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- ML m Schule zu WL ^eignete der, r wollen sich >em Vorsitzen- ande- melden, bei Stolpen, 4. lvorstand. _?^_D?rs. Tochter 16 Jahr i für häusliche od. spater Adr. ». Txped. d. Ztg. milr-Ili. von 1 Uhr ab, n Ävr, zum Berkaus. LInIwM - Mil d xrvsstvL »oUaoLs —R immsr krisad, üt 24, p«rt«rv.P näer ks ^1- pferä-, ch-Seile vodUuea» s«* »er »,« »1, ^obs. 8olu»«6sr ltspotksks; x«rä. Dlttsl; 1 ^oiurs. draell« xl»«»" sseluuscL. . Amtt 7. ek 171. SSchsischer La«dtag. ' In der Erste« Kammer berichtete am Donnerstag zu- nächst Kammerherr Dr. v. Frege-Weltzien über Tit. 28 Pes außerordentlichen Etats, auf dem 510000 <^t als zweite und letzte Rate zum zweigleisigen Ausbau der Strecke Paunsdorf—Stünz—Liebertwolkwitz und Erweiterung des Bahnhofs Liebertwolkwitz gefordert werden. Die Summe wurde debattelos genehmigt. Ueber das Etatkapitel 8, Por zellanmanufaktur betreffend, referierte sodann Kommerzien rat Dr. Reinecker, indem er kurz auf den vorgelegten schriftlichen Bericht verwies. Finanzminister v. Seydewitz nahm Bezug auf die Debatten über dieses Kapitel in der Zweiten Kammer und stellte fest, daß alles getan werde, um die Lieferungsfristen, über deren lange Dauer geklagt wor den war, tunlichst abzukürzen. Besonders ist die Durchfüh- rung einer schärferen Konrtolle in der Ablieferung der Auf träge eingetreten. Der Geschäftsbetrieb sei der einzige in der Welt, der jedem Geschmack des Publikums Rechnung trägt. Es kommen täglich mindestens 2000 Modelle zur Ausführung, woraus sich von selbst die Schwierigkeit der Ge schäftsführung ergibt. Im Jahre 1912 wurde ein Brutto umsatz von 2,8 Millionen, im Jahre 1913 von 2,9 Millionen Mark erzielt. Die Warenbestände hatten im Jahre 19! 2 «inen Wert von über 4 Millionen Mark. Der Berichterstat ter dankte für diese Ausführungen und bemerkte, daß die Deputation sich klar darüber war ,datz die Manufaktur unter erheblich schwierigeren Verhältnissen existiere, als die Pri vatindustrie. Immerhin sei der Wunsch am Platze, unter den Lagerbeständen einen Unterschied zwischen kuranten Ar tikeln und Schaustellungsobjekten zu machen. Das Kapitel wurde hierauf verabschiedet. Weiter berichtete derselbe Be richterstatter über die Erweiterung des Bahnhofs Flöha, wo für als erste Rate 400000 gefordert werden . Der ganze Umbau wird auf 6 Millionen Mark veranschlagt. Debatte los wurde die Summe bewilligt und eine dazu eingegangcne Petition um Errichtung eines Haltepunktes in Plaue-- Bernsdorf der Regierung als Material überwiesen. Auf sich beruhen ließ man weiter nach dem Referate desselben Berichterstatters die Petition des Gemeinderats zu Lang- burkersdorf um Errichtung einer Haltestelle für Personen- und Güterverkehr und überwies die Petition des Stadtrats und der Stadtverordneten zu Annaberg wegen Fortführung der Güterbahn Königswalde—Annaberg (obere Stadt) nach dem Bahnhof Schönfeld, sowie die Petition der Gemeinden Königswalde, Geyersdorf und Mildenau um Verbindung dieser Bahn mit -em Industriegleis bis Plattenthal über Königswalde der Regierung zur Erwägung, whärend man den Einspruch derselben Gemeinden gegen die erste Petition, sowie die Eingaben des Stadtrats und der Stadtverordne ten zu Buchholz gegen Einführung des Personenverkehrs auf -en beantragten Linien als erledigt betrachtete. Zwischen den Beschlüssen beider Kammern in dieser Sache besteht in sofern eine Differenz, als die Zweite Kammer die Petition der Gemeinden Königswalde, Geyersdorf und Mildenau der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen hat. Nach dem Berichte des Rittergutsbesitzers Dr. Becker bewilligte dis Kammer dann aus gemachten Ersparnissen die Summe von 349 000 -F zur Herstellung eines 5. Gleises der Linie Leip zig-Hof zwischen Oetzsch und Gaschwitz und ließ weiter nach dem Vortrage desselben Referenten die Petition des Ge meinderats zu Großschönau und Genossen um Wetterfüh ¬ rung der BertSdorf—Jonsdorfer Schmalspurbahn über Wal tersdorf nach Großschönau aus sich beruhen. Für diese Pe tition trat in warmer Weise Rittergutsbesitzer v. San dersleben ein, der die Wünsche als nicht unbillige be zeichnete und auf die Opfer hinwies, die die Gemeinden zu bringen bereit seien. Zum Schluß ließ man nach dem Re ferate des Grafen v. Könneritz die Petition des Zim mermanns Adolf Schiefer in Cranzahl um Gewährung einer Entschädigung für die durch Automobile verursachte Beschmutzung seines Hausgrundstücks auf sich beruhen und nahm die Anzeige der vierten Deputation über zwei für unzulässig erklärte Petitionen durch Kammerherrn Exzellenz v. Schönberg entgegen. — Die nächste Sitzung soll am Donnerstag, den 12. März, stattfinden. In der Zweiten Kammer bewilligte man am Donners tag zunächst nach dem Referate des nationalliberalen Abg. Dr. Niethammerden Betrag von 6 273 000 zur Ver- mehrung der Lokomotiven, Tender und Triebwagen und ge nehmigte nachträglich die bereits erfolgte Anschaffung von vier schmalspurigen Lokomotiven. Wie der Berichterstatter ausführte, sei in der Finanzdeputation 8 die Meinung vor herrschend, daß eine Beschleunigung Les Verkehrs auf den Schmalspurbahnen nicht länger mehr hinauszuschieben sei. Finanzminister v. Seydewitz befaßte sich eingehend mit den geforderten Neuanschaffungen, um dann darzutun, daß die Versuche mit -en Triebwagen aus verschiedenen techm- schen Gründen nicht besonders ins Werk gesetzt wurden, un hauptsächlich mit elektrischen Triebwagen um deswillen nickt, weil die Motore sich noch nicht als absolut zuverlässig erwie sen haben. Der Fahrplan auch auf den Nebenbahnen leiste doch sehr beachtliches; es solle immer weiter dafür gesorgt werden, auch auf den Nebenbahnen erträgliche Verhältnisse herbeizuführen. Der Berichterstatter Abg .Dr. Nietham mer bemerkte hierzu, daß die Verhältnisse auf den Neben bahnen nicht so seien, wie man es wünschen müsse, denn wenn man mit dem Automobil doppelt so schnell und noch schneller ans Ziel gelange, so seien die Nebenbahnen keine modernen Verkehrsmittel. Infolgedessen nehme der Auto mobilverkehr so zu, daß er bald eine gefürchtete Konkurrenz der Bahnen werde. Dann bewilligte die Kammer nach dem Berichte desselben Referenten den Betrag von 20 726 000 » zur Vermehrung der Personen-, Gepäck- und Güterwagen und gab nachträglich die Zustimmung zu der bereits erfolg ten Anschaffung von 40 schmalspurigen Personenwagen und 200 schmalspurigen Güterwagen, sowie von 1082 vollspuri gen Güterwagen. Der Referent brachte hierbei verschiedene Wünsche zum Ausdruck. Hinsichtlich der Vergebung -er Aufträge empfehle er, im Interesse der in Betracht kommen den Firmen nicht hier darüber in eine Debatte einzutreten. Der Staatsbahnwagenverband, dem Sachsen mit über 36 000 Wagen angehörte, wirke nicht ungünstig; er habe u. a. das Ladegewicht der Güterwagen erheblich vermehrt. Der nationalliberale Abg. Singer regte eine bessere Aus rüstung der Güterwagen an und wünschte niehr Sauber keit in den Wagen vierter Klasse. Der reformerische Abg. Biener wünschte, daß die großen Aufträge recht bald ver geben werden möchten, um drohende Arbeiterentlassungen zu verhindern. Finanzminister v. Seydewitz erwiderte, daß den Wünschen des Vorredners bereits entgegengekommen sei. Bei der Vergebung der Arbeiten werde das Interesse des Staates aufs beste gewahrt, aber auch den Interessen dec doch wurden sie in solcher Menge entwendet, daß die Na., schaffung eingestellt wurde. Ministerialdirektor Geh. Rat Elterich äußerte sich über den Zustand der Toiletten. An Stoffhandtüchern, obwohl der Name der Staatsbahn als Be sitzerin eingewebt sei, wurden in einem Jahre 11200 Stück, in einem anderen Jahre 7200 Stück entwendet. Auch die Erfahrungen mit Papierservietten seien nicht die besten. Der konservative Abg. Dr. Spieß bat, bei Anschaffung neuer Wagen auf Anbringung von Vorrichtungen bedacht zu sein, daß eine Ueberheizung der Wagen im Interesse der Hygiene vermieden werde. „Genosse" Fräßdorf hielt cs für notwendig, die Regierung daran zu erinnern, daß bei der Vergebung der Arbeiten auch die Interessen der in den betreffenden Betrieben tätigen Arbeiter berücksichtigt werden möchten. Finanzminister v. Seydewitz erwiderte kurz auf die geäußerten Wünsche, womit die Debatte nach den Schlußworten des Referenten endete. Dann trat die Kammer in die Beratung des Kap. 64 des Etats, Gewerbe- und Dampfkesselaufsicht, ein, worüber der Berichterstatter, „Genosse" Keimling, einen 24 Seiten umfassenden Bericht mit reichem statistische,: Material vorgelegt hatte. Er verwies kurz auf diesen Be richt und beschäftigte sich sodann als Abgeordneter mehr als l*/-. Stunden mit der Frage des Jugendschutzes und der Ju gendpflege. Und dann trat man in die Debatte ein, für wel- che nicht weniger als 18 Redner vorgemerkt waren. Das Interesse für das Thema schien jedoch kein sonderlich großes zu sein, denn das Haus hatte sich sehr geleert. Zunächst legte Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstäüt dar, daß die Regierung nicht in der Lage sei ,dem Wunsche auf Ver mehrung der Aufsichtsbeamten in der laufenden Etatperiode zu entsprechen, daß sie aber geneigt sei, die Vermehrung für die nächste Etatperiode in Aussicht zu stellen. Alle Bestre bungen auf einen vermehrten Jugendschutz verdienen das starke Interesse aller Wohlmeinenden. In seinen Darstel lungen über Beeinträchtigung des Jugendschutzes in der Landwirtschaft habe der Redner sich zweifellos Uebertreibun- gen erlaubt. Ernster sei die Frage der Kinderbeschäftigung in gewerblichen Betrieben. Der Vorwurf, daß das Kinder- schutzgosetz unwirksam sei, wäre übertrieben. Die Verstöße begingen meistens die Eltern, und darin unterscheiden sich die sozialdemokratischen Eltern keineswegs von den übri gen. Tie deutschen Arbeiterschutzgesetze machten stellenweise so bedeutende Fortschritte, daß es den Aufsichtsbehörden oft kaum möglich sei, zu folgen. Der nationalliberale Abg. Bauer äußerte das Vertrauen zur Regierung, daß sie der Industrie durch einschränkende Bestimmungen nicht hinder lich sein werde, zumal das Wohl des Staates zum großen Teile auf dem Gedeihen der Industrie beruhe. Die Gettxrbe- aufsicht sei heute nicht mehr so nötig als früher, da sie sich eingelebt habe. Im übrigen verteidigte der Redner die In dustrie gegenüber den Darlegungen des Berichterstatters und beantragte, die im Berichte verlangten zwei weiteren Gewcrbeaufsichtsbeamten abzulehnen. Der konservative Abg. Sekretär Dr. Schanz wandte sich mit Nachdruck gegen die von: Berichterstatter im Berichte verwandte Statistik und stellte fest, daß er weniger Wert auf eine hohe Zahl der Re visionen, als vielmehr auf die Jntensivität der Revisionen lege. Der Fabrikant schreite nur im Notfälle zur Ueber- Beiblatt zu Nummer 55. Unternehmer komme man nach Möglichkeit entgegen. Ther mometer waren früher in Durchgangswagen vorhanden, Heimat. Original-Roman von A. M«rbtz. 137. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) 25. Die ausgesprochene Vermutung des wetterkundigen Landwirts bestätigte sich: die schwarze, unheildrohende Ge witterwolke wurde von einem heftig eintretenden Sturm seitwärts getrieben. Wie zumeist in diesem Sommer er hielten die Eckartsburger Fluren abermals nur ein paar starke, kurze Regenschauer, genügende Feuchtigkeit, Aecker, Mesen und Gärten zu erquicken. Obgleich auch die schwüle Luft sich wohltuend gekühlt hatte, wollte die beklemmende Unruhe, die seit Stunden den Baron beherrschte, nicht Weichen! Ja, der Druck auf Stirn und Brust nehm eher zu, als ab, je weiter der Tag in Abend dämmerung überging. Ekartsburg konnte sich einer ähnlich quälenden Stim mung rächt erinnern. Es nützte dagegen weder ein weiter Spaziergang, noch anregende Lektüre, noch daß er des Ju stizrats Brief beantwortete. Er wollte auch gleich an Marie Luise schreiben, legte aber nach der ersten Zeile die Feder wieder hin. Ehe er den Kusinen Antwort erteilte, mußte das bittere Weh, das ihm ihr Entschluß zugefügt, zuvor völ- ltg überwunden sein. Wie ihm sein Viktor fehlte! Daß der vertraute Freund auch gerade heute abwesend sein mußte! — Die Automobilisten hatten vor dem Abendessen von ihrer Tour zurück sein wollen; nun war die bestimmte Zeit längst vorüber und noch keine Spur von den Herren zu erblicken. Herrn v. Gehrens bekannte Pünktlichkeit in allen Dingen ließ zur verspäteten Heimkehr eine besondere Ver anlassung voräussetzen, doch einen Grund .sich zu beunruhi gen, sah Eckortsburg darin nicht. Vollends blieb ihm der Gedanke an einen möglichen Unfall fern! Er hatte als Mitfahrer wiederholt Gelegenheit gehabt, sich von des Chauffiurs Umsicht und Zuverlässigkeit im Lenken des Mo- ter,wagens zu überzeugen. Anders Frau Müller. Ihr schwante schreckliches Un- Heil. Schließlich, als Stunde auf Stunde in vergeblichem Warten verging, steckten Frau Müllers Befürchtungen den Schloßherrn an. Sich zur Ruhe zu begeben, kam beiden nicht in den Sinn, mit der Besorgnis im Herzen hätten sie doch 'keinen Schlaf gefunden. So oft der Baron sein Auf- und Abschreiten in: Zim mer unterbrach, horchte er, im offenen Fenster lehnend, init gespanntester Aufmerksamkeit auf das leiseste Geräusch, das draußen sich hören ließ. Es war eine warme, stille Sommernacht, der Himmel sternenlos, von schwarzen Wolken bedeckt; ferner am Hori zont, in Südwest, durchzuckten von Zeit zu Zeit grelle Blitze das dunkle Gewölk, flüchtig die tiefe, nächtliche Finsternis erhellend. Donnerrollen ließ sich keines mehr vernehmen. Wetterleuchten zeigte sich nur noch hier und da und kühlte die feuchte, schwüle Luft. Was war das eben? Es klang ganz ähnlich wie ferner Donner. Eckartsburg lauscht ange strengt — nein! Es ist Wagengerassel, das näher und näher klingt. „Ah!" sagt er sich, aufatmerrd, „in der stockdunklen Nackt zogen die Herren zur Nachhausefahrt den Wagen vor, sehr vernünftig! Die Dorfstraße entlang könnten sie Wohl lang samer fahren, das Rattern weckt ja Menschen und Tiere aus dem ersten Schlaf!" nmrmelte der Baron. Er hört noch, wie der Gutswächter das den Wirtschafts. Hof abschließende, breite Einfahrtstor öffnet und ist nun im Begriff, das Fenster zu schließen, als ein jäh hervorgestoße ner Schreckenslaut an sein Ohr dringt. Ohne einen Augenblick zu zögern, verläßt Baron von Eckartsburg Zimmer und Mhloß, läuft nach dem Wirt schaftshof und gewahrt im Laternenschein au feinen: mit Stroh bedeckten, jämmerlichen Karren seinen Rechnungs führer, Kopf und Arm mit blutbefleckten Bandagen um wickelt. Der Wächter, an allen Gliedern zitternd, ist mit dem kleinen Kutscher, einem ungefähr vierzehnjährigen Jun gen, bemüht, zu helfen; doch stöhnend sinkt er wieder zurück, bis ihn der Baron an des Jungen Stelle umfaßt und mit seinen starken Armen den Schwankenden stützend, bestürzt fiagt: „Sie kommen in später Nachtstunde allein — und rn welchem Zustande? Was ist denn um Gotteswillen passiert, Werner?" „Nicht weit vom Straßenbahnwärterhause — bei der schürfen Kurve — prallte das Auto gegen einen Steinhaufen und — schlug um, 'n fürchterlicher Stoß und Knall — der Benzinbehälter explodierte! Graf Duringhausen —" Er brach ab. „Weiter — weiter! Was istS mit dem Grafen?" drängle der Baron in banger Ahnung. „Er lag unter dem Auto — tot — zerquetscht —" „Großer Gott!" stammelte Eckartsburg, von Entsetzen gepackt. „Und Herr v. Gehren?" So schwer sich ihm die Frage über die Lippen rang, so schwer wurde den: Rechnungsführer die Antwort: „Herr v. Gehren — war noch — ohne Besinnung, al» ich den Wagen bestieg. Sie zu benachrichtigen, Herr Baron — und 'n Arzt, Herr Baron —" „Ja, ja, der Arzt!" wiederholte Eckartsburg mechanisch. Er preßte seine Hand gegen die Stirn, als müsse er erst seine Gedanken sammeln, bevor er mit gewohnter Energie tue nötigen Befehle erteilte. Durch den Wächter alarmiert, eilten von allen Seiten Leute hilfsbereit herbei. Der erste Befehl galt dem Kut scher: „Sofort anspannen! Was die Pferde laufen können, Doktor Fleming holen und zur Unglücksstelle fahren." Da Schloß und Doktorhaus im nahe gelegenen Städt chen telephonisch verbunden waren, erhielt der Arzt die Schreckenskunde vom Baron schon vor Ankunft des Wagens. Frau Müller nahm zunächst den Rechnungsführer in Obhut, dann galts weiter, bequeme Lagerstätten für die anderen Verwundeten herzurichten! Auch der Chauffeur sollte arg zugerichtet sein. Der einzige mit ein paar leichten Quetsch ungen Davongekommene war der junge Verwalter. Im stande, Hilfe zu leisten, blieb er bei seinen schwer verletzten UnglückSgcfährten zurück, während Werner mit dem von: Straßenwärter entliehenen, eiligst hecgerichteten Einspän ner-Wägelchen nach Eckartsburg fuhr, so rasch die magere Mähre laufen konnte. Der Baron wartete das Anspannen des Landauers, der die Verletzten aufnehmen sollte, nicht ab, sein Fabrrad be steigend, eilte er in rasendem Laufe voraus, die Straße ent lang. ES war so finster, daß er Gefahr lief, vom blenden den Acetylenlicht in seiner Laterne irre geführt, gegen einen Baumstamm, oder einen Steinhaufen zu stoßen; doch, in seiner Auflegung dachte er nicht an ein ihn selbst be drohendes Fährnis! Er hätte mit Windesschnell» an Ort und Stelle sein mögen, nie war ihm die Entfernung bis zu dem bezeichneten, ihm gut bekannten Straßen-Aufseher- hause so weit erschienen! Endlich, endlich kündete ihm ein breit über -en Weg fallendes, Helles Lampenlicht an, daß er sich dem Endziel sei nes tollen Fahrens näherte. Nun meinte er Stimmengc- murmel zu hören — und jetzt erblickte er auch vor der Türe des Straßen-Aufseherhauses eine weibliche Gestatt; sie war-