>—WM»»^^ Vie Behandlung und Verpackung erkrankter oder abgestorbener Fische und die Einsendung von Wasserproben betreffend. Die Ursache der Krankheit oder des Todes von Fischen kann von der Untersuchungsstelle häufig nicht ermittelt werden, weil die Einsender von Fischen und Wasserproben auf -en besonderen Zweck nicht Rücksicht nehmen. Den Verwaltungsbehörden und Fischereiinteressemen wird daher die Beachtung der folgenden Punkte empfohlen: 1. Eine Untersuchung erkrankter oder gestorbener Fische hat nur dann Aussicht auf zufriedenstellenden Erfolg, wenn die Tiere in möglichst frischem Zustand in die Hände des Untersuchenden kommen. Kranke Fische sind daher «sch lederw in einem mit ausreichendem Wasser gefüllten Transportgefäß zu versenden. Tote Fische werden am besten auf Eis versandt. Wo solches nicht schnell zu beschaffen ist, müssen sie sofort ohne jede weitere Behandlung einzeln in mit Salzwasser getränktes Pergamentpapier eingepackt, und dann die Pakete in eine mit Holzwolle gefüllte Hokzkiste oder Holzschacbtel eingeschichtet werden. Grüne Pflanzen dürfen auf keinen Fall zum Verpacken verwendet werden, weil sie, dicht geschichtet, Wärme erzeugen und damit die Fäulnis der Fische beschleunigen. Erwünscht ist die Einsendung von nicht nur 1 oder 2, sondern möglichst von 3 bis 6 Fischen. 2. Die Versendung kranker oder toter Fische hat mit größter Beschleunigung — Eilpaker — zu erfolgen, doch ist möglichst zu vermeiden, daß die Sendung an Sonn- und Feiertagen am Bestimmungsorte «intrifft. Die Adressierung hat zu erfolgen <m die Königliche Tierärztliche Hochschule, Abteilmtg für Affchkrrwde, DresdenA., ZirkxSßtr. 4». 3. Jeder Sendung ist eine ausführliche Schilderung der Begleitumstände der Erkrankung beizufügen. Darin sollen der Umfang und die Dauer der Fischerkrankung die mut maßlichen Krankheitsursachen, die äußerlich sichtbaren Krankheitserscheinungen und sonstige auffällige Beobachtungen (Beschaffenheit und Reinheit des Wassers, Pflanzenwuchs, Absterben von 5^-nnlchewesen, Untergrund, Art der Fütterung) möglichst genau dargestellt werden, damit die NntersuchungSstelle sosort weiß, wohin sie ihr Augenmerk zn richten hat. Der Bericht ist du>)er auch gleichzeitig mit der Absendung der Fische und nicht erst nach dieser einzureichen. 4. Wird vermutet, daß die Fischerkrankung oder das Fischsterben auf Verunreinigung des Fischwassers mit Industrie-Abwässern zurückzusühren ist, so ist eine Wasserprobe unter Zuziehung eines einwandfreien Zeugen sachgemäß zu entnehmen. Die Probe wird in eine vorher mit heißem Wasser gut gereinigte Flasch« von etwa 1 Liter Inhalt eingefüllt und mit neuem Korkstopsen verschlossen. Jede Flasche ist genau mit Datum und Bezeichnung der Sntnahmestelle zu versehen und sorgsam verpackt auf dem schnellsten Weg an de« Chemiker vr. Haupt i» »«atze« einzusenden. ES sind an folgenden Stellen Proben zu entnehmen: a) oberhalb der mutmaßlichen Schädigungsstelle, wo die Fische noch gesund find, bi unterhalb der Schädigungsftelle, wo sich eben die ersten Anzeichen des Fischsterbens geltend machen, o) an den mutmaßlichen Einleitungsstellen schädlicher Abwässer, bezw. von diesen selbst. Ist die Fischerkrankung »der das Fischsterben durch Verunreinigung mit solchen Abwässern hervorgerufen worden, die im Fluß in Fäulnis übergeh«, und dadurch Sauerstoff mangel erzeugen (Hauswäffer und manche Arten von industriellen Abwässern), so ist die zuständige Amtshauptmannschast sofort zu benachrichtigen. Diese wird die Ortsbesichttgung durch -en Sachverständigen veranlassen. Dresden, am 2. März 1914. Ministeri«« des I « » e r «. Für den Monat Februar 1914 find behufs Vergütung des von den Gemeinden resp. Quartierwirten innerhalb der betreffenden Lteferuugsverbände lm Monat März 1914 « Militär-Pferde zur Verabreichung gelangenden Pferdefutters in de« H<mptmarkt»rter» der LiefermrgSverbättde de» vte-iermsg-dezirks Bmrtze« folgende DmMchttitte -er höchste» Preise für Pferdefatter mit eine» Aufschläge vo« fünf »em Hindert festgesetzt worden Hafer 100 Heu 100 tcx Stroh 100 kx Bautzen: 15 M. 23 Pf, S M. 83 Pf , 3 M. 44 Pf. Kamenz: 16 - 80 - 6 - 88 - 3 - 50 - Löbau: 14 - 70 - 6 - 3» - 3 - 78 - Zittau: 14 - S1 - 6-72-3-15- Bautzen, am 7. März 1914. Königliche SreiShauPtmanrrfchaft. Das Neueste uoru Tage Den Parlamenten des Dreiverbandes j» London, Pari» «nd Petersburg wnrdeu gestern Rüstungskredite vorgelegt. Der deutsche Flieger Liuuekogl hat Donnerstag nach mittag im Passagierflug eine Höhe von 4906 Meter erreicht. Bei Luuvville ist ein Flugzeug im Schneesturm i,n Walde ad gestürzt. Soldaten und Korstbramte suchte» bis jetzt vergeblich danach. Ma» glaubt, daß es ein Flugzeug französischen Ursprungs ist. Lu Bord eines der i» Sheerneh stationierten yrglMe» Panzerschiffe wurde vor kurzem ein überaus wichtiges sthg- ualbnch gestohleu. Es haudelt sich zweifellos um eine Spio- uageaffare. . * In Portland (Orrgou) find sechs Häuserblocks durch ei« Großfeuer zerstört worden. Luch zwei Dumpfer wurde« vo« den Klamme« ergriffe». Dor Schaden ist sehr groß. D Der Erfinder der Westinghouse-Luftbremse George Westiughousr ist am Donnerstag in New York gestorben. Deutscher Reichst«-. Der Reichstag erlMgte am Donnerstag in erster Lesung den Gesetzentwurf betreffend Bürgschaften de» Reiches zur Förderung des Baues von Kleinwohnungen für Reichs- und Militärbodienstete, den Ministerialdirektor Lewald kurz begründete. Die Vorlage fand im Hause eine sehr freund liche Aufnahme. Man begnügte sich nicht nur, der Vorlage zuzustimmon, sondern forderte sogar eine Erweiterung, und zwar taten das nicht nur die Redner der Linken, sondern ebenso auch die der rechtsstehenden Parteien. Don mehreren Rednern wurde auch die Bedeutung des Gesetzentwurfs für die Gesundung des Baumarktes gewürdigt, da wohl anzu nehmen sei, daß Kommunen und Einzelstaaten den vom Reiche hier betretenen Weg ebenfalls betreten würden. Der Gesetzentwurf wurde der Wohnungskommission überwiesen. Auch bei der dann folgenden Beratung des Postscheckgesetzcs hielt sich das HauS nicht lange auf. Die meisten Redner er klärten sich im allgemeinen mit ihm zufri^en, wenn es auch nicht alle Hoffnungen erfüllt. Demgemäß vollzog sich seine Annahme glatt, so daß es am 1. Juli in Kraft treten kann. Dann folgte, nachdem eine kleine Vorlage wechsel- und scheck rechtlichen Inhalts debattelos nach dem Kommissionsantrage mwerändert angenommen worden war, die erste Beratung Les Luftverkehrsgesetzes, das wiederum vom Ministerial direktor Dr. Lewald kur- begründet wurde. Eingehend wurde die Frage der Haftpflicht und die Möglichkeit einer internationalen Regelung des Gebietes erörtert. Trotz mancher Wünsche im einzelnen darf man dem Gesetz, das schließlich einer Kommission von 21 Mitgliedern überwiesen wurde, nach der Aufnahme im Hause eine endgültige Annah me mit Sicherheit Voraussagen. Sächsischer Larütag. In dec E rste rc Kammer, deren Sitzung mich Prinz Johann Georg beiwohnte, beschäftigte man sich am Don nerstag mit einer ganzen Reihe Kapitel des Rechenschafts berichts und mit Petitionen. Zunächst verabschiedete man ohne Debatte die Kapitel 38 bis 41, Justizministerium usw, worüber Kammerherr von Carlo Witz berichtete, und dann die Kapitel 42 bis 32, Geschäftsbereich des Ministe riums des Innern (Berichterstatter derselbe). Sodann wandte man sich Lew Petitionen zu und überwies die Pe tition des Vorstandes des Sächsische» (tzenieindetageS zu Chemnitz nm Gewährung von Stillpriimieu, worüber Oberbürgermeister Dr. Dehne berichtete, der Re gierung zur Berücksichtigung. Wie der Berichterstatter aus führte, sei cs eine der »vichttgstcn Aufgaben des Staates, zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit zn tun, was nur möglich sei. Oberbürgermeister Dr. Sturm betonte, daß der Kampf gegen die Säuglingssterblichkeit mit allen mir denkbaren Mitteln ausgenommen werden müßte. Es wiirde zwar besonders in den Großstädten schon durch Gewährung von Prämien an selbftstillende Mütter mancherlei getan, doch sei die Hilfe -es Staates notwendig, um erfolgreich ar beiten zu können. Oberbürgermeister Dr. Dittrich teilte mit, was in Leipzig gegen die Säuglingssterblichkeit in den letzten 7 Jahren getan worden sei. Luch er war der Ansicht, daß es »Enftrg noch ganz anderer Mittel bedürfe, als sie