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V«! ««»^bjhj "«1VI1IH N4s»v U^I»V7^ Mittwoch, 18. März 1914. SS. JahrM«» Der SäGsHe LrMer Aischofswerdaer Tageblatt. "'"tt-"" BrtNllholzversteigerllng im Bischofswerdaer Reviere. DiemStag, de« 24. März 1914, vo« vormittags »/,9 Uhr em, kommen die auf den Schlägen Abt. 26, 27, 28, sowie einzelnen in Abt. 28, 29 des Butterberg- reviereS aufbereiteten Brennhölzer, als: 10 rm eichene Knüppel und Aeste, 20,5 „ kieferne und fichtene Scheite, Anzeigeblatt für Bischofswerda, Ltolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Lelteste» Blatt im Bezirk. Erscheint fett f845. »0,5 im kieferne und fichtene Knüppel, 68 . „ „ Stöcke, 19 „ fichtenes Haufemeisig und 1700 Gebund kiefernes Wellenreifig an Ort und Stelle zur Versteigerung. Zusammenkunft Klengel-Weg am Waldeingange Abt. 28. Bischofswerda, den 17. März 191^ Der Stadtrat. Amtsblatt -er Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinsprktion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Dormerrtag, de« 19. März 1914, vormittags */,11 Nhr, sollen 11 starte Srle«holzha«fen an den Birnstein'schen Teichen in Geißmannsdorf meistbietend »ersteigert Verden. Bischofswerda, am 16. März 1914. Der Ttadtrat. Hol« V«r8t«lK»ri»iiA. LS. März 1914. Bor«. »/, U Nhr Weickersdorf Gasthof z. Srbgericht. 9S7 h. Klötze 7/40 cm, 1995 w. drgl. 7/48 em, SV Baumpsähle, 25 rm Schette, 49 rm Knüppel, 17 rm Zacken, 9 rm Aeste. Kahlschlag Abt. 105. Kgl. Forstrevierverwaltung Fischbach 16. März 1914. Kgl. Forstrentamt Dresden. MU de« wöchentlichen Betlage«: dienstags: Belletristische Vellage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustrierte» So»«tag»dlatt T«legr.-Adr.» Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. 7'"-^" Erscheint jede« Werttag abends für den folgenden Tag. Der Be- «tgsprtt» ist einschließlich der 3 wöchentliche» Beilagen bei Abholung sie d« Gxpediton vierteljährlich 1 Mk. SO Pfg., bei Austeilung w» Ha» 1 Mb. 7V Pfg.; durch die Post frei in« Haus viertel» MrNchl Mb. V2 Pfg., am Poftschalter abgeholt t Wb. 80 Pfg. Einzelne Nummern basten 10 Pfg. Abonnements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt 15, sowie btt den Zeitungsboten in Stabt und Land, ebenso auch btt allen Postanstalten. — Nummer der Aeitungsliste 6587. — Schloß der Geschäftsstelle abends fü Uhr. Anzeigennrei«: Die Sgespalten« Korpuszeüe oder deren Bau« 12 Pig„ für Inserate von cmtzerhalb de« Derbrtttmlgsgebtttt« 15 Pfg. Die Rrklamezttle 30 Pfg. Geringster Inseratenbrtsog Pfg. Btt Wiederholungen Rabatt nach aufkiegendem Tarts. Erfüllung sott für beide Teil« Bischofswerda. Festbeftellte Inseraten» Aufträge können nicht zurückgezogen werden. A«ser«t- ««» Abo««e»«tt—Beft«A»»se« «i«Mt «rtgege« in B««tze»: WeSer'fch« Bmhtza«dl»«g, Schttlftratz« 9. Das Neueste vom Tage In verschiedenen Gegenden Deutschlands wüteten schwere Stürme. Aus Frankreich, Belgien uüd England werde« ebenfalls große Unwetterschäden gemeldet. Der österreichische Reichsrat ist, da die Besprechung der deutsche« und tschechischen Delegierten zwecks Herbeiführung der Arbeitsfähigkeit des Parlaments ergebnislos verlaufen ist, vertagt worden. Das albauische Ministerium hat sich unter de« Vorsitz vo« Turkhan Pascha gebildet. O Den Führern der russischen Reichsduma wurden am Sonnabend in geheimer Nachtsitzung Forderungen der Mili tärverwaltung unterbreitet, die eine Erhöhung der Frie- denSpräsenzstärke um 500 OVO Mann und Ausgaben von «ehr als anderthalb Milliarden Mark vorsehen. Die Gattin des französischen Finaazministers Caillaux hat den Direktor des Pariser „Figaro", Calmette, durch mehrere Revolverschüsse getötet. (Weitere Nachrichten unter Letzte Depeschen.) MWSSSWNWSSSSSWSSMWSSSSSwSSW0WWSWWWSSWS>WSSSMSSWWVMWWSWW» Girr «euer Verband der Laudkraukeukasse«. Man schreibt uns von parlamentarischer Seite: Der „Berliner Lokalanzeiger" wußte in voriger Woche zu melden, daß der kürzlich für die Provinz Schlesien ge- «gründete Verband der Landkrankenkassen zu einem über das -ganze Reich sich erstreckenden Landkrankenkassenverband aus gebaut werden solle. Dadurch würde zu den vier Kranken- kttssenhauptverbänden sich ein fünfter gesellen — eine über reichliche Zersplitterung der Kräfte. Zur Zeit bestehen neben dem Verbands der Jnnungskrankenkassen, der nur «ine geringe Verbreitung hat, der Verband zur Wahrung der Interessen der deutschen Betriebskrankenkassen, ferner der unter sozialdemokratischer Leitung stehende Haupwer- k>and deutscher Ortskrankenkassen (Sitz Dresden) und endlich -er Gefamtverband deutscher Krankenkassen (Sitz Essen). Letzterer Verband, der seine Geschäftsstelle zu Köln a. Rhein (Denloerwall 9) hat, ist vor IsH Jahren unter Mitwirkung aller bürgerlichen Parteien und der verschiedensten auf na tionalem Boden stehenden Organisationen gegründet wor den. Der Verband entwickelt sich gut. ES gehören ihm Krankenkassen aller Art an, wie ja auch schon sein Name dar- tut. Auch eine Anzahl Landkrankenkassen haben sich ihm angeschlossen, was in der erwähnten Notiz des „Berliner Lokalanzeigers" auch konstatiert wird. Der Verband gibt etn Fachorgan, die „Krankenversicherung", heraus. Die her vorragendsten Sozialpolitiker und DersicherungSpraktiker find seine Mitarbeiter. Wir nennen nur die ReichStagSad- geordneten Bafiermann, Dr. med. Becker, Dr. Doormann, Dr. Hitze, Trimborn, Graf v. Westarp, ferner die außerpar lamentarischen Autoritäten Amtsgerichtsrat Hahn, Stadt rat v. Frankenberg, Beigeordneter Dr. Treutlein usw. Für die Neutralität des Verbandes bürgt schon die Zusammen setzung des Vorstandes. Ihm gehören Vertreter der Arbeit- geber und Versicherten zu gleichen Teilen an; auch drei Kai senbeamte haben Sitz und Stimme im Derbandsvorstand. Alle bürgerlichen Parteien finden in ihm ihre Anhänger. Mit den Behörden unterhält die Verbandsleitung gute Ver- bindung, weil sie von der Auffassung ausgeht, daß in mög lichst harmonischer Zusammenarbeit mit den Behörden die Interessen der Krankenkassen sich am besten wahren lassen. Wie sehr auch behördlicherseits die- Gründung des > samtverbandes deutscher Krankenkassen, der als eine auf na tionalem Boden stehende Kassenvereinigung in bewußtem Gegensatz zur Sozialdemokratie und dem von ihr geführten Ortskrankenkassenverbande (Sitz Dresden) gegründet wurde, begrüßt worden ist, beweist die lebhafte Anteilnahme der Be hörden an dem ersten Verbandstag der jungen Vereinigung im Juni vorigen Jahres zu Essen (Ruhr). Ter Reichskanz ler, das Reichsamt des Innern, sowie eine Anzahl preußi scher Ministerien bis zum Landrat des Landkreises Essen hatten Vertreter zu dem Verbandstage entsandt. Wäre es nun nicht zweckmäßig, lvenn auch die Landkrankenkassen dem jüngeren Gesamtverbande Deutscher Krankenkassen sich an schlössen? Interessengegensätze zwischen Orts- und Land krankenkassen gibt es nicht. Und je stärker der Gesamtver- band wird, um so wirkungsvoller kann er die gemeinsamen Interessen der Orts- und Landkrankenkassen wahrnehmen, was er bisher trotz seiner Jugend mit unzweifelhaftem Er folge getan hat. Die Gründung eines besonderen deutschen Landkrankenkassenverbandes würde die Kräfte zersplittern. Eine solche Zersplitterung wäre angesichts des mehr als 5 Millionen Versicherter umfassenden sozialdemokratischen Dresdner Ortskrankenkassenverbandes sehr zu bedauern. Da möge das Beispiel der Provinz Sachsen zur Nachahmung empfohlen sein. In dieser Provinz haben sich nämlich eine große Zahl Krankenkassen verschiedener Art, vornehmlich aber Landkrankenkassen, unter Führung der Landkranken kasse zu Delitzsch zu einem auf nationalem Boden stehenden Provinzialverband zusammengeschlossen; dieser Provinzial verband ist als Unterverband dem Gesamtverband deutscher Krankenkassen beigctreten. Westfalen und Baden haben eS ebenso gemacht. Vaterländische Jngend-fle-e. Wenn wir von der deutschen Jugendbewegung sprechen, müssen wir alles zusammenfassen, was im nationalen Sinne Pflege der Jugend treibt, mtt dem gleichen Ziele, ihr hilf reich zur Seite zu stehen auf ihrem Entwicklungsgänge zum Manne, zur Frau. Die ältesten Bestrebungen sind die krrch- lichen Jugendbestrebungen, die Jünglings- und Jungfrauen vereine und die Sonntagsschulen oder Kindergottesdienste. Es wird wohl kaum jemand den biHer geleisteten Nutzen dieser Veranstaltungen bestreiten, wenn sie auch die körper liche Weiterbildung der Jugend zu Gunsten der moralischen bezw. religiösen hintenan gestellt haben. Dazu gesellen sich die verschiedenne Vereine Christlicher Junger Männer. Be kannt sind auch die Jugendwehren, die in körperlicher oder militärischer Vorbildung Gutes leisten. In militärischem Sinne arbeiten ferner seit 5 Jahren die „Pfadfinder" und die Jungdeutschlandvereine. Neben diese Vereinigungen hat sich nun im Laufe des letzten Jahrzehntes die Wandervogel bewegung gestellt, die in der Pflege des Wanderns und des Volksliedes, verbunden mit Naturbettachtung und Erzie hung zu treuer Kameradschaftlichkeit, ihr vaterländisches Ziel zu erreichen sucht. Zu allen diesen gesellt sich, teils vermit telnd, teils unterstützend neuerdings die staatliche Jugend pflege. Men diesen Veranstaltungen ist gemeinsam, daß in ihnen der vaterländische Gedanke bestimmend ist. Trennend wirkt die verschiedene Arbeitsweise der em- zelnen Bünde, trennend die Konfessionalität der kirchlichen Jugendvereinigungen, trennend die militärische Arbeits weise der Jungdeutschlandvereine und der Pfadfinder gegen über den Wandcrvogelbesttebungen. Manchmal liegt je, das Trennende nur in einigen Satzungsparagraphen, die trotz eigentlich gleicher Arbeitsweise zum gleichen Ziel an geblich nicht zu überwinden sind. Und hier könnten die erstell Vorschläge zur Einigung gemacht werden. Warum sind z. B. die Pfadfinder und die Jungdeutschlandvereine noch ge trennt? Mair findet beide Bünde in mancl-en Städten mit je besonderer Vereinigung vertreten? Warum gibt es denn so viele verschiedene Wandervogelbünde? Bei allen diesen Bünden kann das trennende Moment doch nur in Kleinig keiten liegen, während die Konfessionalität der kirchliche.! Vereine ohne weiteres verständlich ist. Warum denn dieses Getrenntmarschieren zum gleichen Ziel, wo doch die Einig kett so bitter not ist. Oder sind Satzungen oder deren Bruch teile ungleich wichtiger als eine breite Front, die unter allen Umständen sobald als möglich geschaffen werden muß, tvenn unsere Kampfessteilung gegen die sozialdemokratischen Ju gendorganisationen nicht erschüttert sein soll. Denn die sozialdemokratische „Arbeiterjugend" künnnert sich doch uin die Jugend nur zum Zwecke der Heranzüchtunq tüchtiger Parteigenossen. Wir könnten von diesen Gegnern mancherlei lernen. Die Unterordnung aller unter die eine Idee, alles in den Dienst deS Parteikampfes zu stellen, selbst die Ju gend. Oder die stets geschlossene Front nach außen trotz mannigfacher Reibungen. Oder die Leitung des ganzen von einer Zentralstelle unter gleichzeitiger Benutzung desselben Hilfsmittels. So erscheint die Zeitung „Die Arbeiterjugend" in 100000 Exemplaren allwöchentlich. Wir haben dutzende Jugendorganisationen mit noch mehr Zeitungen. Und doch dürste es ein leichtes sein, unter dem Banner deS vaterlän dischen Gedankens die sämtlichen nationalen Jugendvereinr- gungen zu sammeln. Ob man nun, wie man seinerzeit ver suchte, alle diese Bünde im Jungdeutschlandbunde korporativ